Tschechoslowakischer Wolfshund

  • Warum holt man sich einen Hund mit speziellen Eigenschaften, wenn man diese dann "aberzieht"?



    Warum will man einen Wolfsmischling, wenn einem dann die typischen Wolfseigenheiten nicht gefallen?



    Wegen dem Image? Wegen dem Äußeren?






    Letzteres begründen dann wohl, warum die AUffangstationen für ehemals seltene und spezialisierte Rassen immer voller werden.




    Im Übrigen: Unter "Wolfsinsidern" und nahmhaften Forschern gilt das "Experiment TWH" als gescheitert.

  • Zitat

    Im Übrigen: Unter "Wolfsinsidern" und nahmhaften Forschern gilt das "Experiment TWH" als gescheitert.


    Wegen?
    Trieb aberziehen ist sicherlich schwachsinnig.. aber es ist sehr von Vorteil wenn man die Triebe oder "Wünsche" seines Hundes unter Kontrolle hat.
    Ob das der Jagd-, Hüte-, Schutz-, oder weiß der Geier-Trieb ist ist da eigentlich total Banane.
    Nur weil ordentlich Wolf drinsteckt(e) darf er trotzdem net einfach im Wald rumlatschen und sich sein Abendessen selbst jagen :D


    Ist übrigens der einzige Hund der schmaleren Fraktion die auch noch gern jagen gehn würde der mich total reizt. Optisch wie auch vom Wesen.

  • Hallo Bordy,


    Zitat

    Warum holt man sich einen Hund mit speziellen Eigenschaften, wenn man diese dann "aberzieht"?


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es nicht darum, den Jagdtrieb abzuerziehen. Sacco hat Respekt vor dem Jagdtrieb und möchte weitere Informationen einholen. Das finde ich sinnvoll und lobenswert. Oder habe ich die Stelle verpasst, auf die sich dein Kommentar bezieht?


    Zitat

    Warum will man einen Wolfsmischling, wenn einem dann die typischen Wolfseigenheiten nicht gefallen?


    Ein TWH ist ein Hund und kein Wolfsmischling


    Zitat

    Im Übrigen: Unter "Wolfsinsidern" und nahmhaften Forschern gilt das "Experiment TWH" als gescheitert.


    Es mag durchaus sein, dass der TWH nicht den ursprünglichen Zuchtzielen gerecht wird. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht dennoch tolle Hunde sein können.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Wegen?
    Trieb aberziehen ist sicherlich schwachsinnig.. aber es ist sehr von Vorteil wenn man die Triebe oder "Wünsche" seines Hundes unter Kontrolle hat.
    Ob das der Jagd-, Hüte-, Schutz-, oder weiß der Geier-Trieb ist ist da eigentlich total Banane.
    Nur weil ordentlich Wolf drinsteckt(e) darf er trotzdem net einfach im Wald rumlatschen und sich sein Abendessen selbst jagen :D


    Ist übrigens der einzige Hund der schmaleren Fraktion die auch noch gern jagen gehn würde der mich total reizt. Optisch wie auch vom Wesen.



    Kurzgesagt war das Zuchtziel einen Hund (das Verhalten eines Hundes) mit der Anatomie eines Wolfes zu bekommen. Nach ca. 50 Generationen hat man die Anatomie eines Wolfes mit in großen Teilen Wölfischen Verhalten. = gescheitert.




    Wenn ernsthaftes Interesse besteht, kann man sich ja mal an jemanden wenden, der quasi "Hautnah" bei der Entstehung dieser Rasse dabei war.. und auch die Reaktion von Experten wie Eberhard Trummler miterlerbt hat.




    Und was "reizt" einem denn am Wesen? Alles was da so reizvoll ist, will man doch im Endeffekt so nicht haben und versucht daran herumzuerziehen, bzw es "abzuerziehen".. Das Scheue, dass Misstrauen, das strikte Rudeldenken, der Jagdtrieb, ..



    Diesen Reiz fasse ich eher unter "Image" zusammen. Es ist genauso reizvoll einen "Wolf" daheim zu haben, wie es für viele Bürohengste reizvoll ist mit ihrem treuen Weimaraner durch die tiefen der Großstadtjagdgründe zu streifen - jagen soll er aber bitte nicht.




