Der 'brauchbare' Jagdhund

  • Zitat

    Manches in der Jagdhundeausbildung ist total veraltet, neue Erkenntnisse und alte Männer - das ist nichts, was irgendwie zusammen geht, klingt vielleicht überheblich, ist aber leider oft genug wahr. Auch Frauenfeindlichlkeit ist durchaus noch ein Problem, in manchen Jägerschaften.


    Zum Glück gibts da ber auch Ausnahmen, die die Regel bestätigen.


    Zitat

    Das war aber auch schon immer ein Problem, als ich noch Kind war, gab es den sog. Strafschuß - Hunde die nicht lagen, wurden mit einer Ladung Schrot beschossen...... so, das der Hund möglichst wenig, aber immerhin doch einige Körner abbekam, bevorzugt in den Hintern - nichts was ich schätze oder geschätzt hätte. In alten Büchern kann man manchmal darüber noch etwas lesen.


    Das kenn ich noch von meinem Opa.... Aber der wäre eh niemand den ich in Bezug auf Jagdhunde-Ausbildung fragen würde. Die Hunde wurden fertig mit 2,5 gekauft und als der antrainierte Gehorsam langsam flöten ging hatten sie zwischen vier und sechs, je nach Charakter, einen "Jagdunfall". :/ Aber er ist Gott sei Dank ein Einzelfall.



    Zitat

    Auch die Einstellng oder ich nenn das mal "der innere Glaubenssatz" -das ist ein Terrier, der hört eh nicht gut- macht in der Ausbildung viel aus. Schlecht erzogene Jagdterrier gibt es viele und, eine Anfängerin hatte den best ausgebildeten Jagdterrier, den ich je gesehen hab, der hörte wie ne 1, anerkennenswert. Die ist da einfach locker ran und sagte immer "Quatsch, das ist auch nur ein ganz normaler Hund!" Tja....


    Jau, da kenne ich auch einige Beispiele, aus dem 'Privathundebereich'.

  • Zitat

    Ich denke einfach die "neuen" Methoden der Hundeausbildung sind in der Jägerschaft noch nicht angekommen. Da gilt, das haben wir immer schon so gemacht ... bei vielen ist halt Distel und Parforce noch aktuell aber je mehr "junge" Leute dazu kommen desto mehr ändert sich das vielleicht. Ich war letzten auf einem Schweißseminar und der Referent arbeitet die Hunde mit ganz vielen Leckerchen auf der Fährte ein, was für viele Teilnehmer schon sehr suspekt war ... wenn ich mich an die Anfänge bei uns errinnere als der Ausbilder mir sagte, deinem Hund ist nach ungefähr der halben Strecke wohl langweilig, probiere mal was auf die Fährte zu legen, viele nehmen ja Käse aber ich weiss nicht, ist ja nicht so gut für die Nase ... da habe ich gedacht der will mich veräppeln aber er meinte das ernst ... Käse zerstört die Nase des Hundes ... als der Referent dann erläuterte wie er den Welpen mit Hilfe eines Clickers auf den zu suchenden Geruch konditioniert traute sich dann endlich einer zu fragen, wie das mit dem Clicker funktionieren soll, das wäre doch Blödsinn, naja der Referent hat dann ein wenig zum Clicker erklärt und vielleicht hat der ein oder andere sich danach mal etwas schlau gemacht.


    Clickern ist eine tolle Sache mache ich mit meiner auch, aber ich halte Leckerchen auf der Fährte z.B. nicht für so konstruktiv.


    Möchte ja, dass mein Hund motiviert das Wild sucht und nicht die Lecker. Sucht der Hund unmotiviert hat man im Aufbau was falsch gemacht. Man war zu schnell und der Hund ist überfordert oder die Schwierigkeit ist nicht hoch genug oder oder....


    Arbeite wir gesagt mit meiner Hündin positiv, aber außer beim Verweisen gab es immer nur am Ende der Fährte Belohnung.


    Waren einmal bei einem Kurs wo es auch Lecker auf der Fährte gab.
    Führte in meinen Augen dazu, dass die Hunde nur die Lecker suchten und sich nicht mehr richtig auf die Fährte konzentrierten.


    Was natürlich für den Start super ist ist eine Pansenschleppe, aber auch dort liegt der Pansen dann nur am Ende.


    Darf ich fragen bei wem das Seminar war?

