Probleme mit anderen Hunden
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Hallo,
ich habe meinen Yoschi vor einem halben Jahr im Alter von einem Jahr bekommen. Anfangs kannte er wirklich kaum etwas und hatte vor vielem Angst. Ganz besonders Autos und andere Hunde wurde verbellt. Die Autos habe ich ihm inzwischen mit dem Clicker halbwegs "schöngeredet', er geht zwar noch in die Leine, wenn ich nicht schnell genug reagiere, aber er bellt nicht mehr.
Ein ganz großes Problem sind immer noch andere Hunde. Die werden schon von weitem angebellt, da hilft auch kein Ablenken. Ich war deshalb schon in der Hundeschule. Wenn er die Hunde kennt, ist es auch kein Problem mehr, da ist er still. Ich wohne hier allerdings in einer beliebten Region zum spazieren gehen, da treffen wir täglich andere Hunde. Ich habe das Gefühl, dass er gar nicht weiß, wie er auf diese reagieren soll. Manchmal fängt er im Frust auch an, nach Grashalmen zu schnappen. Ich hab auch schon probiert, ihm das Sitz als Alternativverhalten anzubieten und solange Leckerli rein in den Hund, bis der andere Hund vorbei ist. Das klappt zwar bei Fahrrädern prima, bei Hunden aber gar nicht. Mein Problem ist nicht Yoschi, denn der lernt recht schnell. Ich selber bin das Problem, da ich keine funktionierende Lösung des Problems finde. Habt ihr Ideen?
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Mithilfe der Hundeschule und auch Büchern über Angst bei Hunden (meiner hat/hatte Angst vor anderen Hunden) bin ich folgendem Grundsatz gefolgt: "weggehen vom angstauslösenden Reiz" (Patricia McConnell). Das Alternativverhalten zu seiner Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" (inklusive deren lautstarken Ankündigung aus 100m Entfernung) sollte nun werden: wir vermeiden den Stress und machen uns vom Acker
Das hat recht schnell Früchte getragen und mein Hund kann inzwischen passierende Hunde mit 2m Distanz aushalten, ohne sich aufzuregen... solange er ignoriert wird. Ignorierer werden ebenfalls ignoriert, Glotzer werden knurrend abgemahnt.
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Sitz für deinen Hund in diesem Moment einfach nicht machbar ist... sich hinzusetzten während ein potentieller Hooligan auf einen zukommt (oder zukommen könnte) ist wirklich nur was für ganz Selbstbewusste.
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Eine funktionierende Lösung wird dir am besten wohl ein guter Trainer geben können. Wenn du deine PLZ gibst, werden dir hier bestimmt User Empfehlungen geben können.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass Alternativverhalten, dass auf Kommandos wie zB Sitz basiert, für einige Hunde die Situation noch erschwert. Zum einen ist das Sitzen eine Position, die eine Flucht aus einer Situation noch ungünstiger macht und zum anderen, ist es für manchen Hund einfach zu schwierig das gewünschte Verhalten auszuführen, wenn der Angstauslöser doch so nah. (Weil sie nicht unbedingt eine Hilfe darin finden, sondern ein "Das soll ich jetzt noch zusätzlich machen" sehen)
Da dein Yoschi nicht im Sitz bleiben kann, ist der Angstauslöser zu nah, bzw. es ist (derzeit) nicht das richtige Alternativverhalten für ihn.
Deswegen wäre es wichtig, deinen Hund zu beobachten, was er in dem Moment genau will, was ihm als Alternativverhalten hilft und was man gleichzeitig dann auch als Belohnung für's Ruhig bleiben einsetzen kann:Abstand vergrößern aber mit Blickkontakt (Bogen laufen zB), Abstand verkleinern (Frust, weil er zum Hund will), Beobachten (am Platz bleiben, ohne dass der andere Hund näher kommt) oder "Ausblenden" (Umdrehen, oder schnüffeln gehen), um jetzt nur ein paar Beispiele zu nennen. Da gibt es viele Möglichkeiten
Um das zu erkennen, muss dein Hund in einem Abstand zu anderen Hunden bleiben, in dem er sich wohlfühlt. Kommt man dann kurz vor die Grenze, werden einem meistens dann Alternativverhalten angeboten, die man dann für sich nutzen kann. Lass also deinen Hund entscheiden, was er braucht. Das Alternativverhalten kann man dann etablieren und die Abstände verkürzen (den Schwierigkeitsgrad also steigern).
Schneller und effektiver beurteilen das natürlich die fachkundige Augen eines Trainers.
