Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • @Beaglelilly Erstmal :streichel: Durchatmen... Eigentlich ist deine Lilly doch eine ganz liebe und süße oder? ;)


    Was mir als erstes in den Sinn kam:
    Ich beschäftige mich gerade viel mit Lerntheorien und probiere auch viel an meinem eigenen Hund aus. Ich habe dadurch herausgefunden, dass er wesentlich besser lernt, wenn wir absolut unregelmäßig trainieren und auch belohnen. Mal üben wir eine Sache den ganzen Tag über, dann wieder nur 1-2x am Tag oder auch gar nicht.
    Ich könnte mir bei Lilly vorstellen, dass es für sie auch einfacher wäre, wenn Du nicht jeden Tag "stur" 40 Minuten übst (und sie sehr genau weiß, was sie erwartet) und immer weiter stetig erhöhst, sondern vll. mal 5 Minuten, dann 30 Minuten, am nächsten Tag (z.B. wenn Du merkst, dass sie anhänglich ist) gar nicht usw.


    Ich hoffe sehr, dass ich jetzt hier keinen absoluten Blödsinn erzähle und ihr das vll. schon so gemacht habt. :fear:

    Danke :bussi:
    Ja, das habe ich auch schon überlegt. Vllt hätte ich mehr variieren müssen...


    Ich bin mir da auch mal wieder so unsicher, inwiefern ich auf jegliche Stressanzeichen Rücksicht nehmen sollte oder auch mal sagen sollte "da muss sie durch" und vllt gewöhnt sie sich dran...? Denn so war es ja bei @Ettelein8 oder? Andererseits könnte ich damit natürlich auch alles kaputt machen... :ka:
    Sie fiept und jault nicht und liegt auch nicht hinter der Tür, sondern starrt "nur" die Tür an und ist unruhig und springt auf wenn ich komme (sonst hat sie mein Wiederkommen überhaupt nicht gejuckt). Ich denke aber auch, dass sie weiß dass sie Stress mit mir bekommt wenn sie Radau macht und darum ruhig ist, aber innerlich halt ja schon Stress hat sonst würde sie ja schlafen...


    Ich habe jedenfalls heute beschlossen, dass ich mich nicht von ihr erpressen lasse und habe sie so lange aus der Küche ausgesperrt in der ich lernend saß, bis sie sich irgendwo zum schlafen hingelegt hat. Geschlagene 2 Stunden hat es noch gedauert :muede: aber am Ende hat sie brav im Körbchen gedöst, dann habe ich aufgehört, sie ruhig gelobt und mich zu ihr in den Raum gesetzt. Ob das was gebracht hat, keine Ahnung :ka:

  • @Beaglelilly


    Tut mir leid für Euren schlechten Tag. Erst einmal durchatmen.


    Ich wollte Dir zwei Dinge sagen: zum einen verfolge ich Deine Posts ja schon eine Weile und eines ist mir dabei oft aufgefallen (im Vergleich zu meinem eigenen Training): mir scheint, dass es Dir sehr wichtig ist, Deine Lilly während Deiner Abwesenheit ruhig, möglichst schlafend zu wissen. Ich weiß, dass es viele Trainingsansätze gibt, die genau so aufbauen. Andere machen es wieder anders, da ist es ok, wenn der Hund hinter der Tür ist (so bei meiner Hundetrainerin). Andere machen es wieder komplett anders.
    Viele Ansätze - viele verschiedene Hundepersönlichkeiten. Nach allem, was ich versucht habe, glaube ich vor allem an eines: ausprobieren, aufmerksam den Hund beobachten. Bei mir lief es dann am schlechtesten, wenn ich streng nach Schema F verfahren bin. In diesen Zeiten habe ich immer die Videos, die Tabellen, die Zahlen gesehen, die auf und ab und bergab gingen und gar nicht mehr meinen Hund. Ich hab erst nach genauem Beobachten von ihm erkannt, welchen Ansatz er eigentlich braucht.


    Vielleicht wäre es bei Euch an der Zeit, es einmal mit einer Variation im Training zu versuchen. Ich glaube nicht, dass Du mit einem leicht anderen Ansatz "alles kaputt machst". Ich denke, dass Du - falls Du nicht zufrieden bist - auch wieder Deine alte Trainingsmethode aufgreifen kannst. Lilly wird das schnell wieder erkennen.
    Was Etteilein8 schreibt, hat mich auch ermutigt und bei Peluso sehe ich im Verlauf der Wochen auch Veränderungen. Mal presst er mehr hinter der Tür, mal weniger.


    Ein wenig Fortschritte würde sicher auch Dir guttun. Das ist einfach aufreibend, dieses Training und wir Frauchen/Herrchen brauchen auch ein bisschen Erfolgserlebnis. Ich glaube fest daran, dass unsere Zuversicht und Ruhe auf die Hunde übergeht, und das ist noch das zweite, was ich Dir schreiben wollte: immer wenn ich nervöse Phasen hatte, lief es mit Peluso schlechter. Vielleicht ist es bei Euch auch so.
    Möglicherweise tust Du Euch beiden einen Gefallen, wenn Du einen Trainingsansatz findest, in dem es ein wenig anders vorangeht, wenn der Dir ein bisschen mehr Zuversicht gibt.


