Neuer "Gebrauchthund" und seine Macken - Hilfe!
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Huhu...
Dies ist mein erster Beitrag hier und ich bin zu euch gekommen, weil ich euch mal um Rat fragen wollte:
Seit ca 2 bzw 3 Wochen lebt Kira bei uns - eine Mixhündin (wenn ich raten müsste würde ich sagen Husky-Jack-Russell-Labrador), zwei Jahre alt.
Wir haben sie direkt vom Vorbesitzer übernommen - der uns allerdings wenig bis gar keine Auskünfte über sie geben möchte. Bei ihm hätte sie angeblich all diese Verhaltensauffälligkeiten nicht gezeigt.Ansich hat es alles super geklappt mit der Eingewöhnung - vielleicht etwas zu gut - sie hat ihre Familie nur den ersten Abend vermisst, ab dann hat sie sofort eine Bindung zu uns aufgebaut und sich suuuuuper hier eingefügt - wir sind echt sehr begeistert.
Sie ist ein ganz toller Hund - seeeehr schmusig, sehr liebesbedürftig, unterwürfig, etwas unsicher, sehr gehorsam und lernfähig und einfach total verträglich.Natürlich hat sie auch ein paar Macken und ich hab ein bisschen Angst sie mit falschem Verhalten darin auch noch zu unterstützen:
Als sie zu uns kam frass sie z.B. gar kein Hundefutter, weder Nass- noch Trockenfutter, noch mochte sie irgendeine Art von Leckerli, Hundekeksen oder Kausachen, sie frass nur vom Teller und trank aus Tassen und mochte ausschliesslich Tischabfälle. Das haben wir Gott sei Dank bereits hinter uns mit Trick 17 und Selbstüberlistung, hihi...

Kira hat einen extremen Wachinstinkt - so würde ich es mal nennen.
Vor allem nachts, wenn wir im Bett liegen und schlafen kann ich nicht das Fenster offen lassen, weil sie jedes mal anschlägt und bitterböse knurrt sobald jemand draussen vorbeigeht (obwohl wir im Dachgeschoss wohnen). Ebenso regiert sie, wenn nachts eines meiner Kinder aufs Klo geht.
Sie lässt sich durch nichts davon abbringen - sie ist dann richtig unter Spannung und nicht bei sich.
Sie reagiert natürlich auch in vielen anderen Situationen ebenso (wenn Besuch kommt, Jemand im Hausflur ist usw), und das ist schon ganz schön nervig.
Anfangs hab ich versucht sie abzulenken, um sie dann, wenn sie kurz aufhört zu drohen sofort zu belohnen - aber sie lässt sich überhaupt nicht ablenken - mit nichts - weder durch Erschrecken, noch durch ihren Quietschie, Leckerli ja sowieso nicht.Und dann ist da das grosse "Aus-Problem":
Kira kennt und macht kein Aus. Man kann ihr Sachen nicht wegnehmen (bzw ICH trau mich das nicht, mein Mann schon).
Egal ob Spielzeug, ein Ast oder ein Kauknoche, das verschimmelte Brötchen, dass sie draussen gefunden hat - sie verteidigt alles mit lautem Knurren, richtig fiesem Drohen.
Ein Spiel mit ihr ist in keinster Weise möglich - da sie sofort jedes Spielzeug als Besitz betrachtet und verteidigt.
Für mich stellt es sich so dar, dass sie auch zubeissen würde - das ist kein - ich knurre nur aus Spass- Knurren, sondern echt ernst und macht mir dementsprechend Angst.
Wir machen immer sofort einen Spielabbruch, sobald sie knurrt, bisher ohne Erfolg. Wir nehmen ihr sofort das Leckerli weg, sobald sie knurrt (beim Futter ist es übrigens gar nicht so!)
Ich hab versucht ihr einen Tausch anzubieten, funktioniert nicht.
Was kann ich da machen?Und dann noch ein Problem:
Kira hat Angst, bzw regelrechte Panik vor dem dem Halsband- und Leineanlegen.
Es ist echt schlimm, anfangs hat sie sich sofort auf den Rücken gelegt und eingepinkelt, sobald wir mit Halsband und Leine kamen - sobald sie die Leine hat hat, ist alles gut.
