Kampfhundverbot - warum eigentlich!
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Hallo Sleipnir,
nein, es ist keine naive Frage, da mittlerweile kaum noch jemand weiß, wie das überhaupt zu stande gekommen ist, sondern die Mehrheit sich einfach damit abgefunden hat. Es ist aber mittlerweile auch zu einem Kampf gegen Windmühlen geworden, da es in Gesetze und Vorschriften gegossen wurde.
ZitatDie Hauptschuld liegt für mich bei den Medien
und der Profilierungsucht einiger Politiker. Ich habe die Diskussion damals sehr intensiv verfolgt, wenn auch leider nicht eingegriffen, aber diese Listen sind im Rahmen von einer Beissattacke zweier Staffs im Juni 2000 entstanden, in dem ein Kind in Hamburg ums Leben kam. Das war ziemlich erschreckend, grausam, fürchterlich und sehr, sehr traurig.
Aber die heutigen SOKAs-Besitzer haben darunter zu leiden, dass damals die Bildzeitung in einem Sommerloch die ganze Dramatik in dem allseits bekannten Bild-Stil pushte. Und, wie immer, sind alle Fernsehsender auf die Emotionen der (größtenteils hundeunkundigen) Zuschauer (die sogar meist noch nicht einmal einen Kampfhund live erlebt hatten) aufgesprungen, so dass es zeitweise auf allen Kanälen nur noch um dieses Thema ging. Und, wie man sich unschwer vorstellen kann, lief das Ganze ohne jeglichen Sachverstand ab. Ganz im Gegenteil! Jeder, der sich tatsächlich und nachweislich mit Hunden auskannte und regulierend in diesen Prozess der Meinungsbildung eingreifen wollte und sogar sollte (denn es bedarf auch Aushängeschilder, die hoch gehalten wurden, nach dem Motto, jetzt wird ein sinniges, effektives und in sich schlüssiges Gesetz etabliert), wurde, ähnlich einer Hexenverfolgung, sobald eine vom Mainstream abweichenden Meinung kam, wieder auf den Scheiterhaufen verdammt und sehr schnell mundtod gemacht.
In den ersten Rasselisten tauchten sogar Rassen auf, die es gar nicht gibt, bzw. Rassen, von denen es in Deutschland nachweislich nur 10-20 Stück leben. Dazu kommt, dass Rassen aufgenommen wurde, die zwar durchaus als gefährlich anzusehen sind, die aber ebenfalls so selten und kompetent gehalten werden, dass sie in keiner Beissstatistik auftauchen. Dagegen taucht der DSH, der nachweislich nebem dem Dackel den ersten Rang bei Beissattacken belegt, und entgegen dem Dackel durchaus tödliche Verletzungen verursachen kann, nicht in den Rassehundlisten auf. Soweit zur Lobby!
Fakt war, dass Kampfhunde von gewissen Menschen als Statussymbole unsachgemäß gehalten wurden und damit von Ihnen (Menschen wie Hunde) ein Gefahrenpotential ausging. Fakt ist aber auch, dass diese Menschen sich einen Sch... um Gesetze scheren und nur die verantwortungsvollen Besitzer von SOKAs bis heute darunter unverständlicherweise zu leiden haben.
Kleine Anekdote am Rande: Freunde von mir waren im Juni 2000 auf einer Rassehundeaustellung mit ihren Staffs im Umland und haben die Bildzeitung an diesem Wochenende nicht zu Gesicht bekommen. Sie hatten leider ihre Hundeleine verbummelt und haben aus der Not heraus für den Rüden (die anderen liefen sowieso immer frei) eine lange Kette benutzt. Als sie nun aus dem Auto wieder in Berlin angekommen ausstiegen, wußten sie gar nicht, wie ihnen geschah!!! Sie dachten, sie seien in einer anderen Welt gelandet (und so war es ja auch irgendwie).
Ich ärgere mich noch heute, dass ich damals nicht entschiedener in den Prozess eingegriffen habe. Auch wenn mir bewußt ist, dass ich nicht wirklich etwas bewegen hätte können, aber immerhin hätte ich es versucht. Aber damals habe ich es auf die leichte Schulter genommen und dachte wirklich, dass es sich um ein temporäres Thema handelt und habe in keinster Weise diese Dimensionen und Auswirkungen für möglich gehalten (da sie für mich unhaltbar waren und sind).
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Anstatt Hunderassen hätte man lieber Menschen auf Listen setzen sollen, Menschen die dann mit Vorschriften, Verboten und Auflagen belegt werden.
