Welcher Hund für Familie mit kleinen Kindern

  • Wenn du magst, schreibe ich dir nachher diesbezüglich noch eine ausführlichere PN. Muss jetzt allerdings erstmal dringend Gassi. :)

    So, wie versprochen noch hierzu.


    Ich denke, vier Dinge sind ganz wichtig:

    • Bei uns galt in Welpen- und Junghundtagen die goldene Regel "No Touch - No Talk - No Eye Contact". Ich weiß, dass ist CM, aber UNS hat das wirklich geholfen. D.h. der Welpe wird von Jedem grundsätzlich erstmal ignoriert. Familie, Freunde, Besuch, Arbeitskollegen, etc. Also weder gestreichelt, noch irgendwie angesprochen und am besten auch gar nicht beachtet oder angeschaut. Das dient dazu damit er gar nicht erst Fremden gegenüber eine Erwartungshaltung entwickelt. Wenn das konsequent (!!!) eingehalten wird, ist schon einmal sehr viel geschafft!
    • Weiterhin gilt wie gesagt: "Gelegenheit macht Diebe." Heißt: Der Hund muss an diesem unerwünschten Verhalten gehindert werden. Draußen geht das nur mit der Schleppleine! Wenn man nicht gewillt ist, im ersten Jahr diese Arbeit zu leisten, sollte man das mit dem Labrador wirklich eher lassen. Dann lieber doch den Golden Retriever oder den Englischen Springer Spaniel. ;) Je seltener er es schafft, unerlaubterweise zu fremden Personen/Hunden hinzurennen, desto besser! Gleichzeitig baut man so auch in anderen Situationen (Wildsichtung, etc.) eine gute Impulskontrolle auf.
    • Drittens finde ich es wichtig, dem Hund beizubringen, dass er sich erst die Erlaubnis bei mir holen muss, bevor er gewisse Dinge darf. Trainieren tut man das mit Leckerli, Spielzeug, sonstigen Privilegien (Freilauf). Davor geht immer ein Blick zu mir. Und erst dann bekommt man das Leckerli, Spielzeug, etc. D.h. sollte der Hund dann wirklich mal einen Menschen sehen, zudem er unbedingt hinwill, habe ich zumindest diese Sekunde des Zögerns in der der Blick zu mir geht um einzugreifen.
    • Viertens ist dann natürlich ein funktionierendes Abbruchsignal und ein funktionierender Rückruf nötig! Wobei aber die Schleppleine auch eine sehr gute unterstützende Wirkung hat.


    Wie gesagt, es ist möglich!

  • Meinst du wirklich man kann das Wesen eines Hundes darstellen in einem Video von ein paar Sekunden? Ich könnte dir jetzt auch eine Sequenz aus unserem Alltag zeigen wo meine Chis gerade mal nicht kläffen xD

    Du hast den Sinn des Videos offenbar leider nicht verstanden!


    Du hast doch behauptet, dass jeder Labrador immer ganz unmöglich distanzlos, aufdringlich und überschwänglich ist. (Zumal ich ihn hier ja schon extrem locke!) Und das ist das Gegenbeispiel dazu. Ein Gegenbeispiel reicht um deine These zu widerlegen.

  • Wieso hast du denn den Neufundländer auf der Liste? Also was magst du an ihm?



    Sind nicht immer Schlaftabletten :D



    Wobei das wohl eher die Ausnahme ist. Allerdings werden meiner Erfahrung (keine allgemeine Feststellung einfach nur was ich so gesehen habe), viele auch extrem fett gefüttert ('hat schwere Knochen, viel Fell oder was auch immer), was natürlich einen Hund unglaublich einschränkt.


    Die meisten sind natürlich für die Wasserarbeit zu begeistern. Zum Spaß Dummy oder ein paar Tricks könnte ich mir aber schon vorstellen.

  • @RafiLe1985 hat mich gerufen, hier bin ich :D



    Wie schwierig ist es denn dieses überfreundliche jeden-begrüßen-wollen in den Griff zu bekommen?

    Schwierig ist es eigentlich nicht. Eher viel Arbeit und die Bereitschaft nicht nur konsequent den Hund zu erziehen, sondern auch noch seine Mitmenschen xD
    Meine Labradore waren nie, nie in Welpenspielgruppen und durften vom ersten Tag an auch keine anderen Menschen/Hunde begrüßen. Spielen durften meine Hunde nur mit wenigen Hunden. Und ja,dass ist anstrengend, eben weil der Otto Normal HH gerne seinen Hund Hallo sagen lässt und ungefragt Welpen knuddeln möchte.


