Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
-
-
Noch ein paar weitere Empfehlungen:
- "Die letzte Wahrheit" von Kimberly McCreight: Hat zwar Krimi-Elemente, hauptsächlich ist es aber ein Familienroman, den ich für ein Debut sehr gelungen fand. Eine Jugendliche soll Suizid begangen haben, indem sie vom Dach ihrer exklusiven New Yorker Schule sprang. Ihre vielbeschäftigte Mutter, eine Anwältin, die ihre Tochter von ganzem Herzen liebte, kann das nicht so recht glauben und so beginnt die Suche nach der Wahrheit.
- "Früh am Morgen beginnt die Nacht" von Wally Lamb - wenn man sehr lange, detailreiche Romane mag. Der Autor erzählt in dem Roman vor allem die fiktive, sehr komplexe Familiengeschichte um den Protagonisten und seinen an Schizophrenie leidenden Bruder.
- "Goodbye Leningrad" von Elena Goronkhova. Erzählt wird die Geschichte von dem Mädchen Lena, das in der Sowjetunion unter dem kommunistischem Regime aufwächst. Durch den Englischunterricht fängt sie an, zu träumen und kritischer zu hinterfragen als die Menschen in ihrem Umfeld. Nach vielen Jahren kann sie dann tatsächlich aus der Sowjetunion nach Amerika ausreisen. Ein sehr berührender Roman.
- "Heute und in Ewigkeit", R. Susan Meyers ist die Geschichte der Schwestern Lulu und Merry, die noch als Kinder ihre Mutter durch die Hand des gewalttätigen Vaters verlieren. Nach dieser Familientragödie haben sie nur noch einander und halten dadurch eng zusammen, bis der unterschiedliche Umgang mit ihrer Vergangenheit sie voneinander entfremdet.
Es ist wirklich lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber da ich Titel und ungefähre Handlung immer noch im Kopf habe und weiß, dass es mich damals berührte, traue ich mich, die Empfehlung auszusprechen.
- "Ich, die Andere" von Jana Frey ist zwar eigentlich ein Jugendbuch, aber so schön geschrieben, dass ich es dennoch gerne wieder empfehle. Es handelt von Kelebek, einer türkischstämmigen deutschen Jugendlichen, und aus ihrer Sicht wird sehr authentisch und einfühlsam von einem Leben zwischen und in zwei teils sehr unterschiedlichen Kulturen erzählt, es geht um die Familie, Selbstfindung und die erste Liebe, die in Kelebeks Fall eigentlich nicht sein darf...
- "Mother's Milk" von Edward St. Aubyn. Bei mir hinterließ es zwar gemischte Gefühle und auch offene Fragen, aber literarisch zumindest im Original ein sehr starker, scharfsinniger, intelligenter Familienroman und ganz weit von "08/15" entfernt.
- "Olympia" und "Die Stille über dem Schnee" von Anita Shreve haben mir beide sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht alle Bücher der Autorin gerne mochte. Ersteres spielt um 1900, die fünfzehnjährige Protagonistin geht eine Affäre mit einem verheiraten erwachsenen Mann, einem Arzt ein, wird jedoch schwanger von diesem. Klingt erst einmal sonderbar, wird dann aber doch sehr interessant und emotional, da Olympia und ihr Kind voneinander getrennt werden und sie erst Jahre später an den Ort zurückkehrt, an dem all das damals begann. "Die Stille über dem Schnee" wird aus der Sicht einer Zwölfjährigen erzählt, die die Hälfte ihrer Familie verloren hat und nun alleine mit ihrem Vater ist, der ebenfalls unter dem Verlust leidet. Der Fund eines Neugeborenen im Wald und das unerwartete Auftauchen einer ihnen fremden jungen Frau durchbrechen diese Routine auf eine dramatische Weise.
