Hund macht an der Leine nur Terror

  • Hallo BieBoss,

    ja richtig,durch die OP durfte er nicht rennen und toben.Eben all das was ein Welpe normalerweise macht.Er mußte möglichst ruhig gehalten werden.Also hatte er einen kleinen Auslauf in der Wohnung,mit Körbchen und jede Menge Knabberknochen und Spielzeug. ;)

    Und Gassi gehn wurde nur auf das nötigste beschränkt,weil er natürlich neugierig wie so ein Welpe ist überall hinwollte,es aber nicht durfte.

    Ich geh mit ihm fast immer die selbe Strecke.Die Umgebung kennt er somit ja,aber da sitzen dann auf einmal Vögel hinter denen er her will.Aber wie gesagt er bellt ja auch wenn nichts da ist.
    Und er bellt nicht nach 5 Minuten.Das ist immer unterschiedlich.Manchmal schon auf dem Weg zum Gartentor,manchmal erst nach 4 oder 5 Minuten wenn wir schon ein Stück gegangen sind.
    Ja,mit dem Schutz suchen hast du Recht.Wenn er bellt und ich mich zu ihm runter bücke,dann sucht er sofort Schutz bei mir.

    Ja in der Wohnung beim Geschirr anlegen ist er auch aufgeregt und bellt.Aber da klappt es gut.Ich sage "Sitz" und erst wenn er ruhig ist und sitzen bleibt mach ich ihm das Geschirr um.Das hat er ziemlich schnell verstanden. :gut:

    Im Treppenhaus bellt er nicht,liegt aber wohl daran das ich ihn runter trage ;)

    Bei anderen Hunden draussen regt er sich halt extrem auf.
    Vor ein paar Tagen war da eine Hündin,der Besitzer ließ sie auch sofort zu meinen Hunden.Mein Westi hat kurz an ihr geschnuppert und sich dann wieder der Wiese zugewand.
    Der Kleine hat sie nur angebellt und gebellt und gebellt.Die Hündin saß da und hat gar nichts gemacht.
    Ich dachte auch das es ihm Sicherheit gibt wenn mein Westi dabei ist,weil der Kleine sehr an ihm hängt und immer in seiner Nähe ist.
    Aber auch da bellt er.
    Und mein Westi ist die Ruhe selbst.Ihn intressieren andere Hunde,Katzen,Jogger usw. gar nicht.Er guckt kurz hin und das war alles.

    Und das ist halt mein Ziel.Das ich mit beiden zusammen entspannt rausgehn kann.

  • Hallo,

    habe auch einen Hund, der sehr leicht gestresst ist und in allen möglichen Menschen eine "Gefahr" sieht, die es zu vertreiben gilt. Ist nicht ganz vergleichbar zu deiner Baustelle, aber beim Training mit meinem Hund sind mir paar ganz grundsätzliche Sachen klar geworden.

    Wenn Hund loskläfft, kommt nicht mehr wirklich was bei ihm an oder er nimmt deine Aufregung als Bestätigung um weiterzukläffen. Dh je lauter der Hund, desto ruhiger und souveräner musst du sein. Wenn der Hund blöd macht funktioniert bei uns am besten: Hund kurz rannehmen, Richtungswechsel und kommentarlos weiter.
    Klar, du musst und willst an dem Problem arbeiten, aber bis eine Besserung eintritt musst du über den Kommentaren der anderen Menschen drüber stehen, dich auf den Hund konzentrieren und ihm Ruhe und Sicherheit vermitteln (ziemlich schwer ich weiß).
    Um einen wirklichen Trainingseffekt zu erzielen, musst du ansetzen, BEVOR der Hund losbellt. Also den Hund beobachten, und ein Gefühl entwickeln, welche Situationen besonders kritisch sind. Das wird natürlich nicht immer gelingen. Aber wenn du zB siehst, oh da kommt uns ein Fremder entgegen, Hund wird ein bisschen nervös, Hund kurz nehmen, Bogen laufen oder Richtungswechsel einbauen. Falls bestimmte Muster erkennbar sind, also Situationen, die dem Hund besonders gruselig sind, ist Schönfüttern auch gut.
    Persönlich finde ich es immer wichtig, lieber mit wenigen Kommandos zu arbeiten, die dafür aber gut sitzen und insgesamt viel Ruhe zu vermitteln.
    Du musst dich davon lösen, dass jede Bellattacke ein Weltuntergang ist, stattdessen auf kleine positive Veränderungen hinarbeiten. ZB wenn der Hund zwar bellt, sich dann aber immer schneller wieder auf dich konzentrieren kann ist das schon ein erster Erfolg.

    Dieser Befehl "NEIN" finde ich persönlich einer der schwierigsten Befehle. Man meint immer, der Hund müsste wissen, was er nicht tun soll, aber das ist oft nicht der Fall. Vor allem nicht, wenn der Hund einfach gestresst ist, und sich den Stress/Frust weggbellt.

    Hast die Möglichkeit, dass dich jemand begleitet, der deinen anderen Hund führen kann? Damit sich der Kleine zwar an dem Älteren orientieren kann, aber du dich ganz auf den Kleinen konzentrieren kannst?

    Hast du das Problem mit dem Anbellen vorwiegend an der Leine oder auch im Freilauf? Oft reagieren Hunde an der Leine ja viel heftiger, weil die Wohlfühldistanz unterschritten ist oder sie irgendwohin wollen aber nicht dürfen und dann frustriert sind.

    Na dann viel Erfolg beim Training, berichte mal wie es sich entwickelt :smile:

  • Hallo Sanjoka,

    ich versuche schon auf ihn einzuwirken wenn ich einen anderen Hund sehe oder jemand auf uns zu kommt.Ihn kurz zu nehmen und mit ihm zu reden.Aber das geht halt nur wenn ich erahne das er gleich bellt.
    Er bellt aber eben auch manchmal einfach so los.Schnüffelt im Gebüsch und auf einmal legt er los.Ohne einen für mich ersichtlichen Grund.

