Leinenbeißerei

  • Und hier geht's gerade auch um Ruhetraining, mittels räumlicher Beschränkung:

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    Hi


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    • Das Ding ist, dass sie dann halt mit einer riesen Erwartungshaltung auf der Decke hockt. So in Richtung "Wo ist mein nächster Keks?" bzw. "Okay okay, noch ganz kurz, dann lässt sie mich wieder frei und ich bekomme wieder einen Keks". Jetzt ist mir irgendwie schon selber klar geworden, dass ich sie nach "Auf" vielleicht gar nicht belohnen sollte. Also hab ich damit aufgehört und sage nur "Auf". Ändert aber an der ganzen Sache irgendwie nicht viel, weil sie nach dem auf die Decke schicken trotzdem erwartungsvoll zu mir sieht. Weil da könnte ja nochmal ein Keks hinterher kommen

      Ich würde weniger hochwertiges Futter nehmen und das Futter wenn möglich werfen, damit der Hund nicht dauernd nach der Hand schaut.

      Ich würde eher auf der Decke belohnen und nicht nach dem Auflösen, da entsteht tatsächlich eine große Erwartungshaltung.

      Wenn dein Hund aufsteht, wieder ruhig zurück zur Decke bringen und erstmal wieder mit der Belohnung warten.

      Und dann unterschiedliche Trainingseinheiten:

      In einer übst du zum Beispiel eine längere Zeitdauer, in einer anderen übst du dass du nicht ruhig in der Nähe sitzt(ohne den Hund anzustarren) wie sonst, sondern, dass du dich bewegst, dann legst du einmal den Schwerpunkt auf hinlegen, dann dass du aus dem Raum gehst etc

    • Sora danke dir für deine Tipps! Ich hab mir auch die beiden anderen verlinken Themen durchgelesen, sehr hilfreich!

      Und wie siehts bei euch aus mit kurz die Türen hinter Hundi schließen? Bei uns war das Türen schließen am schlimmsten für unseren Hund anfangs.

      Das geht erstaunlicherweise recht gut. Morgens geht meist mein Freund mit ihr raus und dann Duschen, während ich noch im Bett liege. Tür zum Schlafzimmer lässt er zu (weil sie uns ganz am Anfang einmal nach dem Spaziergang komplett eingesaut aufs Bett gesprungen ist), ich schlafe noch meine halbe Stunde bis Stunde weiter und auch die Tür zum Badezimmer macht er zu. Tür zum Wohnzimmer und zur Küche sind immer offen, sie bleibt dann aber meist im Flur liegen.


      Wir achten darauf, dass wir ihr die Türen nicht vor der Schnauze zu machen. Das hab ich mal irgendwo gelesen, dass das nicht so toll sein soll. Wenn sie erwartungsvoll mit reingehen möchte, schicke ich sie einfach wieder raus und mache dann erst die Tür zu. Das kann auch mal sein, dass ich sie 5x hintereinander rausschicken muss, weil sie es noch 5 weitere Male probiert. Manchmal jammert sie dann ein bisschen, aber meist ist schnell Ruhe. Wir haben in unserem Altbau Glastüren, also so alte mit Holzrahmen und milchigem Glas. D.h. bei allen Zimmern außer dem Badezimmer kann sie immer noch unsere Umrisse erkennen. Wahrscheinlich ist es für sie deshalb etwas einfacher, weil sie nach wie vor sieht, dass wir da sind und uns bewegen.


