an die dogforumleser
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Liebes Dogforum,
Was ich hier schreibe fällt mir nicht leicht, aber ich gebe mir ein Ruck.
Ich weiß auch nicht genau wo ich starten soll, wie ich es schreiben soll und wie kurzhalten, damit ich euch nicht zu sehr zulaber.
Also für mich waren Hunde schon immer das wichtigste, mit der weile habe ich Mann und Kinder, also nun kommen Hunde direkt danach.
Habe mich schon als Kind mit Hundehaltung auseinander gesetzt, bin aber dann mit 14 in die Schäferei gekommen und wohl etwas Betriebsblind geworden.
Für Euch wird Gebrauchshund schon fast als Tierschinderei gesehen. Das sehe ich weiterhin anders, Hütehunde (in guten Betrieben, ich weiß das es da „schwarze Schafe“ gibt), wachsen im Hunderudel auf, erfahren keine enge Bindung zu einem Menschen, ihre Bindung gilt dem Rudel, den netten Menschen auf dem Betrieb und ganz besonders den Schafen und ihrer Arbeit. Der Hund ist dadurch nicht „Arbeitsgerät“ eher „Arbeitnehmer“ der sehr selbständig seiner Arbeit im MenschHundTeam nachgeht. Der Hund hat auch kein Problem damit, daß der Mensch wechselt, so lange die gemeinsame Arbeit harmoniert. Ich weiß, daß dies für viele hier schwer vorstellbar ist, aber ich habe gelern, daß es egoistsch ist, einen Hund eng an mich zu binden, da ich dem Hund so seine Freiheit und Selbstbestimmung nehme. Die Erziehungt in der Schäferei ist sicher rauer, da die Hunde sehr Triebstark sind und auch hart. (Ich spreche hier von Altdeutschen Hütehunden und Hüteschäferei.) Gleichzeitig ist das Vertrauen im Team oberste priorität, und nichts ist schöner als mit einem ausgewachsenen Hütehund zu hüten. Da es wirkich Teamarbeit ist, bei der oft nicht mehr viel geredet werden muß, da man sich fast ohne Worte versteht.Nun habe ich den großen Fehler gemacht und aus der Schäferei in die Privathundehaltung zu übertragen. Natürlich habe ich noch Schafe, aber mein Hund lebt in der Familie, als Familienhund und muß ganz anders behandelt werden. Er lebt viel eingeschränkter, da die Familie ganz andere Regeln diktiert, wie Essen auf dem Tisch ist nicht für alle da, es darf nicht alles zerkaut werden usw. Auf jeden Fall bin ich gerade mit einem Hund wirklich gescheitert und habe ihn abggegben, natürlich war es auch der unpassende Hund für Stadrandwohnung und nur 12 Schafe aber seit dogfurum weiß ich, daß ich es vielleicht doch hätte schaffen können.
Bevor ihr jetzt zu hart mit mir ins Gericht geht, trotz Schäferei hatte ich Privathundehaltung immer im Blick und trotzdem ist das dogforum der erste Ort, wo ich auf glaubhafte Berichte stoße, daß die rein sanfte Erziehung möglich ist und sie mir nachvollziehbar erklärt wird.
Ich weiß, hier wird oft sehr hart Geurteilt z.B. über Leinenruck. Ich möchte nicht dafür sprechen, aber sagen, daß ich wirklich noch nie von anderen funktionierenden Methoden gehört habe.
Die Hunde die ich hier in der Gegend treffe sind meist total ungezogen. War auch in zwei Hundeschulen zum angucken. Bei der ersten (gebe zu ist 10 Jahre her) wurde mein Welpen ob wohl ich sagte, sie kann kein platz und ich möchte auch nicht, daß sie das hier und jetzt lernt, runtergedrückt und dann mit Leckerchen gestopft, was ich auch nicht wollte.
In der zweiten, war obersters Ziel beim Fußgehen, daß der Hund mit dem Blick am Hundeführer hing, dies wurde erreicht indem man sich Fleischwurststücke in den Mund steckte damit der Hund zum Gesicht guckt und die Hunde die am meißent hinsahen, da sie so gierig waren bekamen das größte Lob inkl deren Hundeführer.
