American Akita - wirklich so schlimm?

  • Man braucht etwas Zeit bis man einigermaßen verstanden hat, was beim American Akita jetzt Sache ist. Die Signale sind fein, man erkennt es irgendwann dann schon an einem veränderten Blick.

    Geht mir so mit Barsois. Ne Bekannte von mir nennt sowas "signalschwache Hunde", ich weiß gar nicht, ob das irgendein Begriff ist oder ob sie es sich ausgedacht hat, aber das trifft's finde ich ganz gut.


    Mag ja sein, dass die auch nuanciert kommunizieren, aber dann wohl so dezent, dass man es wirklich kaum sieht und dann hat man als Nicht-Kenner das Gefühl, es kracht aus heiterem Himmel, auch wenn es sich vielleicht für einen Rassekenner schon angekündigt hat.





    Wir haben einen American Akita in der Kundschaft, der ist mit Menschen eigentlich ganz ok. Schon eher ein Einpersonen/Familienhund und hat mit Fremden nix am Hut, im Sinne von "Will nicht gestreichelt werden und ist unbestechlich", aber ist nicht aggro und lässt z.B. beim TA auch schmerzhafte Behandlungen (er hat immer wieder mit Ohrenentzündungen zu tun) gut über sich ergehen.
    Andere Hunde findet er aber ziemlich scheiße. Die warten immer draußen mit ihm und dann halt schnell rein an kurzer Leine wenn das Wartezimmer voll ist.



    Was mich wundert ist, dass scheinbar viele Leute die "niedlich" oder "teddymäßig" finden? Ok, die Welpen, aber die Erwachsenen?
    Die haben doch eine megamäßige Ausstrahlung von im besten Fall nem herablassenden "Geh aus der Sonne du unwürdiges Gewürm" und im schlechteren von "Ey Alter, was guckste', willste Prügel?".
    Die sind doch nicht niedlich... mir würde da eher sowas wie stolz und beeindruckend einfallen als niedlich.

  • Ja, ich denke es verfallen viele den Welpen....
    Ich kann auch nicht verstehen, wie man einen ausgewachsenen American Akita jetzt besonders niedlich finden kann. Vor allem soll die Rasse für mich auch keine Kuschelausstrahlung besitzen.
    Aus den kleinen Teddys werden eben schnell 45-60 kg Adults, da steckt etwas mehr dahinter als bei der japanischen Variante.



    Dass es einigen Kennern auch auf den Nerv geht, wenn der American Akita so verniedlicht wird, kommt in dieser ungeschönten Beschreibung ganz gut zur Geltung: http://www.thejudgesplace.com/…a-Judging-Temperament.asp


    Ich habe den Großteil der American Akitas als menschenfreundlich bzw. neutral und nervenstark kennengelernt. Ich habe viele Ausstellungen, Treffen und zwei, drei Züchter besucht. Vor keinem der Hunde hatte ich auch nur den Anflug von Angst. Bewunderung, Faszination und Respekt, aber kein mulmiges Gefühl. Bis auf 2-3 Ausnahmen von den Americans, die ich getroffen habe, habe ich alle anfassen können ohne ungutes Gefühl von meiner Seite oder von dessen Haltern.

  • Ich habe keinen seriösen Züchter oder Halter von American Akita kennen gelernt, der sich das nun extra wünscht. Ich habe nur Menschen mit American Akita kennen gelernt, die um das Potenzial wissen und damit verantwortungsvoll umgehen. Es sind meist Leute die auch gut alleine zurecht kommen und einsame Spaziergänge mögen und keinen Wert auf ständigen Kontakt mit anderen Hunden und Besitzern legen. Sie treffen sich dann eben auf Akita Spaziergängen wo jeder seinen Hund an der Leine lässt und aufpasst. Auf diesen Treffen ist es übrigens auch immer sehr ruhig. Da hängt sich keiner aggressiv in die Leine und keift. Wir saßen mit 25 Akita in einem Raum zum essen und kein Laut war zu hören.

  • Warum sollte man sich das als Rasseliebhaber nicht wünschen. Diese Hunde waren schon "immer" so vom Temperament her. Man mag die Rasse ja genau deswegen.


    Das ist der Grund, warum man die so selten auf Hundewiesen sieht. Wir haben schon Leinenspaziergänge mit Rüden von japanischen Akitas gemacht und da wurde unser Hund nach einigen Minuten völlig ausgeblendet. Er gehörte vorübergehend irgendwie (und irgendwie nicht) dazu, wurde nicht angebrummt oder dergleichen. Ich find diese Hunde schon sehr würdevoll und ehrfurchtsgebietend.

  • Ich denke aber Waheela niemand wünscht sich explizit einen ausrastenden aggressiven Hund an der Leine, oder einen, der andere Hunde direkt verletzt, wenn es mal zu einer unvorhergesehenen Situation kommt :)


    Aber so ist es ja nicht... wie du auch nochmal sagtest sind die beiden Akita Rassen eher sehr ignorant und nicht laut oder prollend!


    Aber man darf die Ruhe und diese scheinbare Ignoranz auch nicht unterschätzen. Sie wissen dann meist ganz genau, sobald es die Leine zulässt und dann krachts, wenn sich die Falschen zu nahe kommen...

  • Irgendwie ist hier Aggression was Negatives? Da steht doch nichts von übersteigerter Aggression?


    Nun ja, ich hätte meinen Rüden nicht an diesen gelassen, ich wollte nur sagen, dass die Individualdistanz einzuhalten dem Akita genügt hat. Ich habe auch nicht das Wort ignorieren gebraucht, sondern "ausblenden". ;)

  • Nein, so hatte ich das von dir auch nicht verstanden, aber es wird halt schnell missverstanden und dann hat jemand Angst vor der Rasse oder wirklich insgeheim den Monstergedanken, was ja so einfach nicht stimmt.

  • Ich habe letzte Woche auf einer Messe zum ersten Mal einen American Akita gesehen und fand ihn imposant und beeindruckend, hatte aber keine Angst vor ihm!
    In dem verlinkten Text wird es mMn aber schon so dargestellt, dass man Angst haben kann/sollte.... Liest sich für mich einfach sehr ungewöhnlich! :ka:

  • In verantwortungsvollen Händen und vom ordentlichen Züchter habe ich diese Hunde als super kennengelernt. Nervenstark, in sich ruhend, fordern nicht, jappeln nicht, binden sich stark an ihren Besitzer und sind unheimlich treu, wollen dabei sein....
    Der Text sagt mir persönlich eher, dass man die Rasse als das akzeptieren sollte, was sie ist, denn genau so sollen sie sein und auch der dunkle Teil ihrer Vergangenheit prägt sie bis heute und wenn man einen gesellschaftsfähigeren und verträglicheren Hund möchte, soll man sich anderweitig umgucken und nicht die Rasse verändern!

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