angst? revierverteidigung? was ist das und was mach ich?

  • hallo ins hunderund,


    anton ist nun seit fast drei monaten bei uns, der kleine ungarische tierheimhund mit ungeklärter vorgeschichte. er hat sich super eingelebt und alles ist schön. bis auf das eine. :???:


    wenn ich mit dem hund in einem café oder straßencafé sitze, bellt und knurrt er jeden hund an, der vorbeigeht und macht den totalen aufstand. da dieser ungarische kampfdackel sehr laut und sehr asthmatisch bellen und knurren kann, erntet man gerne schon mal seltsame blicke der anderen gäste. das alleine wäre mir ja noch egal, aber diese reaktion des hundes geht mir hübsch langsam auf die nerven.


    es nützt nichts, ihn vorher, wenn ich den kommenden hund gesichtet habe, schon abzulenken. es nützt nichts, ihn kurz zu halten. es nützt nichts, die leine lang zu lassen. wie es ohne leine wäre, weiß ich nicht, das ist in unserer städtischen wohnsituation auch eher nicht das mittel der wahl. es nützt nichts, ihn mit worten (aus!) zurechtzuweisen und ein griff in den nacken nützt auch nichts. er macht das mit jedem hund, ob groß, ob klein, ob grad vorher woanders noch freundlich beschnüffelt oder schon lange bekannt und gemocht. und ich bin mit meinem latein am ende.


    sind wir im park, fordert er viele hund zum spielen auf und hat auch große freude daran. aber sobald ich (oder mein mann, wer halt grad mit ihm unterwegs ist) mich hinsetze, wird aus dem liebenswerten hund ein asthmatisches monster. :kopfwand:


    was macht man da? und was genau ist das? angst? oder revierverhalten? oder beides? oder was ganz anderes?


    auf hilfreiche tips hofft
    andrea

  • Dazu kann man aus der Ferne so gar nichts sagen, warum er das jetzt machen, ob es ein fehlgeleiteter Beschützerinstinkt, territoriale Aggression oder etwas ganz anderes ist.


    Da sollte man sich einen guten Tiertherapeuten oder Trainer suchen, der sich das mal vor Ort in der Situation anschaut und euch dann auch Tipps geben kann.

  • Huhu ihr beiden,


    meistns bellen Hunde an der Leine, wenn sie irgendwo sind und andere Artgenossen sehen um ihr Herrchen oder Frauchen zu verteidigen. Wenn man dann selber noch angespannt ist, dann überträgt sich dieses auf den Hund und der Hund womöglich noch aggressvier dem anderen gegenüber. Meine hat das auch immer ganz energisch gemacht und sie kommt auch aus dem Tierheim.


    Ich hätte zwei Tips:


    1. Leckerchen mitnehmen und wenn man schon weitem sieht, dass ein Hund kommt, ablenken und wenn er her schaut Leckerli verteilen.


    2. Klappt bei herrvoragend: Wenn man einen Hund sieht, dann seinen Hund drauf vorbereiten und ihm so zeigen, dass er einen nicht beschützen muss. Man fängt an sich übernatürlich zu freuen, bekommt eine fipsige Stimme und sagt zum Beispiel: Uih, schau mal... Schau mal wer da kommt, ist das nicht ein feiner".


    Ich habe mich damit schon oft zum Affen gemacht, aber wenn es dem Hund hilft, dann finde ich das schon voll Ok. Lieber zum Affen machen, als nerviges rumbellen und dumme Blicke ernten....


    Liebe Grüße,


    Jessy

  • Möglicher Weise denkt er immer wo er sich ablegt, das ist jetzt sein Platz und will diesen lautstark verteidigen.


    Manch einer macht es aus langer Weile, weil ihm das Abliegen einfach nicht paßt.

  • Hallo,


    dass Hunde ihren Tisch hüten ist nichts ungewöhnliches. Ist auch ein bisschen rassebedingt. Dass ein Hund unter dem Tisch liegen bleibt, muss man üben. Dazu gehört, dass der Hund die Grundbefehle kennt und zuverlässig kann. Ein Platz ist da hilfreich, das man mit Leckerchen bestätigt. Wenn nun ein anderer Hund dem Tisch zu Nahe kommt, ist es häufig, dass Hunde den Tisch verteidigen.


    Mein Hund macht das u.U. auch, aber nur noch, wenn es zu eng wird, und das nur weil "Futter" und "Fressen" im Spiel ist. Ich denke hündisch gesehen ist es ganz ok, doch von uns Menschen total unerwünscht.


    Da ich viel Hundesport mache und mein Hund gelernt hat, auch neben anderen Hunden zu liegen und das auch auszuhalten, kann sie inzw. eine normale Distanz aushalten. Aber wie gesagt, das muss man üben und 3 Monate sind da viel zu wenig.


    Erst wenn du ganz klare Spielregeln aufstellst, wird dein Hund auch souverän werden. Das entsteht aber nur, wenn du mit dem Hund viel arbeitest. Obedience oder eine Art Grundgehorsamstraining hilft da sehr. Der Hund braucht Kopfarbeit und muss wissen, was er zu tun hat.


    Sage dem Hund nicht, was er nicht tun soll, sondern sage ihm, was er stattdessen tun soll. Um ihn zu halten ist ein Halti sinnvoll. Übe nur in kleinen Portionen. Zuviel kann den Lernerfolg zunichte machen. Macht der Hund rambazamba kommt er weg. Jegliches rufen, wie lass das.... macht den Hund nur heiß und bestätigt ihn. Also ruhig bleiben und wenns zu extrem ist, kommt er weg. Fertig!


    Denke dran, du hast evtl. einen nichtsozialisierten Hund bekommen, der alles noch lernen muss. Da muss man geduldig sein.


    Und wenn du mal in Ruhe Cafe trinken willst, dann lass halt den Hund zu Hause oder im Auto! Ein Hund muss nicht überall dabei sein, schon gar nicht, wenn er mit der Situation überfordert ist.


    Mein Hund hat 5 Jahre gebraucht um zu 98% souverän zu bleiben.


    Grüße Biber

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