Ängstliche Hündin
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Hallo,
vor ca. 8 Wochen habe ich eine kleine knapp 1 Jahr alte Hündin von privat übernommen.
Kennengelernt habe ich sie in der Wohnung der Vorbesitzer als sehr aufgeschlossene und freundliche Hündin.
Das ist sie, soweit ich bisher feststellen konnte, auch wirklich. Aber wirklich nur drinnen. Draussen ist sie ganz anders.
Scheu und ängstlich als ob es für sie was ganz neues ist. Und mittlerweile hat sich die bis dato eigentlich gute Meinung über die Vorbesitzer doch schon revidiert.
Trudi, so heißt die Kleine, hat erstmal richtige Angst wenn man ihr die Leine anlegen möchte. Sie versucht sich zu verstecken, kauert sich zusammen, legt sich sogar teilweise auf den Rücken, „ergibt“ sich.
Draussen dann läuft sie zwar ordentlich mit, aber sie achtet auf jedes Geräusch und zuckt auch öfters zusammen bzw. orientiert sich sehr viel an mir, schaut mich an oder würde am liebsten an mir hochklettern wenn sie irgendetwas erschreckt. Das sind z.B. vorbeifahrende Autos (wenn es nicht nur 2 oder 3 sind), LKWs, Motorräder, Strassenbahn etc., Mülltonnen sind ihr nicht geheuer die werden in großem Bogen umgangen, bei Fremden die uns entgegenkommen ebenso.
Wiese oder so scheint sie wohl gar nicht zu kennen. Jedenfalls bemerke ich immer das sie zögert wenn ich mit ihr Gassi gehe und sie dann auf der Wiese läuft als wäre es ihr unangenehm, nur schnell runter da.
Von Stubenreinheit gar nicht erst zu sprechen. Sie macht draussen gar nichts. Da kann ich mit ihr alle 2-3 Stunden rausgehen (habe ich angefangen als ich gemerkt habe das sie nicht stubenrein ist), egal wie lange. Sie scheint es sich wirklich zu verkneifen und kaum drin, dann erledigt sie ihre Geschäftchen. Wenn ich es mitbekomme, dann schnappe ich sie mir wortlos und trage sie schnell nach draussen. Lässt sie dann dort laufen, dann wird sie natürlich gelobt. Das ist bisher allerdings eher selten.Habt ihr vielleicht einen Rat/ein paar Tipps wie ich ihr die Angst draussen nehmen könnte? Und was ich noch machen könnte um sie daran zu gewöhnen nicht mehr in die Wohnung zu machen?
Die Maus wird Mitte November erst 1 Jahr alt, ich denke mal noch keinesfalls zu alt um alles zu lernen.
Danke schon mal für eure Antworten

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Hallo

Ich würde dir empfehlen dir recht bald Hilfe durch einen guten Trainer zu holen. Das erleichtert einem vieles, wenn man von Anfang an kompetente Hilfe an der Seite hat.
Mir und meiner Hündin hätte es damals auch viel Mist erspart. Den Anleinzirkus und die ängstliche Art draußen hatte sie auch (allerdings war sie Straßenhund und ist immer zur Wiese gerannt, wenn sie musste), sie war wesentlich älter und ist ein entspannter und cooler Hund geworden.Hier findest du gute Trainer: Trainieren statt dominieren - Startseite
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Als ich meine Liese bekam, war sie schon 3 ... und kannte nichts.
Autos, Menschen, Geräusche ... alles doof.
Sich lösen ging nur in der Wohnung, weil draußen zuviel Stress war.
Da ich keinen Garten habe, musste sie das auf die harte Tour lernen.
Also gab es da keine Diskussionen: Es wurde morgens, nachmittags, abends rausgegangen.Nach 14 Tagen hatte sich das mit dem Koten drinnen erledigt, das mit dem Pieseln hat nochmal so lange gebraucht.
Panisch war sie da noch, aber das Lösen in der Wohnung stank ihr wohl selbst auf Dauer.
