Angsthase
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Hallöchen.
Meine Hündin ist jetzt 10 Monate alt und ist aus dem Tierheim. Als wir sie geholt haben (mit 6 Monaten) war sie wahnsinnig ängstlich, hatte vor allen Geräuchen Angst. Das hat sich jetzt schon sehr gut gelegt. Sie schreckt nur noch sehr selten zurück. Allerdings macht sie sich wahnsinnig Stress und ist extrem angespannt, wenn sie in der Wohnung ist und irgend welche Geräuche (zum Beispiel Bauarbeiten, oder Hausordnung) im Haus sind - ich wohne in einem Mietshaus. Sie ist davon auch nicht abzulenken. Kein Spielen, keine Leckerli, nix hilft. Trösten tu ich sie nicht, da ich weiß das es das absolut nicht verbessert. Sie sitzt dann auch richtig lange angespannt da und stellt die Ohren auf und hört selbst wenn keine Geräuche mehr da sind und sie setzt sich dann auch immer in die hinterste Ecke des Raumes, anstatt auf ihrem Lieblingsplatz zu liegen. Habt ihr irgend eine Idee was ich da machen kann. Sie ignorieren? Sie wieder auf ihren Platz schicken? Ich weiß es nämlich nicht. Und ich würde dieses Verhalten gerne los bekommen, weil es ja auch für den Hund nicht schön ist in der eigenen Wohnung Angst zu haben. - Vor einem Moment
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Das Problem hatte mein Hund auch, hat sich immer unter dem Tisch verkrochen bei lauten Geräuschen, bei Gewitter war es ganz schlimm. Ich habe ihn ignoriert und ihm einen Kennel gekauft und schön viele Decken drüber gelegt, so das er einen Schutz hatte. Mittlerweile liegt er bei Gewitter im Wohnzimmer u. ihn interessiert es überhaupt nicht mehr. Ich habe dafür 1 Jahr gebraucht um aus ihm einen selbstsicheren Hund zu machen u. wird sind noch immer nicht ganz fertig, aber zumindest soweit das er sich an mir orientiert u. auch keine Angst mehr hat. Am besten hat es uns geholfen, dass ich seine Angstattacken gänzlich ignoriert habe, so als wäre überhaupt nichts gewesen.
Du hast ihn erst 4 Monate u. wie ich raushöre, macht ihr schon alles richtig. Wichtig ist, den Hund nicht in seiner Angst zu bestärken u. da eignet sich am besten, wenn man das ängstliche "Fehlverhalten" ignoriert.
An Baustellen geht meiner heute noch nicht gerne vorbei, aber er hat in der Wohnung keine Angst mehr davor.
Vorab gesagt, es ist ein harter Weg u. bis man erste Erfolge sieht u. es kann lange dauern, wenn man es aber dann einmal gepackt hat, geht es in großen Schritten voran. -
Also abwarten und Geduld haben. Hab ich mir schon gedacht. Dann werde ich das jetzt auch einfach immer schön ignorieren. Mir tut es halt dann nur Leid, wenn sie so da sitzt. Aber wenn es bei dir auch so funktioniert hat, dann werde ich das genauso versuchen. Vor Gewitter hat sie komischerweise keine Angst oder glücklicherweise.

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Unser Hund ist tagsüber ist er mit im Büro. Die Etage über uns ist ein Lagerraum, in dem ab und an Paletten hin- und her bewegt werden. Dieses Gerumpel von oben kann er nicht zuordnen und hat dann Schiss. Er legt sich beim ersten poltern immer unter einen der Schreibtische, dann ist die Welt wieder in Ordnung.
Ich denke so ein Kennel wäre einen Versuch wert - der Hund fühlt sich wie in einer Höhle, das gibt ihm Sicherheit und er kann entspannen.
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Hallo Sejen!
Wir haben auch einen unsicheren ängstlichen Hund aus Spanien. Er reagiert zwar nicht so sensibel mit Geräuschen, dafür aber mit Fremden die sich mit ihm in einem Raum befinden.
Grundsätzlich hört sich es so an, als geht Ihr richtig vor. Barry Bär hat vollkommen Recht, Ignorieren ist das richtige Mittel. Einfach ruhig und gelassen fortfahren, mit dem was Ihr gerade macht ohne die Angst des Hundes in irgendeiner Form zu beachten.
Es ist einfach am besten, den Hund die Erfahrung machen zu lassen, dass sich durch das Geräusch, den Fremden oder was auch immer gar nichts ändert und zwar einfach indem man es geschehen läßt.
Bei uns hat sich die Zeitspanne, die Finn benötigt, um sich an den Fremden zu gewöhnen schon verkürzt. Und wie gesagt, wir machen in einer solchen Situation gar nichts besonderes - weder arrangieren wir sie noch versuchen wir übersteigert beruhigend zu wirken. Wir machen einfach nur weiter wie immer.
Allerdings muß ich auch zugeben, dass Finn - bis jetzt - noch keine richtigen Panik-Attacken gezeigt hat, sondern jeweils nur unsicheres, nervöses Unwohlsein.
Würde Finn panisch reagieren, so dass es dann zu übersteigerten selbstzerstörerischen Handlungen käme, dann müßte man sicherlich mehr unternehmen. Hier haben z.B. schon einige über die Anwendung einer Bachblütentherapie berichtet.
