Hilfe! Mein Hund hat Diabetes. :(

  • Hallo zusammen,
    ich hoffe, dass ich hier ein wenig Hilfe finde. Das übliche... geh zum Tierarzt... kann man sich bei meinem Problem ersparen. Ich lebe in Südamerika, mitten im Busch, und die einzigen Tierärzte die ich um mich in 200km Entfernung herum habe, wissen ein bisschen was über Kühe, mehr nicht. Wir betreiben ein kleines Tierheim mit Katzen und Hunden und jetzt hat ein Hund ein schweres Problem, bei dem der Tierarzt hier auch gar nicht weiter helfen kann. Ein Hund von uns fing trotz guter Fütterung, ganz extrem an abzumagern und ist mittlerweile blind. Wir haben ihn also bei den hier ansässigen Tierärzten vorgeführt die meinten, dass der Hund nichts hat. Also haben wir ein Zuckermessgerät bestellt und mussten eben einen Wert von 392 messen, was ja nun eine Katastrophe ist. Wir haben den Veterinär gefragt, hier gibt es kein Insulin für Hunde und man hält uns jetzt eh schon für bekloppt, dass wir uns so viel Mühe geben.

    Übermorgen bekommen wir Insulin für Menschen, aber wir haben überhaupt keine Ahnung, wie wir jetzt damit umgehen müssen. Kann uns jemand helfen? Was füttern wir? Wann messen wir? Wann spritze wir? Wir sind völlig verloren.

    Vielen Dank im Voraus, wir sind wirklich hilflos. Wir sind bereit alles zu tun, aber wenn wir nicht wissen wie und wann, dann müssen wir den Hund einschläfern lassen und das würde uns echt das Herz brechen.


    Liebe Grüsse an alle Menschen die Tiere lieben
    Iribella

  • Regelmässigkeit ist wichtig. Also morgens und abends zur gleichen Uhrzeit füttern - danach spritzen. Sehr gut ist auch regelmässige moderate Bewegung. Das aber nur bei Werten unter 300.


    Weniger ist mehr . Erstmal mit ganz wenig Insluin anfangen . Nicht sofort perfekte Werte erwarten es dauert einen Diabetiker optimal einzustellen (bei uns waren es Monate und trotz dass wir in DE leben waren die Tierärzte keine Große Hilfe . Wir haben es auch durch selbst messen hinbekommen mit hilfe von wie schon empfohlen zuckerhunde.de und co)


    Wenn du anfängst mit Insulin würde ich öfter messen und die Werte aufschreiben. Vorsicht auch vor Unterzucker - der kann zu Koma und Tod führen. Am besten immer Traubenzucker oä zuhause haben um schnell den Zucker hoch zu bekommen falls der Hund in den Unterzucker gekommen ist .


    Kopf hoch. Mein Hund ist auch blind durch Diabetes . Er hatte massiv abgebaut und die Tierärtin riet zum einschläfern. Wir haben nicht aufgegeben und mittlerweile ist er wieder fit wie ein Turnschuh und geniesst sein Leben. (Er hatte teilweise Werte im nicht mehr messbaren Bereich also über 600 , als wir mal 300 hatten waren wir überglücklich. Mittlerweile hat er Traumwerte ).

  • Oooohhh, vielen Dank für den Link und die Infos. Jetzt bin ich schon ein bisschen beruhigt. Wenn wir das Insulin bekommen, gehe ich davon aus, dass ich auch Infos auf der Packungsbeilage finde und ich hoffe doch, dass ich dem Hund irgendwie helfen kann.
    Glücklicherweise ist dieser Hund schon immer sehr inaktiv gewesen und ist froh, wenn er irgendwo gemütlich auf dem Rücken liegen und vor sich hin pupsen kann. :D Daher ist die Erblindung nicht sein grösstes Problem. Ich habe nur Angst vor dem Spritzen. Der Vorgang an sich ist für mich ok, ich impfe und entwurme immer selber per Injektion. Ich kenne mich halt nur nicht mit Insulin aus. Und da ich hier nur Insulin für Menschen bekomme, habe ich ein wenig Angst, dass ich da etwas falsch mache.

  • Die Packungsbeilage wird Dir nicht viel nützen. Die ist für Menschen und Diabetes eh sehr individuell. Aber Maxe hat auch Insulin für Menschen bekommen. Das geht auch beim Hund. Ich finde sogar, dass das die bessere Variante ist. Aber hier sprengt das den Rahmen. Bei den Zuckerhunden kann man Dir aber sicher sehr gut helfen. Lies Dich ein und lass Dir helfen, bevor das Insulin da ist und Du mit dem Spritzen anfangen kannst.