      Aber wenn ich so drüber nachdenke, auch die Haustür ist mittlerweile kein Problem mehr. Die ersten 3 Wochen wollte sie JEDES mal mit raus. Und einmal hatten wir echt mieses Timing erwischt, da ist sie rausgestürmt, die Treppe runter, der Nachbar hatte sowohl Haustür als auch die Tür zur Hofeinfahrt offen gelassen, weil er Sperrmüll rausgebracht hat und ich war so froh, dass sie dann im Hof einfach nur spielen wollte und nicht raus auf die Straße gelaufen ist. Hätte echt dumm ausgehen können. Aber was ich eigentlich sagen wollte (sorry, ich hole immer so weit aus), ist, dass sie mittlerweile, auch wenn sie sieht, dass wir uns anziehen, sich einfach in den Flur legt und wartet. Wenn sie ihr Geschirr um bekommt, weiß sie, dass sie mit darf, wenn nicht, bleibt sie liegen und wir können einfach gehen. Wenn wir beide gehen, ist sie meist die ersten Minuten etwas unruhig (haben eine Kamera besorgt), aber nach einer Weile legt sie sich auch hin. Ob sie entspannen kann, kann ich leider noch nicht richtig nachvollziehen, da das höchste der Gefühle aktuell 15 Minuten waren und in denen lag sie einfach nur da und hat sich umgeschaut.


      Ich würde weniger hochwertiges Futter nehmen und das Futter wenn möglich werfen, damit der Hund nicht dauernd nach der Hand schaut.

      Ich würde eher auf der Decke belohnen und nicht nach dem Auflösen, da entsteht tatsächlich eine große Erwartungshaltung.

      Wenn dein Hund aufsteht, wieder ruhig zurück zur Decke bringen und erstmal wieder mit der Belohnung warten.

      Und dann unterschiedliche Trainingseinheiten:

      In einer übst du zum Beispiel eine längere Zeitdauer, in einer anderen übst du dass du nicht ruhig in der Nähe sitzt(ohne den Hund anzustarren) wie sonst, sondern, dass du dich bewegst, dann legst du einmal den Schwerpunkt auf hinlegen, dann dass du aus dem Raum gehst etc

      Danke für die Tipps! Nur das mit dem weniger hochwertigerem Futter ist schwierig. Sie geht auch bei ihrem stinklangweiligen Trockenfutter ab wie Schmidts Katze. Oder kannst du was empfehlen, was weniger genial ist?


      Also wenn Neo so unruhig hin und her rennt machen wir ihn an die Leine an seinem Körbchen, dann muss er zur ruhe kommen, weil er ja nirgendwo hinkann.

      Das habe ich auch schon überlegt, aber nachdem sie den Netzstoff ihrer Box (die wir am Anfang benutzt haben, um sie räumlich einzugrenzen), innerhalb von 10 Minuten kaputt bekommen hat, glaube ich ist eine Leine auch keine große Hürde für sie ...

    • Ich sage meinen Hunden mittlerweile sehr viel bescheid, was passieren wird, damit sie mich nicht die ganze Zeit beobachten müssen und rätseln müssen, ob sie nun mit rausgehen dürfen oder ob nur einer der Hunde mit darf oder gar keiner. Wenn ich gehen will, sage ich "ihr bleibt hier" und die Hunde drehen sich dann oft um und gehen in ein anderes Zimmer oder in ihr Körbchen, weil sie wissen, dass sie nicht mit gehen und stehen nicht die ganze Zeit daneben und gucke, wie wir uns anziehen und ob wir vielleicht doch zum Geschirr greifen. Wenn sie mit kommen sollen, sag ich ihnen auch, dass wir Gassi gehen.

      Wenn ich Home Office habe, dann sag ich ihnen, wenn ich Feierabend mache, damit sie in der Mittagszeit nicht schon ungeduldig werden und bei jedem Gang zur Toilette oder in die Küche glauben, dass ich Mittagspause mache und wir raus gehen. Solange ich nicht "Feierabend" sage, wissen sie, dass für sie nichts ansteht. Oft versuchen die Hunde immer rauszufinden, was wir als nächstes machen und ob es für sie wichtig sein könnte, was manche Hunde schlecht zur Ruhe kommen lässt. Es hilft dann, wenn man eine klare Kommunikation hat, wo der Hund weiß, ob er was von uns erwarten kann oder nicht.

    • Also wenn Neo so unruhig hin und her rennt machen wir ihn an die Leine an seinem Körbchen, dann muss er zur ruhe kommen, weil er ja nirgendwo hinkann.

