Hund wird sehr schnell eifersüchtig

  • Hey,
    seit 5 Jahren ist unsere Familie auf den Hund gekommen. Unser Aslan ist ein kastrierter Japanspitz-Rüde. Er ist aus dem Tierheim. Dort kam er hin als man ihn aus der Slowakei von der Straße geholt hat. Somit wissen wir nicht, was in dem ersten Jahr seines Hundelebens passiert ist. Charakterlich ist er sehr misstrauisch gegenüber Menschen, anderen Tieren und auch unbekannten Gegenständen oder Gegenden. Er lässt sich eigentlich auch nur von sehr wenigen, von ihm ausgewählten, Menschen anfassen. Er hing von Anfang an sehr stark an uns und war am Anfang sehr eifersüchtig. Als wir ihn das erste Jahr bei uns hatten, durften wir nicht mal andere Hunde streicheln, ohne dass er auf sie los ist. Er ist generell sehr besitzergreifend (Andere Hunde, egal wie gut sie sich verstehen, dürften nie sein Stöckchen o.ä. haben). Nun haben wir seit wenigen Tagen einen zweiten Hund im Haus. Alexa ist eine junge Wolfsspitz-Hündin, gerade erst 1 1/2 Jahre alt. Sie und Aslan kannten sich vorher schon und auch wir haben Alexa schon als Welpen gekannt. Sie gehörte einer befreundeten Züchterin, die sie aber abgeben musste.
    Bevor Alexa zu uns kam, waren sie und Aslan auch eigentlich ein Arsch und eine Seele. Die beiden haben sich immer richtig gut verstanden. Nur seit sie jetzt bei uns wohnt, was natürlich eine ganz andere Situation ist, verstehen die Beiden sich gar nicht mehr. Aslan wird wieder schrecklich eifersüchtig, er geht gerne auf sie los, wenn sie uns zu nahe kommt. Manchmal verscheucht er sie sogar aus dem Raum.
    Natürlich ist das normal, für die beiden Süßen hat sich ja jetzt die komplette Welt verändert.. Alexa wurde von ihrer Mutter und ihrem Herrchen getrennt und Aslan ist nicht mehr der einzige Hund in der Familie.. Ich mein, er ist ja schließlich der Einzige, der nicht gefragt wurde. Natürlich ist das für beide nicht gerade einfach.
    Deswegen würde ich einfach gerne wissen, ob ihr Tipps habt, ob und wie wir da vielleicht helfen können, ein besseres Klima zwischen Alexa und Aslan zu bekommen. Natürlich müssen die Beiden viel unter sich klären, aber eine kleine Hilfe von Menschenhand wäre vielleicht ganz gut. :)

    Danke schon Mal für eure Hilfe!

  • Unter sich klären lassen würde ich die Hunde gar nichts- das verschärft oft nur die Situation.

    Als erstes solltet ihr euch in euren Rüden hineinversetzten: er war die ganzen Jahre alleine und muss jetzt plötzlich eure Aufmerksamkeit teilen- dadrunter leidet der Hund.

    Das heißt, dem alten Hund muss weiterhin genau soviel Aufmerksamkeit zugestattet werden, wie vorher.

    Das heißt ich nehme mir Zeit mit dem einem Hund und dann mit dem anderen Hund, wobei sich keiner der Hunde dabei zwischendrängeln darf usw.

    Das Vertreiben aus den Räumen unterbinden, so lange der jüngere Hund nicht Interesse an dem alten gezeigt hat.

    Alles was Konfliktpotezial auslösen kann wie Spielzeug, Futter usw, kommt jetzt weg.

    Da niemend live vor Ort ist, um zu sehen, was genau welche Reaktion hervorruft und wie ihr den Umgang mit den Hunden gestalten müsst, solltet ihr euch einen Trainer ins Haus holen.

    Unterstützend gibg es auch tolle Bücher zu dem Thema zum Beispiel von McConnell Einmal Meutechef und zurück.