  • Darf ich mal fragen, was ihr denn euren Diabetes Hunden so füttert? Es gibt hier natürlich kein spezielles Futter, dass ich kaufen könnte. Ich koche eh jeden Tag für die Hunde. Unsere Hunde bekommen jeden Tag Huhn oder Innereien (Lunge, Nieren, Leber, Schlund) mit Reis und Möhren. Ich habe gelesen, dass Reis schlecht ist bei Diabetes. Also bekommt dieser Hund jetzt Huhn ohne Haut, Lunge vom Rind, Maniok (Mandioka), Möhren und Mais. Meint ihr, das ist in Ordnung?

  • Ich bin immer noch der Meinung, Du fragst das besser bei den Zuckerhunden. Ich bin da auch schon so viele Jahre raus, dass ich einfach viel vergessen habe.


    Zuckerhunde brauchen auf jeden Fall Kohlenhydrate. Reis ist in der Tat meinen Erinnerungen nach, nicht empfehlenswert. Maxe kam sehr gut mit Haferflocken zurecht (aber auch das ist von Hund zu Hund mal unterschiedlich). Der glykämische Index von Maniok ist noch niedriger. Könnte also funktionieren. Die glykämische Last ist aber höher als bei Haferflocken. Könnte also auch nicht funktionieren. Ausprobieren würde ich das. Aber im Kopf behalten, dass man den vielleicht austauschen muß. Möhren und Mais würde ich erstmal weglassen.
    Fleisch gibt man fettarm und hochwertig. Maxe bekam nur noch Pferdefleisch. Keine Innereien, auch keine Lunge und Co.
    Was gibtst Du zur Calcium-Versorgung? Knochen können da auch problematisch sein. Wäre besser, Calcium per Pulver zu geben.

  • Das Problem ist hier, dass ich einfach nicht alles kaufen kann. Es ist hier (Paraguay) verboten Pferde zu schlachten und meine eigenen werde ich nicht wirklich für den Hund opfern. ;) Haferflocken kann man hier nicht kaufen. Nur Hafer im Grundzustand, den habe ich auch für meine Pferde. Aber das ist wohl nicht das, was der Hund braucht. Es ist halt mein grösstest Problem, dass man hier nichts bekommt. Ich kann ein Schwein oder eine Kuh schlachten, aber was davon gebe ich dem Hund? Calcium Pulver zu bekommen ist utopisch. Allerdings kaufe ich für meine Stuten, wenn sie trächtig sind einen Vitamin-Calcium Mix. Der ist aber halt für Kühe und Pferde. Ich bin soooo verloren, ich könnte heulen.

  • Ja, ich hab das Dilemma schon verstanden.


    Wenn die Wahl Schwein, Rind oder Huhn ist, dann würde ich Huhn nehmen. Von Rind oder Schwein wirklich nur sehr fettarme Teile. Aber eigentlich kann man es sich auch abschminken, ständig wechselnde Mahlzeiten zu geben. Du brauchst ein konstantes Futter, womit der Hund gut zurecht kommt und was Du immer verfügbar haben kannst.
    Fett ist problematisch, weil es (denk dran, meine Erinnerung ist nicht mehr frisch) die Zuckerverdauung verlangsamt und man dann nicht mehr so genau weiß, wann die "Spitze" kommt.
    Knochen kann man ausprobieren, wenn man Futter und Zucker über einige Zeit im Lot hat. Aber das kann auch nach hinten losgehen. Die sind meist fettig und haben eine lange Verdauungszeit.
    Den Vitamin-Calcium-Mix kann man ja vielleicht für den Hund runterrechnen. Für den Zuckerwert dürfte das unproblematischer sein als die Fütterung von Knochen.

  • Vielen Dank für die Infos. Ich werde dann jetzt mal ein bisschen herum experimentieren, mehr bleibt mir ja nun nicht übrig. Ich hoffe, dass ich dem Hund das Leben noch ein bisschen schöner machen kann. Mal sehen, was passiert, wenn wir mit dem Insulin anfangen.
    Eine Frage habe ich noch, die die Tierärztin natürlich auch nicht beantworten konnte... diesem Hund knicken völlig unregelmässig die Hinterbeine weg. Könnte das auch mit der Diabetes zu tun haben? Der Hund ist erst 6 Jahre alt, also kann das nicht wirklich etwas mit dem Alter zu tun haben. :( Ich habe mich jetzt aber auch bei den Zuckerhunden angemeldet. Vielen Dank für die Hilfe, das hat mir alles schon extrem geholfen. Ich bin schon ein bisschen entspannter. :)

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