Hund möchte zu jedem anderen Hund
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Hallo zusammen,
unsere Lotta (Labrador Retriever) ist mittlerweile 14 Monate alt und eine wirklich tolle Maus. Sie ist sehr lieb und hört auch prinzipiell ganz gut.
Wenn wir auf unseren Spaziergängen allerdings andere Hunde treffen (und das kommt halt öfter vor im Wald
), dann ist sie beim direkten vorbeigehen komplett auf den anderen Hund fixiert und macht das mega Theater an der Leine. Sprich: Sie rennt in die Leine, stemmt sich rein, zieht und versucht alles um an den anderen Hund zu kommen. Sie will einfach ständig spielen. In der Hundeschule sind wir natürlich auch schon sehhhr lange und dort ist es so, dass sie auf dem Weg zum Platz auch schon zieht wie irre, und da dürfen die Hunde dann erstmal spielen, bevor wir anfangen zu arbeiten. Wenn sie dann eine Runde gespielt hat, ist es auch kein Problem mehr und sie arbeitet die ganze Zeit super mit. Für ihre 14 Monate hört sie eigentlich wirklich super. Aber bei Hundebegegnungen auf der Straße ist es echt mega anstrengend. Gleiches gilt für Enten (oder anderes Getier), sowie spielende Kinder. Sie möchte einfach immer und überall mitrennen. Das geht aber nun mal nicht.
Wie bekomme ich es nur hin, dass sie nicht ständig durchdreht, wenn wir an anderen Hunden vorbei gehen oder wenn wir Enten oder Katzen, sowie spielende Kinder sehen?
Ablenkbar ist sie dann leider auch nicht. Das heißt ich kann sie rufen, oder mit Leckerlis versuchen zu locken, nichts hilft... Im Wald ist sie immer an der 5 Meter Schleppleine, aber diese ist so unhandlich, dass ich mir regelmäßig Brandblasen zuziehe... Das ist nicht sehr angenehm. Aber auf auf der Straße an der normalen Lederleine dreht sie so ab.
Wir fahren bald in Urlaub und nehmen den Hund mit. Mir graut es ehrlich gesagt jetzt schon davor, da wir in einen Park fahren (ähnlich Center Parks, nur mit vielen Spielmöglichkeiten für Kinder) wo wir sicher viele Hunde und gaanz sich viele spielende Kinder sehen...
Sie kennt übrigens Katzen (wir haben selbst 2, die sie drinnen völlig in ruhe lässt, aber draußen im Garten jagen möchte!) und wir haben 2 kleine Kinder (6 + 8 Jahre alt), die sie abgöttisch liebt...Habt ihr Tipps für mich, wie wir das in den Griff bekommen können?
Die Hundetrainerin hat uns ein Halti empfohlen, aber damit kommen wir nicht sonderlich gut klar und das ist auch irgendwie nicht so das, was ich nutzen möchte. Es muss doch auch anders gehen!?Danke und viele Grüße,
Jessica mit Lotta -
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Hallo,
mit Newton habe ich ein ähnliches Problem mit Hundebegegnungen an der kurzen Leine. Bei ihm hilft es sehr gut, wenn ich mit ihm Bogen laufe oder Alternativverhalten (Sitz und Bleib, Platz und Bleib) einfordere.
Wie ist es denn generell mit der Leinenführigkeit?Wenn Lotta auf so viele andere weitere Reize anspringt, würde ich evtl auch nochmal Impulskontrolle und Frustrationstoleranz trainieren.
Grüße,
Rafaela -
Hallo,
danke für deine Antwort :-)
Also, bei Fahrradfahrern, Joggern etc. haben wir z.B. gar keine Probleme. Leinenführigkeit generell ist super (wenn keine Ablenkung von anderen Hunden da ist). Sie zieht nicht und hört auch recht gut. Bei Katzen oder anderen Kleintieren ist es auch recht gut zu händeln und gut einzudämpfen indem man einfach kurz stehen bleibt und wartet. Das klappt bei anderen Hunden leider nicht. Auch Sitz und bleib klappt bei Hundebegegnungen leider gar nicht. Sie reagiert in dem Moment überhaupt nicht mehr auf mich. Wenn ich sie schon relativ frühzeitig absitzen lasse geht es solange gut, bis der Hund auf unserer Höhe ist, dann geht gar nix mehr. Sie springt sofort auf und will zum Hund. Da hilft dann nichts mehr. Weder Kommandos, noch Leckerlis oder irgendwas.
Ich muss mich mal grade über die Begriffe Impulskontrolle und Frustationstoleranz informieren. Weiß damit gerade nichts anzufangen, bzw keine Ansätze für ein Training... In der Hundeschule sind diese Begriffe noch nie gefallen. Da wird halt einfach trainiert (und da klappt es auch super, obwohl andere Hunde da sind).
Viele Grüße,
Jessica -
Also Impulskontrolle bedeutet vor allem, dass der Hund lernt, dass er nicht auf jeden Reiz reagieren muss. Die Frustrationstoleranz ist dann im Anschluss dafür da, dass er lernt, mit dem Frust, denn er empfindet, wenn er etwas will aber nicht darf, umzugehen.
In der Welpenschule in der ich mit Newton war, waren das die Hauptbestandteile.