  • Er bekommt definitiv schon die größere Aufmerksamkeit, wie er es gewohnt ist. Doch das reicht ihm nun nicht mehr.
    Er bleibt ja der Chef, sie hat sich schon lange untergeben, aber das reicht dem sturen Bock irgendwie noch nicht :/
    Das Problem mit den Streitigkeiten ist halt auch, dass sie eine kleine Freche ist und bei dem Mobbing zurückschlägt. Sie pinkelt auf sein Kissen, sie trinkt aus seinem Napf, sie geht an seinen Futternapf, weil sie meist schneller fertig ist als er. Nur auch wenn wir ihr das alles immer verbieten, können wir das nicht immer verhindern. Und das sind Dinge, die kann man nicht einfach verschwinden lassen, die Süßen müssen ja auch essen und trinken.

    Heute zum Beispiel wollten wir jedem von beiden ein Leckerli geben, weil sie sich heute noch nicht gestritten haben.. und dann kommt er an und klaut ihr Leckerli. Daraufhin geht sie an seinen Napf und trinkt draus. Er knurrt sie an, sie macht weiter, und schon hängen sie sich wieder in den Haaren.

    Es ist echt schwer mit zwei sturen und engstirnigen Spitzen. :/

  • Ich würde für mich festlegen, was sollen beide Hunde dürfen, was dürfen sie nicht?
    Sprich wenn sie nicht aus seinem Napf trinken dürfen soll, verhindere das. Ich lasse meine Hunde das selber regeln, aber die beißen sich dann nicht, sondern es wird maximal abgeschnappt.
    Sprich verbotenes musst du sanktionieren und anderes, wo du meinst, das haben sie zu dulden da kriegt der Meckerer eine auf den Deckel. Wobei ich da einfach überlegen würde, wo muss er es akzeptieren, wo nicht?
    Im selben Raum sein - klar hat er zu akzeptieren. Selber Napf`Nicht wirklich---

  • Es gibt Hunde, die sind lieber und besser Einzelhunde; es gibt Hunde, die kommen mit allen Hunden klar, und es gibt Hunde, die finden den einen Hund ok und den anderen furchtbar. Wenn man sich als Mensch dafür entscheidet, Hunde zusammen zu halten, dann übernimmt man meiner Meinung nach den Job, dafür zu sorgen, dass die Dinge klappen, auch wenn sich die Hunde nicht perfekt verstehen. Dann muss man eben dafür sorgen, dass sie friedlich nebeneinander her existieren können und jeder seinen Freiraum hat. Dafür brauchen sie dann aber auch klare Grenzen, was den Raum des anderen Hundes betrifft - und natürlich den des Menschen; das sowieso.

    Ich würde Euch das hier schon empfohlene Buch "Einmal Meutechef und zurück" ebenfalls sehr ans Herz legen.

    Zitat

    Aslan wird wieder schrecklich eifersüchtig, er geht gerne auf sie los, wenn sie uns zu nahe kommt. Manchmal verscheucht er sie sogar aus dem Raum.

    Das wäre für mich absolut inakzeptabel und das würde ich dem Hund auch klar machen.

    Zitat

    Ich mein, er ist ja schließlich der Einzige, der nicht gefragt wurde. Natürlich ist das für beide nicht gerade einfach.

    Von dem Gedanken würde ich mich ganz rasch frei machen. Ihr habt entschieden, die Hunde zusammen zu halten und damit die Verantwortung übernommen, das Zusammenleben zu regeln. Den beiden jetzt im Nachhinein das Recht zuzugestehen, sich darüber zu beschweren - was soll das bringen? Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Ihr habt ihn bei der Anschaffung nicht gefragt; jetzt könnt Ihr ih nicht zum Zusammenleben "befragen" - wie das läuft, ist nicht seine Entscheidung.

    Zitat

    Natürlich müssen die Beiden viel unter sich klären, aber eine kleine Hilfe von Menschenhand wäre vielleicht ganz gut.

    Die Beiden müssen nicht viel unter sich klären. Die haben ja keine Wahl; da kann keiner weggehen, wenn die Klärung nicht funktioniert; wo sollte er denn hin? Ihr müsst Regeln für das Zusammenleben schaffen.

    Zitat

    Er bekommt definitiv schon die größere Aufmerksamkeit, wie er es gewohnt ist.

