Cesar Millan, Maja Nowak, Anita Balser

  • Millan steht nur in einer einzigen Folge offiziell zum Einsatz des ERG , aber es gibt wiederholt Szenen in denen die Hunde sehr eindeutig reagieren und seltsamerweise tragen die Hunde dann alle plötzlich Halstuch.
    Man muss es nicht zwingend sehen , aber die Reaktion auf ein ERG lässt sich sehr leicht erkennen.

  • Ich mag diese Pauschalurteile nicht. Wie schon jemand schrieb, es ist keine Wissenschaft mit einem Hund zusammen zu leben. Dazu ist jeder Hund anders. Was bei Hund A funktioniert, interessiert Hund B nicht mal im Ansatz.


    Ich spreche ausschließlich für mich und passe meine Erziehungsmethoden an den Charakter meines Hundes an. Dabei geht es mir nicht darum den Hund zu "brechen", ganz im Gegenteil. Genau dann habe ich ein Häufchen Elend. Ich möchte einen verlässlichen Begleiter, der Grenzen und Regeln kennt und akzeptiert. "Gewalt", "Prügel" und sonstige Maßnahmen in diese Richtung sind dabei keine Option.


    Es gibt nicht das Nonplusultra in der Hundeerziehung. Aber ich kann mir das rauspicken, was für mich passt. Ob es Millan, Rütter oder sonstwer ist. Irgendjemand hat geschrieben, das Bild des Rudelführers wäre veraltet. Aber bedeutet das nun, alles über den Haufen zu werfen? Nein, sehe ich nicht so. Im Gegenteil. Ein Hund braucht Führung, um Vertrauen und Sicherheit in die Entscheidungen seines Halters zu haben. Ansonsten ist das Resultat Verunsicherung und Aggression. Dazu sei bemerkt, dass das nicht für JEDEN Hund zutrifft. Es gibt jedoch Rassen, deren Zuchtziel es ua. war oder ist selbständig Entscheidungen zu treffen (dieses Verhalten wird gerne "stur" genannt). Diese Hunde neigen genau zu diesem Verhalten, wenn der Halter nicht in der Lage ist, seinem Hund Vertrauen und Souveränität zu vermitteln. Dafür braucht es eine klare, ruhige und bestimmte Haltung, Durchhaltevermögen und Konsequenz.

  • Es gibt ausreichend wissenschaftliche Erkenntnise zum Lernverhalten von Hunden und daraus resultierende Lerntheorien. Man könnte es, wenn man wollte, also rein wissenschaftlich angehen. Das macht jedoch aus gutem Grund keiner; dennoch spricht absolut nichts dagegen, sich am Lernverhalten von Hunden zu orientieren und so auf einer wissenschaftlichen Basis zu trainieren.
    Die meisten Hunde reagieren sehr ähnlich auf Trainingskonzepte - belohnungsbasiertes Training interessiert z.B. jeden Hund. Hunde sind belohnungsorientiert, das ist einer der Kernunterschiede zu Wildcaniden wie Wölfen und Dingos - doch selbst mit jenen konnte man über Markertraining und Belohnung Kommandos aufbauen.


    Wenn Gewalt keine Option ist, weshalb verteidigst du dann offensichtlich gewalttätige Methoden?
    Ich möchte ebenso einen zuverlässigen Begleiter für meinen Alltag - ich denke, jeder hier möchte das - und schaffe es dennoch, auf solche Aversivreize zu verzichten.


    Ich schrieb das und in meinen Augen sollte man es über den Haufen werfen und umdenken. Richtige Führung, also jemanden, der ihnen nahezu alle Entscheidungen abnimmt, braucht kein Hund. Hunde brauchen jemanden, der ihnen vermittelt, welches Verhalten angemessen ist, der ihr Selbstvertrauen stärkt, ihr Vertrauen und ihnen, wenn sie brauchen, Sicherheit gibt. Aber einen Führer? Nein.
    Die meisten selbstständigen Rassen neigen eher zur Aggressivität oder Unsicherheit, wenn sie gehemmt werden oder für sie nicht nachvollziehbar gemaßregelt/kommandiert. Gerade die sehr eigenständigen Rassen können eine enge Führung nicht ertragen und reagieren bei kleinen Anzeichen aversiven Handelns sehr massiv, z.T. mit Aggression.

  • Ich schrieb das und in meinen Augen sollte man es über den Haufen werfen und umdenken. Richtige Führung, also jemanden, der ihnen nahezu alle Entscheidungen abnimmt, braucht kein Hund. Hunde brauchen jemanden, der ihnen vermittelt, welches Verhalten angemessen ist, der ihr Selbstvertrauen stärkt, ihr Vertrauen und ihnen, wenn sie brauchen, Sicherheit gibt. Aber einen Führer? Nein.
    Die meisten selbstständigen Rassen neigen eher zur Aggressivität oder Unsicherheit, wenn sie gehemmt werden oder für sie nicht nachvollziehbar gemaßregelt/kommandiert. Gerade die sehr eigenständigen Rassen können eine enge Führung nicht ertragen und reagieren bei kleinen Anzeichen aversiven Handelns sehr massiv, z.T. mit Aggression.

    Das widerspricht sich. Damit ein Hund verlässlich ist, muss ich ihm Entscheidungen abnehmen: Nein du jagst den Jogger jetzt nicht, auch wenn du gern möchtest, sondern gehst hier bei Fuß.


    Du umschreibst es sicherlich sehr schön, im Grunde nimmst du jedem Hund im Training und der Erziehung Entscheidungen ab.

