Hallo, klinke mich nach einem Kurzurlaub (mit viel zu wenig Buch ) wieder ein.
Habe im Urlaub „Lovecraft Country“ von Matt Ruff glesen. Dieser Autor hat mit „Fool on the hill“ das Fantasybuch für meine junge Studentenzeit geschrieben. Da hat einfach alles gepasst. Seitdem kaufe ich mir treu seine Bücher, auch wenn keins danach für mich ein ähnlicher Treffer ins Schwarze war.
Mit Lovecraft Country hat er es aber wieder geschafft mich zu fesseln. In leichter, humorvoll und flüssig geschriebener Verpackung kommt ein etwas nostalgisches fantastisches Thema und ein sehr ernstes leider immer noch nicht nur historisches reales Thema an. Wobei das echte Grauen im Letzteren lauert.
Geschrieben als mehrere Kurzgeschichten mit Zusammenhang, die am Ende zusammengeführt werden. Ein Stilmittel, das mir an sich schon gut gefällt.
Ein junger schwarzer Kriegsveteran macht sich in den 50s auf die Suche nach seinem verschollenem Vater. Der sich vorher wiederum auf die Suche nach den Wurzeln seiner verstorbenen Frau und damit seines Sohnes gemacht hat.Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist getrübt. Ein Streitpunkt war die Liebe des Sohns zur klassischen frühen Science Fiction.
Mit dem „Safe negros travel guide“ macht sich der Sohn auf dem Weg und landet in mehrfacher Hinsicht mit Familie und Freunden in Lovecraft Country. Begleitet von den alltäglichen Auswüchsen des Rassenhasses ...
Das Buch ist eine liebevolle Hommage an die frühe Science Fiction - und vor allem an die Fans. Mit einem durchaus kritischen Bluck darauf, was die Liebe zu dieser Literatur für jemanden bedeutet, für den dort eigentlich keine Identifikationsfigur vorgesehen ist. Erinnert mich etwas an eine meiner liebsten DS9-Folgen. Gleichzeitig wird ein sehr schonungsloser Blick auf den offensichtlichen und nicht ganz so offensichtlichen Rassismus und seine üblen Auswirkungen geworfen.
Fazit für mich: Ich werde mir kein Buch von Lovecraft kaufen.