Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Ich finde auch ehrlich gesagt nicht, dass man die reinen Tierarztkosten nun wirklich daran festmachen kann, wie "kränklich" ein Hund ist - wenns nicht gerade auf einen Satz für angeborene Erkrankungen ist.

    So ist es, Unwissenheit, mangelnde Fachkompetenz
    der TÄ spielen sich ebenfalls in der Therapie und im
    Geldbeutel des Patientbesitzers ab, trotz 1-fachen
    Gebührensatzes.


    Mein Hund hat eine Magen/Darmentzündung,
    eigentlich kein Ding, das kostete allein 600 €
    und das Leben meines Kleinen, seither vermeide
    ich zu den TÄ zu gehen, die in jüngster Zeit
    den Markt bevölkern, bes. wenn sie mit Eigenheim,
    Praxis und Reithalle beginnen, kein Zeichen für
    Qualität, nur eins für guten Umsatz, was mit der
    Einführung des Euro ja kein Problem ist.
    Wir haben hier im Umkreis eine "TA-Schwemme"
    und "täglich"/jährlich werden es mehr, die Preise
    werden immer unverschämter.

  • @Cattlefan : Da bin ich absolut bei dir, und für mich eine Selbstverständlichkeit in solch besonderen Fällen abzuwägen ;) . Ich habe leider so einen Grenzfall, bei dem Wiese bis zum Lebensende nicht ohne weiteres funktioniert.
    Sie hat chr. Borreliose und ist dadurch nur noch bedingt und auf niedrigem Niveau reitbar, Heuallergiker mit unheilbarem Lungenschaden (kann nur draußen stehen) und aufgrunddessen, dass sie sehr leichtfuttrig ist und Übergewicht schädlich für die Gelenke ist (autschen eh schon wegen der Borreliose) darf sie nur sehr beschränkt auf die Wiese.
    Ist leider wirklich nicht einfach mit ihr da es viel Management erfordert , aber dennoch käme ich niemals auf die Idee das Pferd "abzuschieben" oder ihr nicht das bestmögliche Leben zu ermöglichen. Das bin ich ihr schuldig.


    Ich habe mich auch in erster Linie an Marulas Beitrag aufgehangen, dass viele Reitersleute in der Lage wären ihren Pferden eine medizinische Versorgung zu ermöglichen, es aber gar nicht wollen und lieber das Pferd "austauschen" und dies für sie als recht normal und ok aufgefasst wurde. Wird es für mich niemals sein.

  • Wird mir zwischendurch zu "rassistisch"
    ich meine, jeder weiß ja: Mischlinge sind die gesundesten, liebsten und leben am längsten ...



    Ne gut, eigentliches Topic:


    Ich hatte mal immer viel gespart, um auch bis zur 5-stelligen Summe schnell mal was bereit zu haben ...
    dann meinte mein Schicksal, mir harte Prüfungen aufzuerlegen und mit Harz4 hatte ich dann keine Reserven mehr ...


    Inzwischen denke ich, dass bis 1000€ für mich immer zu stemmen sein müssten, egal ob es schmerzt oder nicht
    Ich meine, wenn mein Auto was hat, kanns auch schnell dezent teurer werden.



    Und die Frage, was ich bereit bin, für meine Hunde zu zahlen, kann ich so beantworten wie einige schon auf den ersten Seiten: Es kommt auf die Prognose an
    Es gibt für mich einige NoGos, die ICH einem Hund nie antun würde, wie z.B. eine Chemotherapie etc.
    Kommt dagegen ein fitter Junghund unters Auto und es fallen hohe 4 stellige Summen an, es besteht aber die Chance, dass er noch viele Jahre schmerzfrei an meiner Seite bestehen kann, ... dann würde ich auch das Geld auftreiben.


    Ist und bleibt für mich eine Einzelfallentscheidung.

  • Nur weil es in breiten Kreisen der Pferdeleute so gehandhabt wird sein Tier auszutauschen wenn es nicht mehr funktioniert oder krank ist, heißt es nicht gleichzeitig dass es richtig und empfehlenswert ist. Das macht es doch keineswegs besser.
    Mich erschreckt so eine Haltung sehr und ist und bleibt für mich weder nachvollziehbar noch kann ich das befürworten oder gar für "OK" empfinden.
    Wenn man nicht bereit ist die Verantwortung bis ans Lebensende zu tragen, dann darf ich mir kein Tier holen (ich rede hier jetzt nur von der medizinischen Versorgung).



    Nein falsch. Verantwortungsvoll ist es sein unreitbares/krankes Pferd auf die Wiese zu schicken und ihm einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Es ist weder verantwortungsvoll es "abzuschieben" noch es einzuschläfern wenn es schmerzfrei noch eine schöne Zeit haben könnte.

    Das seh ich auch so. Sollte es finanziell gar nicht gehen würde ich ein Pferd (vorausgesetzt es ist schmerzfrei) mit Schutzvertrag als Beisteller vermitteln, anstatt es töten zu lassen. Das geht garnicht.
    Trotzdem wird das Pferd als Familienmitglied gesehen und wird genau so geliebt.

