Angst vor Passanten etc.
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Hallo Hunde-Gemeinde.
Gerne würden wir mal Euer Wissen und Eure Erfahrungen anzapfen, was Welpen und Angst anbelangt.
Unser Luigi ist viereinhalb Monate alt und seit einer Woche bei uns. Er kommt ursprünglich aus Spanien und wurde in einer Pflegestelle bei seinen 6 Geschwistern groß gezogen.
Nun ist es so, dass er beim Gassi gehen große Schwierigkeiten mit Fussgängern und Fahrradfahrern und allem anderen Beweglichen hat. Vor lauter Angst kommt er oft gar nicht an ihnen vorbei, stemmt sich in die Leine oder versteckt sich sogar hinter Bäumen oder anderen Dingen.
Ist es nur ein Fussgänger, kann der noch ruhig und ausgiebig beobachtet werden, sind es jedoch mal mehrere, welche vor uns und dann plötzlich auch noch hinter uns auftauchen, fühlt er sich wohl richtig eingekeilt und weiß nicht wohin mit sich.
Wie würdet ihr damit umgehen? Und viel wichtiger, kennt ihr solch ein Verhalten von Eurem Welpen in der Zeit? (Wir haben von der spooky-period Phase gelesen, in die er gerade genau reinfallen müsste, aber ist das das Problem?)
Braucht er einfach nur Zeit?Danke für Eure Beiträge.
Paul und Yasmine - Vor einem Moment
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Hallo!
Naja, so richtig kennen tu ich das nicht von Paula (3 Monate alt). Allerdings muss ja auch sie ihre Welt erkunden und manches findet sie nicht so beeindruckend, anderes etwas unheimlich und vor manchen Dingen hat sie auch Angst.
Meist guckt sie uns dann an, um zu gucken, ob ob das alles so ok ist und lässt meist schnell beruhigen.
Wenn sie dann doch mal starke Angst hat, dann nehm ich sie ganz normal auf den Arm und rede mit ihr. Ich beruhige sie dann nicht, sondern erzähl ihr in ruhiger, normaler Stimme, dass es ok ist und was es ist *g*. So habe ich es z.B. mal in ner Situation gemacht, als sie an nem Mann, der mit ner Maschine die Blätter weg pustete, nicht vorbei wollte. Da wollte sie nicht dran vorbei. Ich nahm sie hoch, ging nochmal etwas näher ran, damit sie gucken kann (in sicherer Entfernung), redete mit ihr und dann einfach weiter. "ganz normal"
Versuch ihm die Sicherheit zu geben, dass alles ok ist und das, wovor er sich fürchtet keine Gefahr darstellt. Ich würde sagen, akzeptier seine Angst, aber versuch gemeinsam mit ihm, die Angst zu überwinden, indem du ihm etwas von deiner Gelassenheit zeigst und gibst.
Und Zeit ist denk ich ganz wichtig.
Was macht ihr denn bisher?
Gruß,
Katja -
Was war denn in der Pflegestelle? Hat er dort irgendwas "stadtmäßiges" kennengelernt? Wie lange war er dort?
Er ist jetzt erst eine Woche bei euch. Spanien hört sich jetzt erst mal nach Streuner an, sowas in der Richtung. Der wird wahrscheinlich in deiner Umgebung völlig überfordert sein. Wie schon gesagt wurde, du musst ihm viel Zeit lassen. Halte die Spaziergänge so klein und kurz wie möglich, und weite sie nur ganz allmählich aus. Er muss so viele kleine Dinge kennenlernen, die für dich ganz selbstverständlich sind. Beobachten reicht da oft schon aus, er muss da nicht jedesmal "durch". Im Normalfall würd ich sagen, einfach motivieren, aber ein Hund aus Spanien ist schon was anderes.
:abschied:
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Hallo Paul und Yasemin,
WAS genau Luigi für ein Problem mit Passanten hat - ob er nun schlechte Erfahrungen machen musste, sein Verhalten grade in eine Angstphase fällt oder er einfach noch aufgrund des Orts- und Halterwechsels unsicher ist - können wir von hier aus leider nur schwer beurteilen.
Fakt ist, dass er Angst hat.
Da er erst eine Woche bei Euch ist, würde ich ihm unbedingt noch Zeit geben, sich an Euch und die neue Umgebung zu gewöhnen. Macht die Spaziergänge erst mal kürzer und nach Möglichkeit in "passantenarmen" Gegenden. Wenn er mehr Vertrauen zu Euch gefasst hat, wird er vielleicht schon etwas mutiger.Ganz wichtig ist, dass Ihr ihn in seiner Angst nicht bestätigt. Also kein Tätscheln oder Beruhigen oder "Och mein aaarmer Kleiner", sondern ganz normal verhalten. Sollte seine Angst zu groß sein, könnt Ihr Euch etwas hinhocken und ihm so mehr Schutz und Rückzugsraum bieten, aber bitte auch dann nicht streicheln oder auf irgendeine andere Weise darin bestärken, dass "Angst-haben" die richtige Reaktion ist.
Wenn man selbst absolut gelassen bleibt, merken viele Welpen schnell: "Aha, der Chef interessiert sich nicht dafür - na dann kann es ja nicht so schlimm sein."Meist ist es so, dass Welpen vor dem ihnen Unbekannten eine natürliche Furcht haben. Also lasst ihn das Fremde in Ruhe kennenlernen. Ein stehendes Fahrrad beschnuppern oder Leckerchen in die Speichen stecken wirkt oft schon Wunder.
Mein Hund ist glücklicherweise so verfressen, dass ich ihm viele Situationen einfach "schönfüttern" (OT: Danke an Pebbles für diesen genialen Ausdruck!) konnte. Fremde Orte oder bedrohliche Müllwagen-Monster wurden mit erhöhter Leckerlie-Zufuhr einfach positiv belegt.
Vielleicht könnt Ihr auch ein paar Bekannte mit ins Boot holen, die "Passanten" spielen würden. Ihr verabredet Euch auf der Straße und haltet zunächst so viel Abstand, dass der Hund sich nicht bedroht fühlt. Für seine Gelassenheit wird er mit Würstchen oder anderem Super-Leckerlie bestätigt (aka abgelenkt) und Ihr traut Euch ganz langsam näher...
Auch wenn es nicht beim ersten Versuch klappt, nur nicht den Mut verlieren. Er wird sehr bald merken, dass sich ruhiges Verhalten mehr lohnt, als Zähneklappern und durch Euch an Sicherheit gewinnen.Viel Erfolg und liebe Grüße,
Sub.
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