Schmatzen / Sodbrennen / Darmentzündung

  • Hallo zusammen,

    unser 3 jähriger Parson Russell Terrier hatte ca. 1- 1,5 Jahre fast täglich Sodbrennen. Dies hat sich durch Leerschlucken geäußert. Selten gab es zusätzlich Erbrechen oder weichen Kot. Er hat die ganze Zeit immer sehr gut gefressen. Es also nie verweigert.

    Wir haben von Nassfutter (da gab's sehr oft sehr weichen Kot, deshalb gab es das nicht lange) über Barf (ca. ein halbes Jahr), über kochen bis hin zu extrudiertem und kaltgepresstem Trockenfutter.

    Im Laufe der Einführung von Barf wurde das Sodbrennen / Leerschlucken immer mehr. Anfangs war es nur alle paar Tage dann immer häufiger bis es ca. nach einem halben Jahr täglich und über den kompletten Tag verteilt auftrat (vorallem nach dem Fressen). Wir haben während der Barf Zeit unterschiedliche Proteinquellen ausprobiert. Das hat aber nichts geändert. Ich kann mich auf jeden Fall an Huhn, Ziege und Wild erinnern. Ich bin nicht ganz sicher, ob Lamm auch noch dabei war...

    Während der ca. 1-1,5 Jahre haben wir alles mögliche an Nahrungsergänzungsmitteln ausprobiert. Ulmenrinde, Heilerde, Haferschleim, Eibischwurzel, sivomixx usw. Das hat immer mal ein bisschen was gebracht aber nie länger als ein paar Tage.

    Beim Kochen und bei den Trockenfuttervarianten war die Proteinquelle entweder Huhn oder Ente.


    Nun kam es vor etwas 4 Wochen dazu, dass unser Hund plötzlich anfing super viel zu trinken. Also sicher das 3fache von dem normalen. Es endete so, dass ein neues Körbchen und ein Teppiche dran glauben musste, weil er trotzdessen, dass wir alle 2 Stunden draußen waren, es nicht anhalten konnte. Nach Tag 3 haben wir gesagt, dass es jetzt zum Tierarzt geht. Leider oder in unserem Fall zum Glück war seine eigentliche Tierärztin nicht da, sodass wir zu einer Vertretung mussten. Ich sage zum Glück, weil sie sowohl menschlich als auch fachlich wirklich toll ist. Sie ist Internistin. An dem Tag wo wir zur Notfallsprechstunde waren, hat sie den Urin untersucht den wir mit hatten. Da war alles in Ordnung. Von unseren Schilderungen her vermutete sie, dass das viele Trinken auf eine Magen Darm Sache zurückzuführen ist. Also, dass nicht das Trinken selbst das eigentliche Problem ist. Sie sagte, da wir schon so viel ausprobiert haben, vermutet sie, dass er eine Futtermittelunverträglichkeit hat. Empfahl uns das Futter von vet-concept dog sana Pferd und eine eingehende Untersuchung in der Woche drauf.

    Wir stellten also das Futter von jetzt auf gleich um und es waren 80% der Beschwerden sofort weg. Er hat wieder normal getrunken und es gab so gut wie kein Leerschlucken mehr. Das hat uns wirklich sehr überrascht.

    Wir hatten dann eine Ultraschalluntersuchung bei der sich eine Darmentzündung herausstellte wahrscheinlich aufgrund der Unverträglichkeiten. Bei der großen Blutuntersuchung inkl. Gastro-Profil gab es eine kleine Verschiebung bei B12 und ein knapp unter dem Sollwert liegender Cortisolwert. B12 bekommt er jetzt über 12 Wochen. Den Cortisolwert werden wir im kommenden Jahr nochmals zusammen mit B12 überprüfen.

    Nun sind die eigentlichen Symptome fast weg aber wir haben dafür ein neues dazu gewonnen :( er schmatzt nun morgen gegen 5 Uhr super doll. Seine Schnauze ist richtig nass. Gibt es etwas Futter schläft er direkt weiter. Wir haben es in Absprache mit der Ärztin mit einer kleinen Mahlzeit direkt vor dem Schlafen gehen probiert. Wenn es jedoch zu viel Trockenfutter ist, dann schläft er unruhig und wird trotzdem gegen 5 Uhr wach. Nun bekommt er seit 3 Tagen statt Trockenfutter ca. 1 EL Kartoffeln direkt vor dem Schlafen gehen. Jetzt wird er zwischen halb 6 und 6 wach und schmatzt :( mir geht es gar nicht um die Uhrzeit des wach werdens, sondern eher um das Schmatzen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihm ggf. schlecht ist :(

    Habt ihr eventuell Ideen wie wir das in den Griff bekommen?

