Blind und trotzdem sportlich?

  • Hallo,


    wir möchten gern in naher Zukunft eine zweite Pelznase zu uns holen, deshalb durchkrame ich seit einigen Wochen verschiedene Tierhilfe-Seiten.
    Ich suche gezielt nach einem sportlichen Hund (die anderen Wesenszüge tun ja für das Thema hier nix zur Sache), weil ich es schön fände mit ihm Hundesport machen zu können und ihn auch auf kleineren Radtouren mitzunehmen.
    Nu habe ich in der großen Hunde in Not DB eine junge Hündin gefunden, grade mal ein Jahr alt, die auf den ersten Blick sich wie mein Traumhund liest :) dass sie blind ist hab ich erst etwas später zufällig gelesen.


    Erstmal: Ich habe bisher keinen blinden Hund gehabt (also keine Erfahrung), genauso wie ich noch mit keinem Hund mit dem Rad raus konnte, hab also nur angelesenes Wissen :/
    Ich hab absolut kein Problem damit einen blinden Hund aufzunehmen, zumal sie ja damit aufwächst und anscheinend gut klar kommt. Aber nun Frage ich mich, ob für so einen Hund das Laufen am Rad eigentlich möglich ist? Ich stelle mir vor, dass ein blinder Hund schneller stolpert, da er den Weg nicht sieht. Andersrum mustert ein "sehender" ja auch nicht ständig den Weg vor sich, sondern läuft einfach.


    Im Forum hab ich auch mehrere Seiten Suche durchwühlt, aber das richtig passende Thema nicht gefunden ^^ aber ein Thema, dass diesen Artikel verlinkte, der sich für mich sehr positiv anhört.
    Am Rad ist der Hund ja auch die ganze Zeit an der Leine und kann sich darüber, sowie akkustische Signale von mir, orientieren.


    Ich weiß, dass der Hund erstmal voll ausgereift sein sollte, eh er am Fahrrad mitläuft, auch, dass ich mich selbstverständlich immer dem Hund anpassen muss (wenn er nichts sieht sicher umso mehr) und dass man für einen blinden Hund sozusagen "mitsehen" muss (man muss eben ein gutes Team sein). Natürlich is das von Pelznase zu Pelznase eh auch immer etwas unterschiedlich, aber allgemein würde ich einfach gern wissen wie da eure Erfahrungen und Gedanken sind und was ihr glaubt, was ein blinder Hund nicht kann.


    liebe Grüße
    Niesha


    P.S: nicht gleich lynchen, wenn ich was nicht bedacht habe, ich mache mir erst seit einigen Stunden darüber Gedanken :)

  • Ich finde es gut, daß du dir solche Gedanken machst.
    Ich glaube, auf einem ebenen Fahrradweg kann dein Hund wenn er gut führig ist ohne weiteres auch ohne Sehvermögen mit dir mitlaufen.
    Eigentlich glaube ich, es müssen alle Bedingungen genauso erfüllt sein, wie beim sehenden Hund (Erziehung, Alter, Ausdauer etc...), zusätzlich eigentlich nur, daß man eben mit diesem Hund nicht "offroad" fahren kann - was ja meist eh der Natur nicht so zuträglich ist - und daß du eher bei entgegenkommenden Radlern aufpassen musst.
    Ich glaube, ein blinder Hund hat weniger Probleme (beim Spazierengehen meine ich) als ein blinder Mensch, der wir können uns gar nicht vorstellen, wie die sich nasenmäßig ein Bild von der Welt machen!!
    Viel Erfolg!
    taraska

  • Zitat

    Ich stelle mir vor, dass ein blinder Hund schneller stolpert, da er den Weg nicht sieht. Andersrum mustert ein "sehender" ja auch nicht ständig den Weg vor sich, sondern läuft einfach.