  • Das sehe ich nicht so.
    Verlässlich würde für mich bedeuten, ich kann dem Hund vertrauen, weil ich weiß, dass er in Situation xy die richtige Entscheidung trifft.
    Wieso dürften sonst so viele Hunde frei laufen? Weil sie verlässlich sind - man könnte auch sagen, umweltkompatibel. Reiter werden höchstens interessiert angesehen, Fahrräder stören nicht den Schnüffelfrieden... Ich denke, sowas ist gemeint? Dazu muss ich dem Hund keine Entscheidung per "Fuß"-Befehl abnehmen.
    Grüßle
    Silvia

  • Das sehe ich nicht so.
    Verlässlich würde für mich bedeuten, ich kann dem Hund vertrauen, weil ich weiß, dass er in Situation xy die richtige Entscheidung trifft.
    Wieso dürften sonst so viele Hunde frei laufen? Weil sie verlässlich sind - man könnte auch sagen, umweltkompatibel. Reiter werden höchstens interessiert angesehen, Fahrräder stören nicht den Schnüffelfrieden... Ich denke, sowas ist gemeint? Dazu muss ich dem Hund keine Entscheidung per "Fuß"-Befehl abnehmen.
    Grüßle
    Silvia

    Du kannst ihm aber erst vertrauen, wenn er die "richtigen Entscheidungen" trifft. Das sind die Entscheidungen, die du ihm beigebracht hast zu treffen. Nach Training und Erziehung, damit er gewünschtes Verhalten zeigt.

  • Du kannst ihm aber erst vertrauen, wenn er die "richtigen Entscheidungen" trifft.



    [...]

    Das ist mir zu einseitig betrachtet, denn Vertrauen ensteht nicht nur deswegen allein. Vertrauen schenkt der Hund mir nur, wenn ich auch wohlwollend bin und mit ihm so auch umgehe. So lernt der Hund und dann kann ich auch darauf vertrauen dass er die richtigen Entscheidungen treffen kann. Methoden die auf Bedrohung, Strafe und eben beim Millan auch Unterdrückung und Gewalt basieren schaffen keine vertrauensvolle Basis... Und das kann wohl Niemand abstreiten!?

  • Das muss ja nicht zwingend stupides "Bei Fuss" laufen sein. Es gibt zig Alternativen. Fakt ist aber, dass wenn du die Situation als Halter nicht managed bzw. kontrollierst (was auch ein einfaches anleinen sein kann) wird ein Hund kaum Freiheiten genießen können ohne dabei auf Konflikte zu stoßen, weil es eben heutzutage so vieles gibt auf was Rücksicht genommen werden muss.
    Ich führe ihn im Alltag durch diese Situationen und zeige ihm mittels Training wie er sich angemessen verhalten kann oder nehme ihm Entscheidungen ab in dem ich bestimmte Situationen meide bzw. ihn aus dieser heraus hole.


    Ich verstehe grundsätzlich nicht wieso man ganz klare Dinge für die es bereits Wörter gibt, versucht diese so zu umschreiben dass es sich netter liest.

  • Es bezweifelt ja auch Niemand, dass man dem Hund auch gewisse Entscheidungen abnehmen muss, und dass erst nachdem ich dem Hund gezeigt habe was richtig und was falsch ist, er auch Entscheidungen treffen kann und darf.
    Aber eben nur, wenn er es leisten kann gewisse Dinge selbst zu regeln (was auch eine Typfrage sein kann), also in der Lage ist Entscheidungen selbst zu treffen.


    Das "Wie" zeige ich dem Hund wie man sich angemessen verhält, und in der Menschenwelt bewegt, ist doch aber das Entscheidende.
    Deswegen sollte man aber auch der "Hundesprache" mächtig sein, und Empathie seinem Hund gegenüber walten lassen können, um zu wissen wann es Sinn macht den Hunde selbst entscheiden zu lassen und wann eben nicht.

  • "um zu wissen wann es Sinn macht den Hunde selbst entscheiden zu lassen und wann eben nicht."


    Also ich wette mit dir, dass dein Hund, könnte er selbst entscheiden, dich zur Verzweiflung treiben würde.


    Das hört sich alles ganz toll und verständnisvoll an, aber ein Hund will wissen, wo er steht im Rudel. Erziehung heißt nun mal, Entscheidungen abzunehmen und je jünger der Hund desto weniger kann er entscheiden, weil er einfach noch nicht weiß, wie es erwünscht ist. Ist wie mit kleinen Kindern.


    Wenn ich bspw. sage mein Hund darf nicht entscheiden, dass Giftköder lecker sind, wird mir jeder beipflichten und sagen, natürlich darf er das nicht. Könnte ER entscheiden, würde er es aber fressen.


    Das Bild des gleichberechtigten Hundepartners in der Mensch-Hund-Beziehung ist ja ganz nett, funktioniert aber nicht. Jeder Hundehalter diszipliniert täglich seinen Hund. Frag 10 Hundetrainer und du bekommst 10 verschiedene Trainingsansätze. Ist wie mit Trockenfutter, jeder empfiehlt ein anderes.


    Das bedeutet aber ja nicht, dass nur ein Ansatz gut ist und der Rest ist Mist. Vielmehr sollte man sich und seinen Hund gut genug kennen, um zu wissen, was zum Erfolg führt.


    Millan arbeitet ebenso mit Belohnung in Form von Leckerchen und positiver Motivation, je nach Situation aber auch mit "Unterwerfung". Wer für sich daraus schließt, dass er seinen Hund den ganzen Tag in jeder Situation unterwerfen muss, der arbeitet sicherlich nicht an einer erfolgreichen Beziehung zu seinem Hund.


    Übrigens gibt es dann wieder die Vertreter, die Leckerchen in Form von Belohnung komplett ablehnen und nur mit Zuneigung belohnen. Auch ok, wenns beim Hund funktioniert.


    Ich kombiniere vieles und suche mir den Trainingsansatz aus, auf den mein Hund anspricht.

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