Wir haben ihr dann so ein Zughalsband mit Stop (es ist so gross, dass es sie auf gar keinen Fall würgt, sondern eher sogar etwas zu gross ist) gekauft, weil man es dann einfach ganz schnell über den Kopf streifen kann. Ab da wurde es auch besser. Ich hab viel mit ihr geübt und so tagsüber ist es gar kein Problem das Halsband aus- und wieder anzuziehen, sie schiebt ihren Kopf sogar freiwillig hinein - aber morgens ist es immer noch eine Katastrophe.
Sie hat jedesmal richtig Angst, flieht durch die ganze Wohnung, und ich muss sie praktisch in die Enge treiben, um ihr das Halsband überzustreifen - aber das festigt ja nur das Trauma, was wahrscheinlich hinter diesem Verhalten steht, nur muss sie ja auch irgendwann raus, also gibt es keine andere Möglichkeit.
Ich habs beim Fressen probiert, während einer Kuscheleinheit, nix hilft.
Komischerweise ist die Angst sofort vergessen, sobald sie das Halsband (direkt schon mit Leine dran) um hat - da ist sie wie eh und je.
Wie kann ich ihr das am besten leicher machen?Jaaaa, das waren jetzt glaub ich erstmal so grob meine Fragen - vielleicht hat ja Jemand von euch eine Idee, wie ich am besten damit umgehe?
Wäre wirklich super!Liebe Grüsse
Jokira - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Hallo Jokira - und erstmal herzlich willkommen hier im Forum

Schön das Du Dich der Hündin annimmst
Wieso gibt der Vorbesitzer sie denn ab? Wieso will er nichts über die Vorgeschichte verraten? Kann er Dir nicht wenigstens mal sagen, welche Rassen in ihr drin stecken?Achja, hast Du bereits Hundeerfahrung?
Wenn nein lautet meine erste Empfehlung: such Dir eine gute Hundeschule, Eure Geschichte klingt nach ner größeren Baustelle....Wenn ja, wär Hundeschule trotzdem gut.
Aber jetzt muss ich Dich erstmal ein bißchen bremsen: Du schreibst so, als wäre die Hündin schon lange bei Euch und Ihr würdet schon ewig an ihren "Macken" arbeiten
... zwei-drei Wochen sind aber nix um irgendwas zu Trainieren, geschweige denn Probleme die vielleicht seit 1,5 Jahre bestehen abzutrainieren.Angst vor dem Halsband:
vielleicht mußte sie Stachel- oder sogar Teletakt tragen?
Warum läßt Du ihr das Halsbank nicht einfach erstmal an, auch nachts. Wenn es so groß und bequem ist sollte das doch kein Problem sein.
Oder Du kaufst Ihr noch ein Geschirr und schonst ihren armen Hals.Viel Knurren:
klingt auch so als hätte sie Angst, das ihr gleich wieder alles weggenommen wird. Solche Übungen würde ich vorerst lassen - bis sie Euch besser kennt und mehr Vertrauen aufgebaut hat.
Später müsst Ihr natürlich das AUS-Kommando üben.Spielabbruch bei Knuren finde ich ok - aber nicht Leckerlie wegnehmen.
Um gefährliche Situationen zu vermeiden würde ich erstmal keine Spielzeug rumliegen lassen. D.h. Ihr beginnt und beendet das Spiel und räumt das Spielzeug dann auch wieder weg; sollte das nicht gehen überlasst ihr das Spielzeug und räumt es weg sobald sie - z.B. durchs Fressen - abgelenkt ist.
Vielleicht spielt Ihr auch einmal mal ohne Spielzeug mit ihr...Ihr Wachinstinkt scheint auch aus Unsicherheit zur Zeit besonders geweckt zu sein. Wo genau ist sie denn in solchen Situationen? Wenn sie auf ihrem Platz bleibt und nur knurrt finde ich das eigentlich nicht weiter schlimm. Ich denke mal das legt sich auch etwas, wenn sie sich sicherer bei Euch fühlt.
Und nochwas zur Bindung: ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie Euch gegenüber teils unterwürfig, teils anhänglich ist - weil sie nicht weis was jetzt eigentlich los ist und total verunsichert ist.