    Ja abends gehen wir immer zu zweit mit den Hunden raus.Morgens geh ich meistens nacheinander erst mit dem Kleinen,dann mit dem Großen raus.Der Kleine jammert sehr wenn ich mit dem Großen gehe und ihn dann zuhause lasse.

    Freilauf...ehrlich gesagt hab ich den Kleinen noch nie frei laufen lassen.Zumindest nicht in der Öffentlichkeit.Ich hab Angst das er abhaut wenn er eh schon so aufgedreht ist.

  • Na klar, das ist anfangs wirklich schwer, einzuschätzen wie gestresst der Hund ist von einer Situation :/
    Was redest du mit dem Hund, wenn du denkst, dass er sonst gleich losbellt?
    Nützt das was, oder bellt er trotzdem los?
    Im Zweifel finde ich ja weniger reden und dafür souveräne Körperhaltung und wenige und dafür gut funktionierende Kommandos immer besser als den Hund zu überladen mit Worten.
    Soll jetzt keine Unterstellung sein :smile: Mir fällt da als absolutes Negativbeispiel nur immer eine Nachbarin ein, deren Hund alles mögliche ankläfft. Die bleibt dann immer stehen, zerrt am Halsband bis Hundi halb in der Luft hängt und dann gehts los "ach, aber aber, jetzt lass das doch mal, och meine Ohren tun ja schon weh, och immer dieses Gebelle, also wirklich, nein, aus, pfui, sei doch mal still...." Denke mal, bei Hundi kommt das ungefähr so an "oh Frauchen kläfft ja auch ganz schön viel, mensch ist die aufgeregt, na dann muss ich wohl noch einen draufsetzen".
    Hilft es euch, wenn du in größerer Entfernung an "komischen" Dingen vorbei läufst?
    Und wenn er schon bellt und du einen kommentarlosen Richtungswechsel machst, regt er sich dann wieder ab?
    Oder ist es eher Frust, weil er überall hinmöchte, aber durch die Leine nicht kann?

    Ich stelle mir das wirklich auch ganz schön schwierig vor, der Hund wirkt nicht wirklich ausgelastet andererseitsschnell überfordert mit den Umweltreizen, dazu wahrscheinlich noch ganz schön viel Frust und allgemeiner Stress (durch fehlenden Freilauf, Überforderung...) (?)

  • naja ich rede nicht wie ein Wasserfall auf den Kleinen ein..sage höchstens sowas wie "ist alles gut..alles ok..nix passiert hier" aber er ist dann schon so aufgeregt das er das gar nicht wahrnimmt.
    ich hab schon zu meinem Freund gesagt..."der Kleine weiß gar nicht was wir von ihm wollen..für ihn ist bellen ja nix schlimmes.."
    Wir vermitteln ihm vielleicht auch falsche Signale.zb das ich selbst schon angespannt bin..ich merk das gar nicht,aber der Hund schon und so entsteht der Teufelskreis.
    Das ich nicht auf ihn einquasseln soll hab ich mal in einem Video von einer Hundetrainerin gesehn.
    1. er versteht eh nicht was ich sage und 2. wirkt es für den Hund als wenn ich auch belle..so wie du schon sagtest.
    Das klappt in der Wohnung ja auch super..wenn er ein Geräusch hört und bellt bleib ich ruhig und zeige ihm das es nix schlimmes ist.Dann beruhigt er sich sehr schnell wieder.Vorher als ich immer geschimpft hab hat er weiter gebellt.Wie du sagst :Frauchen bellt ja mit,muß also schlimm sein!

    Ja das er nicht ausgelastet ist hab ich mir auch schonmal gedacht..wie gesagt,durch seine Vorgeschichte wurde er halt auch immer in Watte gepackt und behütet.

    Dazu kommt halt auch noch das wir vorher eher ländlich gewohnt haben.Weniger Leute,weniger Hunde,weniger komische Geräusche.

    Wenn ich wie du sagst einfach kommentarlos die Richtung wechsel bellt er weiter..und in weiter Entfernung an den Dingen vorbei gehn die ihn stören,dazu muß ich natürlich wissen was ihn stört.

    Wenn er einfach los bellt ohne das irgendwo irgendwas los ist kann ich im vorraus nichts machen.

    Wie ich schon sagte..er schnüffelt im Gebüsch oder auf dem Boden und fängt aus heiterem Himmel an zu bellen.Ohne einen ersichtlichen Grund.

  • Danke erstmal für deine ausführliche Beschreibung und sorry für die späte Antwort.
    Wie lange ist denn der Umzug her?
    So eine Umgewöhnung kann durchaus einige Monate dauern denke ich.
    Hört sich (wie schon mehrfach geschrieben) so an, als ob dein Hundi alles was sich an Stress/Frust/Unsicherheit ansammelt in Gekläffe kanalisiert ;)
    Das Problem ist dabei eben, dass es nix bringt, wenn du das Bellen untersagst (fürchte da musst dich erstmal mit abfinden und das ignorieren), sondern die Situationen müssen für den Hund so normal und angenehm sein, dass er es nicht nötig hat zu bellen. Das ist ziemlich schwierig, aber mit Geduld und Training geht da schon viel :smile:
    Hast du inzwischen die Situationen besser eingrenzen können, in denen dein Hund anfängt zu bellen?
    Bzw ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich der Stress eine Weile aufbaut und dann der kleinste Auslöser reicht für die nächste "Bellattacke" - und dann ist der Grund für dich natürlich nicht mehr nachvollziehbar.

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