    Ich würde das nicht machen. Aufmerksamkeit bekommen brave Hunde. Dass der Hund älter ist, jünger ist, länger da ist, lieber guckt oder so ist für mich kein Grund, ihm mehr Aufmerksamkeit zu geben. Und für das Verhalten, das er da zeigt, schon gar nicht.

    Zitat

    Er bleibt ja der Chef, sie hat sich schon lange untergeben, aber das reicht dem sturen Bock irgendwie noch nicht

    Der Chef in Deinem Haus solltest Du sein. Und danach kommt laaaaaaaange nichts. Und beide Hunde rangieren irgendwo unter "ferner liefen".

    Zitat

    Das Problem mit den Streitigkeiten ist halt auch, dass sie eine kleine Freche ist und bei dem Mobbing zurückschlägt. Sie pinkelt auf sein Kissen, sie trinkt aus seinem Napf, sie geht an seinen Futternapf, weil sie meist schneller fertig ist als er.

    Das geht genauso wenig und gehört ebenfalls von Euch unterbunden.

    Zitat

    Nur auch wenn wir ihr das alles immer verbieten, können wir das nicht immer verhindern.

    Doch, das könnt Ihr. Es ist eben anstrengend und erfordert viel Führungsverhalten. Aber dafür habt Ihr Euch bei der Anschaffung der Hunde entschieden. Das kann man jetzt nicht den Hunden übertragen, weil es einem selbst zu viel wird.

    Zitat

    Heute zum Beispiel wollten wir jedem von beiden ein Leckerli geben, weil sie sich heute noch nicht gestritten haben.. und dann kommt er an und klaut ihr Leckerli. Daraufhin geht sie an seinen Napf und trinkt draus. Er knurrt sie an, sie macht weiter, und schon hängen sie sich wieder in den Haaren.

    Wie kann der Hund denn ein Leckerli klauen, das Ihr verteilt? Das müsst Ihr verhindern! Wenn sie nicht an seinen Napf gehen darf, müsst Ihr ihr das verbieten.

    Natürlich gibt es Hunde, die viel weniger Führung durch den Menschen benötigen als Hunde, die so sind wie beschrieben. Aber Ihr habt die Hunde gekauft, Ihr müsst das jetzt auch regeln. Das darf man nicht den Hunden überlassen.

    Also, mein Tipp wäre klare Regeln aufstellen, wer was darf und wer was zu dulden hat, und das auch durchsetzen. Belohnt mit Aufmerksamkeit usw. wird der Hund, der die Regeln ruhig akzeptiert.

    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler

  • Ich wusste jetzt gar nicht, wie ich anfangen sollte, aber ehrlich währt am längsten!

    Durch deine Threads kann ich folgendes raus lesen:

    Hundesprache kann nicht gelesen werden, es ist kein Wissen über Lernverhalten vorhanden und auch nicht, wie man Regeln aufstellt und durchsetzt.

    Zudem ist der ältere Hund nicht positiv auf andere Hunde zu sprechen und der jüngere hat (selbstverständlich) noch keine Erziehung.

    Sollte es nur um das Zusammenleben mit mehreren Hunden gehen, würde ich dir ein Buch empfehlen- aber wenn die elemantaren Dinge und die Erziehung fehlen, dann muss schon dort angefangen werden.

    Du musst lernen, erst dann kannst du deine Hunde erziehen- dabei kann dir kein Buch und kein Forum helfen- sondern jemand kompetentes vor Ort. Wenn du deine PLZ nennst, kann dir hier bestimmt jemand einen kompetenten Trainer empfehlen- andernfalls sollte über eine Abgabe des jüngeren Hundes nachgedacht werden- wenn jetzt nicht sofort etwas geändert wird im Umgang mit den Hunden- dann sehe ich schwarz bzw werdet ihr zwei Hunde haben, die ihr ständig getrennt halten müsst (zudem ist es dem jüngeren nicht fair gegenüber, dass er solche Erfahrungen mit einem anderen Hund machen muss. Und dem älteren nicht, weil er euer Unwissen und das Nicht-Handeln ertragen muss.

  • Und wenn du uns jetzt noch verrätst wie du das angestellt hast, können andere mit ähnlichem Problem evtl noch den einen oder anderen Tip hier raus ziehen [emoji6]


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