Rotte ist aengstlich

  • Hallo Leute,


    ich habe ein Problem mit meiner 6-monatigen Rottweilerhuendin. Sie geht fremden Menschen und Hunden aus dem Weg und will nichts mit ihnen zu tun haben. Auch fremden Geraeuschen ist sie misstrauisch gegenueber. Ich hatte gelesen, dass es typisch fuer Rottweiler waere, gegenueber fremden Menschen etc. erst einmal misstrauisch zu sein, deswegen habe ich mir zunaechst nichts dabei gedacht, sie aber auf Spaziergaengen, allem Unbekannten gegenueber gelobt, wenn sie ruhig blieb ( Kinderwagen etc.).
    Das Problem zeigt sich nun aber wenn sich Fremde naehern und oder sie gar anfassen wollen. So geschehen heute beim Tierarzt. Sie hat ihn angeknurrt, angebellt und sogar nach ihm geschnappt, und das obwohl sie ihm zuvor bei der Ankunft, wenn auch etwas scheu ein Leckerli aus der Hand gefressen hat und sich kurz hat streicheln lassen. Der Tierarzt hatte aber viel Geduld mit ihr und letztendlich war ich ueber eine Stunde dort, aber Anka hat sich einfach nicht beruhigt. Auf dem Tierarzttisch war sie hingegen handzahm wenn auch sehr nervoes, nur einmal hat sie kurz aufgemuckt - jaja, der magische Tisch. Es ist uebrigens das erste Mal, dass sie so reagiert hat.
    Der Tierarzt hat jedenfalls gefragt, ob ich die Eltern kennen wuerde und wie die waeren. Die waren total lieb, haben uns Fremde aufs Grundstueck gelassen, sich streicheln lassen und mit uns geschmust und uns auch mit den Welpen spielen lassen. Ich kenne uebrigens keinen Rottweiler, der nicht verschmust waere. Der Tierarzt sagte dann nur, dass ich die Anti-Tollwutbescheinigung gut aufheben sollte, fuer den Fall, dass sie mal jmd beissen wuerde. :(


    Menschen, die regelmaessiger kommen, begruesst Anka freudig und sie ist der groesste Schmusehund. Und mit den Hunden (egal ob Ruede oder Huendin) von unseren Freunden spielt sie auch schoen und zeigt keine Scheu.


    Ich weiss ungefaehr was ich zu tun habe. Sie muss mehr Kontakt zu Fremden bekommen, ihre Scheu ablegen und lernen, dass ihr nichts geschieht. Aber wenn hier Idioten rumlaufen, die meinen, sie muessten einen Rottweiler, der auf dem Grundstueck hinter dem Zaun ist, mit Steinen bewerfen (so geschehen vorgestern), ist das nicht sehr einfach.


    Bevor gleich ein Kommentar kommt: Hundeschulen gibt es hier nicht - das waere ja DIE Loesung schlechthin, besser noch, da waere ich eh von Anfang an hingegangen. Und die Menschen, die man auf der Strasse trifft haben alle gleich Angst und sagen direkt, ich soll nicht naeher kommen. So ist es natuerlich schwierig Anka ihre Scheu vor fremden Menschen zu nehmen. Aber ich werde versuchen, ein paar Leute auf der Strasse zu ueberreden, Anka mit Leckerlies zu ueberzeugen, dass nicht alle Menschen boese sind, die sie nicht kennt.


    Habt ihr weitere Ideen und Tipps fuer die gerade etwas traurige Rottiliebhaberin? :/

    • Neu

    Hi


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    • Hallo,


      dass dein Hund beim TA so reagierte, muss nichts heißen und sagt auch nicht, dass dein Hund sich in Zukunft bei allen Menschen so verhalten wird.


      Elterntiere sagen übrigens nichts über das Verhalten der nachkommen aus. das meiste ist nämlich erlerntes Verhalten. Und wenn der Welpe wenig Kontakte hatte, oder Schlechte kann das ein Grund sein.


