Hund rastet wegen anderen Hund aus und beisst Halter

  • Der hohe Erregungslevel, in den du deinen Hund kommen lässt, löst bei ihm eine rückwärtsgerichtete Reaktion aus. Er ist derart überfordert und abwehr/angriffsbereit, dass er bei der geringsten Einwirkung explodiert, und das halt dann in die Richtung, wo die Einwirkung herkommt.


    Bitte arbeite mit einem guten Trainer, der dir zeigt, wie du deinem Hund helfen/führen kannst, BEVOR er in diesen Zustand kommt und wie du Vertrauen aufbauen kannst.


    Grundsätzlich bin ich eine sehr konsequente Hundeführerin, doch bei einem derart gestressten Hund würde ich nicht mit aversiven Mitteln (Wasser anspritzen) reagieren.
    Ich rate momentan umkehren und/oder ausreichend Abstand halten, wenn der Hund in der von dir beschriebenen Situation derart in Stress kommt, bis er mit gutem aufbauenden Training ausreichend Vertrauen in dich als Hundeführer hat.
    Allemal besser, als mit "Korrektur" den Hund in eine ihn noch völlig überfordernde Situation zwingen.


    Gutes Training wünscht dir
    Eva

  • .....noch zur Ergänzung. Eine Bekannte hatte richtig guten Erfolg mit dem Aufbau eines Abbruchsignals mittels "Geschirrgriff's".
    Dabei wird die Einwirkung mit dem Griff ins Geschirr auf den Hund mit Hilfe eines Marker (Clicker oder Wort) so positiv aufgebaut, dass er es gerne annimmt, runterkommt mit der Aufregung und wieder ansprechbar ist. Das Ergebnis hat mich beeindruckt.


    Gruss Eva

  • Da ist ein anderer (angreifender?) Hund, Hund selber will hin zum verteidigen oder weg... was auch immer, ist angeleint und kann NICHTS tun, was seine Instinkte ihm eingeben.


    Dann berührt ihn etwas, da wird reingeschnappt...

    So meinte ich das auch (nicht, dass der Hund Aggressionen gegen den Halter hat).


    Wenn der Hund nach vorne geht, und der Halter stupst ihn dann, dann kann der Hund nicht unterscheiden, von wem der Angriff kommt. Er wird einfach blind reagieren.
    Der Halter eskaliert die Situation. Das meinte ich oben so flapsig mit "Aggro-Spiel".

  • Nochmal zu der Wasserflasche, als Erklärung, warum die Methode sch.... ist: der Hund ist auf 180, wahrscheinlich aus Unsicherheit gegenüber dem anderen Hund, also massiv unter Streß. Ziel eines solchen "Aggro-Verhaltens" ist eigentlich nur eines: den Anderen von sich fernzuhalten, um ungeschoren davonzukommen.


    Und dann kommst Du von hinten und verunsicherst diesen eben schon vollkommen panischen Hund auch noch mit dem Wasserspritzen - dann kann danebengehen. Beim ersten Mal hilfts noch, weil er erschrickt - beim nächsten Mal bringt ihn dieser Streßfaktor evtl. erst recht dazu, sich rumzudrehen - und dann ist es nicht mehr nur Übersprung, weil er sich genötigt fühlt, sich auch noch gegen Dich zu wehren - von vorn bedroht ihn der andere Hund, von hinten das Fraule! Wo soll er hin?? Der KANN nur noch nach vorne, egal ob dem Hund oder Dir gegenüber! Das ist der Effekt, den solche eine Methode beim Hund haben kann: zusätzliche Unsicherheit, weil er sich auch noch vom Halter bedroht fühlt.


    Da ist es doch besser, so zu arbeiten, daß der Hund künftig zu Dir das Vertrauen entwickelt, daß Du solche Situationen für ihn regeln kannst, sodaß er sich erst gar nicht mehr so reinzusteigern braucht. Abstand halten zu anderen Hunden; Signale Deines Hundes wahrnehmen, wenn er sich in einer Situation nicht mehr wohlfühlt, ihm den benötigten Abstand geben, den Fremdhund abblocken, weggehen von dem, was ihn verunsichert - und dabei selbst immer schön ruhig bleiben, souverän sein. Dann kriegt er Vertrauen und wehrt sich nicht mehr selbst.

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