Wie können wir unseren Hund beruhigen?

  • Hallo alle zusammen :)

    ich bin neu hier und bringe auch gleich ein Problem mit:

    Und zwar habe ich einen 13 - ( bald 14 ) Jährigen Jack Russel - Dackel - Mix. Seit drei Tagen wissen wir, dass er im Kopf einen Knoten hat. Ob es sich nun um einen Tumor oder eine Zyste handelt, kann man so nicht sagen, man müsste ihn operieren und die Probe anschliessend einschicken.

    Er hatte bisher drei Krampfanfälle. Gegen diese bekommt er nun 2x täglich 1/2 Luminal 100 mg. Das funktioniert an sich gut, nur hat er immer nach der Eingabe dieses komische Verhaltensmuster ( es steht auch in der Packungsbeilage, dass es vorkommen kann, dass die Hunde paradoxe Aktivitäten aufzeigen ).

    Er hängt ständig an meiner Mutter. Jammert die ganze Zeit und läuft iht ständig hinterher. Da sie auch mal Ruhe braucht, habe ich ihn nun mit zu mir ins Zimmer genommen. Er kommt fast gar nicht zur Ruhe und heult die ganze Zeit vor sich hin.

    Die Tierärztin hat gesagt, er bräuchte natürlich viel Ruhe, aber ich habe das Gefühl, dass er dies nicht hat wenn er nicht bei meiner Mutter ist ( wobei er auch jammert wenn er direkt vor ihr ist ). Ich will ihn natürlich nicht quälen und ihm auch Ruhe bieten, aber was sollen wir denn tun? Hat jemand von euch vielleicht schonmal Erfahrung damit gemacht? Wenn ja, hätte jemand von euch eine Idee wie wir ihn da wenigstens ein bisschen beruhigen können und vorallem, dass er nicht so extrem auf meine Mutter fixiert ist?

    Danke schonmal im Vorraus :)

    LG Lainey

  • Hallo Lainey,

    das ist natürlich eine nicht so schöne Situation. Ein Knoten im Kopf, der Krampfanfälle verursacht und dagegen Medikamente, die den Hund ruhelos und gestresst werden lassen. Das tut mir erst eimal leid für euch.

    Eine wirkliche Idee habe ich leider nicht, denn aus dem, was ich mit meinem eigenen alten Hundeopa erlebt und bei einigen anderen alten und kranken Hunden miterlebt habe, ist es schwierig gegen im Alter auftretende "Seltsamkeiten" oder durch Krankheit oder Medikamente verursachte Aufälligkeiten anzutrainieren. Es gehört zum alt werden dazu, man muss es aktzeptieren und kann nur versuchen, es ein wenig angenehmer für den HUnd zu machen.

    Ein alter und kranker Hund ist sehr oft sehr anstrengend und auch nervig. So lieb man ihn hat, es ist eine harte Zeit. Eine Zeit, in der man sich selbst zurück nehmen muss, in der man die seltsamen Verhaltensweisen, die auch oft wirkich anstrnegend sein können, aushalten muss, weil man weiß, dass der Hund nicht anders kann.

    Das einzige was mir bei euch gerade spontan einfällt, ist ihm evtl etwas von deiner Mutter zu geben, ein getragenes Shirt, Tuch oder so, wenn er nicht bei ihr sein kann. Vielleicht beruhigt ihn der Geruch. Gegen das gejammere kann man vermutlich nicht viel machen. Einem so alten und kranken Hund das jetzt abzutrainieren, würde ich ihm nicht zumuten wollen. Und vermutlich würde ohnehin nichts funktionieren, er macht das ja offenbar wegen der Medikamente.

    Wie lange "jault" er denn nach der Medikamenteneingabe? Möglicherweise ist es für euren Hund besser, wenn man ihn einfach bei deiner Mutter lässt in dieser Zeit, wenn ihn alles andere noch mehr stresst. Das ist dann anstrengend, ich weiß, vielleicht hilft ein gutes Hörbuch oder Musik mit Kopfhörern deiner Mutter zwei mal am Tag, wenn es sich nicht um Stunden handelt. was mir bei meinem Hundopa aufgefallen ist, war, dass er bei Klaviermusik immer eingeschlafen ist. Klingt vielleicht komisch, aber war so. Er war sehr ruhelos wegen seiner Demenz und wenn ich mich ans Klavier gesetzt hab, hat er innerhalb von Minuten daneben gelegen und geschlafen. Sowas gibt es ja auch vom Band ;) Und Klassik beruhigt auch die Menschen. Und Lavendel soll wohl auch beruhigen, also ein Lavendelkissen oder sowas.

