Leinenführigkeit vs. Hyperaktivität
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Hallo Trixmix,
Ich glaube, der Hinweis von Literaturschock ist wichtig!
Wenn der Zwerg immer "Erfolg" hat - sich also sein Leinengezerre beim Anblick von anderen Hunden lohnt, weil er dann mit denen spielen darf, wird er immer heftiger ziehen und zerren.
Andererseits habt Ihr hier die Möglichkeit, die klassische Premack-Prinzip-Belohnung anzuwenden, weil Ihr genau wißt, welche Belohnung hier die wirksamste ist: nämlich ztu den anderen Hunden zum spielen zu dürfen.
DAs kannst Du also für Deine Zwecke benutzen, indem Du das Training entsprechend aufbaust.
Vielleicht verabredest Du Dich mit dem Halter eines seiner Hundekumpels zu einer Trainingssession auf einer recht einsamen Wiese (wo es unwahrscheinlich ist, das noch andere Hunde auftauchen).
Dort plazierst Du den anderen Hundehalter z.B. mitten auf der Wiese.
Dein Hund hat nun folgende Aufgabe: Von einem von dir vorbestimmten STartpunkt aus muß er an lockerer Leine zu diesem anderen, vorzugsweise geduldig wartenden Hund gelangen.
Solange die Leine locker ist, geht es vorwärts, strafft sich die Leine, sagst Du "Pech gehabt", drehst um und nimmst Deinen Hund mit zum Startpunkt.
Dort geht das ganze wieder von vorne los.
Die ultimative Belohnung (spielen mit dem anderen Hund) gibt es erst, wenn er die gesamte Strecke an lockerer Leine zurückgelegt hat.
Das einzige Kriterium (lockere Leine) mußt Du vorher definieren, also Du mußt für eine Trainingseinheit festlegen, wie locker "Locker" sein sollte, damit Hund vorwärts kommt. Für den Anfang könnte es ja ausreichen, dass er Dir nicht den Arm auskugelt...Du kannst auch direkt einige SEssions nacheinander legen - nach einem erfolgreichen Durchgang wird ausgiebig gespielt, dann folgt ein weiterer Durchgang.
Beim zweiten ist es evtl schon einfacher, weil es ja schon einmal erfolgreich geschafft wurde und weil der "Spiel-Hieper" ja schon etwas gestillt wurde.
Wenn es für Deinen Hund so schwierig ist, dass das beim ersten mal gar nicht klappt, lass Ihn evtl nur eine kleine Übung machen (z.B. Sitz) und schick ihn dann ein bißchen spielen. Nach ein paar Minuten versuchst Du es erneut.Was ich auch unbedingt machen würde, ist, ein Entspannungssignal zu konditionieren. Dazu nutzt Du (zu Hause) Momente, wo er kurz vor dem Einschlafen ist, oder eine entspannte Kraulstunde. WENN er entspannt ist, sagst Du Dein gewähltes Signal (z.B. ruuuuuuuuuuuuuuuuuuhiiiiiiig oder eeeeeeeeeeeeaaaaaaaaaaaasyyyyyyyyyyyy) und wiederholst es häufig aber leise und ruhig. Dieses möglichst oft am Tag in kurzen Einheiten wiederholen.
Wenn Ihr es drinnen einige Zeit geübt habt, fnagt ihr es draussen an: Wieder auf einer einsamen Wiese, vielleicht zunächst ohne andere anwesende Hunde --> Du setzt Dich hin, bringst Deinen Hund ins Platz und versuchst, ihn so behutsam und ruhig wie möglich in eine "stabile Seitenlage" zu bringen. Liegt er und ist recht entspannt, sagst Du Dein Entspannungssignal und bleist noch einige Zeit so liegen. Anschließend weckst Du ihn wieder auf.