Eine gute Übung dafür ist, dass du jede freiwillige Umorientierung zu dir lobst. Du kannst ja erstmal mit Hunden anfangen, die ganz weit weg sind und dich dann langsam ranarbeiten.
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Ah okay :-) Das heißt ich locke sie dann zu mir oder muss sie diese Umorientierung von sich aus durchführen ohne gelockt zu werden? Wenn der Hund weit genug weg ist, dann geht es noch ganz gut. Aber je näher wir kommen, desto schwieriger wird es ... Sie legt die Ohren nach vorne, dann fängt sie an zu ziehen, und später springt sie in die Leine und läuft nur noch auf den Hinterbeinen.... Sollten wir dann jeden Hund weit umgehen? Das heißt dann müssten wir theoretisch schon die Straßenseite wechseln, weil sonst ist alles zu nah...
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Hallo,
hast du sie mal an der Leine zu einem anderen Hund hin gelassen? Wenn ja, dann kann sie eh nicht verstehen, dass sie an der Leine eben nicht spielen darf. Zu Frustrationstoleranz und Impulskontrolle findest du ganz viele Tipps und Übungen im Netz. Hier gibt es auch einen Thread dazu wenn du mal danach suchst.
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Es ist wichtig, dass sie sich ohne Locken zu dir umorientiert. Erst mit ganz schwachen Reizen beginnen. Dann Schwierigkeit anpassen. Die ersten paar Male wirst du viel Geduld brauchen. Ich stand anfangs 10 Minuten mit Newton...
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Hi,
tja es ließ sich nicht immer vermeiden, weil leider viele andere Hundehalter das anders sehen und ihre Hunde zu meinem lassen. Und da ich damals noch nicht so viel Erfahrung hatte, war ich oft nicht schnell genug und zack waren die Hunde zusammen. Mittlerweile sage ich schon rechtzeitig, dass mein Hund keinen Hundekontakt haben darf (vermeiden lässt es sich aber dennoch nicht immer, da einige andere Hunde auch freilaufend sind und ihre Herrchen und Frauchen keinen Grund sehen, den Hund zu sich zu rufen bzw ihn nicht an meinen zu lassen...)
Ich suche mal nach dem Thread. Danke für den Hinweis.
edit: @RafiLe: Okay. Das werde ich mal versuchen. Allerdings 10 Min? Solange brauchen die Hunde doch gar nicht bis sie an uns vorbei sind. Wenn ich sie von weitem sehe und dann mit Lotta anfange, dann brauchen die Hunde vielleicht 3-4 Min. bis sie bei uns vorbei sind. Oder darf ich sie gar nicht so nah an uns lassen und muss dann einen anderen weg gehen?
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In der Hundeschule sind wir natürlich auch schon sehhhr lange und dort ist es so, dass sie auf dem Weg zum Platz auch schon zieht wie irre, und da dürfen die Hunde dann erstmal spielen, bevor wir anfangen zu arbeiten.
Genau aus diesem Grund besuche ich mit meiner Hündin keine Hundeschule, da m.E. dieses "unkontrollierte" Rumgetobe dazu führt, dass ein Hund immer zu anderen Hunden möchte, weil er andere Hund mit Spielen verbindet.
Ich habe meine Hündin von klein auf nur sporadisch zu anderen Hunden Kontakt aufnehmen lassen wenn wir Gassi gegangen sind. Das sah dann so aus, dass, wenn wir 5 Hunde getroffen haben, sie nur zu einem hindurfte und das auch erst, nachdem sie Kontakt mit mir aufgenommen hatte. Auf mein Kommando "jetzt", durfte sie dann zum anderen Hund. Nun ist es so, dass sie mich zuerst anblickt, wenn sie einen anderen Hund entdeckt und dann "sage" ich ihr, ob sie hindarf oder nicht. Und wenn nicht, dann gehen wir einfach am anderen Hund vorbei. Die ersten Wochen wollte sie natürlich auch zu jedem Hund, aber ich hab sie dann einfach weitergezogen, und geschaut, dass sie mich ansieht und ihr dann ein Leckerlie gegeben, wenn wir am anderen Hund vorbei waren. Mit der Zeit hat sie gelernt, dass man belohnt wird, wenn sie mich anschaut, statt sich auf den anderen Hund zu konzentrieren. Sie ist jetzt 11 Monate alt und das funktioniert schon ca. 3 Monate sehr gut.
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Unser Hund ist genauso und wir machen das über die Entfernung. Anfangs ist unser Hund schon ausgetickt, wenn in 500 Meter Entfernung ein Hund oder spielendes Kind zu sehen war. Wir haben also immer geachtet und dann rechtzeitig einen anderen Weg eingeschlagen. Dann immer näher dran. Mittlerweile ist unser Hund auf ca. 10 Meter ansprech- und anleinbar. In die Leine geht er nur noch beim direkten Vorbeigehen und nicht schon dann, wenn er in weiter Entfernung einen Hund sieht.
Beim Herantasten an die Entfernung haben wir stur diese dumme Übung gemacht: Hund sieht Hund, zieht. Wir drehen um, bis er gescheit läuft. Wieder zurück. Sobald er wieder zieht. Wieder umdrehen und andere Richtung. Immer so weiter. Bis er nicht mehr an der Leine zog. Dann natürlich viel Leckerchen*g*
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