Tierheimhund--Erfahrungsaustausch und Sonstiges

  • Hallo,
    an alle die einen Hund aus den Tierheim haben und sich gerne über Erfahrung und sonstiges austauschen wollen.


    Ich habe lange überlegt, ob ich einen neuen Thread eröffne, aber da ich hier keinen pasenden gefunden habe und wir nicht so richtig zum Tierschutz Erfahrungaustausch passen, habe ich mich zu diesem Thread entschlossen.


    Nach einer halbjährlichen Suche in mehreren Tierheimen in und um Berlin, haben wir vor 1/2 Jahr eine Hündin, von damals 6 Monaten, aus Brandenburg adoptiert.


    Am besten beginne ich mal von vorn. Unsere Wünsche an so einem Hund aus den Tierheim waren:
    - der Hund sollte nicht älter als 5 Jahre sein
    - gut mit Kindern und anderen Hunden auskommen
    - sollte auch schon mal 4h alleine bleiben können
    - Geschlecht egal


    Bei unseren ersten Besuch im Tierheim in Berlin, hieß es " Das was wir suchen, haben sie nur mit Hunde 9 Jahre und älter und es schwierig werden überhaupt einen Hund zu finden. Sie können, aber gern immer wieder anrufen."Dies habe ich dann in wöchentlichen Abstand auch getan, was allerdings erfolglos blieb.
    Irgendwann haben wir dann uns entschlossen, es in Brandenburg zu versuchen. Also habe ich dann auch dort angerufen und die selben Aussage, wie im Tierheim von Berlin bekommen.
    So das wir uns dann am darauffolgenden WE entschlossen haben auf gut Glück vorbei zuschauen. Und was soll ich sagen, wir haben eine Hündin gefunden und noch dazu eine die erst ein halbes Jahr alt war.


    Viel konnte das Tierheim über sie nicht berichten, außer das sie ein Pfundhund ist und seht unterwürfig sei.
    Ich muss dazu sagen, das die Freude so groß war und wir dadurch in unserer Naivität, kaum Fragen gestellt haben. Dies würde ich heute anders machen.


    Für mich immer noch unbegreiflich, wie man einen so jungen Hund so einfach aussetzen kann.
    Anderseits aber auch für uns gut, denn wir haben mit ihr den absoluten Glücksgriff gemacht.


    Den ersten Tag bei uns zu Hause hat sie nur im Körbchen verbracht und ich musste sie zum Gassi gehen immer aus dem Körbchen nehmen, denn von allein kam sie noch nicht.


    Ich denke für den Anfang reicht das erstmal, wenn ihr mehr erfahren wollt und auch Eure Geschichte berichten wollt, wäre ich über ein Erfahrungsaustausch sehr erfreut. Vielleicht kann man ja auch mit Rat und Tips zur Seite stehen.
    Natürlich auch gern Austausch mit HH aus dem Tierschutz.


    L.G. Hexe

  • Wir hatten bis jetzt nur 1 Hund aus dem Tierheim und Rosi aus einer privaten Vermittlung. Fange ich mal von vorne an. In unserem Tierheim ist/war die Auswahl begrenzt. Ergibt sich halt durch die Größe. Was in Frage kam, hatte irgendwo einen Haken. Der eine mochte keine Männer, der nächste wäre vom Arbeitsaufwand zu intensiv und auch mit einigen anderen Fragezeichen versehen. Bis auf einmal, welch Zufall, in der Quarantänestation noch ein großer Münsterländer(ca 2 Jahre alt) wäre. Ich kürze das ganze mal ab. In der Station riesiger Alarm, unser Münsti saß da total relaxt. 1:0. Beim ersten spaziergehen ist mir die Leine durch die Finger gerutscht, weg war er. Gerufen, nach ca. 100 Metern stehen geblieben. 2:0. Beim nächsten mal hat ihn meine Tochter nicht richtig gehalten. Nach ca. 5 Metern stehen geblieben. 3:0. Nun ja, eine Woche war er bei uns. My home is my castle. Als wenn das schon immer sein zu Hause war.
    Nach 17 Jahren dann das Abschied nehmen. Ein neuer Hund? Klar! Klein, kurzhaarig und auf Wunsch unserer Nachbarin bitte wieder genauso ein ruhiger Vertreter. Gesucht, gefunden? Eine halbe Stunde mit der Vermittlerin telefoniert, tags darauf hingefahren. Rosi war sofort unser Favorit. Gekauft, nach Hause und was ist? Prima Sofa, prima Rudel, hier bleibe ich. Das war vor knapp 3 Jahren!

  • Ganz schnell ging es bei uns mit dem Eingewöhnung irgendwie auch, was ich erstmal nicht erwartet habe.
    Wir hatten das Glück, dass ich nur die erste Tage mit ihr ale 2 Stunden raus mußte und nach einer Woche sich der Abstand schon auf 4-6h (Nachtphase)erweitert hatte. Sehr zu gunsten meinerseits.


    Außer ein paar kleiner Missgeschicke, hat sie auch nur 1x gleich am ersten Tag ihr Häufchen in die Wohnung gemacht und 1x als sie wir nicht zu Hause waren.


    Durch den Besuch der Hundeschule hat sie dann auch relativ schnell eine Bindung zu uns aufgebaut. Bei Spaziergängen, wenn uns andere Hunde begegneten, insbesondere sehr große Hunde hat sie ein sehr schrilles Bellen an den Tag gelegt. Ich nehme mal an schlechte Erfahrung im Tierheim, da war sie zusammen mit einem großen Schäferhund. Auch dies konnten wir durch mehrere Besuche in der Hundeschule beheben.


