Cortison bei Krebs?

  • Hallo!


    Für meinen Mann und mich ist es eine traurige Vorweihnachtszeit, denn unsere Labradormaus Nova ist mit ihren 9 Jahren an Krebs erkrankt.
    Es begann Ende Oktober damit, dass unser absolut munterer und in unseren Augen gesunder Hund an einem Abend nicht mehr richtig fressen wollte. Bei einem Labrador der ständing Hunger hat immer ein schlechtes Zeichen. Aber schon am nächsten Tag war alles wieder in Ordnung.
    Als das Ganze dann eine gute Woche später wieder passierte machten wir uns auf den Weg zu unserer Tierärztin. Sie diagnostizierte eine leichte Magenverstimmung und schickte uns wieder nach Hause.
    Vorsichtshalber ließ ich aber dennoch ein Blutbild machen, mit dem Gedanken 'sicher ist sicher', aber als das anscheinend keine Auffälligkeiten zeigte war ich beruhigt.


    In den folgenden Wochen traten die 'Magenverstimmungen' allerdings mit ca 2 wöchigem Abstand immer wieder auf und ich wurde nach einem weiteren Besuch bei unserer Tierärztin dann doch stutzig. Also holte ich mir an einem Freitag für die nächste Woche einen Termin in userer Tierklinik um Nova noch einmal gründlich durchchecken zu lassen.
    Leider kamen wir gar nicht mehr dazu...


    Sonntagsnachts wurde es auf einmal ganz schlimm. Nach einem ganz normalen Tag verweigerte sie auf einmal wieder das Futter und diesmal konnte ich sehen, dass es ihr von Stunde zu Stunde schlechter ging. Also packte ich die Hundemaus ein und fuhr zum Notdienst in die Klinik.
    Dort kam dann schnell die niederschmetternde Diagnose: ein aufgeplatzter Tumor an der Milz. Das war also unsere 'Magenverstimmung'. Ich war einfach geschockt.


    Eine Suche nach Metastasen per Ultraschall und Röntgenaufnahme der Lunge war ohne Ergebnis, daher entschlossen mein Mann und ich uns einer OP zuzustimmen.
    Nova am 20.11. der Tumor und die Milz entnommen.
    Leider sah man dabei dann doch an der Leber eine (noch sehr kleine) 'Abklatschmetastase' genau an der Stelle an der der Tumor auf die Leber gedrückt hatte.
    Der Bericht des Pathologen bestätigte dann leider was wir seitdem eigentlich schon wussten: der Tumor war bösartig. Ein Hämangiosarkom.


    In den folgenden 4 Wochen ging es Nova sehr gut. Sie erholte sich rasant schnell von der Milz OP und es viel schwer zu glauben, dass wir einen todkranken Hund Zuhause hatten.


    Dann allerdings am Anfang dieser Woche traten die ersten Probleme auf.
    Sie wurde zusehends schlapper, konnte am Dienstag kaum noch auf ihren Beinen stehen und sackte nach dem Geschäftchen machen bei einem 5-Minuten Spaziergang zusammen. Es war entsetzlich.
    Natürlich brauste ich sofort wieder zur Tierklinik wo sie gründlich untersucht wurde.
    Das Blutbild ergab eine dramatische Anämie, die Leber ist anscheinend leicht vergrößert und die Lunge klingt leicht belegt.
    Ich begann mich seelisch und moralisch darauf einzustellen mein Mädchen gehen zu lassen. Denn quälen will ich sie auf gar keinen Fall.
    Der Tierarzt meinte allerdings wir sollten es zuerst noch einmal mit Spritzen probieren um ihr Befinden zu verbessern.
    Ich zögerte nur kurz, aber da Nova trotz ihrer Schwäche diesmal immer noch Appetit hatte und ich das als ein 'noch leben wollen' interpretierte und mir der Tierarzt auf Nachfrage mehrfach versicherte sie habe keine Schmerzen, stimmte ich zu.
    So bekam sie Dienstag und Donnerstag einige Spritzen und siehe da, ihr Zustand verbesserte sich seit Mittwochabend zusehends.
    Natürlich sagte uns der TA, dass es sich nur um eine Verbesserung der Symptome handelt und wir nicht wissen wie lange es ihr gut gehen wird. Vermutlich nur einige Tage.
    Heute waren wir wieder zum Spritzen in der Klinik und für Zuhause haben wir nun Tabletten mitbekommen die wir ab Montag geben sollen.
    Außerdem geben wir seit Dienstag auch 'Kräuterblut' ins Futter, was der Blutbildung ein wenig auf die Sprünge helfen soll.