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Hallo Liebes,
mach dir mal keine Sorgen.
Mein Hund Oskar kam mit ca. 5-6 Monaten zu uns und kannte die Straße in dem Sinne noch gar nicht,da er in der Pflegefamilie nur den Garten kannte.
Er hatte vor allem Angst (Autos, Mülltonnen, Menschen, Kindern, Schildern, etc.).
Ich würde ihn heute (nach ca. 5-6 Monaten) immer noch nicht frei laufen lassen,da er absolutes Jäger ist,aber er hat sich an alles gewöhnt. Mit jedem Spaziergang wurde es besser.
So lernte er sämtliche Geräusche kennen.Ich zeigte ihm alles,was ihm Angst machte,sofern ich es konnte,beispielsweise Mülltonnen. Wenn er sie anbellte,bin ich drauf zu gegangen,hab ihn schnüffeln lassen und die nächste Mülltonne war kein Thema mehr.
Insgesamt musst du Geduld haben,für mich damals ein Fremdwort,aber heute ist alles super und was er nicht kennt,wird er kennenlernen und seine Angst verschwindet im Nu.
LG Jessica
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Habt ihr vielleicht einen Rat/ein paar Tipps wie ich ihr die Angst draussen nehmen könnte? Und was ich noch machen könnte um sie daran zu gewöhnen nicht mehr in die Wohnung zu machen?
Also falls du es nicht eh schon machst: Immer die gleiche Runde laufen. Naja, fast immer, vielleicht willst du sie ja auch mal irgendwo hin mitnehmen. Aber zum Lösen am besten wirklich immer dieselbe Runde. Dir selber wird es wahrscheinlich langweilig werden, aber ihr wird das die größtmögliche Sicherheit geben.
Ich kann ein bisschen aus Erfahrung reden, da wir seit einer Woche auch so eine kleine Schissbüchse (wie wir sie liebevoll nennen
) haben. Deine klingt zwar wesentlich ängstlicher, aber vielleicht hilft dir, wie wir es gehandhabt haben:Ihr Zeit geben, Geduld haben, aber auch mit ruhiger Konsequenz die Sachen durchsetzen. So zum Beispiel das Geschirr anlegen, da lief unsere anfangs immer noch vor uns weg und wir mussten sie regelrecht einfangen. Hatten wir sie aber mal angefasst, blieb sie dann (ängstlich) stehen, das hat es noch etwas vereinfacht. In der einen Woche hat sie allerdings schnell gemerkt, Geschirr und Leine bedeuten, dass es rausgeht. Wir haben das Anlegen mit "Anziehen" bzw. "Geschirr anziehen" benannt, damit sie weiß, was kommt. Sie tapert dann zwar immer noch jedes Mal ne halbe Minute hin und her, bis sie stehen bleibt, aber sie bleibt inzwischen dann meistens wirklich von selber stehen und lässt sich das Geschirr übern Kopf ziehen.
(aber man merkt, dass es ihr etwas unangenehm ist, besonders das Einrasten der Klickverschlüsse)Sie hat die ersten Tage extrem lange eingehalten (24 bis 36 Stunden), ihr erstes großes Geschäft hat sie erst 3 Tage nach dem Abholen gemacht! Alles noch in die Wohnung. Durch ihr Verhalten und das lange Einhalten waren wir uns aber sicher: Sie traute sich draußen einfach noch nicht. Wir sind dann immer die gleiche Runde gelaufen und irgendwann hat sie sich da erst das Pinkeln getraut und schließlich auch das Haufen machen. Ich bin überzeugt, dass gerade diese immer gleiche Runde ihr dafür die Sicherheit gegeben hat. Wir sind nämlich auch schon öfter woanders langgelaufen, aber da hat sie bisher NIE gepinkelt (von Haufen machen und Markieren ganz zu schweigen).