    Leider so gut, das sie jetzt mit fast jeden Hund spielen möchte. ;)

  • Bei Niko war das etwas komisch. Angeblich wäre er zugelaufen. Nur komisvh so das Tierheim das er hinter dem Finder sofort wieder hinterher wollte. Eine Vermutung unsererseits war die das er wohl weniger als Jagdhund geeignet war, denn als Beispiel kannte er " such verloren". Evtl. hatte jemand keine Geduld mehr.
    Rosi stammt aus Ungarn. Die Vermittlerin arbeitet da mit einer Vermittlung zusammen, die Hunde in Familien vermittelt die praktisch die erste Sozialisation ermöglichen. Genommen werden nur Hunde die hier vor Ort dann wirklich als Familienhunde geeignet sind. Alles in allem eine kleine Vermittlungsagentur die das ganze aus Spaß an der Freude betreibt.

  • Das ist schon wirklich merkwürdig, dass ein Hund sein Finder hinter her läuft.
    Man kann doch zumindest ehrlich sein und zugeben, das man mit dem Hund nicht klar kommt.
    Auch unsere Kira kannte schon ein Grundkommando und ich glaube nicht das die Pfleger Zeit haben den Hunden dies bei zu bringen.

  • Tierheime müssen nun mal jedes, na ja fast jedes, Tier aufnehmen bzw. sich Gedanken machen, wohin wenn der Platz nicht mehr reicht. Besser wegen was auch immer abgeben, als an der Autobahn anzuleinen(wenn überhaupt) oder einfach dem Schicksal überlassen.
    Alles in allem, wenn Ersthund dann durchaus mal die Tierheime im näheren und weiteren Umkreis besuchen.

  • Eigentlich wollten wir uns ursprünglich einen Labradorwelpen holen, haben uns aber im Vorfeld erkundigt, was auf uns da zu kommen würde.


    Da hieß man sollte mindestens ein halbes Jahr zu Hause bleiben können, weil so ein Welpe am Anfang sehr viel Aufmerksamkeit benötigt. Da wir nun nicht ein halbes Jahr so einfach frei machen können, war dies auch schnell vom Tisch.


    Und Hunde aus dem Tierheim aus welchen Grund auch immer, haben so ein Leben auf ewig nicht verdient. Somit waren wir uns ziemlich schnell einig, dass es ein Hund aus dem Tierheim sein sollte.


    Und wenn ich bedenke wie lange Hunde auf der Internetseite des Tierheim teilweise vertreten waren, ist echt schon Schade, das sich nicht noch mehr Leute dazu entscheiden.


    Sicherlich ist so eine Entscheidung zu treffen immer nicht einfach, weil man ja nicht weiß, was man sich ins Haus holt. Aber genauso kann man auch mit einem Welpen Pech haben.


    Und wenn man mit dem Tierheimhund nicht so recht kommen sollte oder es doch nicht passt, nimmt das Tierheim den Hund auch wieder zurück.


    Anderseits behält sich das Tierheim auch das Recht, den Hund bis zum halben Jahr später, sich wieder zuholen, falls sich doch noch der Besitzer meldet.


    Das haben wir zum Glück schon hinter uns.

  • Was dann für den Hund ein weiteres Trauma ist. Ein gutes Tierheim sollte entsprechendes Personal haben, die nicht nur wissen "Ein Hund, mittelgroß, könnte passen". Ist schwierig, aber wenn ein vernünftiger Austausch zwischen denen die täglich oder öfter mit einem Hund ihre Runden drehen und den Mitarbeitern im TH stattfindet, also Verhalten oder sonstige Beobachtungen lässt sich sicherlich abschätzen wo ein Hund am besten untergebracht werden kann.
    Welpe ist natürlich ideal, aber wer nicht den ganzen Tag zu Hause ist und den Wauzi irgendwo zwischen parkt, dass ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Wie oder mit wem soll sich der Hund binden?

  • Bindung ist natürlich wichtig, schließlich soll der Hund sich ja wohl fühlen.


    Dadurch, das mein Mann zum Zeitpunkt als Kira zu uns nach Hause kam und die Kinder, dann nur noch eine Woche Schule hatten, ging es ziemlich gut voran mit der Eingewöhnung bei uns.


    Bindung hat sie letztendlich, auch durch die Hundeschule, relativ schnell zu uns aufgebaut.


    Im Laufe der Zeit bekommt man auch mit welche schlechte Erfahrung sie davor gemacht haben könnte.


    Z.B. hat sie unwahrscheinliche Angst vor Männer mit Kapuzen oder im Dunkel heraus zugehen. Zeitung war für uns auch ein komisches Erlebnis.


    Mein Mann hat mir nur die zusammen gerollte Zeitung gegeben und der Hund hat sich gleich geduckt und ist mehrere Schritte rückwärts gelaufen und hat uns mit ängstlichen Blick angeschaut. Dieser Blick hat sich bei mir so eingebrannt, dass ich ihn nie wieder bei ihr sehen möchte.


    Sie läßt sich ungern bis überhaupt nicht von anderen streicheln, was ich persönlich sehr gut finde. Wichtig ist das Sie mit uns kuschelt und sich von uns streicheln läßt. Fremde Personen müssen und haben einfach unseren Hund nicht zustreicheln.

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