    Hör auf Dich und Deine Lilly und lass ein bisschen locker von den strengen Regeln. Niemand kann Deinen Hund so gut kennenlernen wie Du selbst - nutze diese Chance!


    Ich drück Dir die Daumen!

  • Liebe @Mi-ka,


    vielen Dank für deinen Post. Ich bin ja immer froh, wenn mir ein Außenstehender Anstöße gibt, weil ich da selbst sooo tief drinstecke, dass ich oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe. Zum einen hast du sicher Recht, ich habe derzeit Prüfungsphase in der Uni und auch wenn es gerade einigermaßen geht mit dem Stress bin ich natürlich gestresst- was sich vermutlich auf Lilly überträgt.
    Zum schlafen: Das ist einfach das, was ich in den 3 Jahren mit Lilly beobachtet habe: Wenn sie nicht schläft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie anfängt sich doll zu stressen seeeehr hoch. Aber ich habe es ja schon etwas gelockert, wenn sie ruhig rumliegt und döst ist das auch noch ok.
    Zum Schema F: Da hast du recht. Ich habe gedacht, dass sie sich vllt am ehesten daran gewöhnt, wenn es jeden Tag gleich abläuft, erst ne kurze Sequenz, dann ne lange, dann wieder ne kurze. Ne Weile lief das ja auch super, aber in Zukunft werde ihc da mehr variieren und auch an schlechten Tagen mal kürzer machen- bringt ja nix am Ende 1 Std auf dem Papier zu haben aber es war nicht gut. Habe nur gedacht, wenn sie irgendwann wirklich mal "richtig" alleine ist kann ich auch nicht immer nach ihrem Befinden gucken. Aber soweit sind wir ja noch lange nicht.
    Eigentlich war ich die letzten Wochen sehr zuversichtlich- vielleicht ZU zuversichtlich. Ich hab schon im Kopf geplant was ich in Zukunft vllt ohne Hundesitter machen kann wie zb kurze Arzttermine, und damit wahrscheinlich unterbewusst Druck aufgebaut.


    Für morgen sind mehrere kurze Einheiten geplant, vielleicht (hoffentlich) sieht die Welt dann schon wieder anders aus...

  • Eigentlich befindet Ihr Euch doch auf einem guten Weg, oder? Wenn ich das aus Deinen Posts richtig gelesen habe, scheint es mit Lilly insgesamt so gut zu laufen wie noch nie. Übst Du mit ihr denn seit 3 Jahren, so lange sie bei Dir ist?


    Es gibt ja diesen alten Spruch: jeder bekommt genau den Hund, den er verdient. Seht Ihr das auch so, in Bezug auf das Alleinebleiben-Problem? Was lernt Ihr dadurch?

  • Guten morgen zusammen,


    ich kann euch alle so gut verstehen. Wie oft habe ich weinend zu hause gesessen und gedacht, dass mein Hund es nie lernen wird. Ich war sooooo verzweifelt. Ich fühle wirklich mit euch und ich würde euch so gerne helfen.


    @Beaglelilly Ja, so war und so ist es ab und an bei uns auch noch. Wir haben im Moment eine schlechte Phase. Rupi ist iwie krank, wir wissen noch nicht genau was er hat. Er ist sehr anhänglich und hat Husten. Schläft nachts nicht richtig und ist sehr unruhig. Aber er muss trotzdem alleine bleiben. Die Folge: Er schläft in der Zeit sehr wenig, läuft durchs Zimmer und jault auch gelegentlich. Wenn es ganz schlimm ist, dann hat er auch dieses Wolfsheulen. Gefällt mir auch nicht. :( Er fühlt sich halt zur Zeit nicht wohl.
    Aber er beruhigt sich immer wieder. Legt sich dann hin und schläft ein.
    Das ist sicherlich nicht optimal. Aber ihr seht, obwohl Rupi Tage hat, wo er auch 5h alleine bleibt, haben wir Tage wo er nach 10 Minuten mit dem Jaulen anfängt. Aber wir haben für uns beschlossen, dass es nunmal so ist und wir machen kein großes Ding davon. So ist er halt.


    @Beaglelilly Lilly schläft doch auch eine Zeit immer oder? So habe ich es zumindest verstanden. Und du übst ja auch schon sehr lange, das alleine sein in einem Zimmer. meinst du nicht, dass du es evtl mit der Haustür mal ausprobieren solltest?? Sonst stagniert alles ewig.
    Ich weiß, zur Zeit läuft es bei euch nicht so gut und Lilly geht es mit der Medikamentengabe auch nicht so toll... Wenn ihr das nächste Mal einen guten Tag habt, dann versuch es doch einfach.
    Kaputt machen kannst du nichts. War bei uns zumindest so.

  • Eigentlich befindet Ihr Euch doch auf einem guten Weg, oder? Wenn ich das aus Deinen Posts richtig gelesen habe, scheint es mit Lilly insgesamt so gut zu laufen wie noch nie. Übst Du mit ihr denn seit 3 Jahren, so lange sie bei Dir ist?


