Hund hört nicht mehr auf Kommandos

  • Hallo !!

    Wir haben ein großes Problem mit Manu. Manu ist eine ca 1,5 Jährige kastrierte Dobermann- Galgo-Mix-Hündin. Wir haben sie seit 1 Jahr bei uns. Manu kommt aus dem Tierschutz. Die ersten 4 Monate nach ihrer Ankunft lief sie nur an der Schleppleine bis wir uns sicher waren, dass der Rückruf zu 99,9 % klappte auch aus Spiel mit andern Hunden oder ähnlichem. Der Hund hörte perfekt und man konnte sie problemlos frei laufen lassen.
    Seit nunmehr 10 Wochen haben wir Momo hier, eine kleine Ratero-Mallorquin-Mix Hündin, die nun ca 6 Monate alt ist. Momo war erst als Pflegehund bei uns, aber weil keine geeigneten Interessenten kamen bzw der Verein sich plötzlich sehr seltsam benahm, haben wir die Prozedur abgekürzt und Momo behalten. Momo war schon stubenrein als sie herkam und man muss nur zwischen den Gassigängen so ca alle 3 Stunden in den Garten mit ihr zum pullern. Zu Anfang habe ich immer beide Hunde mit raus genommen, aber nun geht das auch nicht mehr, weil Manu dauernd Momo anpöbelt und die so nicht zum pullern kommt (weswegen wir ja dann draussen sind).
    Momo läuft beim Gassigang an der Schleppleine und Manu lief bislang frei sobald wir am Feldrand waren. Zuhause "spielten" beide sehr schön zusammen und balgten sich auch mal. Zudem schlecke Manu Momo dauernd ab.

    Draussen nun nahm man die Veränderung bei Manu wahr, die sich plötzlich auf Momo stürzte und diese durch Nackenbisse, seitliches über den Acker schieben oder Beinzwickereien unbeliebt machte, sogar Momo in den nahegelegenen Bach folgte, obwohl sie eigentlich komplett Wasserscheu ist und Momo dort im Bach drangsalierte. Momo hat eine SH von 45 cm und hüpft für ihr Leben gern durchs hohe Gras ,oder eben in den Bach. Manu hat sich - laut Hundetrainer angewöhnt - Momo zu kontrollieren, sobald die anfängt zu hüpfen und sich des Lebens zu freuen, stürzt sich Manu auf sie drauf und "jagt" sie gnadenlos. Der Hundetrainer meinte,Momo wäre Manu zu schnell und zu unkontrolliert und das könne sie nicht dulden :verzweifelt: Aufgrund der Schleppleine verheddert sich Momo natürlich und Manu hörte nicht mehr auf "aus" , sondern machte weiter. Ebenso Manu lief in den Acker, Momo hinterher und sofort wieder auf sie drauf, rufen zwecklos, Manu hörte nicht, rannte in die andere Richtung nach dem Motto "Fang mich doch da bin ich doch" und Rufen war völlig sinnlos. Auch einfache Kommandos zuhause oder außer Haus wie Sitz, Platz, Bleib etc ignoriert sie bzw macht es dann widerwillig nach der x-ten Aufforderung. Der Hundetrainer meinte, Manu an die Schleppleine und nur noch aus der Hand füttern, am besten auch unterwegs.

    Gut wir haben sie jetzt immer an der Schleppleine, Freilaufen ist erst mal passe. Zudem sollen wir getrennt mit den Hunden Gassi gehen. Das klappt aber nur, wenn mein Freund da ist. Ich selbst kann nicht 4 mal am Tag die Runde gehen. So gehe ich morgens mit beiden zusammen, eine links die andere rechts. Und nachmittags gehen wir getrennt.