    Und trotzdem hatten alle meine Hunde aus Standardlinie ab einem gewissen Alter die Tendenz zu "Oh, es atmet, ich liiiiebe es und muss dahin" :verzweifelt: Also Hund an die Schlepp und alles von vorn. Gerade Bruno hat mich oft an meine Grenze gebracht. Der war am Anfang (ok,beim Züchter nicht-erst bei uns :( ) einfach nur schrecklich.
    Keine Frustrationstoleranz/Impulskontrolle und der Fiddler vorm Herrn. Gott sei Dank waren meine Kinder da schon groß und ich konnte mich voll auf die Erziehung konzentrieren. Die Züchterin hat damals immer gesagt, dass sie froh ist, dass der Hund bei mir gelandet ist- jeder andere hätte ihn ihr zurück gebracht.
    Aber auch er hat es irgendwann gelernt :D Ich kann mit ihm ohne Leine an anderen Leuten und Hunden vorbei gehen OHNE dass er hinrennt oder andere Menschen anspringt.


    Auf der anderen Seite sind Labradore einfach unfassbar gelassen, auch in den unmöglichsten Situationen. Mein erster Labrador war schon 8 Jahre alt als mein Sohn geboren wurde und 11 Jahre als meine Tochter kam und es gab überhaupt keine Probleme mit der neuen Familiensituation. Als die Kinder 5 und 2 Jahre alt waren, kam ein Welpe in die Familie und dieser Hund hat alles mit stoischer Gelassenheit mitgemacht- Der hat im größten Chaos mittendrin gelegen und geschlafen.

  • Bei uns galt in Welpen- und Junghundtagen die goldene Regel "No Touch - No Talk - No Eye Contact". Ich weiß, dass ist CM, aber UNS hat das wirklich geholfen. D.h. der Welpe wird von Jedem grundsätzlich erstmal ignoriert. Familie, Freunde, Besuch, Arbeitskollegen, etc. Also weder gestreichelt, noch irgendwie angesprochen und am besten auch gar nicht beachtet oder angeschaut. Das dient dazu damit er gar nicht erst Fremden gegenüber eine Erwartungshaltung entwickelt. Wenn das konsequent (!!!) eingehalten wird, ist schon einmal sehr viel geschafft!

    Das ist glaube ich mit kleinen Kindern im Haushalt nicht durchsetzbar (und finde ich auch irgendwie traurig). Gerade wenn man Kinder hat und noch fremde Kinder ein und ausgehen ist das super schwierig, da müsste man den Hund schon komplett weg sperren und das wäre ja auch irgendwie schade.

    Du hast doch behauptet, dass jeder Labrador immer ganz unmöglich distanzlos, aufdringlich und überschwänglich ist. (Zumal ich ihn hier ja schon extrem locke!) Und das ist das Gegenbeispiel dazu. Ein Gegenbeispiel reicht um deine These zu widerlegen.

    Ich habe verstanden was du willst, aber 1. möchte ich nicht, dass du dieses Thema zu einem Newton-Thread machst und 2. ist es für mich ein kompletter Unterschied ob du deinen Hund rufst oder er zu einer fremden Person läuft die ihn anschaut, lockt oder sonstwas. Im Übrigen hast du auch noch weitere Videos wo man diese Tendenz zum überschwenglichen Herumgehopse sehr schön sehen kann..



    Ich kann dir liebe TE nur raten, wenn du noch mit dem Labrador liebäugelst, aber nicht sicher bist ob dir das "zuviel" ist, dann schau dir verschiedene Hunde an und nimm am besten die Kinder mit. Bestimmt habt ihr auch welche in der Nachbarschaft, dann einfach mal die Besitzer ansprechen oder etwas beobachten. Das mit dem Anspringen kann aber wirklich zum Problem werden, gerade wenn er das bei den Kleinen macht und die dann einfach umfallen.
    Und zu Spitz und Co kannst du ja hier mal etwas mitlesen: Spitze sind spitze! Gibt's noch welche hier?

  • Dankeschön für die Ausführungen zum Labrador! Evtl schreibe ich später dazu noch mehr.


    Wegen dem Neufundländer: Er wird häufig für Familien empfohlen, wenn man in Foren liest. Ich kenne mich mit dieser Rasse so gar nicht aus, er ist ja auch ziemlich anders als der Rest der Rassen, die ich in meiner Liste habe. Aber er wirkt auf Fotos so wunderbar entspannt, und ich mag große "bärige" Hunde :)
    Was ich da gerne wissen würde: inwiefern kann man sie motivieren (das hast du schon zT beantwortet), und ... sabbern die arg? :hust:
    Das Foto ist übrigens spitze :)

  • Ich bin da grad ja irgendwie beim Eurasier =)


    Ich gehöre übrigens auch zu denen, die zwei Stunden am Tag nicht als zu wenig empfinden. Ich hab aber auch Aussies, bei denen eher in der Ruhe die Kraft liegt, die Hundesport machen und bei denen zumindest eine der beiden nach 1 1/2 Stunden in Wald und Feld bereits leicht "drüber" ist.
    Natürlich kommt es auch mal vor, dass wir länger unterwegs sind, aber über 2 Stunden ist doch eher die Ausnahme.