    Er bekommt aktuell 4 Portionen am Tag plus die Kartoffeln direkt vor dem Schlafen gehen. Da gibt es dann auch seit 2 Wochen den Gastro-Komplex von vet-concept dazu. Mehr gibt es aktuell nicht.


    Sorry, dass es so lang geworden ist... Vielleicht habt ihr noch eine Idee.

  • Super, dass er das Trockenfutter so gut verträgt. Ich kann mir vorstellen, dass morgens um die entsprechende Uhrzeit sein Magen einfach leer ist und ihm deswegen schlecht wird. Wie wäre es, wenn ihr einen Futterautomaten benutzt, sodass er rechtzeitig noch eine kleine Portion Futter bekommt?

    Ich kann diese langwierigen Magenprobleme sehr gut nachvollziehen, wir haben auch lange damit gekämpft. Meine Empfehlung aus dieser Erfahrung ist es, nicht zu viel zu probieren und es möglichst einfach und stabil zu halten. Wenn das Trockenfutter sonst gut geht, würde ich mindestens einige Monate dabei bleiben, damit er sich erstmal erholen kann. Alles Gute 🍀!

  • Super, dass er das Trockenfutter so gut verträgt. Ich kann mir vorstellen, dass morgens um die entsprechende Uhrzeit sein Magen einfach leer ist und ihm deswegen schlecht wird. Wie wäre es, wenn ihr einen Futterautomaten benutzt, sodass er rechtzeitig noch eine kleine Portion Futter bekommt?

    Ich kann diese langwierigen Magenprobleme sehr gut nachvollziehen, wir haben auch lange damit gekämpft. Meine Empfehlung aus dieser Erfahrung ist es, nicht zu viel zu probieren und es möglichst einfach und stabil zu halten. Wenn das Trockenfutter sonst gut geht, würde ich mindestens einige Monate dabei bleiben, damit er sich erstmal erholen kann. Alles Gute 🍀!

    Danke für deine Nachricht. Ich kann mir das schon auch vorstellen was Du sagst, dass sein Magen einfach leer ist. Aber wo kommt das auf einmal her?

    Vorher war es so, da hat er zwischen 16.30 und 17 Uhr sein letztes Futter bekommen und vor dem Schlafen gehen einen Mini-Keks. Da war die Zeit ja eigentlich wesentlich länger bis zur nächsten Portion am Morgen... 🤔


    Wir werden bei dem Futter auch erstmal bleiben. Ich bin froh, dass es bis auf diese eine Sache alles funktioniert. Auch der Kot ist tiptop.

  • Gute Frage, kann ich leider nicht erklären, woher das kommt. Die Zusammenhänge sind so komplex, da können die Ärzte in meiner Erfahrung auch immer nur Vermutungen anstellen. Es ist aber grundsätzlich häufig, dass Hunde mit Magenproblemen morgens einen Snack brauchen, damit ihnen nicht übel wird.

    Also wenn ihr es mit einem Zusatzsnack gelöst bekommt, würde ich persönlich das einfach machen und nicht zu viele komplizierte Dinge ausprobieren. Zumindest mal ne Weile, bis sich das Gesamtsystem beruhigt hat. Vielleicht erledigt es sich sogar von selbst, wenn die Entzündungen erstmal weg sind.

  • Gute Frage, kann ich leider nicht erklären, woher das kommt. Die Zusammenhänge sind so komplex, da können die Ärzte in meiner Erfahrung auch immer nur Vermutungen anstellen. Es ist aber grundsätzlich häufig, dass Hunde mit Magenproblemen morgens einen Snack brauchen, damit ihnen nicht übel wird.