Von einer anderen Hundeschule hier weiß ich, daß die Junghunde außerhalb geregelter Spielzeiten kein Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen aufnehmen dürfen. Wenn man Junghunde aus dieser Schule trifft, wird dieser von meinem Hund weggerissen und ich bekomme gesagt: „Tut mir leid, der ist in der Erziehung und darf nicht einfach kontakt haben.“ Hier kann ich nur vermuten, daß Sinn dieser Sache ist, den Hund so an seinen Besitzer zu fesseln, daß er darüber dann gehorcht.? Gleichzeitig weiß ich das viele Hunde von dort nicht horchen, was dann von den Besitzern stolz mit „Ich habe einen Alpahhund“ begründet wird.Nun bin ich hier im dogforum, finde es total spannend hier zu lesen, gelobe beim nächsten Junghund alles besser zu machen und verhalte mich auch meinem lieben Bode sicher schon viel besser, freue mich wie intensiv wir zusammenwachsen.
Ich schreibe dies nicht, damit ihr mich jetzt auseinanderreißt oder mir absolution erteilt, ich würde nur einfach weiter gerne hier sein, und wollte dafür ehrlich sein.
Liebe Grüße
Anna - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Hallo Anna,
Ich finde deinen offenen und ehrlichen Beitrag sehr gut. Man liest daraus das dir das wohl des Hundes wichtig ist.
Ich denke das zwischen einem reinen Arbeitshund und einem "Gesellschafter" der in der Familie lebt schon ein Unterschied ist. Als reiner Arbeits und Gebrauchshund muss der Hund "funktionieren" sonst ist er untauglich.
In der Familie muss der Hund natürlich auch gehorchen und folgsam sein aber man hat doch mehr Zeit dafür ihm das beizubringen denke ich mal. Bei meiner großen, Ich habe sie jetzt ca 1,5 Jahre, ist das immer noch nicht 100%ig. War ein Hund aus Spanien da musste ich wirklich sehr behutsam vorgehen.
Als wir unseren ersten Hund bekamen hatte ich wirklich auch noch sehr merkwürdige Vorstellung von Hundeerziehung. Durch veraltete Ansichten, wie den Leineruck, die ich von selbsternannten Hundeexperten bekommen hatte. Ich bin zum Glück direkt an eine Hundeschule geraten die nur gewaltfrei und durch positive Bestätigung die Hunde trainiert haben. Eine gute Hundeschule zu finden ist gar nicht so einfach. Mir wurde dort ziemlich schnell beigebracht das ich völlig falsche Vorstellung von Hundeerziehung hatte. Zum Glück. Ich bin dort wahrscheinlich eher erzogen worden als mein Hund.
Aber als ich jetzt auf das Hundeforum gestoßen bin ist mir noch mal klar geworden das ich einige Sachen immer noch falsch mache und ändern muss.
Ich denke du wirst das schaffen das du einen guten Familienhund hinbekommst. Es zeigt ja dein Beitrag schon das du Gewillt dazu bist und dir Gedanken darum machst.
Ich wünsche dir viel Erfolg und alles gute,
Frank -
Ich finde es auch klasse, daß Du das hier so offen schreibst.
Und ich denke nicht, daß Dich hier jemand in der Luft zerreissen wird
Denn aus Deinem Text wird ja ganz klar deutlich, daß Du bereit bist zu lernen, wie es anders, besser geht
Jeder hat mal Fehler gemacht. Und wie heißt es so schön? Aus Fehlern lernt man. Und Du bist doch auf dem besten Weg dahin und das freut mich für Dich und Deine zukünftige Fellnase.
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Hallo Frank,
danke für Deinen Beitrag.
Ich hatte mich die letzten Jahre intensiv mit dem Umgang mit Kindern beschäftigt. War auch dringend nötig, da ich früher nie Kinder wollte und auch fürchterliche Vorstellnugen hatte in Bezug auf "Grenzen setzen", "Machtkampf" usw. :kopfwand:
Außerdem war ich damit beschäftigt zu den Kleinkindern einen jungen Hund als Koppelgebrauchshund auszubilden.
Das an meiner Art den Hund als Haushund zu erziehen was falsch war, auf die Idee bin ich garnicht gekommen. :kopfwand:Nun arbeite ich daran.
Schon lange Arbeite ich an meinem Willensaufbau. Bei der Hütearbeit muß man wollen können und ich habe in der Ausbildung den Fehler gemacht mir Willensaufbau über zorn und aggression beizubringen. Nun ist mir dieser Fehler schon ein paar Jahre klar da es in jeder Art von Beziehung kontraproduktiv ist im Zorn etwas durchzudrücken.