    Versucht es, aber erhhofft euch nicht zu viel. Er macht das ja alles nicht freiwillig, er hat was im Kopf und die Medikamente steuern ihn quaso fern.

    Ansonsten kann ich euch nur ans Herz legen, dass ein Hund, der so alt ist wie eurer und ein schönes langes Leben hinter sich hat, im Alter mit Krankheit und Medikamenten, ohne die er nicht auskommt aber unter denen er offensichtlich auch leidet, es verdient hat, dass man sich intensiv damit befasst, ihn gehen zu lassen. Das klingt so hart, ich weiß. Und es ist traurig. Aber sprecht mit eurem Tierarzt, sollte eurer Hund sich gar nicht beruhigen lassen. Wenn ihr das Gefühl habt, dass es ihm mit diesen Medikamenten nicht gut geht, er leidet und es keine Alternative gibt, der Hund den größten Teil des Tages in schlechter Verfassung ist und es keine Aussicht auf Besserung gibt, ist es leider meist an der Zeit, über Abschied nachzudenken.

    Ich wünsche euch und euere HUnd alles Gute!! Ich weiß wie hart diese Zeit als Hundealtenpfleger sein kann, es ist nervenaufreibend und selten schön, aber das ist man seinem Hund schuldig, der einen sein ganzen Leben lang begleitet hat.

    Fühlt euch gedrückt unbekannterweise!

  • Erst mal vielen Dank für deine Antwort :)

    Ja, ich habe vorhin schon mit meiner Mutter geredet, dass wenn das ein Dauerzustand sein sollte, ich ihm das nicht antun möchte. Ich soll ihm jetzt eben fünf Tage lang 2x tägl. 1/2 Tabl. geben und danach 2x 1/4. Die Dosis ist jetzt so hoch, damit der Wirkstoff im Blutspiegel so schnell wie möglich ankommt.

    Das mit dem T-Shirt ist gar keine schlechte Idee. Mit Musik hats mein Hund nicht so, hab ich als er noch gesund aber nervös war auch manchmal probiert und hat nie geklappt. Ich habe mir aber schon gedacht, dass man da nicht viel machen kann. Also "Trainieren" möchte ich ihn sowieso nicht, das würde ihn ja nur noch mehr stressen.

    Lavendelsäckchen haben wir sogar erst gebaselt, ich kann ihm mal eins an sein Plätzchen legen. Vielen Dank dafür :)

  • Mein Hundeopa hatte auch mal eine sehr unruhige Zeit. Auf anraten der Tierärztin haben wir so eine Art Ruhe-Ritual eingeführt. Immer wenn er gar nicht zur Ruhe kam, habe ich sein Lieblingskissen geholt, auf dem er gerne liegt. Damit hat es geklappt und er ist endlich eingeschlafen.

    Vielleicht fällt euch auch etwas ähnliches ein.

    Hat er denn tagsüber viel Action? Bei meinem Senior habe ich verstärkt darauf geachtet, dass er in seinen Ruhezeiten auch wirklich schlafen kann. Wenn er ständig zuhause rumtigerte, habe ich mich halt auch mal zu ihm gesetzt, damit er einschlafen kann. Klar, das kann sich nicht jeder erlauben. Bei mir geht es berufsbedingt ganz gut. Laptop auf den Schoss und ab auf die Couch :-)

    Als weiteres kann ich euch noch empfehlen, keinen Druck auf den Hund auszuüben. Er ist mit der Situation offensichtlich selbst überfordert. Mit Ruhe, Gelassenheit und Geduld stehen die Chancen am besten, dass sich alles irgendwie einpendelt.

  • Wenn es eurem Hund auch mit der Reduzierung der Medikamente nicht wesentlich besser geht, wäre es dann, nach Rücksprache mit dem Tierarzt, eine Option lieber gelegentliche Krampfanfälle in Kauf zu nehmen?

    Tino

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