Nähe suchen aber nicht anfassen lassen

  • Es gibt durchaus Hunde, die diese Situationen bewusst provozieren, damit sie aggressiv gegen die Person vorgehen können. Und zwar dann, wenn es ihnen beliebt. Und für mich hört sich das hier so an.


    Das ist in meinen Augen ein schönes Beispiel, wo man erkennen kann, dass der Hund nicht erzogen ist.
    Ein solcher Hund hat sich grundsätzlich nicht mehr an oder auf Menschen zu legen.

    Dh in meinem Fall, dürfte Enzo auch nie nicht mehr auf den Schoß?


    (Wenn wir auf den Boden sitzen und er kommt von selbst, liegt er sehr gerne auf dem Schoß. Wenn er hochgehoben wird, knurrt er. Man könnte auch vermuten, er bestimmt wann er auf dem Schoß liegen möchte. Aber er knurrt ja auch, wenn er zb auf die Couch rauf will. - also interpretiere ICH das knurren als Zeichen, das der Akt des Hochhebens und Bodenverlust unangenehm für ihn ist. Aber das könnte ich ja missinterpretieren.)
    Dass Enzo am meisten von unseren Hunden geführt und geleitet werden muss ist mir klar. Auch muss man bei ihm Regeln strikter durchsetzen.
    Aber das gibt ihm andererseits auch wieder mehr Sicherheit.


    Trotzdem finde ich sein Knurren nicht als Ungezogenheit, sondern eher als ein "Aussprechen" was ihm passt und was nicht, während die anderen alles dulden oder sowieso alles toll finden was irgendwie mit Berührung und Aufmerksamkeit zu tun hat.
    Wobei er nie knurrt, wenn ich ihn auf den Platz schicke, Spieli wegnehme oder so.
    Das macht er eigentlich nur beim Hochheben (auch wenn er anzeigt, dass er hochgenommen werden möchte).

  • Vielleicht streicheln deine Bekannte auch falsch? Gustl mag Schulter, Brust und Hinterbeine gekrault kriegen; aber bitte nicht auf dem Kopf rumpatschen. Rücken muss auch nicht sein.

    Mhm nein ich leite sie generell wenn dann an wo meine Hunde gestreichelt werden wollen. Auch mein Ersthund mag lieber an der Brust gestreichelt werden als von oben herab. Will er den Rücken gekrault bekommen, dreht er sich selbst so hin. Und aus dem Stehen runter beugen sowieso schon mal gar nicht. Ich bin da schon sehr vorausschauend denke ich.

    Wenns dich stört oder das Leben für den Kleinen stressfreier machen würde, dann kannst du ja versuchen dagegen anzutrainieren.
    Ich weiss ja nicht wielange die Geschichte bei euch schon läuft, vielleicht muss der Kleine wirklich erstmal lernen, dass die Menschen seine Grenzen respektieren. Um dann entspannter zu werden.

    Er war früher ein Ausstellungshund und ließ sich von Fremden problemlos überall anfassen. Ich hatte dann leider kurz nachdem er bei mir war die Situation, dass mich jemand verprügeln wollte als ich den Hund auf dem Arm hatte. Seit dem ist es mit komplett Fremden generell schwierig (verständlicherweise!). Und auch sonst gibt es immer wieder Menschen die die Hunde ärgern indem sie sie ankläffen, locken oder was auch immer. Ich passe da natürlich höllisch auf, aber die Verprügelsituation ist jetzt bald 4 Jahre her und er ist dafür sehr entspannt und friedlich. Ich trainiere es in sofern, dass er ansprechbar bleiben muss jederzeit. Sonst würde er nicht mehr von der Leine kommen. Ob er Menschen jetzt mag oder nicht draußen, kann ich schlecht beeinflussen. Aus dem Weg gehen und Abrufbarkeit reicht mir.

    Im Bett schlafen ist ja auch etwas anderes, als "angetatscht" zu werden.
    Kontaktliegen dürfte für ihn ok sein. Angegriffen werden möchte er nicht.
    Ich finde das auch ok und nicht unerzogen.

    Für mich ist das nicht unerzogen. Enzo ist ja ein Individuum. Er muss sich nicht alles gefallen lassen und kann zeigen was er nicht mag.

