Gallenstau, Cholestase, Cholangitis

  • Hallo zusammen!

    Leider finde ich zu dem Thema in diesem Forum bzw. im Internet allgemein recht wenig (zumindest bezogen auf den Hund).

    Bei meiner 3-jährigen Colliemix Dame wurde vor ca. 6 Wochen eine stark vergrößerte Gallenblase festgestellt. Das war mehr oder weniger ein Zufallsbefund, sie wurde über den Sommer hin etwas träge, hab es aber erstmal immer auf die Hitze geschoben. Weil wir sowieso zum Impfen mussten, hab ich die Tierärztin auch um ein großes Blutbild gebeten, kann ja nicht schaden.. Und dann der Schock: Leberwerte viel zu hoch, daraufhin Ultraschall und dann die riesige Galle entdeckt.

    Eine Ursache konnte mir die Tierärztin nicht so wirklich nennen. Kann wohl einfach angeboren sein, dass die Leber bzw. Galle nicht "gut genug" arbeitet.

    Emma bekommt seit der Diagnose also Intestinalfutter und Ursochol. Beim Kontrolltermin am Donnerstag war die Galle schon etwas kleiner, man konnte aber immer noch schlickartige Flüssigkeit sehen. Ich soll jetzt noch mind. ein halbes Jahr weiter Intestinal füttern und die restlichen Ursocholtabletten geben (ca. 20 Stück).

    Irgendwie bin ich aber trotzdem noch unsicher. Wenn das ganze angeboren ist, dann müsste sie Futter und evtl. Tabletten doch dauerhaft bekommen?

    Einen weiteren Kontrolltermin gibt es nicht mehr. Nur, wenn sie Symptome zeigt, wie Trägheit oder Durchfall, sollen wir uns wieder melden. Ich bin, wenns um Emma geht, gerne übervorsichtig. Ich habe einfach Angst, dass es ohne Medikamente und Spezialfutter wieder schlechter wird. :thinking_face: Es war ja das letzte Mal auch eher ein Zufallsbefund.

    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit diesem Thema und kann mir weiterhelfen (gerne auch was Diät, pflanzliche Zusätze usw. angeht)! :smiling_face:

  • Ich würde dir zu regelmäßigen Kontrollen raten (Ultraschall und Blutwerte).

    Hinzu ist es wichtig zwischen Sludge und Mukozele zu unterscheiden.

    Manche Rassen (z.B. Shelties) haben eine erbliche Disposition zur Gallenblasenmukozele, die tödlich enden kann. Bei Collies ist das nicht unbedingt ein "Thema" - aber beim Sheltie diskutiert man auch, ob und wie Sludge ggf. die Entstehung einer Mukozele fördern kann.

    Außerdem kann natürlich auch eine chronische Cholangitis und Cholezystitis nicht ganz ungefährlich sein.

  • Ich würde dir zu regelmäßigen Kontrollen raten (Ultraschall und Blutwerte).

    Hinzu ist es wichtig zwischen Sludge und Mukozele zu unterscheiden.

    Manche Rassen (z.B. Shelties) haben eine erbliche Disposition zur Gallenblasenmukozele, die tödlich enden kann. Bei Collies ist das nicht unbedingt ein "Thema" - aber beim Sheltie diskutiert man auch, ob und wie Sludge ggf. die Entstehung einer Mukozele fördern kann.

    Außerdem kann natürlich auch eine chronische Cholangitis und Cholezystitis nicht ganz ungefährlich sein.

    Erstmal lieben Dank! Kann man zwischen Sludge und Mukozele durch Ultraschallbilder unterscheiden? Ich werde mir wohl noch eine zweite Meinung von einem anderen Tierarzt einholen.

    Ich würde auch definitiv mal die Bauchspeicheldrüse anschauen lassen.

    Ist das nicht durch das große Blutbild abgedeckt? Danke :smiling_face:

  • Ich würde dir zu regelmäßigen Kontrollen raten (Ultraschall und Blutwerte).

    Hinzu ist es wichtig zwischen Sludge und Mukozele zu unterscheiden.

    Manche Rassen (z.B. Shelties) haben eine erbliche Disposition zur Gallenblasenmukozele, die tödlich enden kann. Bei Collies ist das nicht unbedingt ein "Thema" - aber beim Sheltie diskutiert man auch, ob und wie Sludge ggf. die Entstehung einer Mukozele fördern kann.

    Außerdem kann natürlich auch eine chronische Cholangitis und Cholezystitis nicht ganz ungefährlich sein.

    Wir haben gerade leider genau das erlebt. Vor 3 Monaten Sludge, jetzt, nach Ursocholgabe eine Mukozele. Und die unfassbar harte Entscheidung was tun. Einen symptomlosen Hund einer OP unterziehen, die selbst in guten Kliniken beim symptomlosen Hund oft tödlich endet oder warten und dann mit noch höherer Sterberate den symptomatischen Hund operieren lassen.

    Meine Tierärztin rät zur OP, hatte aber gleichzeitig von ihren in umliegende Kliniken überwiesenen Patienten eine Sterberate von 50%. Die Literatur schreibt eher was von 20-30%.

  • Das ist so eigentlich nicht ganz richtig.

    Die Mortalitätsrate bei einem elektiven Eingriff ist extrem gering (!). Hängt natürlich auch vom Können des Chirugens ab - aber eine elektive Entfernung der Gallenblase ist kein Hexenwerk.

    Und eine Mukozele hat immer eine OP-Indikation - denn früher oder später wird diese platzen und dann ist das lebensbedrohlich und die Sterberate bei einer Notfall-OP deutlich höher.

    Ich frage mich ein wenig, wo diese Zahlen her kommen. Sie decken sich nicht mit meinen persönlichen Erfahrungen und ich sehe viele Shelties mit Gallenblasenproblemen.

    Aufgrund eines aktuellen Falles weiß ich aber, dass eine sehr prominente Klinik sich bezüglich Entfernung der Gallenblase schwer tut und eine recht hohe Sterblichkeit angibt.

  • Die Tierklinik hier ist sehr bekannt in D, vielleicht reden wir von der gleichen... Die anderen Zahlen hatte ich aber bei Thieme und aus einer amerikanischen Studie nachgelesen.

    Ich werde eine 2. Meinung von einer Klinik weiter weg einfordern bezüglich der Diagnose und mich dann beraten lassen. Kannst du Kliniken empfehlen? Idealerweise Mitte/Süden Deutschland, aber im Zweifelsfall ist fast alles möglich, wir werden ja hoffentlich noch ein bisschen Zeit haben, da der Befund ganz frisch ist und 3 Monate vorher so definitiv nicht da war.

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