Rangordung und Extrawürste
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Wenn also der Hund alles darf, nach der Meinung des Herrchens, dann übergibt doch der Mensch in dem Sinne, dem Hund das Zeptar.
Nein, nein, das Herrchen/Frauchen übergibt nicht das "Zepter" (wie sieht das überhaupt aus, Rangordnung gibt es zwischen Menschen und Hunden nicht und gsd frisst auch hoffentlich keiner irgendwen :D), sondern Hunde hassen es, wenn sie von uns im Stich gelassen werden und sämtliche Alltagssituationen ohne unsere Unterstützung meistern müssen. Die Führung zu übernehmen sind sie auch meist nicht sonderlich gewillt, sondern wollen höchstens mal austesten, wo ihre und unsere Grenzen sind und wie gut wir wirklich die Kontrolle über alles (weniger über sie) haben, um uns wirklich voll und ganz zu vertrauen.
Denn das ist unsere Aufgabe, sie anzuleiten und souverän zu führen egal was kommt.
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Ich habe dazu eine ganz andere Sichtweise. Ich bin absolut nicht der Meinung, daß es ein Rangordnungsgefüge zwischen Mensch und Hund geben kann. Der Mensch wäre IMMER der unterlegene im Sinne des Hundes.
Ich denke sehr wohl, daß Hunde intelligent genug sind zu unterscheiden, ob sie mit Artgenossen oder mit "andersartigen Lebewesen" zu tun haben. Und da setzt einfach meine Erziehung auch an. Ich sehe Sven und mich eher wie ein Elternpaar für die Mädels. Ich bin nicht ein Führer, der alles bestimmt, ich bin ein Mensch, der anleitet, der beschützt, der Rechte - aber auch Pflichten hat gegenüber den Hunden. Aus all diesen Positionen ergibt sich für mich ein Vertrauensverhältnis in beide Richtungen - viele würden es als "Bindung zwischen Mensch und Hund" betiteln. Wenn dieses Vertrauen da ist, kann ich den Hunden fast alle Freiheiten lassen, solange damit keine anderen Menschen oder Tiere belästigt werden.
Zum Aufbau dieses Verhältnisses gehört Konsequenz. Der Hund muß die Regeln des Zusammenlebens vom ersten Tag an lernen. Dabei geht es auch nicht um dominieren oder was - sondern schlichtweg darum, daß er merkt, wie weit ist er frei, wie weit muß er sich anpassen. Zeigt man Hunden diese Dinge liebevoll und konsequent vom ersten Tag an, wird es nur wenig Probleme geben, daß diese Dinge hinterfragt werden. So zumindest meine Erfahrung. Z.B. wenn vom ersten Tag an Tabu ist beim Essen zu betteln, wird der Hund das auch sein Leben lang akzeptieren. Steckt dann aber doch jemand dem Hund was zu, kann der Hund einfach nicht wissen, wo hier seine Grenze ist. Man überfordert das Tier durch seine eigene Inkonsequenz.
Daher sind m.M. nach auch bei Problemen des "Hundes" IMMER eher Probleme des Menschen zu "behandeln". Abgesehen natürlich von den Fällen, wo ein Hund bereits älter übernommen wurde, der so ein Leben nie hat kennen gelernt, sei es durch verhätschelt werden oder aber durch übertriebene Härte.
Die meisten Hunde WOLLEN gar nicht "Chef" sein. Viele Hunde werden einfach durch absolut inkonsequentes Handeln ihrer Menschen in diese Rolle reingedrängt. Nicht umsonst gibt es dann die Probleme. Die Hunde sind mit dieser Situation völlig überfordert. Sie hängen in der Luft. Sie sind durch Zucht usw. oft gar nicht in der Lage, Führungsrollen zu übernehmen. Sie würden sich viel geborgener fühlen, wenn sie sich in ein Gefüge einordnen könnten, das ihnen die nötige Sicherheit gibt. Oft kommt es genau dann zu Eskalationen.
Daher - ja auch meine Hunde dürfen ihre Wege gehen. Sie sind 90 % der Zeit ohne Leine und gern auch ohne Halsband unterwgs. Sie liegen in der Wohnung, wo sie wollen. Aber - ich habe i.d.R. NIE Probleme damit, daß sie gehorchen, weil sie gelernt haben mir im Alltag so zu vertrauen, daß sie wissen, wenn ich ihnen sage absitzen, dann hat das seinen Sinn - und sei der Sinn dahinter nur, daß sie hinterher was zu futtern kriegen oder eine Streichelbelohnung usw.
:2thumbs:
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