      Mein Hund kam aus Italien ohne Prägung. Sie ist von naturaus Fremden gegenüber sehr vorsichtig und mag sich nicht streicheln lassen. ich habe das geduldet und es ist ok. Ein Hund muss nicht alle Menschen mögen und das Antaschen dulden. Wir mögen ja auch nicht von Fremden angefasst werden. Auch Hunden gegenüber ist mein hund sher vorsichtig, spielt wenig. Dafür ist ihre Bindung zu uns sehr gut. Wir sind ihr wichtiger.


      Ich habe früher immer den fehler gemacht, dass ich Angst hatte, wenn Menschen zu meinem Hund kamen, obwohl ich viele Fremde meinen Hund füttern ließ. Als ich sicherer wurde, wurde auch mein Hund sicherer. Mit der Zeit wurde es immer besser. Den TA liebt sie heute sehr.


      Ich habe immer viel mit Futter gearbeitet. Merkwürdigerweise ist inzw. alles anders. Mein Hund hatte vor kurzem eine Wirbelsäulen-OP. Seit die Schmerzen weg sind, mag sie plötzlich Menschen. Ich habe mich auch geändert. Ich sag immer, guck mal den tollen Menschen und sie lässt sich fast von jedem jetzt streicheln.


      Also, bleib tapfer und übe weiter, das wird schon. Und wenn dein hund nicht alle Menschen stürmisch begrüßt ist das doch gar nicht so schlimm.


      Ganz wichtig ist, dass du viel mit deinem Hund übst. Solange dein Hund Kopfarbeit bekommt, wird er schon recht werden.


      Hast du wirklich keine Möglichkeit zu einem Hundesportverein zu gehen? das hat uns so sehr geholfen. Es macht Spaß mit anderen Leuten zusammen was mit dem Hund zu machen!


      Grüße Biber

    • HAllo Biber,
      vielen vielen Dank fuer deine positive Antwort.


      Klar, ich verstehe vollkommen, dass der Hund sich nicht von jedem betatschen lassen muss. Bin ich ganz deiner Meinung und habe ich auch in irgendeinem anderen Thread geschrieben. Anka hat noch nie nach jmd geschnappt, ausser nach diesem Tierarzt gestern. Sie geht einfach nur zurueck wenn die Menschen auf sie zugehen. Das ist vollkommen in Ordnung.
      Ich moechte nur, dass sie sich wohler fuehlt in Anwesenheit Fremder und nicht doch irgendwann mal schnappt, wenn Leute meinen sie wider meinem Hinweis antatschen zu muessen, oder dieses Warnverhalten irgendwann in Angriff umschwenkt, wenn sie keine andere Moeglichkeit sieht. Ist halt was anderes, ob das ein Foxl schnappt (oder mehr) oder ein Rotti.
      Es ist nun nicht so, dass ich nun Angst habe, bei dem naechsten Kontakt mit fremden Personen. Ich schaetze beim Tierarzt war sie einfach in einer "ausweglosen" Situation. Sie kann in dem kleinen Raum nicht ausweichen und schnappt dann als Warnung.
      Leider gibt es, wie ich geschrieben habe, keine Hundeschulen oder Sporfvereine, das wuerde auch mir Spass machen und es waere prima, da koennte Anka sowohl Kontakt zu fremden Menschen als auch fremden Hunden aufnehmen und sich daran besser gewoehnen. Sie muss nicht auf sie zugehen, aber sie kann ruhiger werden und es als normal betrachten, dass sich auch mal andere in ihrem naeheren Umfeld aufhalten.
      Die Vorgehensweisen in dem tollen Thread von Stuffy zu Leinenagression ( https://www.dogforum.de/viewto…?t=22879&highlight=leinen ) lassen sich meiner Meinung nach daher auch gut auf mein "Problem" (ich gebe zu es ist kein riesiges Problem, war gestern nach dem Tierarztbesuch nur etwas ueberrascht) anwenden.


      Vielen Dank Biber fuer deine Infos und Tipps. Werde fleissig ueben und gleich auch mal eine Runde drehen.