- "Why Be Happy When You Could Be Normal": Darin verarbeitet die ja recht erfolgreiche Autorin ihre schwierige Kindheit und Jugend, geprägt durch die streng religiösen Adoptiveltern, die ihr wenig emotionale Wärme schenken, vor allem die Mutter ist Winterson gegenüber sehr lieblos. Trost findet Winterson in Büchern und diese Liebe zum geschriebenen Wort, die sie zum Teil auch rettete, wird sehr eindringlich und poetisch geschildert, denn sie hilft Winterson auch in den dunkelsten Zeiten, als sie zeitweise kein Dach über dem Kopf hat, weil die Eltern ihre sexuelle Orientierung nicht akzeptieren.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Oh, Wally Lamb- Musik der Wale- sehr gutes Buch.
-
Oh, wow!
Vielen Dank für die Vorschläge, besonders tinybutmighty, dass du dir so viel Mühe gemacht hast
Gleich mal alles durchgucken, da ist sicher etwas bei
-
Gerne :)
Beendet: "Cracked Not Broken" von Kevin Hines. Seine Geschichte - wie er 19jährig Suizid begehen wollte, da ihm aufgrund seiner bipolaren Störung Stimmen sagten, er müsse sterben, und den Sprung von der Golden Gate Bridge überlebte - ist schon inspirierend und macht betroffen. Als "Selbsthilfebuch" oder Ähnliches darf man es aber nicht lesen...es erzählt eben einfach seine ganz persönliche Geschichte, geprägt durch die Erkrankung, nicht mehr und nicht weniger. Er ist ja seit 2001 sehr aktiv in Sachen Suizidprävention und Aufklärung, neugierig auf seine Reden bin ich schon geworden. Dem Buch hätte leider ein besseres Lektorat gutgetan. Es ist sehr "simpel" geschrieben, vieles, was ich gerade interessant gefunden hätte, wurde nur sehr kurz "abgehandelt", gegen Ende empfand ich es teils als etwas repetitiv, auch wenn die Kernbotschaft - niemals aufzugeben - so wichtig ist.
Jetzt lese ich Daphne Merkin, "This Close To Happy: A Reckoning With Depression". Msn merkt, dass sie professionelle Schriftstellerin ist - so scharfsinnig und intelligent, wie sie über ihr Leben mit Depression schreibt. Manche Passagen sind so klar, treffen so sehr den Nagel auf den Kopf, dass zumindest ich als Auch-Betroffene mich darin ganz stark wiederfinde.
Trotzdem behandelt das Buch auch ihre ganz persönlliche Geschichte, aufgewachsen in einem sehr lieblosen Haushalt mit einer emotional kalten Mutter.
Ich glaube, spätestens morgen habe ich das Buch leider durch
-
Danke für eure vielen Empfehlungen hier im Thread
Ich habe gerade „Gute Geister“ als Hörbuch beendet - es hat mich sehr berührt. Bei mir hat die Autorin den perfekten Spagat geschafft zwischen historischen Fakten und den in diesem Rahmen lebendig, glaubwürdig und liebevoll gezeichneten Protagonistinnen. Die Hörbuchfassung ist darüber hinaus für mich ebenfalls sehr gelungen gewesen. Klare Empfehlung auch von mir (auch wenn es inzwischen hier vermutlich die meisten gelesen haben).
Jetzt bin ich gerade an „Der Junge muss an die frische Luft“ von Hape Kerkeling und bin, wie schon bei seinem Erstlingswerk „Ich bin dann mal weg“, überrascht von der angenehmen, humorvollen und gleichzeitig zeitweise nachdenklichen Schreibe. Vielleicht auch, weil wir ein paar gemeinsame Biografiepunkte haben, berühren mich seine Bücher auf eine angenehm unaufgeregte Weise. Vielleicht mag der eine oder andere den Büchern ja eine Chance geben, die bisher an sehr oberflächliches Erzählen dachten - die Möglichkeit einer positiven Überraschung ist meiner Meinung nach gegeben.
-
-
K. Duve, "Dies ist kein Liebeslied" - darin hat die Autorin wohl auch einiges aus eigener Kindheit und Jugend verarbeitet. Das Buch ist schwer zu beschreiben, es geht um Außenseiterdasein, Wachstum, die kleinen und großen Enttäuschungen des Lebens, Einsamkeit und die Suche nach einem Platz auf dieser Welt. Hat in mir sehr viele Gefühle ausgelöst.