  • Zitat

    Aber: Ist tatsächlich keine Jagdhundeausbildung ohne 'Starkzwang' möglich? Hat schonmal jemand einen Jagdhund 'modern' ausgebildet? Was macht ihr bei (z.B.) Apportproblemen von krankem Wild (angeschweisster Fuchs, lebende Ente)?


    Nimm eine richtige, hochtriebige Rasse, z.B. Deutsch Drahthaar.


    Ich kenne mehrere selber ausgebildete, die holen dir alles, die schleppen ganze Rehe, auch Igel und andere wehrhafte Tiere (will ich hier nicht explizit ausführen :lol: ) an.


    Das Problem ist eher die "Hasenreinheit", also dass sie nicht unerlaubt jagen und was bringen. Die erwischen auf z.B. Hasen/Rebhühner, die durch Schrot gar nicht getroffen wurden.

  • Zitat

    Nimm eine richtige, hochtriebige Rasse, z.B. Deutsch Drahthaar.


    Ich kenne mehrere selber ausgebildete, die holen dir alles, die schleppen ganze Rehe, auch Igel und andere wehrhafte Tiere (will ich hier nicht explizit ausführen :lol: ) an.


    Das Problem ist eher die "Hasenreinheit", also dass sie nicht unerlaubt jagen und was bringen. Die erwischen auf z.B. Hasen/Rebhühner, die durch Schrot gar nicht getroffen wurden.


    Und gerade beim DD wird sehr oft mit Starkzwang gearbeitet, weil der etwas sag ich mal robuster als z.B. Bracke und Schweißhund ist und deshalb oft gedacht wird, dass der das schon abkann und es nur so geht...Aber kenne leider auch einige DD, die komplett kaputt gemacht wurden mit solchen Methoden :(

  • Zitat

    Und gerade beim DD wird sehr oft mit Starkzwang gearbeitet, weil der etwas sag ich mal robuster als z.B. Bracke und Schweißhund ist und deshalb oft gedacht wird, dass der das schon abkann und es nur so geht...Aber kenne leider auch einige DD, die komplett kaputt gemacht wurden mit solchen Methoden :(


    Das "Argument" kenne ich auch. DD, die sind ja eh stur, störrisch, dickköpfig, hart im nehmen, gleich mal Teletakt und Koralle dran und dann gib ihm. :mute:


    Ich hab mir aus der Uni-Bib mal den Markmann ausgeliehen. Da wurde dann auch prompt erstmal das Stachelhalsband empfohlen, frei nach dem Motto, lieber einmal am Stachel geruckt als dreimal am Lederhalsband. Und dann quasi der Rest der Palette, Leinenführigkeit durch Leinenruck, Pfotentreten, am Baum abstreifen, Down durch irgendwelche seltsamen Seilkonstruktionen mit der man dann den Hund mittels Umlenkrolle auch auf Entfernung runterziehen kann, Apport natürlich nur mit Holzböcken. Und wie kriegt man den Hund zum Apportieren? Richtig, man dreht das Stachelhalsband etwas zu und wenn der Hund dann quietscht weil es wehtut, schnell das Apportel ins Maul.


    Mir war dann irgendwie schlecht und das Buch wieder da, wo ich's hergeholt habe. :dead: :dead: :dead:

  • Ich halte nix vom Zwang und meinen Hund habe ich auch ohne erzogen. Aber sie ist auch kein Jagdhund. Apportieren lernen die Hunde ab besten mir dem Futterbeutel.


    Mein Labrador-Rüde hat ohne jegdliche Jagdausbildung alles apportiert, ich hab den öfter mal zum Entenjagen verliehen, weil die kleinen Terrier zwar gut gesucht und gestöbert haben, aber aus dem Wasser Enten und Gänse nicht rausgebracht haben.


    Da muss man halt flexibel sein.

  • Ganz ohne Zwang geht es nicht, denn wenn man das so betrachtet ist selbst eine Leine Zwang, ist jedes Kommando Zwang usw.


    Aber hab mit meinem Brackentier auch ohne Starkzwang gearbeitet. Hin und wieder gab es mal verbal eins auf den Deckel, wenn ich echt genervt war, aber alles in allem haben wir wirklich alles positiv aufgebaut und ich bin stolz auf sie was jagdlich und im Alltag aus ihr geworden ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!