Umgang mit Unsicherheit bei Fremden

  • Hallo,

    wir gehen seit fast zwei Jahren in einem Tierheim Gassi und haben uns dort in einen Mischling (Malinois ähnlich) verliebt. Mit dem Hund gehen wir nun seit ca. einem Jahr regelmäßig Gassi. Uns ist nur bekannt, dass er aus sehr schlechten Verhältnissen in Ungarn kommt. Bei unseren ersten Begegnungen am Zaun hat er uns angeknurrt und die Lefzen hochgezogen, da hätte man wirklich Angst bekommen können. Angespannter wurde die Situation durch seinen Mitbewohner, der "nach vorne aggressiv" wird. "Unser" Hund schien die neue Situation dagegen nicht einordnen zu können. Wir haben dann ruhig mit den beiden gesprochen und uns mit Leckerchen beliebt gemacht. Nach vier bis fünf Treffen konnten wir das erste Mal Gassi gehen. Das verlief völlig problemlos.

    WIr sind nach kurzer Zeit zu einem Dreamteam geworden. Unser Schätzchen ist super aufmerksam und lernwillig, ein toller will to please. Sitz, Platz und Pfötchen geben ;) klappt aufs Wort. Beide lassen sich von uns alles gefallen.
    Auch vorbeigehende Gassiteams werden links liegen gelassen.

    Da uns das agressive Verhalten nur im eigenen Auslauf und nur bei Fremden auffiel , dachten wir an Territorialverhalten. Das ist ja etwas, was man trainieren kann und, was nicht auf Anhieb klappen muss.

    Wir sind jetzt mit Freunden spazieren gegangen. Diese wurden mit meterweitem Sicherheitsabstand, außer ein paar skeptischen Blicken, nicht beachtet. Als wir die Hunde aber vorsichtig auf die Freunde aufmerksam machten (selbstverständlich weiterhin mit Abstand), drohten die beiden äußerst deutlich (bei "unserem" Hund eine sehr unsichere Körperhaltung).

    Jetzt mache ich mir doch Sorgen, ob er zu unseren Lebenverhältnissen passt. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass wir keinen "fertigen" Hund bekommen und viel trainieren müssen, aber es gibt so Grundvoraussetzungen, die sehr zeitnah funktionieren müssen, da wir den Hund vier Tage die Woche fremdbetreuen lassen müssen (Hundekontakte sind bis auf Futterneid kein Thema). Vorher habe ich vier Wochen Urlaub zur Eingewöhnung.
    Auf Dauer möchten wir natürlich auch am normalen Leben mit ihm teilnehmen können (Stichworte: Hundestrand, Freilaufflächen, Hundesport, Familienbesuche...). Wir hatten in meiner Kindheit einen Setter, mit dem das leider nicht möglich war und so eingeschränkt möchte ich die nächsten Jahre nicht sein...

    Wer hat da Erfahrungen? Wie schätzt ihr das ein?

    Vielen Dank!
    LG
    Emma

  • da wir den Hund vier Tage die Woche fremdbetreuen lassen müssen (Hundekontakte sind bis auf Futterneid kein Thema). Vorher habe ich vier Wochen Urlaub zur Eingewöhnung.

    Das mit der Fremdbetreuung könnte sehr schwierig werden, wenn der Hund diese nicht von Anfang an kennenlernt. Wir haben nach 7 Jahren noch niemanden gefunden, den Rex (Malinois-DSH-Mischling) einfach so ins Haus lassen würde um ihn zu betreuen bzw. jemanden der sich das zutrauen würde.

    Auf Dauer möchten wir natürlich auch am normalen Leben mit ihm teilnehmen können (Stichworte: Hundestrand, Freilaufflächen, Hundesport, Familienbesuche...). Wir hatten in meiner Kindheit einen Setter, mit dem das leider nicht möglich war und so eingeschränkt möchte ich die nächsten Jahre nicht sein...

    Ganz ehrlich: für ein uneingeschränktes Leben würde ich mich für eine andere Rasse entscheiden oder aber mich 100 % auf den Hund einstellen.

    Unser Leben hat sich nach dem Einzug von Rex total verändert. Alles muss auf ihn abgestimmt werden, damit nichts schiefläuft. Wir haben damit heute kein Problem mehr, aber bis dahin war es ein langer Weg.

    Als ich Rex mehrere Tage "probeausgeführt" hatte war alles ziemlich unauffällig, als er aber seine Menschen und sein Zuhause wahrgenommen hat, änderte sich alles. Man was haben wir "gekämpft". Wir brauchten einen sehr sehr langen Atem und ganz viel Liebe um ihn händeln zu können.

    Sein Vorgänger war ein Engel, jetzt haben wir den Bengel!

    Hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen!

    LG, Tigre

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