      Das habe ich auch schon überlegt, aber nachdem sie den Netzstoff ihrer Box (die wir am Anfang benutzt haben, um sie räumlich einzugrenzen), innerhalb von 10 Minuten kaputt bekommen hat, glaube ich ist eine Leine auch keine große Hürde für sie ...

      Die ersten Male einfach dabei bleiben und das knabbern unterbinden. ggfs. auch ein Kauzeug mit Zeitfaktor dazulegen. Gefüllter Kong oder gefüllte rinderhufe eingefroren.

      Aber ohne Worte das unterbinden. einfach leine aus dem Maul nehmen. Stupides danebensitzen hat auch geholfen. Ich hab auf dem Sofa gesessen und gelesen, das war irgendwann langweilig für ihn.

      Am Anfang hat er auch Theater gemacht, aber das ging wirklich recht fix mit dem dran gewöhnen. Einfah cnur ihne Worte wieder ins Körbchen führen und dann wieder hinsetzen.

    • Ob sie entspannen kann, kann ich leider noch nicht richtig nachvollziehen, da das höchste der Gefühle aktuell 15 Minuten waren und in denen lag sie einfach nur da und hat sich umgeschaut.

      Das ist doch auch schon ok, wie gesagt, nicht zuviel auf einmal verlangen, aber das weiterhin ganz normal in den Alltag einbauen.

      Entspannt wäre für mich auch hier wieder, wenn Hundi den Kopf ablegt, sich einrollt oder bequem hinlegt und bei längerem Alleinebleiben einpennt.

      Finde es aber normal und ok, dass das nicht sofort klappt - das kommt dann mit der Gewöhnung und mehr Zeit.

      Sie geht auch bei ihrem stinklangweiligen Trockenfutter ab wie Schmidts Katze. Oder kannst du was empfehlen, was weniger genial ist?

      Wie auch schon von anderen geschrieben wurde, nimm lieber was zum Knabbern, mit dem Hundi länger beschäftigt ist, das baut auch Stress ab und hilft beim Runterkommen, zB Rinderhaut, Ochsenziemer, Markknochen (die kann man auch mit Joghurt oÄ wiederbefüllen und einfrieren, und dann zum Ausschlecken geben).

      Zumindest bei unseren Hunden kam man aber immer auch an den Punkt, wo der Hund eigentlich kein Bock auf Auszeit hat und man den längeren Atem haben musste, spätestens wenn die Rinderhaut geknabbert war :winking_face_with_tongue:

      Anleinen würde ich persönlich in dem Fall eher nicht machen, da sie ja ohnehin schon gerne Leine kaut, und es für das Ruhetraining nicht gut ist, wenn da ständig wegen Leinenbeißen korrigiert werden muss. Außerdem gibt man dem Hund über aktives Wegschicken/Wegführen direktere Signale, was von ihm erwartet wird und arbeitet weniger über Frust. Aber das kommt bestimmt auch auf den Hund an.

    • Mir war wieder nach einem Update :)


      Am Leinenbeißen selbst hat sich leider nicht viel geändert. Es gibt solche Tage und solche, manchmal beißt sie gar nicht, manchmal 5x pro Runde. Hab mir wie gesagt angewöhnt, dann "Äh-äh" zu sagen, in die Hocke zu gehen und sie möglichst ruhig an meine Seite zu drücken, während ich ihr die Leine aus dem Mund nehme. Meist geht es dann Recht flott wieder weiter.


