Polyp in der Blase

  • Hallo,


    ich wollte mich mal erkundigen, ob jemand vielleicht bei seinem Hund etwas Ähnliches erlebt hat. Ich bin mir etwas unsicher, was das nun genau zu bedeuten hat.

    Kurz zur Ausgangslage:


    Meine Hündin Anka, 7 Jahre alt, hatte Anfang September zum zweiten Mal eine Blasenentzündung. Keim: Stapyhlokokkus intermedius; Struvit-Kristalle und Blut im Urin. Daraufhin bekam sie 10 Tage ein AB. Da dieses nicht gewirkt hat, wurde ein Ultraschall gemacht und sie bekommt jetzt aktuell noch für insg. 21 Tage ein anderes AB. Schmerzen hatte sie die ganze Zeit – soweit ersichtlich – keine.

    Beim US wurden Blasensteine ausgeschlossen, aber ein ganz kleiner Polyp entdeckt (3–4 mm groß).


    In ein paar Tagen ist sie mit der AB-Gabe durch und Anfang November soll nochmal ein US gemacht werden.

    Kennt sich jemand von euch mit Polypen in der Blase aus? Müssen die auf jeden Fall entfernt werden?


    Vielen Dank schonmal!

    Ayyda

    • Neu

    Hi


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    • Polypen bergen generell ein Entartungsrisiko (heißt: aus einem Polypen kann jederzeit ein bösartiger Tumor entstehen) und sollten daher entfernt werden.

      Bei Blasenpolypen besteht zudem die Gefahr der polypoiden Zystitis, d.h. der Polypenbefall führt zu immer wiederkehrenden Blasenentzündungen.

      Da bei Deiner Hündin nun schon zum zweiten Mal eine Blasenentzündung aufgetreten ist, könnte das für eine solche polypoide Zystitis sprechen.

      Ich würde den Tierarzt bei der nächsten US-Untersuchung darauf ansprechen, evtl. eine Tierklinik aufsuchen.


      Bei einem kleineren Polypen ist die Entfernung vermutlich über eine Zystoskopie (Blasenspiegelung) möglich.


      LG,Gisela

    • Hallo,


      vielen dank für die Antwort. So, wie ich das verstanden habe, macht der TA, bei dem wir wg. US waren, auch OPs. Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass das nicht nötig sein würde. Ich habe ziemlich schlechte Erfahrungen mit Narkosen bei Hunden gemacht und versuche daher, das zu vermeiden. Aber wenn es nötig ist, wird es natürlich gemacht. Kann der Polyp theoretisch auch von alleine wieder verschwinden?


      Viele Grüße

    • Nein, leider verschwindet er nicht von allein. Er wird höchstens größer und kann, wie gesagt, bösartig werden. Daher bist Du auf der sicheren Seite, wenn Du ihn entfernen läßt.

      Zur Narkose: ich kann nur vor der oft praktizierten Narkose per intramuskulärer Injektion (Schmerzmittel + Schlafmittel, z.B. Dormicum) warnen. Da hatte ich auch mal ein schlimmes Erlebnis mit massivem Blutdruckabfall und Atemstillstand.

      Wesentlich sicherer ist die Intubationsnarkose, die intravenös über einen peripheren Venenzugang eingeleitet wird (z.B. Propofol), dann wird mit Narkosegas beatmet. Das läßt sich viel besser steuern und bei Komplikationen kann man schneller und effektiver reagieren.

      Das wird meist in Tierkliniken gemacht, die Haus-Tierärzte haben selten die Möglichkeit zur Beatmung.

      Insofern würde ich an Deiner Stelle die Hündin in einer Tierklinik vorstellen.


      LG,Gisela

    • Danke für deine Antwort. Ist das ein großer Eingriff? Also mit tiefer und langer Narkose? Wie hoch ist das Risiko? Weißt du, wie viel das ca. kostet bzw. worauf wir uns einstellen müssen?

      Bzgl. Anästhesie steht auf der HP von dem behandelnden TA:

      "Kombination von Schmerzmitteln und Narkoseeinleitungsmitteln sowie Inhalationsanästhesie mit Isofluran, des weiteren erfolgt eine kontinuierliche Überwachung der Vitalzeichen während und nach der Operation".


      Wäre das in Ordnung bzw. ist es das, was du meinst?


      Und ist es nicht so, dass Polypen normalerweise sehr langsam wachsen? Man entfernt sie ja z. B. bei älteren Patienten (jetzt im Humanbereich) nicht unbedingt ... ?


      Ich mache mir eben Gedanken: Hätte das erste AB direkt angeschlagen (wie beim ersten Mal), hätten wir gar keinen US gemacht, von dem Polyp nichts erfahren und entsprechend auch nicht gehandelt. Ich mache mir Sorgen, dass während der Narkose etwas passiert. Ich hatte da schon unschöne Erfahrungen. Vielleicht hat sie den Polyp ja "schon immer" bzw. schon lange, ohne dass er merklich wächst?

      Das erste AB war definitiv falsch gewählt, es war nicht komplett, sondern nur teilweise sensitiv ggü. dem Erreger.

    • "Kombination von Schmerzmitteln und Narkoseeinleitungsmitteln sowie Inhalationsanästhesie mit Isofluran, des weiteren erfolgt eine kontinuierliche Überwachung der Vitalzeichen während und nach der Operation".

      Das ist das, was ich meine. Glückwunsch, dann hast Du eine TA-Praxis, die diese Narkose anbietet.

      Wenn der Polyp im Rahmen einer Blasenspiegelung abgetragen werden kann, ist keine tiefe Narkose erforderlich.

      Bei der Blasenspiegelung wird ein flexibler Schlauch durch die Harnröhre in die Blase vorgeschoben und der Polyp "abgezwackt". Das ist keine große Sache und dauert nicht lange.

      Das individuelle Narkoserisiko für Deine Hündin wird der TA mit Dir besprechen, das hängt u.a. von sonstigen Erkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf), Alter usw. ab.

      Bezüglich der Kosten mußt Du auch Deinen TA fragen.

      Ob bzw. wie schnell ein Polyp wächst und ob/wann er entartet, kann Dir niemand genau vorhersagen. Ich weiß nicht, ob es da für Blasenpolypen beim Hund Erfahrungswerte gibt, das besprichst Du am besten auch mit Deinem TA.

      Wenn Du unsicher bist, kannst Du auch eine zweite Meinung einholen.


      LG,Gisela

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