Kennt sich jemand mit Tabu-Decken Training aus??


  • Mal abgesehen vom Resultat des Threaderöffners finde ich diese kleine Übung überhaupt nicht schlecht.


    Könnte man hier nicht von Ressourcen-Management sprechen ?
    Für unkonsequente HH ist das sicherlich äusserst lehrreich.


    Ich mache ähnliche kleine Spielchen mit meinen Kunden und die sind dann immer völlig erstaunt, wie aufmerksam und folgsam Hundchen doch sein kann.


    Ich denke, ein Hund, der auf natürliche Weise entwöhnt wurde, hat hiermit eventuell kein Problem, solange der HH konsequent ist.


    Probleme sehe ich immer wieder mit zwangsentwöhnten Welpen, die nicht lange genug bei der Mutter waren.


    LG
    Chrissi

  • Zitat

    Daraufhin haben wir uns eine neue Trainerin gesucht. Nun geht es eeeeeeeeendlich in kleinen Schritten voran!!


    Und wie sieht nun Euer Training aus?


    Übrigends wäre ich sehr vorsichtig mit allen Äußerungen von Trainern, sei es, dass sie sagen, der Hund ist nicht oder sehr unsicher. So ohne genauerer Erklärung und Erläuterung, die ich nachvollziehen kann, würde ich so gar keine Diagnose hinnehmen, aber sicherlich geben Erfolge Recht.


    Aber wenn mir der nächste Tiertrainer sagen würde, dass war ja alles falsch :kopfwand:, was vorher mit dem anderen gelaufen ist, dann wäre ich sehr "hellhörig" und würde zehntausendmal hinterfragen, was er er denn da macht und beabsichtigt, bevor ich das mit meinem Hund nachvollziehen würde! :D

  • @ souma


    Nein, alles war natürlich nicht falsch. Aber leider 2 -zumindest für uns- sehr wichtige Sachen wurden mit einem falschen Trainingsansatz trainiert. Nur mal als Beispiel:


    1. Lucky motzt andere Hunde an. -->Trainingsübung der alten Trainerin: Lucky soll immer in's Sitz oder Platz gebracht werden, wenn wir Hundebegegnungen haben. Mit dem Erfolg, dass Lucky seine Strategie geändert hat und die anderen Hunde nicht mehr schon auf 100m Entfernung angmotzt hat. Er hat einfach gewartet, bis sie auf unserer Höhe waren und ist dann aufgesprungen, in die Leine gestiegen und hat gebellt. Leider war ich Riesentrottel zu Anfang noch der Meinung, dass Lucky's Verhalten doch besser geworden wäre, eben weil er nicht mehr schon bei einer großen Entfernung reagiert hat, sondern erst später........ :kopfwand: Dass sein Verhalten durch dieses Training letztendlich schlimmer geworden ist, sieht man daran, dass er dann auch auf Jogger, Radfahrer und Fußgänger so reagiert hat....... :/


    Ich hatte diese Trainingsübung, direkt nachdem wir sie von unserer damaligen Trainerin als Hausaufgabe erhalten haben, hier gepostet. Damals haben hier einige geschrieben, dass sie das "den Hund in's Sitz oder Platz bringen" für falsch halten. Da ich aber zu Beginn der Meinung war, Lucky's Verhalten würde sich bessern, habe ich damals gedacht, dass uns eben diese Variante hilft.


    2. wegen des anmotzens anderer Hunde haben wir am Raufertreff teilgenommen. Dieses gestaltete sich so, dass wir meistens 4 - 5 verhaltensauffällige Hunde hatten, die in 2er Paarung trainiert haben. Also immer so, dass man sich mit den Hunden annäherte, bis ein Hund oder auch beide Krawall schlugen.------->Kommentar der Tierpsychologin: VÖLLIG FALSCHER ANSATZ! So kann keiner der verhaltensauffälligen Hunde etwas lernen. Solche Trainings sollen wie folgt ablaufen:
    1 verhaltensauffälliger Hund hat als Trainingspartner einen sehr souveränen Hund. Von diesem souveränen Hund lernt der verhaltensauffällige Hund nämlich, wie er sich verhalten soll. Klappt es mit den Beiden gut, kommt ein dritter Hund -natürlich auch wieder ein souveräner- hinzu. So kann der auffällige Hund sich das richtige Verhalten von den "normal reagierenden" Hunden abgucken.


    Ich muss sagen, DAS leuchtete mir total ein! Und Lucky's Verhalten wird -außerhalb des Trainings- auch schon besser. Wenn er jetzt fremde Hunde anmotzt, ist er sofort danach auch wieder ruhig und entspannt. Mit den souveränen Trainingspartner haben wir überhaupt kein Problem mehr. Nur reagieren die Hunde, die wir auf Gassigängen treffen, leider nicht immer so souverän wie unsere Trainingspartner.


    Und dass Lucky unsicher ist, hat sie mir an einigen Beispielen gezeigt. Ich selbst hatte den Gedanken vorher ja auch schon, aber unsere ehemalige Trainerin -die ich darauf ansprach- war eben der Meinung, Lucky wäre nicht unsicher.


    Viele Grüße


    Ulrike [/i]

  • Hallo Ulrike!


    schöner Beitrag!


    Ich würde einen unsicheren Hund auch niemals ins Platz legen, denn dadurch wäre er in der Situation ja noch viel angreifbarer - und: er weiß das auch.
    Sitzen lassen ist an sich eine gute Idee, aber das kann man ja unterschiedlich aufbauen, und entsprechen dann dabei Fehler machen.
    Auf jeden Fall sollte das "Sitz" vorher ausschießlich positiv aufgebaut sein.