Und das sie ihr "wahres Gesicht" erst in ein paar Monaten zeigt, wenn sie sich richtig bei Euch eingelebt hat.
Gute Bindung entsteht normalerweise eigentlich nicht von heute auf morgen - sondern durch die gemeinsam verbrachte Zeit, und durch intensive Zusammenarbeit.
Vielleicht habt Ihr ja wirklich Glück in diesem Punkt - aber wunder Dich nicht wenns anders läuft.
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Huhu und vielen Dank erstmal für die Antwort...

Hmmm, ich geb dir natürlich recht, sie ist erst ganz kurz bei uns und da kann man natürlich nicht zuviel verlangen, es geht mir halt vor allem darum, dass ich Angst habe falsch zu reagieren und die Situation so nur zu verschlimmern. In die Hundeschule, die uns sowieso nicht weiterhelfen wird, weil man für Problembewältigung Einzelstunden nehmen muss, werden wir gehen, sobald wir den Impfpass vom Vorbesitzer bekommen haben - den hatte er vergessen mit "abzuliefern" und ohne Impfass keine Hundeschule.
Eigentlich habe ich lebenslange Hundeerfahrung. Ich bin schon mit Hunden gross geworden und wir hatten bisher auch zwei Hunde (nacheinander), beide aber vom Welpenalter an und die hatten nie diese oder ähnliche Auffälligkeiten.
Die Frau des Vorbesitzers wollte sie nicht mehr haben, so wie ich das mitbekommen habe, angeblich wegen Zeitmangel. Genaueres wollen sie mir nicht sagen, ich glaub sie sind einfach nur froh sie los zu sein - Kira sollte eigentlich so schnell wie möglich ins Tierheim, da das aber Geld gekostet hätte haben sie sie uns geschenkt (ohne Schutzvertrag oder ähnliches) - eigentlich wollten wir nicht, weil wir noch "in Trauer" um unseren letzten Hund sind, doch wer weiss, wo die arme Maus sonst gelandet wäre...
Zum Thema Halsband:
Ich hatte vergessen zu erwähnen - ein Geschirr haben wir zu allererst gekauft, aber das kann man keinem Hund anziehen, der sich vor Angst auf den Rücken legt. Das Halsband würden wir ja umlassen, sie zieht es sich aber selbst immer abends aus - kennt sie wohl so. Es ist so locker, dass sie nur den Kopf senken muss, schon rutscht es von ihrem Hals (sieht man glaub ich auch auf dem Avatar).Das mit dem Knurren hab ich glaub ich falsch dargestellt:
Natürlich liegt hier weder jemals ein Leckerli noch ein Spielzeug rum - sobald man ihr ein Leckerli gibt oder anfängt mit ihr zu spielen, fängt sie an zu knurren.
Dann kann man sich nicht mehr in zwei Meter Umkreis von ihr befinden - auch wenn man sie völlig ignoriert, ohne dass sie knurrt.
SOBALD man mit ihr spielt (Quietschie, Ball, sogar Laserpointer, Hütchen-Suchspiele - auf Zerrspiele verzichten wir ganz) fängt sie an so zu knurren. Wenn wir draussen ein Stöckchen werfen freut sie sich wie blöd, kaum hat sie es gefangen legt sie sich hin und zerkaut es, und wir dürfen dann nicht mehr in ihre Nähe.Mit dem Wachinstinkt ist es so, dass sie in Angriffshaltung (also geduckt, Ohren nach vorn mit gesträubtem Nackenfell) zur Geräuschquelle hinspringt und es ist ganz klar, dass sie bereit zum Angriff ist - sie ist ganz starr und es ist auch kein leises Brumm-Knurren sondern sehr laut.
Wenn sie hinkann (also z.B. zum Besuch), dann ist das Drohverhalten urplötzlich vorbei, sobald sie bei der "Quelle" angekommen ist - da freut sie sich wie doof.Zur Bindung: Ich kenn mich ja ein bissl aus und klar - die Bindung ist noch nicht so eng, als wenn wir seit Monaten zusammenleben würden und ganz bestimmt hat sie der Verlust ihrer Familie verunsichert, jedoch hat sich Kira uns sofort angeschlossen und es den Umständen entsprechend echt sehr gut verkraftet, ich hatte es mir halt schlimmer vorgestellt.
