Geistig behinderter Hund

  • Ich bin durch Zufall auf dieses Thema gestoßen uns möchte euch von meinem Chihuahua-Mädel Gwendolyn erzählen, bei der ich schon länger vermute, dass eine geistige Behinderung vorliegt. Wir bekamen Gwendolyn mit 1 Jahr von einer Züchterin, bei der wir ein halbes Jahr davor auch unseren Chihuahua-Jungen Lenny bekommen hatten. Sie berichtete uns, dass Gwendolyn ein paar Monate zuvor in ihrem Garten von den anderen Chihuahuas regelrecht überrannt wurde und daher etwas scheu ist. Mit der Zeit bemerkten wir allerdings, dass sie nicht nur scheu war, sondern viele "Eigenarten" zeigten, die wir von Lenny, der als Welpe zu uns kam, nicht kannten. Beim spazieren gehen, rannte sie einfach los, ohne nach links und rechts zu schauen, ohne zu schnüffeln (hat sich mittlerweile gebessert, sie schnüffelt auch mal), zudem läuft sie prinzipiell nur rechts, ganz nah an Hauswänden und Mauern vorbei. Gibt es mal keine Mauer, rennt sie so lange zur Seite, bis sie wieder eine Mauer erreicht bzw. bis die Flexi Leine stoppt. Dann kommt es vor, dass sie gegen Laternenmäste, parkende Autos und Mauern läuft. Haben diesbezüglich bereits einige Tests gemacht, mit dem Ergebnis, dass sie nicht blind ist. Am liebsten liegt sie den ganzen Tag in ihrem Körbchen unter ihrer Decke und schläft oder beobachtet. Jeder Versuch ihr die Grundkommandos beizubringen oder sie zum spielen zu animieren, scheitern. Sie ist sowohl gegenüber anderen Hunden und auch anderen Menschen mehr als ängstlich. Die einzigen Bezugspersonen die sie hat, sind mein Vater und ich. Bei allen anderen wird sich geduckt und verkrochen. Haben wir Besuch lässt sie sich überhaupt nicht Blicken. Zudem kommt, dass sie PL hat, weshalb sie beim Rennen ein Hinterbeinchen anzieht und es dann auf dreien weiter geht. Auch beim Fressen zeigt sie ein untypisches Verhalten. Da sie sehr dünn ist und dringend zunehmen müsste lassen wir das Futter den ganzen Tag neben ihrem Körbchen stehen, damit sie zu jeder Zeit darauf zugreifen kann. Überkommt sie dann mal der Hunger füllt sie ihr Mäulchen, springt zurück auf ihr Kissen, spuckt es aus und frisst es dann Stück für Stück.

    Wir versuchen ihr mit geregelten Tagesabläufen Routine und Ruhe zu geben.

    Wie bereits beschrieben, bin ich mir nicht zu 100% sicher, ob sie eine geistige Behinderung hat (wusste auch nicht, dass man es testen lassen kann), vielleicht habt ihr Tipps für mich, bin über alles dankbar.

  • Deine Hündin ist nicht geistig behindert, sondern anders.


    Ich erzähle dir mal von Kiro, meinem verstorbenen Chi-Rüden (wurde 15 1/2 Jahre alt).


    Erstmal vorweg: PL ist angeboren oder erworben und hat mit geistiger Behinderung soviel gemeinsam, wie ein Auto mit einem Tisch. :smile:


    Kiro lief am liebsten dicht an Hausmauern, Zäunen, Hecken udergl lang. Er lief aber auch gerne auf der Bordsteinkante lang, als würde es ihm Sicherheit geben.


    Er war immer Handscheu. Fremde Menschen waren doof. Hunde waren doof. Oft waren auch Herrchen und ich doof.


    Leckerlies wurden von ihm auf sein Kissen gebracht, runtergeworfen, raufgelegt, runtergeworfen......:lol:


    Bei Besuch war der Hund in seiner Liege verschwunden und wurde erst wieder gesehen, wenn wir wieder alleine waren.



    Hunde sind verschieden. Das Geheimrezept ist, sein Tier zu lieben auch, wenn der vermutete Knick im Hirn sehr groß ist.

  • Wow danke für deine schnelle Rückmeldung und deine ehrlichen Worte.

    Bin gerade sehr erleichtert, dass Gwendolyn nicht die einzige ist, die so ein bisschen anders tickt. Man könnte fast meinen, sie ist die Schwester von deinem Kiro grinning-dog-face

    Da hast du recht und ich liebe sie genauso wie sie ist. Das schönste für mich ist, wenn sie mich Schwänzchen-wedelnd begrüßt heart-eyes-dog-face Trotzdem bin ich immer hin und her gerissen zwischen „ich lass ihr die Ruhe, die sie benötigt“ und „ich möchte sie mehr einbeziehen, damit sie noch mehr am täglichen Leben teilnimmt“.

  • Als wir Kiro beim Züchter aussuchten, war er der Einzige der drei Rüden, der gleich zu uns kam. Männe nahm ihn auf der Schoß und das Mäuschen rollte sich zum Schlafen zusammen.


    Die Entscheidung war gefallen.


    5 Stunden im Auto: Kiro schlief auf meinem Schoß.


    Zuhause angekommen: Kiro schaute sich kurz grob die Wohnung an, hat Wasser getrunken und etwas gefressen. Er war Zuhause.


    Von da an war er ein Eigenbrödler. Klar hat er mal mit uns gespielt. Er wollte es sich wohl nicht mit uns verscherzen. :lol:


    Aber er war nie ein Schmuser oder Schoßhund. Wenn es ihm schlecht ging erinnerte er sich an uns und holte sich Trost. Insgesamt war er aber ein: laß mich in Ruhe.


    Sein Kosename war: das kleine A...loch.:pfeif:

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