    Schnappi



    Auf vielen Züchterseiten und auch hier wird ein Wolfsanteil von knapp 30% angegeben - ist das kein Wolfsmischling?



    Wird nicht gerade damit geworben das Wölfe eingekreuzt wurden - ist das kein Wolfsmischling?




    Und war nicht die Antwort der TWH Halterin hier, auf die Frage hin ob die denn jagen, man kann doch so vieles aberziehen?

  • Zitat

    Kurzgesagt war das Zuchtziel einen Hund (das Verhalten eines Hundes) mit der Anatomie eines Wolfes zu bekommen. Nach ca. 50 Generationen hat man die Anatomie eines Wolfes mit in großen Teilen Wölfischen Verhalten. = gescheitert.


    Hmmm. Der TWH sollte ein robuster Diensthund der Armee für den Einsatz an der Grenze werden. So habe ich das Zuchtziel kennen gelernt ...


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Hmmm. Der TWH sollte ein robuster Diensthund der Armee für den Einsatz an der Grenze werden. So habe ich das Zuchtziel kennen gelernt ...


    Viele Grüße
    Frank



    Ja, ein Diensthund, mit den Annehmlichkeiten im Wesen wie Unerschrockenheit, Führigkeit, Arbeitswillen, umlenkbarer Beutetrieb und den körperlichen Fähigkeiten die ein Wolf stärker haben sollte, wie Ausdauer.



    ---


    Hier wird immer wieder vor den sogenannten Moderassen gewarnt, die einfache Kreuzungen aus anderen Rassen sind - eben weil man nichts vorher sagen kann und das sowohl in die eine als auch in die andere RIchtung ausschlagen kann. Je unterschiedlicher die Ausgangsrassen, desto höher pokert man.



    Kreuzt man aber zwei unterschiedliche Arten (Ok, nennen wir es Unterarten) miteinander, die seit JAHRTAUSENDEN getrennt waren, dann soll da auf einmal innerhalb weniger Generationen ein kalkulierbares Risiko bei herauskommen?

  • Hallo bordy,


    Zitat

    Und war nicht die Antwort der TWH Halterin hier, auf die Frage hin ob die denn jagen, man kann doch so vieles aberziehen?


    ok. dann habe ich den Satz falsch verstanden. Es las sich für mich ein bisschen verquert :roll:


    Zitat

    Auf vielen Züchterseiten und auch hier wird ein Wolfsanteil von knapp 30% angegeben - ist das kein Wolfsmischling?


    Ja, und damit bleiben 70% Schäferhund. Obwohl ich die Prozentzahlen auch für sehr hochgegriffen halte. Aber da scheinst du dich deutlich besser auszukennen als ich.


    Zitat

    Hier wird immer wieder vor den sogenannten Moderassen gewarnt, die einfache Kreuzungen aus anderen Rassen sind - eben weil man nichts vorher sagen kann und das sowohl in die eine als auch in die andere RIchtung ausschlagen kann. Je unterschiedlicher die Ausgangsrassen, desto höher pokert man.


    Die genauen Eigenschaften sind schwer vorhersehbar. Aber das gilt für alle Hunde, weil es nunmal Individuen sind. Ich gebe dir Recht, dass die Bandbreite bei den Wolfshundrassen größer ist, als bei Rassen, die schon länger bestehen, aber für halbwegs kalkulierbar halte ich das Ergebnis bei sauberer Zucht dennoch.