    Du hast absolut recht und eure Geschichte hilft mir gerade auch zu verstehen, dass andere Hunde auch so kleine Macken haben und dass es selbstverständlich okay ist.
    Meiner knurrt ja nicht, würde er das tun, wäre das für alle hilfreich. Er schnappt ja direkt ab, allerdings auch ohne Zähne und nur in die Luft. Ich habe ihm da aber auch nie einen Schritt (knurren etc.) ab erzogen, das hat er von allein weggelassen. Sehr schade, aber vielleicht ist das für uns nur die übertriebene Variante für "Lass mich" und für ihn ganz normal wie knurren? Ich weiß es nicht.
    Wir hatten letztens noch die Situation, dass mein Vater die Hunde gestreichelt hat und er "blödelt" dann ab und zu rum und macht die Hand dann auf und zu, weil mein Ersthund das lustig findet. Ich kann es gerade schwer beschreiben, auf jeden Fall ist dann etwas mehr Unruhe dabei und der Giftzwerg fängt dann auch an rum zu stänkern wenn er das bei ihm macht. (Ich habe ihm natürlich gesagt, dass er das nicht soll, aber wie das so ist wenn man nicht daneben steht.) Auf jeden Fall wird dann einmal kurz abgeschnappt, dann der Rückwärtsgang eingelegt und danach ist die Situation wieder entspannt. Für mich ist das aus Hundesicht zumindest auch verständlich.

    Es gibt durchaus Hunde, die diese Situationen bewusst provozieren, damit sie aggressiv gegen die Person vorgehen können. Und zwar dann, wenn es ihnen beliebt. Und für mich hört sich das hier so an.

    Ich habe jetzt gerade länger darüber nachgedacht und würde eher sagen, dass es nicht so ist. Er ist ein Hund der generell viel Anleitung braucht, aber er ist für mich sehr gut lesbar und ich kann allen Blödsinn in der Regel voraus sagen bis auf das Abschnappen. Er ist auch nicht so richtig aggressiv dabei, sonst würde er sich ja nicht sofort wieder entspannen und auch mit den Zähnen arbeiten. Also ich habe da schon andere Sachen gesehen.

    Ein solcher Hund hat sich grundsätzlich nicht mehr an oder auf Menschen zu legen.

    Hast du vielleicht recht, aber vielleicht schätzt du die Situation gerade durch das Lesen auch falsch ein. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich jetzt noch mehr ein Auge drauf habe und er sich nicht mehr auf Menschen (die er eventuell nicht mag) rauf legen darf.

    Dh in meinem Fall, dürfte Enzo auch nie nicht mehr auf den Schoß?

    Das fände ich sehr schade und würde mein Hund immer weit weg von mir liegen müssen stundenlang wenn mein Besuch da ist (oder über Nacht), dann würde das seine Lebensqualität schon einschränken. Wir reden hier ja von Begleithunden, die immer bei ihren Menschen sein wollen. Für mich ist es das natürlichste der Welt, dass mein Hund nachts mit im Bett schläft, auch wenn ich Übernachtungsbesuch habe. :ka:
    (Ich frage natürlich vorher ob das für die Person auch okay ist.)


    Ich werde jetzt noch mal mehr drauf achten in welchen Situationen das genau passiert, obwohl ich natürlich versuche dies zu verhindert. Ich denke zwar nicht, dass es eine generell Garstigkeit/Boshaftigkeit ist, die er da an den Tag legt, aber auch das werde ich im Hinterkopf behalten.
    Das passiert ja auch alles nicht ständig oder regelmäßig, sondern ist die Ausnahme.

  • Er ist auch nicht so richtig aggressiv dabei, sonst würde er sich ja nicht sofort wieder entspannen und auch mit den Zähnen arbeiten. Also ich habe da schon andere Sachen gesehen.

    Spricht für mich dafür, dass er das Ganze sehr bewusst und gezielt macht. Ich glaube, so ein "armes Würstchen" ist der gar nicht (mehr). ;)


    Ich kenne solche Geschichten viele - von Hunden, die tatsächlich mal unsicher waren und viel begleitet werden mussten. Die sich in diesem Zuge (zum Glück!) entwickeln könnten. Und dann irgendwann ist so ein Zenit überschritten. Und die Biester kehren es um. Heimlich, still und leise. Ich bin selber mal in diese Falle getappt. ;)

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