Anspringen bei Menschen

  • Vor allem sehe ich wenig Sinn darin den Hund anzuleinen oder festzubinden. Der Hund soll lernen und nicht aus der Situation gezogen werden. Für die Leute ist vielleicht somit das Problem beseitigt, aber der Hund lernt deswegen auch nicht dazu.

    Mein Hund hat gelernt, bei Besuch ruhig zu bleiben, dann darf er begrüssen und kuscheln. Und ja, das klappt immer besser.

  • Wenn sie generell aufgedreht ist, würde ich da auch noch mal den Fokus drauf legen. Ein dauergestresster Hund lernt schlechter und kann sich auch nicht gut beherrschen.

    Das ist es nämlich; der Hund hat Stress!


    Lies dich doch mal in das Thema "fiddle about" ein. Leider hab ichs ja nicht so mit dem Verlinken. :( :


    Du wirst dort vieles an deinem Hund wiedererkennen. Ich hab auch länger gebraucht, um zu verstehen, daß mein Hund sich nicht freut, sondern daß sie fiddelt.

  • Soweit ich weiß durfte sie in dem 1. Hundejahr alles und in die Situation "ohne Leine" kam sie ja nie ohne Auslauf.
    Deshalb das Verhalten bei Fremden, egal mit oder ohne Hund. Denke ich zumindest. Und die allgemeine Unsicherheit.


    Vielen Dank für den Tipp! :)

  • Wie man wahrscheinlich schon herauslesen konnte lasse ich meinen Hund nur von der Leine, wenn ich niemanden sehe bzw. wenn ich weiß, dass ich sie kontrollieren kann. "In weiter Ferne" sind für mich ca. 15m. Alles was weiter weg ist, ist kontrollierbar.
    Nicht umsonst möchte ich es üben bzw. das Verhalten unterbinden, wenn es mir egal wäre oder ich es als für "nicht schlimm" halten würde.
    Ich lasse sie zudem nicht an der Straße rennen, sondern nur auf Feldern oder sehr großen Wiesen und auch nur wo es für mich soweit überschaubar ist. Aus Angst nehme ich sie an unüberschaubaren Stellen (Hügel, Berge, usw.) an die Leine, was für mich aber keine Dauerlösung sein soll.


    Und ja, es ist vieles noch nicht unter Kontrolle da hast du Recht. Aber man kann nicht alles mit einmal machen. Sondern Schritt für Schritt. Und das ist nun einmal der nächste große Schritt für mich, den ich mit ihr üben möchte.
    Also kleine Information: Sie kam zu mir und das einzige was geklappt hat war alleine bleiben und die Stubenreinheit.
    Alles andere wie die einfachen Kommandos, Leinenführigkeit, zur Ruhe kommen, usw. kannte sie nicht.
    Sie hatte vor nichts und niemanden Respekt und hat gemacht was sie wollte.

  • Liest sich nach gehemmtem Abwehrverhalten. Der Labbi sorgt dafür, dass sie nur heftig anspringt und nicht beißt. Durch Ignoranz wird sich das also nicht ändern. Auch nicht durch Gewöhnung, denn es handelt sich um ein genetisch verankertes Verhalten.


    Der einzige Weg: Mit dem Hund eine Alternative antrainieren. Das beginnt man logischerweise nicht um der Situation selber.


    Wenn sie generell aufgedreht ist, würde ich da auch noch mal den Fokus drauf legen. Ein dauergestresster Hund lernt schlechter und kann sich auch nicht gut beherrschen.

    Danke!

  • Das ist es nämlich; der Hund hat Stress!
    Lies dich doch mal in das Thema "fiddle about" ein. Leider hab ichs ja nicht so mit dem Verlinken. :( :


    Du wirst dort vieles an deinem Hund wiedererkennen. Ich hab auch länger gebraucht, um zu verstehen, daß mein Hund sich nicht freut, sondern daß sie fiddelt.

    Ich glaube, du hattest meinen letzten Beitrag überlesen.
    Das mit dem fiddeln würd ich mir unbedingt durchlesen.
    Vielleicht kannst du deinen Hund dann besser verstehen.

  • Ich glaube, du hattest meinen letzten Beitrag überlesen.Das mit dem fiddeln würd ich mir unbedingt durchlesen.
    Vielleicht kannst du deinen Hund dann besser verstehen.

    Bin schon dabei, danke für den Tipp!

  • Hi,
    hab hier bislang nichts reingeschrieben, weil wir das Problem nicht kennen. Ich habe immer geglaubt dass Anspringen immer eine vom Hund so gewollte Anmache ist. Gibts nicht, basta. ( Hilft hier aber nicht)
    Nun lese ich dass es auch ein fiddle Verhalten sein könnte. Was Fiddeln ist, weiss ich, aber der Zusammenhang mit Anspringen ist mir nicht klar.
    Und es ist erwähnt worden, dass es sich um ein gehemmtes Abwehrverhalten halten könnte. Spricht nicht dagegen, dass der Hund sich auch aktiv Leute sucht, zu denen er sonst gar keinen Kontakt hätte? Sich aktiv eine Situation suchen wo man sich gefühlt verteidigen muss, gibts das??
    Ich würd auch hier sehr gern lernen und würde um kurze Aufklärung hinsichtich der Zusammenhänge bitten.


    LG


    Mikkki

  • Das Fiddeln hat nicht unbedingt immer etwas mit Abwehr zu tun, sondern kann auch ein Ausdruck von sich einschleimen oder beschwichtigen sein. Einfach Jedem gefallen.

  • Sie hat in dem ersten Jahr bei der vorherigen Besitzerin nie ein Feld, eine Wiese usw. gesehen und hatte keinen Auslauf (außer als sie am Fahrrad mitrennen musste).

    Das verstehe ich nicht ganz, HundeDori. Am Fahrrad rennen ist zwar nicht die ideale Form von Hundeauslauf, aber rausgekommen ist der Hund offensichtlich schon. Meinst Du, dass er nie frei laufen durfte? Dass er nicht sehr umweltsicher ist? Dass er nicht oft ans Rad kam?


    Ich habe manchmal das Gefühl, dass man heutzutage bei all den Hundeflüsterern und der Flut an hundepsychologischen Erkenntnissen suggeriert bekommt, man brauche nur die richtige Methode und das bzw. die richtigen Hilfsmittel und müsse nur genug trainieren, dann bekommt man jedem Hund alles beigebogen, und dann bekommt man natürlich das Gefühl, versagt zu haben, wenn man den Hund doch nicht tiefenentspannt bekommt.


    Du scheinst doch dem Hund in den letzten zwei Jahren einiges von der Welt gezeigt zu haben und auch seine Baustellen gut zu kennen. Mein Weg wäre, den Hund da, wo Du ihn nicht zu 99,9 % unter Kontrolle hast, einfach nur zuverlässig zu sichern und ihm mit der Einstellung zu begegnen, sei froh, dass Du bei mir bist, hier ist das Leben abwechslungsreicher und regelmäßiger.


    Meist entspannt sich dann das Miteinander automatisch, weil der Hund eine feste Struktur hat - z. b. generell kein Kontakt zu Besuch - und man selber nicht unter dem Erwartungsdruck steht, dass man immer noch nicht weiter ist.


    Und manchmal fällt einem auch die Lösung eines lange mitgeschleppten Problems ganz nebenbei zu.


    Caterina

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