    Versteh mich nicht falsch. Ich will sicherlich nicht sagen, dass man sich einfach so einen TWH anschaffen kann, ohne sich über die Eigenheiten dieser Rasse zu informieren (Obwohl das für alle Hunde gilt, gilt es bei den Wolfhund-Rassen ganz besonders). Aber für mich ist und bleibt der TWH ein Hund.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat



    Mmhh - auf dem Papier sicher. Aber magst du das Misstrauen auchnoch, wenn nichtmal dein evtl nach dem Hund hinzugekommener Partner von ihm akzeptiert wird?
    Magst du die Scheue auchnoch, wenn du mal ins Krankenhaus oder auf eine Mutter-Kind-Kur musst, aber ernsthafte Probleme bekommst deinen Hund versorgt zu kriegen, weil er sich von keinem Anfassen, geschweige denn an die Leine nehmen lässt?
    Magst du dieses Rudeldenken auchnoch, wenn dein Hund auch durch durchdachtes Training nicht dazu bewegen ist ohne größere Zerstörungsanfälle in der Wohnung auch nur für die 5 Minuten zum Müll runtertragen allein zu bleiben? Magst du das Rudeldenken auchnoch, wenn dein Hund erstmal Wolfstypisch jeden Eindringling taucht und "mobbt", da er ihn erstmal als Eindringling sieht (ja kann man ja verbieten - wir bedenken, der Hund hat ja "wünschenswerter Weise" seinen "eigenen Kopf")?
    Magst du die "Eigenständigkeit" auchnoch, wenn dein Hund ein eigenes Verständnis von "Radius" hat, weil "nah" beim Halter ist ja relativ... oder es im Erwachsenenalter garnicht mehr einsieht bei dir zu bleiben, weil er sich jetzt als eigenständig und zeugungsfähig sieht?




    Ich bin sicher nicht generell gegen diese Rasse, genauso wie ich nicht generell gegen andere Rassen bin - und bitteschön, soll sich von mir aus jeder halten was er mag.



    Ich kenne nur einfach von anderen Rassen die Problematik, wenn viele Eigenschaften romantisiert werden, bzw einige Halter von vielleicht etwas einfacheren Exemplaren oder auch besonders überzeugte Halter im Eifer der Begeisterung über ihren Hund leider vergessen, was das unter Umständen in Wirklichkeit heißt.


    Und gerade bei solchen Mixen ist die "Streurate" doch nunmal extrem hoch. Ich kenne auch mehrere und dort ist die Bandbreite fast komplett vertreten. Vom "normalen" Hund, dem man ausser etwas Zurückhaltung im Umgang nicht gar so viel anmerkt, über den wirklich absolut scheuen und misstrauischen "Wolf", der vom Hund ausser Teilen seines Äußeren nicht viel hat, bishin zum "dominanten Alpha" (ja, ich hab das böse "D-Wort" gesagt), der auch bei seiner erfahrenen Halterin nicht ohne ist und seine Machtspiele durchaus auch körperlich auslebt. Alle nicht aus Hinterhofzuchten wohlgemerkt und mit durchaus bemühten Haltern.



    Bis vor einigen Jahren, als gewisse "spezielle" Rassen nur an Leute gingen, die wirklich diese Eigenschaften brauchten, gab es auch deutlich weniger XYZ - in Not. Schaut man sich jetzt einmal um, so wird der "Markt" immer größer. Dabei ist die Geschichte fast immer die selbe - Hund gesehen, toll bzw faszinierend gefunden, ein paar Rassebeschreibungen gelesen, die meisten natürlich voller Lob und etwas schwammiger Formulierungen. Vielleicht doch ein paar Zweifel, aber natürlich auch sofort einige Halter und Züchter parat, die einem versichern das wäre alles garnicht so schlimm. Welpe wird gekauft, dass ganze geht je nach Naturell des Hundes bzw Fähigkeiten des Hundehalters ein paar Monate bzw vielleicht auch Jahre gut und irgendwann muss er dann weg..
    Weil, der ist gaaanz anders als gedacht, also soo haben wir uns das nicht vorgestellt, etc etc.


    Natürlich noch steigerbar durch auslassen mancher Schritte und den direkten Sprung von sehen zu kaufen.

  • bordy


    Der Beitrag klingt schon ganz anders :smile: Danke für deine Erläuterungen (keine Ironie).


    Vielleicht glaube ich einfach zu sehr daran, dass sich zukünftige Halter gerade bei solch einer Rasse intensiv mit dem Thema beschäftigen und auch die Züchter größten Wert auf eine gute Auswahl bei den Welpenkäufern achten. Aber vielleicht bin ich da auch zu blauäugig ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!