Ansonsten: Sind es "nur" diese beiden Probleme? Man sollte immer sicher sein, dass es keine medizinische Ursache gibt... sonst kann man nämlich lange trainieren. (Erlebe das gerade selbst
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Es hilft in unserem Fall leider gar nicht, wegzugehen. Yoschi bellt trotzdem, dreht sich um und will in die Richtung des Hundes. Außerdem passiert es auch oft, dass dann aus der anderen Richtung auch ein Hund kommt. Um in ein ruhigeres Gebiet zukommen, müsste ich 15km mit dem Auto fahren und Auto fahren ist für ihn noch größerer Stress. Manchmal frage ich mich auch, ob ich einfach zu angespannt bin. Bei den beiden sehr alten Dackeln meiner Oma hat er überhaupt nicht gebellt. Als er die das erste Mal gesehen hat, habe ich ganz entspannt vor der Tür gewartet, dass sie rauskommen, er hat einmal kurz geschnuppert und sie dann ignoriert. Auch der vier Monate alten Hündin einer Freundin ist er ohne bellen das erste Mal begegnet. Die hat auf mich gewartet und ich bin direkt auf sie zugesteuert, da war er interessiert, abernicht aufgeregt. Ich habe mir auch im Alltag Mühe gegeben zu denken "Hey, da kommt ein Hund, ist doch keine Problem" und gehe einfach möglichts ruhig weiter. Leider hat das in diesen Situationen nicht geklappt, sodass ich angefangen habe ein Alternativverhalten zu suchen. Da er momentan nach Grashalmen schnappt, habe ich schon überlegt, ein Spieli mitzunehmen, welches er wirklich nur in diesen Situationen bekommt. Da kann er da rein beißen.
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Das mit dem Weggehen hat bei meinem Hund auch erst funktioniert als ich trainiert habe, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und die musste ich bekommen, bevor er sich beim Anblick des anderen Hundes versteifte. Da die Verhaltenskette: Hundesichtung - Fixieren - Versteifen - Bellgetöse ja sehr schnell abläuft, musste ich den richtigen Moment erwischen um meinen Hund da rausholen zu können. Und das ist zwischen Hundesichtung und Fixieren.
Wenn ich seine Aufmerksamkeit hatte, gab es eine Art "Komm wir gehen" - Signal, dann Weggehen. Lange habe ich versucht die Hunde vor ihm zu entdecken (was mir bei meinem Hunde-Opa gut gelingt) und wir sind weggegangen ohne, dass er zunächst wusste warum. Dann haben wir einen Platz gesucht, wo wir genug Abstand zum anderen Hund hatten (ich habe mir im Winter gefütterte Gummistiefel für den Acker gekauft). Und vom Acker aus habe ich mit Leckerli und Lob die Aufmerksamkeit meines Hundes versucht bei mir zu halten. Mit genügend Abstand ging das recht gut, waren wir zu nah am anderen Hund konnte er nichts fressen
Mein Hund hatte auch mit allen anderen ein Problem ausser mit zwei kleinen Hündinnen aus der Nachbarschaft. Und das von Anfang an. Keine Ahnung wieso. Irgendwas haben die beiden ausgestrahlt (auf 50m Entfernung!), was ihn ruhig blieben liess und die konnten sich auch ganz höflich begrüssen. Die eine Hündin ist sowieso ein Stressvermeidungs-Genie und merkt, wenn ein Hund Abstand braucht und wirkt dabei ganz selbstsicher.
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Hallo,
ich erlebe gerade dasselbe, leider :/
Wir haben unsere Hündin noch nicht so lange (ein halbes Jahr etwa), sie ist etwa 2 Jahre alt und macht mittlerweile quasi JEDEN Hund an. Zumindest jeden, der ihr frontal entgegenkommt. Im Moment bin ich darüber ziemlich verzweifelt.Wie es "theoretisch" besser werden sollte, ist - zumindest nach mehreren Hundetrainern und Büchern zum Thema zu urteilen - aber klar: Abstand vergrößern, den Situationen vorerst aus dem Weg gehen (auch wenn das das Problem nur umgeht und nicht löst, aber allemal besser als eine neue stressige Hundebegegnung). So wie auch schon geschrieben wurde, sollte der Hund auf dem Abstand sein, der für ihn noch erträglich ist, und möglichst mitbekommen, dass da ein anderer Hund ist. Dann belohnen, am besten indem vorher der Blick (des Hundes) abgewendet wird oder man wirft das Leckerchen hin und dadurch schaut der Hund weg.
Wir hatten es mal so weit (durch genau die Taktik), dass Hunde auf der anderen Straßenseite kein Problem mehr waren. Eine superleckere Futtertube hat da auch echt gute Dienste geleistet (obwohl "Ablenkungsleckerlies" im Moment die Situation verschlimmern). Warum auch immer ist es jetzt wieder viel schlimmer, also wieder weiter weg anfangen. Ist manchmal schwer, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, aber es hilft ja nichts
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