    Also wenn ihr es mit einem Zusatzsnack gelöst bekommt, würde ich persönlich das einfach machen und nicht zu viele komplizierte Dinge ausprobieren. Zumindest mal ne Weile, bis sich das Gesamtsystem beruhigt hat. Vielleicht erledigt es sich sogar von selbst, wenn die Entzündungen erstmal weg sind.

    Da hast du wahrscheinlich recht. Die Ärztin meinte auch wir sollen noch etwas Geduld haben. 🫣


    Hast du Erfahrungen damit wie lange eine Darmentzündung zum Heilen braucht? Also eher 4 Wochen oder 4 Monate?

  • Bei uns war es bisher so zweistufig: eine sprunghafte Verbesserung mit dem Abstellen der Hauptursache innerhalb weniger Tage (wie bei euch die 80% mit Umstellung auf das Trofu), und dann eine langsame Verbesserung der restlichen Symptome (bei uns auch nachts aufwachen, etwas schmatzen) über mehrere Wochen. Ich glaube, die Ernährungsberatung hatte mal 6-8 Wochen genannt, das kann aber bestimmt individuell stark schwanken.

    Bestimmt melden sich hier noch ein paar User, gibt viele Erfahrungen mit solchen Problemen im Forum.

  • Also erstmal das wichtigste - Geduld

    Bis sich Magen/Darmprobleme bessern/lösen, kannst du in Monaten rechnen, nicht in Wochen.

    Da er das Futter verträgt, bleibt dabei, probiert nicht herum, das schadet. Passt mit Leckerli auf, gebt keine Kauartikel.

    Das Schlucken/Schmatzen in der früh liegt am leeren Magen, da müsst ihr ihm dann was geben, bei uns ist es Zwieback, hilft super.

    Als Magenschutz könnt ihr zB vor den Mahlzeiten Ulmenrinde geben, ist kein Wundermittel , schützt aber doch den Magen.

    Wir hatten diese Beschwerden ebenfalls sehr lange, bis endlich eine Gastroskopie gemacht wurde und eine massive chronische Gastritis festgestellt wurde. Ich kann also gut nachvollziehen wie es euch geht.

    Letztlich hat bei uns die Umstellung auf fettreduziertes Futter geholfen.


    Alles Gute für euch und bleibt geduldig

  • Bei uns war es bisher so zweistufig: eine sprunghafte Verbesserung mit dem Abstellen der Hauptursache innerhalb weniger Tage (wie bei euch die 80% mit Umstellung auf das Trofu), und dann eine langsame Verbesserung der restlichen Symptome (bei uns auch nachts aufwachen, etwas schmatzen) über mehrere Wochen. Ich glaube, die Ernährungsberatung hatte mal 6-8 Wochen genannt, das kann aber bestimmt individuell stark schwanken.

    Bestimmt melden sich hier noch ein paar User, gibt viele Erfahrungen mit solchen Problemen im Forum.

    Ach das ist ja spannend zu lesen, dass es bei euch so ähnlich war... 🙂 Danke dir. Das ist eine wichtige Info für mich.

  • Vielen lieben Dank auch für deine Erfahrungen. 🙂 Ich übe mich weiter in Geduld und vorallem fange nicht an weiter rumzuprobieren. Erstmal jedenfalls nicht in den nächsten Wochen.


    Konntet ihr bei euch den Auslöser für die Gastritis finden?

  • Lt. TA Befund - Heliobacter Bakterien

    Wobei Heliobacter oft vorkommen, nicht jeder bekommt deshalb Probleme. Sie wurde auf jeden Fall mit Antibiotika, Magenschutz und Säureblocker behandelt. Wobei Säureblocker schnell wieder abgesetzt wurde, hat sie nicht vertragen und war kontraproduktiv.

    Futterunverträglichkeit stand lange im Raum, aber egal welche Proteinquelle ich gefüttert habe, es gab keinen Unterschied.

    Erst eine Ernährungsberaterin hat uns dann das fettreduzierte Futter empfohlen, das passt jetzt.

    Das füttern wir jetzt seit Anf. Juni, ich hab zuerst jeden Tag ohne Schmatzen gefeiert, dann jede Woche, mittlerweile ist sie seit ca. September stabil. Davor gab es kleine Rückfälle, aber nie so schlimm wie es vorher war. Ein paar Bissen Zwieback haben da schnell geholfen.

    Empfindlich wird sie aber glaube ich immer bleiben.

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