    Was mich heute allerdings erstaunte ist, dass bei den Spritzen und bei den Tabletten die wir mit nach Hause bekommen haben Cortison dabei ist.
    Ich hätte nicht gedacht, dass man Cortison bei Krebserkrankungen gibt bekam dann aber gesagt, dass dies im Endstadium einen normale Vorgehensweise ist.
    Trotzdem nagt die Frage in mir ob ich gerade das Richtige tue.
    Hat jemand von euch Erfahrungen damit?


    Allerdings jetzt gerade geht es Nova wieder richtig gut, sie ist munter, hat ihren Appetit...
    Ich weiss es kann jeden Moment vorbei sein, auch wenn man ihr das gerade gar nicht mehr ansieht.
    Es ist so verdammt traurig wenn man seinem Liebling nicht mehr helfen kann. Ich hoffe mein Mann und ich haben die Kraft sie schnell gehen zu lassen, wenn es ihr wieder schlechter geht. Aber wir haben es uns fest vorgenommen.


    Viele Grüße
    Claudia

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Claudia,


      ohne die genauen Befunde ???? Traut sich wahrscheinlich keiner. Cortison drückt die Symptomatic weg bei vielen Krankheiten. Ich nehme mal an das es da einige Nebenschauplätze gibt.


      Genieße die Zeit die bleibt.


      So unendlich liebevoll wie Du über Dein Mädchen schreibst wirst Du wissen wann der richtige Moment ist und wer seinen Hund sosehr liebt wie Ihr der hat auch die Kraft. Ich weiß wovon ich spreche. Es tut so weh, aber es ist der größte Liebesbeweis sie gehen zu lassen wenn sie nicht mehr kann. Man ist hinterher wie ein bißchen selber gestorben und es dauert auch bis man sich fängt. Ich persönlich hätte es allerdings schlimmer gefunden zu lange gewartet zu haben. Jeder Mensch ist anders, aber Ihr werdet es wissen.


      Sag Deinem Mädchen das es ok ist wenn sie nicht mehr kann, sag ihr alles was Dir noch so durch den Kopf geht.


      Fühl Dich umarmt, wir wünschen Euch die Kraft die Ihr braucht. Ganz liebe Grüße Burgit

    • Vielen lieben Dank euch beiden.


      Ja stimmt wohl, ohne das genaue Bild und Befunde kann wohl keiner viel zum Thema Cortison sagen.
      Ich denke einmal ich vertraue da nun dem Tierarzt. Eine andere Möglichkeit gibt es ja sowieso nicht gerade.
      Für uns wäre schön, wenn wir wenigstens noch gemeinsam die Feiertage verbringen könnten.
      Aber der Abschied wird so oder so schwer.
      Nova bekam ein Stückchen von der Weihnachtsgans versporchen falls sie noch ein wenig bei uns bleiben möchte. Seit der Diagnose befindet sie sich sowieso im 'Labrador-Himmel auf Erden'. Sie darf jede Menge fressen ohne das Frauchen wie sonst üblich auf ihr Gewicht achtet. ;)
      Und ja, ich rede eine ganze Menge mit ihr und ich habe ihr gesagt, dass es auch okay ist wenn sie gehen möchte.


      Liebe Grüße
      Claudia

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