Ich bin auch schon richtig gut, aber mein wahren Lehrmeister habe ich nun in Bode gefunden. Er ist sehr stur und gleichzeitig macht er schnell dicht. Er macht nichts wenn ich rumbittel, aber auch nichts, wenn ich ihn drücke. Er machts nur, wenn ich total gelassen, entspannt und bestimmt möchte. Was für ein training!Liebe Grüße
Anna -
Hallo,
stimmt eine ehrliche und offene Ansage.IOch glaub auch das es ein riesen Unterschied ist ob ich einen Familienhund oder einen Arbeitshund habe.Ich denke Beide können ein glückliches und zufriedenes Leben führen,wenn der Hundehalter dafür sorgt!!!!!!!!!
L.G. Gangster -
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Hallo Anna,
das du so mutig bist hier deine Wahrheit preis zu geben: dafür daumen hoch! Nicht jeder ist so mutig um sich selbst solche Fehler einzugestehen und ich denke auch, dass hier viele sind die Fehler in der Hundeerziehung gemacht haben und vllt. auch machen.
Ich selbst durfte vor ein paar Jahren einen Nachbarshund immer Ausführen und auch miterziehen: mir wurde immer gesagt, ich solle den Hund an der Leine stark zurück ziehen wenn er zieht- nun weiß ich, dass das der falsche Weg ist.Jeder muss lernen- ein Leben lang. Ob nun Mensch oder Tier. Vor allem im Umgang miteinander.
Ich wünsche dir mit deinem zukünftigen Hund viel Erfolg und dass ihr eine gute Hundeschule findet, in der auf Zusammenhalt zwischen Hund und Halter nicht zwischen Hund und Leckerchen oder Unterdürckung des Hundes Wert gelegt wird.
Ich bin gespannt was dir die Zukunft bringt- vielleicht kannst du uns ja daran teil haben lassen.
Liebe Grüße,
die Toni
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Hallo,
arg, ich bin total genervt gerade. Bei mir ist nun der Computer abgestürzt und ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Die Bildschirmanzeige ist nur noch rießen groß, so das ich nichts mehr richtig lesen kann. Außerdem ist die Maus weg. Hab schon mit neustart usw. versucht. Aber der Compi ist vielleicht hin?! Ist auch schon 8 Jahre alt und war damit zu rechnen, aber warum jetzt?! Für alle Antworten sei gedankt, kann sie leider nicht lesen, da die grauauflösung sich mit der Schrift vermischt. bin froh, wenn ich das jetzt irgendwie mit Tastatur eingestellt bekomme.
Naja, vielleicht beruhigt sich mein PC ja wieder, wenn nicht melde ich mich, wenn irgenwie wieder läuft oder ich zugang wo anders habe...so`n sch***!!Vielen dank!
LG
Anna -
Hallo Anna Respekt für deine Ehrlichkeit.
Weißt du, du hast Falsch gedacht und gehandelt und hast das von selbst bemerkt und möchtest lernen dabei wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg. Ich bin zuversichtlich dass du es schaffst, weil du es möchtest.
Du hattest geschrieben dass du nicht zerrissen werden möchtest, da waren deine Befürchtungen unbegründet. Es ist so dass sich öfter User Hilfe suchend ans Forum wenden dann kommen ganz viele User da her und geben sich sehr viel Mühe aber auf jeden Ratschlag gibt es ein gegen Argument, das macht kein Spaß und wenn so was öfter vorkommt wird man auch mal Knurrig.LG Olli
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Meine Leiblingstrainerin sagt: "Jeder bekommt den Hund, den er braucht!"
(...um sich weiterzuentwickeln!)
Stimmt in Deinem Fall offenbar.
Wir sind alle nicht als Einsteins geboren, sondern mußten alle in die Schule gehen - und wir alle machen ständig Fehler, autsch!
Wichtig ist doch, dass wir die Fehler als solche erkennen, und versuchen daran zu arbeiten - und das versuchst Du ja. Der Erfolg dabei schwankt, das ist ein Naturgesetz wie die Schwerkraft...
Hunde sind so tolle Lehrmeister, man muß sie nur machen lassen und offen sein für alles, was sie einem so beizubringen versuchen!
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