    Es gibt ja diesen alten Spruch: jeder bekommt genau den Hund, den er verdient. Seht Ihr das auch so, in Bezug auf das Alleinebleiben-Problem? Was lernt Ihr dadurch?

    Ganz ehrlich, ich weiß nicht womit ich das verdient habe :fear: Ich habe das Gefühl, dass ich noch unflexibler geworden bin als ich eh schon bin und dass ich dadurch noch geduldiger geworden bin kann ich eigentlich nicht sagen :???:
    Aber wer weiß, für irgendwas wirds gut sein...


    Ja eigentlich waren wir auf nem guten Weg, darum hat mich das glaube ich auch so getroffen gestern... Mal schauen, vllt war es auch einfach nur ein schlechter Tag (hoffentlich!!)
    Und ja, wir üben seit 3 Jahren, solange wie ich sie habe. Sie wurde mir vermittelt mit der Aussage, sie könne 5 Stunden alleine bleiben. Als wir sie holten, hieß es, sie jault jedoch beim alleine sein gelegentlich. Damals hab ich gedacht das bekommt man mit ein bißchen üben schon hin... Nun ja. Ich denke das Problem ist, dass sie in der Pflegestelle direkt so lange alleine bleiben musste und da ist das Kind in den Brunnen gefallen. Alleine bleiben verbindet sie mit Stress, trotz des ganzen Trainings...

  • @Ettelein8, auch dir danke für deine Worte! Ich wünschte ich hätte etwas mehr eurer Gelassenheit!!
    Ich werde versuchen es etwas weniger verbissen zu sehen. Wenn sie unruhig ist dann ist es so, ich habe auch manchmal Stress durch den ich durch muss. Ich darf es nur nicht übertreiben, denn ihre Hundetrainerin sagte nicht ohne Grund, dass Lilly sehr sehr schlecht mit Stress umgehen kann und das ganz schnell in extremes Verhalten kippen kann.
    Wir werden nun weiterhin die 60 Minuten anpeilen und ich werde anfangen kurze Zeit die WOhnung zu verlassen. Heute werde ich aber nur kurze Einheiten machen, ich glaube wir brauchen beide ein Erfolgserlebnis...!


    Euch wünsche ich eine gute Besserung!!

  • Aber wer weiß, für irgendwas wirds gut sein...

    ... ja, vielleicht ist der Spruch auch Blödsinn. Ein paar gute Dinge konnte ich dem Problem doch abgewinnen, z.B. üben, andere um einen Gefallen bitten (meine Hundesitter im Freundeskreis), mir genauer überlegen, was ich im angebotsüberfluteten Berlin machen will und warum. Außerdem hat mich das Problem zu einigen privaten und beruflichen Entscheidungen gedrängt, die für mich auf lange Sicht gut sind und zu denen ich mich alleine schwerlich durchgerungen hätte. Wahrscheinlich ist das alles nur Zufall und wenn ich mal wieder auf irgend eine Veranstaltung nicht gehen kann, weils keinen schnellen Sitter gibt, könnt ich auch nur mit den Händen ringen ... und üb mich in Gelassenheit.

    Und ja, wir üben seit 3 Jahren, solange wie ich sie habe.

    Wow, das ist wirklich lange. Es ist kein Wunder, dass es einem da immer wieder zu viel werden kann.


    Halte uns doch auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt, wenn Du beginnst, kurz die Wohnung zu verlassen.
    Bei Peluso habe ich damit auch gerade begonnen (gehe bisher drei Stockwerke zum Briefkasten) und bisher geht es ohne Bellen, das macht mich zuversichtlich.

  • Wow, das ist wirklich lange. Es ist kein Wunder, dass es einem da immer wieder zu viel werden kann.
    Halte uns doch auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt, wenn Du beginnst, kurz die Wohnung zu verlassen.
    Bei Peluso habe ich damit auch gerade begonnen (gehe bisher drei Stockwerke zum Briefkasten) und bisher geht es ohne Bellen, das macht mich zuversichtlich.

    Das ist doch super! :)


    Heute war es das totale Gegenteil von gestern, wir haben nur Einheiten von 5-15 Minuten gemacht aber die hat sie auf dem Rücken liegend auf der Couch verschlafen. Verstehe einer diesen Hund!!! Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig erleichtert und hoffe, es war gestern nur ein schlechter Tag...! Sie musste nachts um 3 auch nochmal raus weil sie Bauchweh hatte, vllt gings ihr auch einfach nicht so gut gestern! Heute Nacht um 3 war meine Laune dann übrigens auf dem absoluten Tiefpunkt :hust:


    Ich danke euch nochmal für die lieben Worte gestern, hat mir wirklich geholfen!! :bussi:

  • Supi! Weiter geht's!


    Als Peluso vor einem Monat einmal krank war (leichte Vergiftungserscheinungen), da war er in der Woche danach auch empfindlicher, was das Alleinbleiben angeht. Das sehe ich rückblickend in der Tabelle ganz deutlich. Nach der Woche hat es sich dann schnell wieder eingependelt.


    Schönen Abend allen!

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