Danke für diese Empfehlung, von dem Buch hatte ich vorher noch gar nicht gehört. Klingt sehr gut und die Autorin lese ich sehr gern
-
Das siebte Buch von Falaysia von Ina Linger ist gelesen und wie ich feststellen durfte zum Schluß gibt es eine Vorsetztung. Was ich auch nicht schlimm finde, allerdings sind es fünf Bücher wovon das letzte wohl erst im Winter 2019/20 erscheint und da ich gerne alles am Sttück lese ohne große Pausen muss die Lyamar-Reihe warten.
Dafür lese ich gerade Magisch Verflucht. Es handelt von Eliana (irgendwie gefällt mir der Name
) die in ihren Semesterferien in ihrem Heimatstädtchen fährt und eigentlich ihre Ruhe haben möchte. Dazu wird es aber nicht kommen. Beim Versteckspielen mit ihrer kleinen Nichte findet diese ein Märchenbuch aus dem Elli ihr unbedingt vorlesen soll. Weiter geht es auf jeden Fall sehr Märchenhaft.
Als nächtes wird es wohl Zeit für "Ein Augenblick für immer" von Rose Snow wo das dritte Buch der Lügenwahrheit Ende September erscheinen soll.
Gespannt bin ich auch auf "Noctaris: Das erste Buch der Mitternacht" welches zur selben Zeit raus kommen soll.
-
Loney
Ich schließe mich besonders Stachelschnecke mit meiner Meinung zum Buch an.
Aber auch was andere geschrieben haben wie z.B. @leserinmithund und Marabea kommt dem sehr nahe was ich auch empfunden habe.
Es fing für mich vielversprechend an. Tolle Atmosphäre, irgendwie düster, Charaktere mit Ecken und Kanten (der „kranke“ Hanny, die zu extrem gläubige Mummer, der stark verwahrloste Obdachlose...), der grandiose Schreibstil... - das war ein Auftakt. Leider wurde es dann stellenweise zu langatmig. Das Kirchenthema wurde mir persönlich auch zu stark vertieft. Damit rechnet man tatsächlich nicht, wenn man den Buchrücken liest. Die Neben-Charaktere konnte ich zwar auseinander halten, allerdings fehlte mir Tiefe. Der Sog - den ich z.B. bei Birk verspürte - hat sich nicht eingestellt. Trotzdem hat mich der Autor total neugierig auf sein zweites Werk gemacht, weil der Mensch einfach genial schreibt. Ich hätte mir mehr Infos zum Ritus im Keller gewünscht. Und dazu wer die Männer eigentlich genau waren, die ihn anscheinend betrieben haben. Sie wirken augenscheinlich wie grobe Hinterwälder... dorfansässige Trunkenbolde die Dreck am stecken haben. Da hätte ich mir auch mehr Details gewünscht, die erklären, wieso gerade DIE so ein Werk verrichten können.
Im Großen und Ganzen würde ich 3,5 Sterne von 5 vergeben.
-
Apropos.
Wer Loney grundsätzlich mochte, sollte auch das Seelenhaus von Hannah Kent lesen.
Das hat mir sogar noch einen ganzen Deut besser gefallen.
Aber ich glaube einige von euch haben es bereits gelesen.
Edit:
Ich wollte jetzt eigentlich mit Im Licht des Polarsterns beginnen.... aber ich bin irgendwie noch düster unterwegs und überlege mir stattdessen Sie von Stephen King zu greifen.
Ich bin noch hin und her gerissen.
Die Maddaddam Trilogy von Magarete Atwood lacht mich auch gerade an.
Mal schauen was es wird..... da wir heute kinderfrei haben, sollte es sich innerhalb der nächsten Stunden herausstellen.
-
Hab ich- und ehrlich gesagt, fand ich es um Längen besser als Loney.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!