  • Ich kenne mich mit Pferden leider gar nicht aus, war nur mal n Wochenende auf nem Hof für einen Reitkurs :)
    Ich glaube aber schon, dass Pferde auch starke Bindungen zu ihren Haltern aufbauen können.
    Ich glaube aber auch, dass man die Hund Mensch Bindung nicht mit der Pferd Mensch Bindung vergleichen kann weil es verschiedene Tiere die beide schon lange mit dem Menschen zusammenleben.


    Ich bin der Meinung, wenn ein Tier leidet weil es sehr krank ist, und sich nicht mehr gut bewegen kann und schmerzen hat, sollte man es Erlösen. Da sollte die Frage des Geldes am letzten im Raum stehen.

  • @Meckerzwerg
    Und sowas ist ist für mich "aus der Verantwortung stehlen", nichts anderes als abschieben.
    Schutzverträge sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.
    Es gibt etliche "Beisteller-Skandale"...."aber ich hatte doch einen Schutzvertrag...." ....ist toll, wenn das einstmals geliebte Pony dennoch elendig verrecken musste, weil man sich selbst nicht mehr kümmern wollte oder konnte.
    Der einzige Schutz vor Missbrauch des alten/kranken Tieres ist selbst behalten und kümmern.


    Man selber will oder kann sich nicht kümmern, aber andere, dem Tier fremde Menschen, sollen das bitte bestmöglich übernehmen?
    Das wäre schön, wenn das so klappen würde, ist aber einfach nicht realistisch, auch wenn es "richtig" wäre. Meine moralische Einstellung hilft dem abgeschobenen Pferd/Tier leider nicht im geringsten, wenn es elendig eingeht.



    100% Sicherheit und Versorgung kann beim Pferd keiner bieten, dafür leben sie i.d.R. viel zu lang, deutlich länger als ein Hund.
    Der Isländer meiner Freundin, der bei mir seinen Lebensabend verbringt (Freundschaftsdienst), ist 29 Jahre alt.
    Er wurde von ihr selbst gezogen, kennt ihn seit seiner ersten Lebenssekunde und vor ein paar Jahren ist sie noch davon ausgegangen, dass er in ihrem eigenen Stall seinen Lebensabend verbringt und plötzlich ändert sich alles/einiges.
    Story am Rande: Sie hatte ihn mal eine Zeit lang zur Verfügung gestellt und bekam letztlich ein halbtotes Pony zurück, der Zufall kam dem Pony zur Hilfe.
    Ihm sollte es nämlich "gut gehen"....und so gehen Menschen mit Tieren um, die ihnen nicht einmal gehören.
    Das ist nicht besser, wenn es das eigene ist, im Gegenteil. Bei Pferden/Ponys gibt es so viele abartige Haltungen und Handlungen. Die, die sich wehren, landen schnell in der Wurst und sind "Verbrecher"...und die Netten werden geknechtet, bis sie umfallen.
    Da ist fehlende medizinische Versorgung manchmal noch das kleinere Übel....es gibt viel zu viel schlechte Haltung.


    @Cruzado
    Da hast Du recht, das macht es keinesfalls besser.
    Aber weil ich weiß, wie der Großteil der Pferdeleute tickt, werden meine "Kranken" meinen Hof lebend nicht verlassen, sollte ich in die extreme Lage kommen, sie selbst nicht mehr halten zu können...unwahrscheinlich, aber man sollte niemals "nie" sagen, dafür ist "das Leben" an sich manchmal zu sehr Ar....loch und auch dafür sollte man "einen Plan" haben.

  • Nathy, Daumen hoch, super Beitrag, genau so ist es. Leider fehlt mir der 'Daumen hoch' Button auf dem Handy.

  • Über dem Beitrag, rechts ist ein grünes Kästchen mit 3 weißen Strichen, wenn du da drauf gehst kannst du den "Daumen hoch" Button wählen :)

  • @Cruzado
    Da hast Du recht, das macht es keinesfalls besser.
    Aber weil ich weiß, wie der Großteil der Pferdeleute tickt, werden meine "Kranken" meinen Hof lebend nicht verlassen, sollte ich in die extreme Lage kommen, sie selbst nicht mehr halten zu können...unwahrscheinlich, aber man sollte niemals "nie" sagen, dafür ist "das Leben" an sich manchmal zu sehr Ar....loch und auch dafür sollte man "einen Plan" haben.


    Das halte ich ebenso. Meine kranken Tiere gehen nach meinem Ableben nur an die Familie oder eben in den Himmel. Das bedeutet für mich Verantwortung zu übernehmen und hat rein gar nichts mit finanziellen Gründen zu tun.


    Ansonsten prima Beitrag! :bindafür:

  • Über dem Beitrag, rechts ist ein grünes Kästchen mit 3 weißen Strichen, wenn du da drauf gehst kannst du den "Daumen hoch" Button wählen :)

    ich verdammt ich hatte gedacht, ich hätte gelesen auf dem Handy geht das nicht :ops:

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