    Auch ein sehender fixiert ständig den Weg genau, wie ein Mensch. Nur tun wir das nicht bewußt, sondern eher unbewußt. Genauso fixiert zumindest mein Hund ständig das Vorderrad um evtl. Richtungswechsel zu erfassen. Du müßtest deinem ständig mitteilen, wenn ihr die Richtung wechselt.
    Auf asphaltierten Wegen mag das ja rein lauftechnisch funtkionieren, aber jeden kleinen Huckel (oder Loch) mußt du deinem Hund ansagen, weil er auf keinen Fall stolpern darf. Ihr würdet evtl. ja beide fallen.
    Oder was ist während eines Abbiegevorganges ? Du mußt auf den Hund und den Verkehr achten.
    Gelände wäre da sicherlich geeigneter, aber da ist die Gefahr des Stolperns, wieder sehr hoch.


    Könntest du dir nicht einen anderen Sport mit dem Hund vorstellen ? Z.B. Agillity. Dort kennt er mit der Zeit die Geräte und die Geschwindigkeit könnte besser abgestimmt werden. Wenn er auf der Wiese mal stolpert, wäre das auch nicht so schlimm. Auf den Geräten kannst du ja am Anfang Hilfestellung durch Führung geben.


    Oder Ballspiele ?

  • Huhu,


    danke für eure Antworten. Beim abbiegen in der Stadt hättest du wahrscheinlich recht, das ist ein guter Einwand ... ich habe so an die langgezogenen Wanderwege hier gedacht, die sind ziemlich gradlinig, wenn man aber mal länger weg wollte, dann müsste man natürlich auch an sowas denken ... evtl. absteigen und den Hund führen? Wie gesagt, ich hab ja noch keine Erfahrung mit blinden Hunden oder Hunden am Fahrrad.


    Natürlich könnt ich mir auch andere Sportarten vorstellen, wie gesagt (geschrieben ^^): ich würde gern Hundesport und Radfahren. Natürlich kann ich auch alleine meine Radrunden drehen, aber wenn man dabei nicht alleine ist macht es natürlich mehr Spaß :)
    Aber es kann mir auch bei jedem anderen Hund passieren, dass er nicht für's Radfahren geeignet ist (es sei denn ich weiß es von der Vorstelle), also klar: ein Muss ist das bestimmt nicht, ich machte mir nur so meine Gedanken inwieweit ein (von Geburt an) blinder Hund wohl weniger Möglichkeiten hat wie ein sehender.


    liebe Grüße
    Niesha

  • Zitat

    Natürlich kann ich auch alleine meine Radrunden drehen, aber wenn man dabei nicht alleine ist macht es natürlich mehr Spaß :)


    Wäre ja auch schade, wenn dem Hund der Spaß entgeht.

  • Ich habe eigentlich mal vorausgesetzt, daß man auf Radwegen fährt und nicht auf der Strasse, sorry.
    Und rechts und links kann ein Hund gut lernen, man kann ja auch von oben mit der Leine leichte Impulse geben.
    Ich denke nach wie vor, daß das mit entsprechener Sorgfalt funktioniert, so lange Mensch sicher auf dem Fahrrad ist.

  • Zitat

    Wäre ja auch schade, wenn dem Hund der Spaß entgeht.


    Wahrscheinlich, ja ... ich mach mit meinem Hund bestimmt nichts, was ihm selbst keinen Spaß macht.


    taraska: ich hatte auch von Radwegen gesprochen, hier wurden einige schöne sehr langgezogene Wege zum spazieren gehen/Wandern, Radfahren, etc. angelegt ... z.B. wo alte Schienen waren, die nicht mehr genutzt wurden. Die komplette Gleisanlage wurde rausgenommen und ein schöner höhergelegener Weg angelegt.


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit einem blinden Junghund und kann ein wenig erzählen ...


    liebe Grüße
    Niesha

  • Huhu,


    danke für den Link, kam heute mittag nicht mehr dazu, weil ich weg musste ... ich kann mir den Thread leider nicht ansehn als frisch Angemeldeter :/


    Grüße
    Niesha

  • Tschuldigung :ops:


    Dann tip ich dir mal die Internetadressen hier rein.


    ***.dreamdogs-trio.de
    ***.behinderte-hunde.de
    ***.blinde-hunde.de

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