Solange Euer Hund jedoch "nur" angespannt dasitzt, würde ich es für einen längeren Zeitraum mit dem Ignorieren probieren.
Aber ich muß auch dazu sagen, dass sich das aus der Ferne kaum einschätzen kann.
Hat Euer Hund vor sehr vielen Geräuschen Angst, so sollte man natürlich auch darauf achten, dass es nicht zu einer Reizüberflutung kommt.
Den Hund also mit Ignorieren an vereinzelte Geräusche zu gewöhnen, halte ich für absolut richtig, prasseln aber den ganzen Tag über verunsichernde Geräusche auf Ihn ein, so sollte man dafür sorgen, dass er auch ein Rückzucksfeld in einer reizärmeren Umgebung bekommt. Sonst kann es meiner Ansicht nach zu einer Überforderung des Hundes kommen, die sich negativ auswirken könnte.
Läßt sich aber auch alles nicht pauschalisieren und hängt auch davon ab, wie der Hund jeweils genau reagiert.
Gruß und viel Erfolg!
Martin -
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Also vor vielen Geräuchen hat sie nicht Angst. Am Anfang hatte sie extreme Angst vor Autos. An der Straße laufen ging gar nicht. Jetzt stört sie das kein bisschen mehr. Sie läuft an der Straße genause freudig wie im Wald. Es ist halt wirklich nur wenn was vor der Wohnungstür ist.
Ich hab auch so ein Problem mit anderen Menschen. Allerdings nicht bei jedem. Zum Beispeil bei der Mutti von meinem Freund. Sie hat meiner Hündin nie was getan, aber sich streicheln lassen will sie irgendwie nicht. Wir sind jetzt schon so weit das sie mit Leckerlis lockt und meine Hündin geht auch hin und nimmt es. Teilweise lässt sie sich jetzt sogar streichel, aber nicht auf dem Kopf, nur vorne, wo sie die Hand beobachten kann. Sie geht ja sogar hin und bettelt um noch mehr Leckerlis. Woher die Angst kommt sich nicht richtig streicheln zu lassen weiß ich nicht, könnte aber auch an irgendeinem Geräuch liegen was sie mit ihr verbindet, weil irgendwas war, als sie die Mutti das erste mal gesehen hat. Aber es ist auch oft auf der Straße. Bei den meisten Leuten geht man ganz normal vorbei und bei anderen wehrt sie sich überhaupt vorbei zu gehen. Ich ignoriere dieses Verhalten auch immer. Ich werde es einfach mit Geduld weiter verfolgen.
Meine Hündin ist ja auch aus Bulgarien, man weiß ja nie was sie da so erlebt hat.
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Also Finn ist auch so ein Handscheuer, deshalb haben wir den Körperkontakt anfangs mit dem Fuß bzw. Bein zu ihm hergestellt.
Mittlerweile nimmt er Leckerlis von Fremden relativ schnell entgegen. Aber wir machen das nicht mehr über Leckerlis. Denn erstens möchte ich eigentlich nicht, dass er sich von Fremden etwas geben läßt und zweitens, war unsere Beobachtung dazu, dass es ihm dann immer mehr um das Leckerchen geht, als darum den Fremden kennenzulernen.
Wir machen das daher so - wenn z.B. Besuch kommt:
Besuch kommt in die Wohnung. Finn reagiert unsicher, was sich bei ihm so äußert, dass er nervös hin und herläuft und vor sich hin gurgelt - was sich von einem Knurren deutlich unterscheiden läßt.Wir setzen uns dann alle an einen Tisch und fangen an zu reden. Ganz normal, ohne Finn zu beachten. Das Hinsetzen und Reden halte ich für ganz wichtig, weil das eigentlich auf alle Hunde die ich kenne beruhigend wirkt.
Irgendwann - derzeit nach so 20-30 Minuten wird er dann doch neugierig, wer da jetzt neues rumhockt. Er geht dann so ganz vorsichtig hin, nimmt mal so einen Atemzug und sofort wieder zurück. Das ganze Spielchen wiederholt sich noch ein paar mal.
Hier weisen wir den Besuch an, Finn nicht gleich die Hand entgegenzustrecken oder gar zu streicheln. Die Besucher sollen einfach mal eine Hand runterhängen lassen. Wenn er an der dann dran war und sie geleckt hat, erst dann kommt ein Leckerchen ins Spiel oder auch ein erster, ganz langsamer kurzer Streichler.
Den Unterschied sehe ich hier darin, dass der Hund erst mal Gelegenheit bekommt, sich für den Fremden zu interessieren. Ganz von selbst. Er kann selbst entscheiden, wie weit er geht.
Mit der Methode sind wir von anfangs deutlich über 45 Minuten auf nunmehr 20 Minuten gekommen. Das reicht mir für eine Zeitspanne von 5 Monaten mehr als aus.
Geduld ist bei Angsthasen alles.
Wo es möglich ist verfahren wir ganz ähnlich bei anderen Dingen, auf die er desensibilisiert werden muß. Alles ohne Zwang und mit ganz viel Geduld. Ich weiß aber auch, dass es Situationen gibt, in denen das nicht immer so möglich ist.
Aber grundsätzlich halte ich die Methode für sehr gut.
Gruß,
Martin
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