Klappt auch das, fügst Du die Anwesenheit eines anderen Hundes hinzu - es sollte ein möglichst ruhiger sein, der sich am Besten auch einfach hinlegt und bekraulen läßt. Wähl am Anfang den Abstand recht groß, damit es einfacher für Deinen Hund ist.Nach einigem Training auf diese Art sollte es für Deinen Hund möglich sein, dass er sich an lockerer Leine auf andere Hunde zubewegen kann und sich sogar komplett entspannt hinlegen kann.
Auch sollte er dann aus dem Spiel abrufbar sein können (immer wieder mit "GEh Spielen" belohnen) und so ein Wechsel von entspanntem Liegen und wildem Spielen zustande kommen. - Vor einem Moment
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Hi,
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Hallo Trixmix,
Shoppy's Tipps solltest du dir zu Herzen nehmen. Bevor euer Kleiner zum Spielen darf, muss er ruhig sitzen oder ähnliches. Am Anfang reichen da wirklich Sekundenbruchteile, dafür aber mehrmals im Spiel wieder abrufen, kurzes Sitz und wieder ab zum Spiel. Eventuell kannst du dich mit dem anderen HH so einigen, dass er seinen Hund auch rausruft, denn gerade am Anfang ist es schwierig einen Hund aus einer Spielsituation herauszurufen. Und immer immer wieder üben. In einem 5minütigen Spiel kann das ruhig einmal pro Minute geschehen. So lernt dein kleiner außerdem, dass es sich auch lohnt auf dein Rufen zu hören, denn er darf ja dann wieder spielen und muss nicht immer an die doofe Leine, wenn du rufst...
Wegen des Gehorsams in der Hundeschule: Vielleicht ist es dir möglich, für den Anfang das Gehorsamstraining außerhalb der Gruppe durchzuführen, mit ein bißl Abstand zum Rest. Dann nur kurze Übungseinheiten von maximal einer Minute (am Anfang) und als Belohnung wenn möglich wieder eine kurze Spieleinheit mit 'nem Artgenossen oder leckerlies. Vielleicht kannst du dir auch beim Metzger Herz besorgen als Leckerlies. Das würde sich ans BARF-Ernährungskonzept halten und macht sich kleingeschnitten super als Leckerlies.
Wegen der Ablenkung beim Feldspaziergang:
Da hilft wirklich nur Konsequenz. Ihr seid hier gefragt, ihm den Erfolg "wenn ich ziehe, komm' ich weiter" zu verwehren. Man braucht wirklich viel Geduld, aber glaub' mir es lohnt sich. Und, 10Minuten "Spaziergang" ohne Gezerre sind viel ermüdender für den Hund als 'ne Stunde Gezerre auf'm Feld. Dieses Spiel mach' ich auch grad wieder, allerdings mit einem Hund der vorher beim Erstbesitzer ein Jahr lang so Erfolg hatte
Wegen der Auslastung mach' dir keinen Kopf, dein letzter Post hat das relativiert. Aber mach' bitte nicht den Fehler den Hund erstmal 'ne Stunde zu scheuchen, bis du Gehorsam verlangst, bringt auf lange Sicht nichts.
Viel Erfolg
Sylvia
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Hallo,
ZitatAußerdem finde ich es nicht gut und sowohl für mich als auch für den Hund belastend, wenn ich meinen Hund erstmal 'ne Stunde in der Botanik rumscheuchen muss,bevor ich ein bißl Gehorsam und Aufmerksamkeit verlangen darf. Denn dann befinde ich mich auf dem besten Weg in einen Teufelskreislauf...
Das wär ja auch ein Ding
Das will ich mit meinem Hundi auch nicht erleben.ZitatEs ist wahrlich nicht einfach das richtige Maß an Auslastung zu finden.
Oh, ja. Da ist jeder Hund anders gestrickt.ZitatGenauso schnell wie ich einen Hund mit Unterforderung in Stress versetzen kann geht das auch mit Überforderung.
Bestimmt. Ich kenne solche Hunde nur nicht.
Also ich möchte auch das unterstützen was Shoppy geschrieben und Borderjunky ergänzt hat.
Finde auch, dass dies so der richtige Ansatz ist.Viele Grüße
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