      Ich habe allerdings immer sehr gut aufgepasst, wann es dazu kommt und meistens, sagen wir mal zu 70% der Fälle liegt es daran, weil sie etwas bestimmtes nicht tun darf und/oder aufgedreht ist, vor allem in Kombination mit anderen Hunden. Auch wenn ich versuche vielen Hundebegegnungen aus den Weg zu gehen, komplett verhindern kann ich sie leider auch nicht. Spätestens wenn mal wieder einer frei rumläuft. Mila legt sich ja, das hatte ich glaube ich eingangs erwähnt, immer hin oder pirscht. Sie will auf jeden Fall immer zum anderen Hund hin. Bei Großen hat sie dann schnell Angst und geht auch direkt wieder weiter, aber alles was ihr von der Größe her ähnelt oder kleiner ist, damit will sie dann spielen. Wenn die anderen halt keinen Bock haben, was hier STÄNDIG der Fall ist, und wir weiter gehen, ist ihr Ventil noch offen und sie fängt an zu beißen. Liegt sie allerdings und der andere Hund geht einfach vorbei, dann ist es ihr auch meist egal und wir können in Ruhe weitergehen. Ich versuche sie daher jetzt an anderen Hunden so gut es geht vorbei zu führen und belohne sie ganz fest, wenn sie überhaupt gar keinen Anstand gemacht hat (also wenn sie sich nicht hingelegt hat oder nicht gezogen hat). Das ist leider echt nicht leicht, weil sie sich immer sofort hinlegt und gewaltsam wegziehen oder über den Boden schleifen will ich sie nun auch nicht. Aber wie gesagt, die paar Male, in denen es klappt, wird sie sofort belohnt.


      So, daran kann ich arbeiten, aber es gibt auch noch diese paar Fälle, die ich NULL verstehe. Am Freitag war ich beispielsweise abends noch ganz kurz mit ihr draußen. Sie hat ihr großes Geschäft verrichtet und während ich ihren Haufen aufsammle, fängt sie einfach an in die Leine zu beißen. Keine Menschen- oder Hundeseele weit und breit. Auch sonst nichts, was sie irgendwie hätte aufbauschen können. Aber sie war auf einmal drüber. Am Samstag hingegen hab ich sie dann mal wieder etwas an die Schlepp (5m) gelassen. Auf dem Weg zum Park halte ich sie relativ kurz und sie geht fast vorbildlich mit. Aber in dem Moment, wo wir beim Park ankommen (und auch hier, kein Mensch, kein Hund in Sicht) fängt sie an zu beißen. Ich weiß nicht, sind ihr Grünflächen vielleicht auch einfach zu viel? Kann es sowas geben? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie je außerhalb von Grünflächen/Parks/Wäldern, also sprich an den Straßen oder so, gebissen hätte.


      Unsere Hundetrainerin hat uns übrigens empfohlen, sie IMMER zu loben, wenn sie gut mitgeht. Dazu zählt sie, wenn Mila von selbst stehen bleibt, wenn sie sich zu uns umdreht, wenn sie von selbst zu uns kommt. Immer dann sollen wir das Markerwort sagen und sie belohnen. Ich kann bisher nicht so recht einschätzen, ob das irgendwas hilft, aber wir machen das jetzt einfach mal eine Weile so. Wir konnten auch recht schnell ein Freizeitsignal etablieren, sprich, wenn wir merken, dass sie an uns hängt, weil sie mehr Kekse will, wackle ich mit der offenen Handfläche und sie zieht wieder von Dannen.


      Thema Schlafen/Ruhephasen: Ich schaffe es nach wie vor nur selten, eine Ruhephase zu initiieren, sprich das Deckentraining ist nicht so erfolgreich. Ich habe mir allerdings angewohnt, sie immer wissen zu lassen, was Sache ist, wie Lagurus es geschrieben hat. Also, wenn wir Gassi gehen, sage ich ihr das sofort, genauso wenns essen gibt oder wir mal 10 Minuten miteinander spielen. Ich sage einfach immer, was wir jetzt tun. Möchte ich jedoch alleine das Zimmer verlassen, sage ich nichts und gehe einfach. Sie hebt oft den Kopf und in den aller seltensten Fällen folgt sie mir noch, aber ich würde sagen die meiste Zeit bleibt sie liegen und schaut mir einfach nur nach. Wirkt irgendwie so, als hätte sie verstanden, dass sie nicht mitkommen muss, wenn ich sie nicht explizit anspreche. Wenns in der Küche raschelt ist das allerdings nochmal ein anderes Thema :grinning_face_with_smiling_eyes:


      Naja, das wars für heute. Ich werde wieder berichten (hoffentlich von Fortschritten).

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