Ungehorsam durch Unterforderung

  • Aloha :hallo:

    ich habe ímmer wieder heftige Auseinandersetzungen mit einem Bekannten, der einfach nicht wahrhaben will, dass sein Hund nicht hört, weil er sich nicht mit ihm beschäftigt.

    Sein Hund ist jetzt etwas über 1 Jahr alt und ein Schäferhundmix. Ein ganz toller intelligenter Hund, der aber langsam Verhaltensaufällig wird.

    Er läuft weg, ignoriert ihn und versucht zu jagen.

    Ich habe ihm versucht klar zu machen, dass 20 min. Fahrradfahren am Tag einfach zu wenig ist. Den Rest des Tages verbringt der Hund in der Wohnung und kommt halt nur noch raus wenn er mal muss.

    Er meint der Hund hätte von Anfang an einen "Knall" und deshalb hört er immer schlechter.
    Ich halte dagegen, in dem ich ihm versuche zu erklären, dass wenn er den Hund geistig und körperlich jeden tag beschäftigen würde, er ihn nicht mehr ignoriert und alles lernen könnte.
    Ich bin der Meinung dass 100% der erfolgreichen Erziehung aus einer artgerechten Haltung resultiert, zB. genug Beschäftigung, Auslauf und Liebe.

    Neulich war ich wieder bei ihm und er liess den hund zum Pipi raus. Dieser entfernte sich relativ schnell und auch nach 10maligem "Brüllen" kamm er nicht.
    Da ich Angst hatte, dass ein Auto kommt, lief ich eben los und holte ihn.

    Da meinte er doch glatt, das war das Schlimmste was ich machen konnte. Die HUNDENANNY (im TV) hat nämlich geraten, den Hund in solchen Situationen zu ignorieren und weg zu gehen.
    Also in einem anderen Fall, kann ich das ja verstehen. Aber nicht in diesem. Der Hund läuft schliesslich wegen der Unterforderung davon.
    Und schon ging der Krach wieder los. Ich meinte, das Problem liegt nicht beim Hund sondern bei ihm!
    Er wollte es einfach nicht wahr haben und glaubte mir kein Wort, die Hundenanny hat ja gesagt....
    Anscheinend hat er den teil mit ausreichend Beschäftigung ect. nicht gesehen!

    Diesen Thread würde ich ihm gerne zeigen, solbald ein paar Antworten von Euch kommen.
    Vielleicht hilft das ja noch was....

    Ich bin so wütend :help:

  • Ich versteh dich voll und ganz !!
    Man sollte seinem Hund genung Beschäftugung und Liebe geben!!
    20min?? Ich habe selber einen Schäferhund und weiß daher, dass ausgewachsene Hunde mindestens 2h am Stück spazieren gehen müssen. Schäferhunde brauchen sehr viel Bewegung und müssen auch gut trainiert werden. Sie sind von Natur aus sehr intelligent und dies sollte gefördert werden. Auch Mschlinge sind so.
    Dein toller Bekannter hat echt keine Ahnung, sorry wenn ich das so sage.

    Es ist klar, dass der Hund ihn ignoriert, sein Herrchen ist ja auch völlig uninteressant für ihn ! Wahrscheinlich spielt er nicht einmal mit seinem Hund..könnte ich mir echt gut vorstellen.

  • Hi
    Ich muss delicious da zustimmen und dir auch. Es mag Schäferhunde geben, die gar so viel Beschäftigung brauchen aber 20 Minuten ?!?! Für einen jungen Hund!!!!!!! :shock: Unmöglich und irgendwann hat dieser Hund bestimmt einen Megaschatten sorrry wenn das jetzt hart klingt. Gib deinem Bekannten doch ein gutes Buch zum Lesen oder macht was zusammen mit ihm mit dem Hund. Versuch es einfach mal.
    Viel Erfolg Nicole

  • Hallo Fellchen,

    also ich bin absolut Deiner Meinung, die 20 Min sind vielleicht gut, damit sich der Hund "ausrennen" kann, aber genau dann würde ich mit dem Hund arbeiten!

    Stimme Philos zu, kauf ihm mal ein gutes Buch, damit er weiß, was man mit einem Hund so tut!

    Grundsätzlich würde ich den Hund auch nicht holen, sondern ganz "freudig" weglaufen, sodass der Hund meint, bei mir ist es tausendmal lustiger! Aber in solch einer Situation, hätte ich den Hund auch definitiv geholt und wäre sofort reingegangen, damit er weiß, was die Konsequenz ist!

    Warum sollte der Hund denn auf ihn hören, 23Std am Tag macht Herrchen nix mit mir, also warum sollte ich genau dann, wenn es lustig ist, auf ihn hören...den Spaß und die Freude nutz ich jetzt mal aus!

    Und nur wenn Dein Freund mit ihm Arbeitet, Spielt, Gassi geht und Kuschelt, wird der Hund eine Bindung aufbauen!

    Versteh Dich...glaub mir wäre auch schon der Kragen geplatzt

  • Klar macht der Hund den Abgang wenn er raus kommt. Endlich mal was gegen die Langeweile tun und von dem Miesepeter weglaufen. Also, mein hund braucht fast 2 Stunden heute noch Auslauf und Übungen sowie zweimal pro Woche Hundeplatz, sonst habe ich die Hölle von Hund. So aber hab ich einen liebenswerten, folgsamen ausgeglichenen Hund, der immer kommt, wenn ich ihn rufe. Das muss man nämlich üben und loben. Wer geht schon gerne zu jemanden hin, der mies drauf ist, laut schreit und doof ist? Der Hund machts nur richtig, ich tät da auch nicht gerne hin zurück gehen.

    Also Hundenanny kannste vergessen. Üben, üben, üben. Du hast völlig recht mit der Unterforderung. Der Hund ist noch jung. Ich würde den Typ überreden, ob er nicht nach einem neuen Besitzer gucken will, wenn er den Hintern nicht hoch kriegt. Es ist ein Hund und keine Meersau!

  • Hallo Fellchen,

    hier in der Straße gibt´s auch so´n Fall. Auch ein junger Schäferhund, auch total unterfordert und dadurch "ungehorsam". Und auch hier meinen die Halter, der Hund habe ganz einfach´nen Knall. Dass die Halter den Anforderungen (geistige/körperliche Auslastung, Sozialkontakte zu Artgenossen, usw) des Hundes nicht gerecht werden, darauf kommen sie nicht und sind auch nicht zugänglich für jegliche Tipps (z.B. Hundetrainer). Dafür habe man keine Zeit :shock:. Okay, sie haben noch zwei kleine Kinder, müssen arbeiten usw, aber warum haben sie sich dann den Hund angeschafft??? Nein, jetzt musste ein Halti her und mit der Leine kann man auch gut schlagen, wenn Hund nicht folgt. Echt traurig! Aber abgeben wollen sie ihn auch nicht. Ich hoffe du kannst bei deinem Bekannten mehr bewirken als ich hier.

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