Meiner Meinung nach hat sie wirklich schnell eine Bindung aufgebaut:
Kira sucht immer unsere Nähe, sie schläft bei uns, sucht bei uns Schutz, sie bleibt auch ohne Leine in unserer Nähe und kommt freiwillig, sie will es uns recht machen, wobei ich auch glaube, dass sie natürlich momentan verunsichert ist und ich hab halt Angst dass, wenn ich jetzt falsch reagiere sie nur noch mehr verunsichere... seufz...Liebe Grüsse
Jokira -
Oohhh - dann sind wir ja in einigen Punkten in einer ähnlichen Situation.
Uns ist vor drei Wochen ein kleiner Dackel-Mix zugelaufen, bzw. wir haben ihn eingefangen. Nach einigem hin und her hat sich rausgestellt, das die ursprünglichen Besitzer wegen Scheidung ihn nicht mehr halten konnten oder wollten; sie haben ihn dann zum Opa gegeben der den Hund zwar liebte und sehr verwöhnt hat, aber nicht wirklich auf ihn aufpassen konnte - so dass er dauernd ausbüxte.
Wir haben einen fast gleichaltrigen HSH-Mix der dem kleinen Larry jetzt immer zur Seite steht - das macht eine Eingliederung natürlich leichter. Aber auch Larry hat Anfangs ständig geknurrt und "seine" Kauknochen verteidigt - mittlerweile wird das weniger.
So wie Du das jetzt beschreibst macht Ihr doch keine Fehler - das Ganze dauert eben. In die Hundeschule könnt Ihr vielleicht auch noch garnicht gehen - oder wißt Ihr schon wie sie auf andere Hunde reagiert?
Was ich Dir aber noch dringend raten wollte:
Wenn sich die Vorbesitzer so komisch verhalten, würde ich mich an Deiner Stelle beim Tierschutz melden und den Ablauf schildern. Vielleicht gibt es ja gar kein Impfbuch.. :/Uns wurde nämlich zwar der Impfpass vor die Füße geworfen, aber da steht ja noch der ursprüngliche Besitzer drin und nicht der Opa - und den Übergabevertrag hat er bis heute nicht zurückgeschickt. Die sehr nette Dame von Tierschutz meinte aber, da ich mein Findelkind ja dort gemeldet hatte wäre ich juristisch auf der sicheren Seite: die haben den Vorfall aufgenommen und führen mich als Pflegestelle - wenn kein Besitzer Anspruch anmeldet "gehört" mir der Hund dann in sechs Monaten sicher.
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Es hört sich fast an wie bei meinem Charly ( Labbi Mix ) Keine Vorgeschichte, misshandelt und ausgesetzt.
Die erste Zeit hier war er klasse, dann ging das theater los. Aussergewöhnlicher wachtrieb, nix hergeben,knurren.
Halsband nicht so gern.
Es hört sich bei Dir an als hätte der hund keine menschliche Wärme erhalten ,sondern diente nur einem Zweck. hier evtl. Haus aufpassen, Kette um hals und Abfälle füttern.
Jetzt ist sie bei Euch, völlig ungewohnter Umgang. Angelernt alles zu verteidigen, Halsband umlegen erinnert an kette, vielleicht wurde sie damit auch immer geruckt, geschnürt,Stachel u.s.w.
Ehrlich,es kann schwer werden, aber auf jedem fall braucht es Zeit. Charly hat erst nach ca. einem jahr uns vertraut und sich in vielen verhaltensweisen drehen lassen. manches ist heut noch schwierig,ich weiss es aber, und gehe dementsprechend mit ihm um.
Es ist immer schwierig so einen Hund zu holen, aber mit fachlicher Unterstützung,Liebe und geduld, ist viel daraus zu machen.
Ich denke der vorbesitzer wird schon wissen warum er keine Auskünfte gibt. Im Grunde ist ihm das Tier wohl auch völlig egal. Ich wünsche Euch viel Glück in dieser Sache und bin froh,das wieder eines dieser armen Tiere ein zuhause gefunden hat,wo es auch geliebt wird und man sich damit beschäftigt,auch wenn s manchmal schwer ist L.G -
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