      Schoenen Gruss,
      Tina

    • Hallo Tina,


      wenn du das Gefühl hats, jemand will deinen Hund anfassen und du magst es nicht, dann darf man das auch sagen. Ich habe schon vielen Leuten und Kindern gesagt, dass mein Hund das nicht mag, weil sie Angst hat. Ich sage oft zu Kindern: "Guck, der große schwarze Hund hat Angst vor einem Kind, ist das nicht ulkig?" - Die meisten Kinder müssen dann kichern und lassen den Hund in Ruhe. Die Erwachsenen kapieren das viel schlechter. Hunde, die etwas aggressiv wirken, sind das meist gar nicht, sondern nur schrecklich unsicher!


      Grüßle Biber

    • Hallo
      also erstmal, sie hat beim Tierarzt geknurrt, gebellt und dann geschnappt und es ist doch gut zu wissen das sie warnt und nicht einfach schnappt. Das war bei uns genauso und ich habe immer sehr darauf geachtet um gottes willen nix davon zu unterbinden, sondern die Sitaution dann aufzulösen.
      Das es beim Tierarzt nicht geht ist schon klar, aber das ist ja auch für den Hund die absolute Ausnahmesituation.
      Lucy hat anfangs sogar Menschen schon auf ein paar metern Entfernung angebellt wenn diese nur geguckt haben, anfassen ging gar nicht. Heute ist anfassen kein grosses Problem mehr, wenn ihr jemand unsympathisch ist duckt sie sich nur noch weg. Es liegt dann auch an mir dies zu sehen und sie aus der Situation zu befreien.
      Ich habe ehrlich gesagt meinen Bekanntenkreis mobilisiert und diese ganz genau gebrieft. Wir haben uns zB im Cafe getroffen mit Leuten die sie nicht kannte. Diese sollten sie ignoriern auch wenn sie vielleicht neugierig zum schnüffeln kam. Nicht anfassen, nicht ansprechen, nicht anschauen. Wenn Lucy sich dann entspannt hat jemand ihr mal ein leckerlie gegeben ohne sie sonstwie anzufassen oder anzusprechen.
      Das habe ich oft mit verschiedenen Menschen gemacht und beim 2. oder 3. Treffen hat Lucy die dann beschnüffelt und sich mal angelehnt und gezeigt "Bitte streicheln".
      Allerdings braucht man dazu Menschen die in der Lage sind sich wirklich an die Anweisungen zu halten sonst kann das ganze auch mal schnell eskalieren.


      Die Situation beim Tierarzt ist sicherlich eine ganz andere. Mein Tierarzt und Lucy haben sich beim ersten zusammentreffen begrüsst wie alte freunde :roll: deshalb habe ich hier keine Erfahrungen.


      Ach und dem Boxer wird auch ein gesundes Misstrauen fremden gegenüber nachgesagt....


      Fremde lasse ich auch heute noch eher selten an sie ran oder besser nur wenn diese in der Lage sind einen simplen Satz wie "Nicht von oben über den Kopf streicheln" zu befolgen. Ein grosses Problem hat sie damit aber nicht mehr.


      LG
      Sandra

    • Hallo Biber und Casper,


      danke fuer eure Antworten. Dieses Wochenende hatte ich Besuch von 3 verschiedenen Maenner. Beim 1. der dreien, war sie sehr skeptisch und hat in angebellt und wollte, obwohl er seine Haende in der Hosentasche hatten, nach der Hand schnappen. Wieso auch immer, ich habs jedenfalls unterbunden und sie gelobt wenn sie ruhig war. Sie hoert sehr gut, wenn ich sage, sie soll was lassen.
      Auf die anderen zwei hat Anka positiv reagiert und sich auch nach erstem Riechen direkt kraulen lassen.
      Hier kommts wohl wirklich darauf an, wen sie von vorneherein riechen kann und wen nicht ;-) Aber ich stehe dem ganzen Dank eurer Antworten sehr positiv gegenueber. Ausserdem ist Anka ja wirklich erst ein halbes Jahr alt. Sie muss erst mal ihre Erfahrungen sammeln und ruhiger werden.
      Uebrigens bekomme ich morgen Besuch von 2 Frauen und 2 Kleinkindern und das fuer mehrere Tage. Mal schauen, wie das wird ;-)


      Schoene Gruesse
      Martina

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