Trauma nach Umzug?

  • Ihr Lieben,


    ich bin kürzlich mit meinem Kleinen umgezogen. Seitdem verhält er sich merkwürdig :???:


    Ich schildere euch mal alles was passiert ist, vielleicht kann sich der eine oder andere einen Reim drauf machen oder hat ähnliches erlebt.


    Ein paar Tage vor dem Umzug habe ich mit Fido schon in der neuen Wohnung geschlafen, weil sie näher an meinem Arbeitsplatz liegt. Herrchen war noch in der alten Wohnung, also waren es nur ich, der Hund und ansonsten eine leere Wohnung. Er hatte seine Decke und war eigentlich recht entspannt, hat draußen viel geschnüffelt, war etwas ängstlich, aber er ist von Natur aus eher schüchtern, aber mir ist nichts besonders aufgefallen.


    Dann kam der Tag vor dem Umzug. Wir sind spazieren gegangen und dann ist im Park plötzlich ein Hase aus dem Gebüsch gesprungen. Fido hinterher. Er ist in den Wald gerast und etwa fünf Minuten lang quer durchs Gebüsch geflitzt. Ich bin in Panik geraten, weil in der Nähe eine stark befahrene Straße und die Autobahn liegt und er sich ja im neuen Gebiet noch nicht auskennt. Außerdem war ich abgespannt vom Umzugsstress und hab richtig geschrien, mich heiser gebrüllt, nicht weil ich wütend war, sondern weil ich blanke Panik hatte :verzweifelt:


    Schließlich ist Fido, total banane von der Jagerei, er war richtig im Rausch, an mir vorbei geflitzt und ich bin ihm hinterher. Ich hab ihn dann im Gebüsch "gestellt", er sah stark gestresst aus, leckte sich die Lefzen, hatte ein Pfötchen in der Luft, ich weiß aber nicht ob das wegen mir war (ich hab nicht mehr gebrüllt sondern hab ruhig gesprochen, aber ich hab am ganzen Körper gezittert und in meiner Stimme hat man die Angst gehört) oder durch die ganzen Hormone, die durch das Jagen freigesetzt wurden. Er hatte sich auch das Ohr in den Dornen aufgerissen...


    Ich hab ihn dann angeleint und bin mit ihm nach Hause gelaufen. Auf dem Weg habe ich versucht, ihn die SItuation vergessen zu machen, indem ich ruhig mit ihm gesprochen habe und ihn ein paar Tricks habe machen lassen. Er war ganz bei mir und hat brav mitgemacht, aber er machte im Rückblick einen leicht erschöpften Eindruck, was ich damals aber als entspanntes Verhalten gedeutet hab. Mir ist dann noch aufgefallen, dass er auffallend zielstrebig in die Wohnung wollte, er ist Voraus gelaufen, obwohl er sonst der totale Trödler ist.


    In der Wohnung kam er dann gar nicht zur RUhe. Er ist immer wieder jammernd von seinem Platz aufgestanden, was er sonst nie macht. Ich dachte er muss vielleicht wegen der ganzen Aufregung noch mal. Draußen habe ich dann festgestellt, dass er sich nicht mehr in Richtung des Gebüschs traut, an dass er am Vortag noch gepinkelt hat (das Gebüsch vor unserem Haus, nicht das Gebüsch, in dem er den Hasen gejagt hat). Er ist regelrecht eingefroren, als ich versucht habe in die Richtung zu gehen und hat sich nicht mehr weiterbewegt.


    Dieses Verhalten ist bis heute (3 Wochen nach dem Vorfall) geblieben. Er geht nur noch an einige Stelllen des Gebüschs, über das Laub gefallen ist (er pinkelt gerne auf heruntergefallenes Laub). Das Verhalten zeigt er auch, wenn mein Freund mit ihm draußen ist. Und sein Trödeln an der Leine hat sich in ein regelrechtes Hinterhergezerre gesteigert. Ich hab den Eindruck, er hat gar keine Lust mit mir rauszugehen :muede: Ein wenig besser wird es, wenn wir schon einige Zeit unterwegs sind und er merkt, dass wir jetzt wohl im Park sind. Aber er bleibt immer hinter mir, auch ohne Leine geht er nicht völlig aus sich raus, was er vor dem Hasen-Vorfall im Park immer gemacht hat, weil er Wiesen liebt. Er geht auch nicht mehr "Voraus", das Kommando hatte ich ihm beigebracht, weil er ja generell so ein Trödler ist. Wenn ich "Voraus" sage, geht er jetzt wenns hoch kommt zwei Schritte vor mich, bleibt dann aber stehen. Er blockiert nicht, aber er guckt in die Ferne und guckt mich dann an.


    Mein Training sieht jetzt so aus, dass ich ihn draußen füttere und dort wieder verstärkt Übungen mache, wie zb ihn in verschiedene Richtungen zu schicken und Targettraining. Auch "Action-Spiele" wie Apportiertraining wollte ich wieder verstärkt machen und für mehr Impulskontrolle trainiere ich mit der Reizangel.


    Aber irgendwie bin ich so traurig über seine plötzliche Wesensveränderung und denke mir, er muss doch auch Freude zeigen können, wenn ich ihn nicht direkt animiere. Ich hab jetzt das Gefühl ihn in eine Umgebung verpflanzt zu haben, die ihm vielleicht nie wirklich gefallen wird oder in der ihm immer ein negatives Restgefühl bleibt.


    Sorry für den langen Text, aber irgendwie musste ich das euch mal schildern, weil ich hoffe, dass vielleicht dem ein oder andrem mit seinem Hund mal ähnliches passiert ist oder vielleicht fällt euch was auf oder ein, was mir nicht ein- oder aufgefallen ist..


    Liebe Grüße,
    FidoFrauchen

    • Neu

    Hi


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    • Lange Rede, kurzer Sinn:


      Was sich vermutlich seit Vorfall und Umzugsstress etc. geändert hat, bist du
      Du achtest vermehrt auf ihn, lässt ihm vermutlich weniger Freiraum, ...


      Ich würde also erst Mal in die Richtung testen.
      Ansonsten ist es schwer, weil wir den Hund im Verhalten ja nicht sehen und rauf angewiesen sind, was DIR eh schon auffällt.

    • Meinst du ich verstärke sein ängstliches Verhalten unbewusst? Was könnte ich deiner Meinung nach ändern?

    • Zitat

      Meinst du ich verstärke sein ängstliches Verhalten unbewusst? Was könnte ich deiner Meinung nach ändern?


      naja, das musst du für dich schauen


      Entspann dich, dreh dich nicht zu oft um (wenn man sich in den Hund hinein dreht, schiebt man manche Hunde unterbewusst zurück)
      klar, mal Apportierspiele oder so, aber dann wieder in Ruhe lassen


      ich weiß ja nicht, ob du angespannt bist, zu oft mit ihm redest und ihn einengst somit, etc.
      ich kann euch ja nicht beobachten

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