Wenn sie verunsichert/ängstlich vor etwas ein bisschen zurückgewichen ist oder stehen geblieben ist, hab ich sie immer mit einem sanften "komm" und zwei Schnalzern weitergelockt, oft auch ein ruhiges "alles guuut", wenn ich ein ängstliches Kopfzucken bei ihr bemerkt habe. Manchmal rede ich/reden wir auch einfach in normalem Tonfall mit ihr, so im Sinne "Ach, das ist nur ein Auto". Manchmal hab ich auch irgendwelche Melodien vor mich hingesummt, die ich als angenehm und rhythmisch empfunden habe. Das hat uns glaub beiden geholfen.
Man ist ja selber auch immer etwas angespannt mit so einem ängstlichen Hund.Gerade, da sie sich an dir orientiert, würde ich - an deiner Stelle - glaub ich ganz viel mit ihr reden draußen (in ruhigem, beiläufigem Tonfall). Die Sachen benennen (und die Sachen dabei auch kurz anschauen), sie loben, wenn ihr zusammen dran vorbeigelaufen seid. Wenn sie sich auch draußen gerne streicheln lässt, kannst du auch das einsetzen, da der Körperkontakt sie eventuell beruhigt, aber das musst du ausprobieren. Zum Beispiel, wenn ihr an der Mülltonne vorbei seid, kurz Stehen bleiben und sie loben und streicheln. Oder du gehst gleich mehrmals an der Mülltonne vorbei, hin und her, und fütterst sie ihr schön, wie man das so schön sagt.
Unserer hat auf jedenfall die Regelmäßigkeit geholfen und dass wir nicht viel von ihr gefordert haben. Eigentlich nur, dass sie an der straßenabgewandten Seite von uns läuft. Ich könnte mir vorstellen, dass diese eine kleine Grenze ihr auch noch ein bisschen Sicherheit geboten hat.
Boah, ist das lang geworden.
Ich hoffe, es hilft dir vielleicht etwas. Die Schlagworte sind jedenfalls:
Ruhe, Geduld, Konsequenz -
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Was vielleicht auch hilfreich sein könnte: Dinge vorher benennen. Unsere Kaela fühlt sich draußen z. B. jedes Mal bedrängt, wenn wir ihr die (zweite) Leine anlegen oder abnehmen möchten. Auch wenn wir dabei in die Hocke gehen und es seitlich machen (soll ja angeblich helfen, dass der Hund sich nicht bedroht fühlt. Unsere hat davon noch nix gehört
)Seit 1-2 Tagen hab ich jetzt angefangen vorher zu sagen "Leine an" bzw. "Leine ab", damit sie weiß, was kommt. Und ich hab wirklich das Gefühl, dass es ihr hilft, die Situation besser einzuschätzen, und sie auch weniger bis gar nicht zurückweicht.
Vielleicht hilft das Vorher-Benennen ja auch mit den Mülltonnen, LKWs, etc. à la "Schau, da ist eine Mülltonne!" Nur ne Idee.

Und da wir dabei sind:
Trudi, so heißt die Kleine, hat erstmal richtige Angst wenn man ihr die Leine anlegen möchte. Sie versucht sich zu verstecken, kauert sich zusammen, legt sich sogar teilweise auf den Rücken, „ergibt“ sich.
Wie legst du ihr die Leine denn an? Von vorne mit Drüberbeugen? Weil wie gerade indirekt geschrieben, empfindet der Hund das als sehr bedrohlich. Wenn du das eh nicht machst, ignorier diesen Absatz einfach.

Ein Update würde mich übrigens sehr interessieren! Hast ja seit Thread-Erstellung nichts mehr geschrieben.
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Wir haben ebenfalls eine Angsthündin aufgenommen, letztes Jahr im Dezember. SIe hat sich auch gerne mal alles verkniffen, sich draussen immer hingeworfen, oder zwischen Autos versteckt, etc etc.
Was sehr geholfen hat warIch hoffe Du hast Zeit und Geduld mitgebracht, unsere hatte vor allem auch Schiss vor Männern, nach "nur" mittlerweile 10 Monaten setzt sie sich ab und zu sogar zu mir um sich kraulen zu lassen...mit meiner Frau ging das doch etwas fixer.
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