Von uns erwartet man, zu Recht wie ich finde, nicht Rassistisch zu sein und andere Völker nicht mit Vorurteilen abzustempeln.
Aaahh es handelt sich ja nur um Hunde niedere Kreaturen eben.LG Olli :kopfwand:
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Hi
es sind ja auch nicht nur die Mehrkosten die einen davon abhalten. Ich war damals im Berliner Tierheim und hatte da das typische Erlebnis, der Hund der einen Begrüßt als ob er sagen möchte "Gut das du da bist ich habe lange auf dich gewartet". Es war ein AmStaff Rüde, seit 6 Monaten im Tierheim und am abnehmen, muss dringend da raus. Es ist gescheitert an der Wohnungsbaugesellschaft, Hund ja Listenhunde nein. Der Rüde sitzt heute noch im Tierheim. :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:LG
Sandra -
Habe gestern erst mit jemandem über Sinn und (vor Allem) Unsinn der Rasselisten und Kampfhunddisskussion gesprochen und meiner Meinung nach (auch weil ich zufällig unmittelbar vorher diesen Thread gelesen hatte
) recht gute Überzeugungsarbeit geleistet.
Aber eine Frage konnte ich meinem Gegenüber nicht beantworten: Was ist mit dem Zucht- und Einführungsverbot, das damals ausgesprochen wurde? Hat das noch Bestand? Wenn ja, dann müssten die betroffenen Hunderassen in Deutschland ja langsam aber sicher aussterben... Weiß jemand da etwas Konkretes drüber?Und noch eine Frage: Die Einführung dieser Maßnahmen zur "Gefahrenabwehr" ist ja mitlerweile sieben Jahre her. Inzwischen müsste doch eindeutig feststellbar sein, ob das Ganze was gebracht hat. Aber wenn sich irgendetwas getan hätte, hätten wir doch bestimmt schon gehört, dass das beherzte Eingreifen der Politiker nach diesem furchtbaren Vorfall etliche Menschenleben gerettet hat :irre:.
Kann man die aktuellen Beisstatistiken irgendwo einsehen, damit man das mal selber vergleichen kann? Denn mit konkreten Zahlen könnte man ja zeigen, dass das Kampfhundegesetz nichts verändert hat (von der Anzahl der Sokas in den Tierheimen mal abgesehen :kopfwand: ).Also, wenn da jemand Ahnung hat, wäre ich über Antworten dankbar (auch, um weiter Aufklärungsarbeit leisten zu können).
Gruß, Doro
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Hallo Doro das einfuhr Verbot für Deutschland ist noch gültig, das Zuchtverbot gibt es noch in den meisten Bundesländern und in wenigen nicht, welche Bundesländer es genau sind weiß ich nicht aus dem Kopf. Bisstatistiken findest du über g o o g l e!
Meiner Meinung nach hat sich nichts geändert, Beissunfälle gibt es immer noch und die wird es auch immer geben egal wie viele und welche Hunderassen man auf Listen setzt.LG Olli
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Hi,
also zur Beißstatistik kannste mal hier schauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundebiss
Leider lässt die Aktualisierung manchmal zu wünschen übrig.
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Okay, vielen Dank.
Werd mich da mal etwas schlau machen...
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Also ich finde diesen "Kampfhundeverordnungskrempel" total bekloppt!!! Vor allem hier in Thüringen. Soweit ich weiß, ist Erfurt hier die einzige Stadt, in der man für sog. Kampfhunde bezahlen muss. Aber das ändert sich auch immermal. Vor 2 Jahren standen Staffs und deren Mischlinge mit drin, inzwischen (nachdem das Tierheim mit eben diesen Hunden überlief) nicht mehr. Dafür sind jetzt seid 1 Jahr Bullterrier drin, die vorher nicht dabei waren. In meinen Augen reine Willkür. Wir hätten so gerne einen Bullterrier aus dem Tierheim genommen. Aber 530 Euro Steuern im Jahr...das wollten wir Erfurt nicht in den Rachen stecken. So haben wir lange überlegt und gesucht und haben nun einen Mini-Bully, der (noch) nicht in der Liste steht, auch wenn er vom Charakter her anders ist als ein "richtiger" Bullterrier.
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Zitat
Also ich finde diesen "Kampfhundeverordnungskrempel" total bekloppt!!! Vor allem hier in Thüringen.
Ich weiß nicht wie es sich mit den Steuern verhält (zu höhere Steuern sind auch die Höhe, geb ich dir vollkommen recht), aber wenigstens gab es in Thüringen noch nie eine Rasseliste, was dich eigentlich auch ein wenig froh stimmen sollte. Für mehr, schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rasseliste
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