  • Mhm, wie du vielleicht erahnst ist meine Hündin eher aktiv. In dem Rahmen wohl eher ungewöhnlich aber hat natürlich auch Nachteile mit sich gebracht.


    Deshalb versuche ich es allgemein zu halten. Ich kenne tatsächlich keinen Neufundländer, der nicht mit Kindern klar kam. Auch meine Hündin die sonst eher zu Stress neigt ist bei Kindern die Ruhe selbst. Was sie nicht kann ist ständige Hektik/Gerenne, aber das ist eher ungewöhnlich.


    Sie sabbern leider. Manche mehr, manche weniger. Wir hatten früher eine Hündin, die dauerhaft gesabbert hat, das war echt ätzend. Meine sabbert halt bei fressen/trinken und wenn ihr besonders heiß ist. Man gewöhnt sich dran, aber man sollte sich drauf einstellen.


    Man muss halt auch die Größe mögen. Sie sind halt deutlich weniger 'handlich' als ein Labrador oder Spitz. Das empfinde ich als Riesen Nachteil. Auch wenn sie halt mal in die Leine springen hat man gut zu tun.


    Aktivität, wie oben gesagt. Hängt auch von der Haltungsweise ab. Und man sollte halt eine Linie Bzw. Einen Züchter suchen, der nicht nur auf Masse züchtet.

  • Das ist glaube ich mit kleinen Kindern im Haushalt nicht durchsetzbar (und finde ich auch irgendwie traurig). Gerade wenn man Kinder hat und noch fremde Kinder ein und ausgehen ist das super schwierig, da müsste man den Hund schon komplett weg sperren und das wäre ja auch irgendwie

    Auch wenn du es nicht glauben willst- es IST machbar- ohne den Hund wegzusperren.
    @RafiLe1985 hat es sehr gut beschrieben wie es funktioniert, mMn geht es nur so und dann hat man einen tollen Familienhund.


    Kindergeburtstage, Klassenfeiern und Schulausflüge durfte mein Hund immer sehr gerne begleiten und so manches Kind, das Angst vor Hunden hatte, hat die Angst durch ihn verloren.

  • Das ist glaube ich mit kleinen Kindern im Haushalt nicht durchsetzbar (und finde ich auch irgendwie traurig). Gerade wenn man Kinder hat und noch fremde Kinder ein und ausgehen ist das super schwierig, da müsste man den Hund schon komplett weg sperren und das wäre ja auch irgendwie schade.

    Doch ist es. Es ist in einer Schulklasse von 30 Kindern durchsetzbar in der kein einziges Kind mein eigenes ist... Ich habe Newton da weder weggesperrt noch durften die Kinder ihn nicht nie streicheln. Und da ist auch überhaupt nichts traurig dran, nur weil der Kontakt kontrollierter abläuft.

    Ich habe verstanden was du willst, aber 1. möchte ich nicht, dass du dieses Thema zu einem Newton-Thread machst und 2. ist es für mich ein kompletter Unterschied ob du deinen Hund rufst oder er zu einer fremden Person läuft die ihn anschaut, lockt oder sonstwas. Im Übrigen hast du auch noch weitere Videos wo man diese Tendenz zum überschwenglichen Herumgehopse sehr schön sehen kann..

    Falls dir das noch nicht aufgefallen ist... Threads werden zu Newton-Threads weil laufend und teilweise auch unfair nachgehakt wird und ich das dann so einfach nicht stehen lassen kann. So wie du es eben hier tust. Ich hoffe doch, du meinst nicht die Videos in denen er fünf und sechs Monate alt ist...?! Falls doch, hoffe ich, dass das nicht dein Ernst ist, einem sechs Monate alten Jungspund, der sich am Anfang seiner Ausbildung befindet, ein solches "Fehlverhalten" vorzuwerfen...


    Inwiefern sollte sich Newton anders verhalten, wenn er auf eine andere Person zuläuft? Stimmt sorry, da ist er in aller Regel noch etwas vorsichtiger bzw. läuft auch manchmal gar nicht erst hin, auch nach Erlaubnis nicht.


    Ich berate hier übrigens die TE und nicht dich. Und die, die sich mit der Rasse entsprechend auskennen, haben bisher auch noch nicht widersprochen, im Gegenteil. Ist also alles tutti.

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