    Frage: Hast Du mehr mit "Platz" gearbeitet, und aus diesem Verhalten ist Dein Hund dann bei zu nahen Hunden aufgesprungen? Oder auch aus dem sitzen? Möglich ist auch, dass Du zu schnell vorgegangen bist, und zu schnell die Distanz verringert hast.
    Vielleicht hat Dein Hund eben auch eine "starke" Intimsbereichsgrenze - wenn die unbterschritten wird, kann er eben nicht mehr wie von Dir gewünscht Sitzen bleiben. DA sollte man dann noch mal genauer gucken, wie dort das gesamte TRaining aufgezogen wurde.


    Zu dem zweiten Punkt mit den Raufergruppen:
    Ja, genau so sehe ich das auch. Ist ja auch völlig logisch, oder?
    Wenn ich gescheite Tischmanieren beigebracht bekommen möchte, melde ich mich ja auch bei GRaf Knigge an, und nicht bei Meister Schlammcatch, oder?
    Oder wenn ich Hilfe bei den Mathjehausaufgaben brauche, frage ich den Klassenkamerad mit der 1 und nicht den mit der 5+!

  • @ shoppy


    Ich habe Lucky vorwiegend ins Sitz gebracht. Ins Platz hat er sich in Situationen, in denen wir Hundebegegnungen hatten, nie bringen lassen.
    Das Problem war wohl auch, dass ich ihn immer wenn Leute mit oder auch ohne Hund kamen, ins Sitz bringen sollte. Das Ende vom Lied war, bzw. ab und an kommt es auch jetzt noch 'mal vor: sobald ich Lucky das Kommando "Sitz" gab, guckte er sich schon total hektisch nach einem "Feind" um :kopfwand: Ich habe ihn nun über Wochen bei Gassigängen immer mal wieder "Sitz" machen lassen, ABER NUR wenn ich 1.000% sicher war, dass kein Mensch oder Hund kommt. Aber wie gesagt, wenn er mal einen schlechten Tag hat, und ich dann ein "Sitz" abfordere, dann guckt er manchmal heute noch, ob jemand kommt.....


    Die Sache mit Lucky's individueller Distanzgrenze wollte ich eh noch mal mit unserer Tierpsychologin besprechen.


    Die Sache mit der Raufergruppe leuchtete mir auch sofort ein. Ich habe darauf auch -nachdem die Tierpsychologin mir das gesagt hatte, eine Co-Trainerin unserer ehemaligen HuSchu angesprochen. Die war aber trotzdem davon überzeugt, dass das Training mit der Raufergruppe der richtige Weg wäre..... :shocked: Nun ja, es mag vielleicht bei dem ein oder anderen Hund klappen, allerdings nicht bei uns!


    Rückblickend bin ich froh, dass er meinem Bruder die Hose zerissen hat. :ops: Sonst hätten wir wohl noch wochenlang falsch trainiert und nicht die Hundeschule gewechselt!!!!


    Viele Grüße


    Ulrike

  • Hey,


    das mit der Tabudecke, ist bei richtiger Anwendung, eine tolle Methode um sich dem Hund verständlicher zu machen.
    Ziel: Der hund soll verstehen, dass das Herrchen sich durchsetzten kann.


    Methode: Durch die Visualisierung der Tabuzone(Irgendeine Decke, nur nicht seine!), in der sich das Herrchen befindet, wird dem Hund eine Grenze dargestellt, die er auch sehen kann. Die Grenze ist die Kante der Decke. Der Hund darf drum herum laufen, aber eben nicht darauf. Durch ein deutliches Zeichen wird dem Hund deutlich gemacht, dass er sich nur draussen aufhalten darf.
    Trick: Der hund kann durch die sichtbare grenze, schneller zwischen gut und böse unterscheiden.


    Hohe Wahrscheinlichkeit auf ein AHA-Effekt, denn das Herrchen hat mir plötzlich doch was zu sagen, und ich weiss sogar WAS*SMILE*


    LG
    Jan

  • @ Jan


    AHA! Endlich kann mal jemand erläutern, wofür das Tabudecken-Training sein soll! Vielen Dank! :D


    Ich überlege gerade, ob es für Lucky -er ist ein unsicherer Hund- sinnvoll wäre, dieses Training mal zu machen.... :???: Oder würde ich ihn damit noch mehr verunsichern..??? :???: :???:


    Viele Grüße


    Ulrike

  • :D


    Hey Ulrike,


    Notwendig=Nein, Sinnvoll=immer, warum nicht?


    Unsicher? In welcher Situation? Tabudeckentraining, ist wie schon im Namen enthalten ein training. Ein Training setzt voraus, dass es Hund und Halter>sehr gut geht! Also, man trainiert nicht mit unsicheren hunden, weil das für die Katz ist! Denn in dieser Zeit lernt der Hund nicht, und ich dachte darum geht es uns. Du musst dich dem Hund verständlich machen= Der hund spricht unsere Sprache nicht, deshalb sind wir gezwungen, uns mit Händen und Füssen, Ton und Lautsärke etc. dem hund so verständlich, wie mögl. zu machen.


    Und das T.d.training ist eine kleine, aber feine Hilfe für uns. :rofl3:


    Ich wünsch dir viel Spass dabei, und probier doch, die Verneinung beim training auf ein Signal zu setzten("Nein"), wenn schon passiert, dann übe weiter und schreib uns was dir besonderes auffällt oder Vllt. erlebst du auch so ein AHA-Effekt, WIE z.B. "Oh, er will ja, er muss nur wissen WAS!"
    (>>>Nicht nur beim training selbst, versteht sich


    LG
    Jan

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