    Nun frage ich mich, wie füttert man sie aus der Hand draussen ohne dass unerwünschtes Verhalten belohnt wird ? Die Grenzen sind ja bekanntlich fliessend und 1 Sekunde zu spät und das falsche wird bestätigt. Bringt das überhaupt was mit dem aus der Hand füttern... also wegen "ich hab das Futter ich bin der Chef"... zudem.. bis dato habe ich beide roh gefüttert, was ja dann auch ausfällt. Draussen geht nur TroFu (was sie auch gerne frisst keine Frage) wie kommt der Hund auf die Menge? Also beim Rohfüttern gabs eben 300 g Fleisch mit Beilagen alles auf einmal und Bedarf gedeckt. Das geht ja nun nicht mehr. Und der Hund hat dauernd Hunger. Der Trainer meinte, dass man das Problem nur übers Futter regeln kann und das Problem wären die Menschen, die immer dächten der Hund würde verhungern :ka: also ich denke das nicht :D aber dieses "Kräftemessen" wird nun länger als 2 Wochen gehen denke ich mal...

  • In der Wohnung für beide Hunde Platz und Raum schaffen, getrennte Körbchen mit ausreichendem Abstand. In der Wohnung keine Raufereien oder Rumgerenne erlauben, Hunde in ihr Körbchen schicken. Zum Gassigang den Jüngeren mit raus nehmen, der andere Hund hat in seinem Körbchen zu warten. Bei der Rückkehr muss der wartende Hund belohnt werden. Oder, Du nimmst den älteren Hund an die kurze Leine und er bleibt bei Fuß bei Dir.

    Draußen - ich verstehe nicht, warum ihr getrennt laufen sollt. Älterer Hund bleibt an der kurzen Leine, der jüngere kann an der Schleppleine gehen oder besser an einer nur 2m Leine. Das ist besser zu händeln.

    Bekommt die ältere Hündin Freilauf bekommt, bleibt die jüngere Hündin an Deiner Seite, wird (vorerst) an der Leine kurz gehalten. Pöbeleien von Seiten der älteren Hündin kannst Du mit einem energischen "Nein" unterbinden. Hört sie nicht auf Dein Kommando, pöbelt weiter, dann wird der Auslauf beendet und sie muss wieder an die kurze Leine.

    So verschaffst Du Dir den notwendigen Respekt, bleibst mit Deinen Handlungen für den Hund klar verständlich.

  • Nun frage ich mich, wie füttert man sie aus der Hand draussen ohne dass unerwünschtes Verhalten belohnt wird ? Die Grenzen sind ja bekanntlich fliessend und 1 Sekunde zu spät und das falsche wird bestätigt.

    Indem man immer besser im Timing und im Erkennen der ersten Anzeichen wird. (So kenne ich es zumindest aus der Theorie, ich selbst bin grottenschlecht in beidem.)
    Learning by doing sozusagen. Und dabei ist es dann nicht so schlimm, wenn man mal eine Sekunde zu spät ist, denn wir machen alle im Training Fehler. Mindestens mal die ersten Jahrzehnte, denke ich. Und dann wird man auch schon grau und tattrig.
    Ich würde sie auch abwechselnd an die kurze Leine nehmen, wenn du nicht getrennt gehen kannst. Einfach um die Kleine zu schützen und damit die Große sich nicht mehr selbst belohnen kann. Dann könntest du sie z.B. auch an der kurzen Leine belohnen, wenn die Kleine gerade rennt oder hüpft (oder Z&B machen oder sowas.)

    Und die Ansichten von deinem Trainer finde ich genauso seltsam wie du. Den würde ich nicht noch mal konsultieren und einfach draußen mit Futter belohnen aber abends im Napf geben, was noch übrig ist von der Tagesration.

  • Hallo,

    du solltest unbedingt mehr Spiel - und Benimmregeln zwischen den Hündinnen aufstellen und diese auch durchsetzen.
    Drohende Pöbeleien gleich unterbinden.

    In deinem Fall halte ich nichts von der Handfütterung, schon gar nicht von BARF deswegen auf Trockenfutter umzustellen.
    Ich würde nach wie vor roh füttern und belohnen kannst du doch zusätzlich.

    LG Themis

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