Greyhound ja oder nein???
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Ich finde es klasse dass Du Dich für den Greyhound interessierst. Bildschöne Hunde, in meinen Augen. Wenn er genug Freilauf hat, dann macht es nichts, dass er auf den Spaziergängen angeleint ist. Ich wette, in spätestens 2 Jahren kommt eh ein zweiter Windhund dazu.
Am besten Du informierst Dich im Windhundforum, da findest Du Gleichgesinnte. Windhunde sind nicht jedermanns Sache und es gibt viele Vorurteile.
Der Greyhound ist leichtführig und gilt als unkompliziert. -
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Liest du hier noch mit? Ich hab einen Grey und einen Longdog (Gebrauchskeuzung aus mindestens zwei Windhundrassen) mit hohem Greyhoundanteil. Wenn du magst, kann ich dir auch noch ein bisschen erzählen.
Die Vorraussetzunmgen hören sich jedenfalls nicht schlecht an, finde ich. Meine Jungs wären als "Hofhunde" unter diesen Bedingungen sehr zufrieden.
Wenn du aus Ösiland bist, kann ich dir diese Züchterin sehr empfehlen (soweit ich weiß auch die einzige in Österreich
http://www.katatjuta.at/
Wenn du dich auf der Seite umguckst, dann kriegst du denke ich schon einen ganz guten Eindruck davon, was mit Greyhounds alles möglich ist: Fr. Kollers Hunde laufen als Reitbegleithunde, leben mit Katzen und anderen Tieren, laufen täglich draußen in der Natur frei (meine eigenen übrigens auch), sind zertifizierte Therapiehunde, haben teilweise verschiedenen Hundesport abseits der Rennbahn betrieben... und sie sind meiner Meinung nach KEINE Ausnahmegreyhounds.
Die Katatjutas sind von der Blutführung her reine Rennhunde, allerdings nicht mit primärem Ziel Rennleistung gezüchtet.
Mit sogenannten Show Greyhounds beschäftigt sich dieser Blog hier:
http://katrin-und-joachim.de/
Auch da kann man neben Showergbnissen etc ab und an mal ein bisschen vom Alltag mit Greyhounds lesen, der ja eben trotz nicht zu unterschätzendem Hetztrieb (natürlich auch bei Hunden aus Rennlinie) aus mehr besteht als nur Leinenspaziergängen und Rennbahn. -
Also drinnen ruhig und draussen Action ist vor allem auch Erziehungssache und gar nicht irgendwie ungewöhnlich.
Mein Hund ist auch so, und der ist kein Windhund. Eigentlich erwarte ich das von jedem Hund.
Was hundesicher eingezäunte Koppeln angeht: Ihr habt die doch nicht bis zum Boden zu? Drunter durch geht immer, auch bei nem Shettyzaun. Wenn Strom drauf ist - den scheinen Hunde weitaus schlimmer wahrzunehmen als Pferde. Ich kenne Hunde, die monatelang am Stall nicht aus dem Auto ausgestiegen sind, weil sie mal drangekommen waren.
Das alles sollte man bei "Koppel als Freilauffläche" mitbedenken.Einen Reitbegleiter ausbilden ist auch ohne starken Jagdtrieb schon nicht immer ganz einfach - meiner macht das zwar super, aber es ist halt "Arbeit". Hätte er starken Jagdtrieb, würde ich ihn nicht mitnehmen können - und dauerangeleint ist am Pferd nix, das mache ich nur streckenweise.
Was du siehst und was der Hund sieht, sind evtl. auch noch zwei Paar Schuhe.
Ich kenne mich mit Windhunden nicht so aus, von daher, ausreden will ich dir nichts - ich verstehe allerdings nicht, warum es nicht ein "normaler" Hund sein kann. Es muss ja kein "typischer" Hofhund sein. Zwischen typischer Hofhund und Windhund liegen ja irgendwie Welten... Ich persönlich würde mir, hätte ich einen Hof und viele Tiere (Traum...) einen unkomplizierten netten Begleiter wünschen. Naja, den hab ich auch ohne Hof und viele Tiere...
Klar ist das Besondere toll, aber ob es den extra-Aufwand braucht?
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Hallo,
wir haben einen Podencomix, mit Vollblutpodenco im Herzen! Wenn ich heutzutage (oder auch früher, er ist jetzt 12, ruhiger und auch krank) Jemanden treffe, die Lenny ganz toll finden und auch gerne einen Windhund hätten, zähle ich erst die netten Punkte auf -> die Leute bekommen glänzende Augen
und dann die negativen Punkte und die Gesichtsausdrücke ändern sich schlagartig...! Ich kämpfe nun seit 11,5 Jahren mit den Urinstinkten eines Wind- und Jagdhundes und bin bei bisher noch keinem unserer Hunde so sehr an meine Grenzen gestossen!
Ich liebe Lenny über alles und nahezu alle Windhunderassen (bei mir insbesondere der Ibicenco) sind meine absoluten Traumhunde, aber mein Fazit ist ganz klar, einmal Windhund und nie wieder! Und das wo Lenny nur ein Mix ist. Ich bin einfach gerne in Gesellschaft, auch beim spazieren gehen. Ich bin durchaus bereit, mit einem Hund zu arbeiten, aber ich wurde sehr einsam in dieser Zeit und wenn man dann plötzlich erkennt, das bei diesem Hund so gar nichts an Erziehung funktioniert, wie bei einem "ottonormal" Hund wird man seeehr frustriert. Niemand wollte mehr mit mir spazieren gehen, da Freilauf völlig unmöglich und mit Schleppleine eine Katastrophe. Das war einfach allen zu anstrengend und ich war deprimiert, weil alle ganz entspannt spazieren gehen und die Hunde miteinander toben konnten und ich total angespannt war und Lenny an der Leine rumgesprungen ist, weil er natürlich mitrennen wollte. Und wenn ich es mal gewagt habe, ihn in "wildarmen" Gebieten abzuleinen (und meine Sichtweise "wildarm" war eine völlig andere als die meines Hundes...) war keine Unterhaltung mehr möglich, weil man zu 150% konzentriert auf den Hund achten musste, zudem diese Rassen oftmals einen viel größeren Freilaufradius haben. Und einmal losgespurtet reagieren diese Hunde auf überhaupt gar nichts mehr (immer von den Erfahrungen berichtet, die ich bisher sammeln konnte/durfte)! Lenny hat im übrigen auch einen sch...
auf die Aussage "nur Sichtjäger" gegeben. Der hatte eine Nase vom Feinsten und kam da mal ein Geruch an, der für ihn als interessant eingestuft wurde, war er schon kaum mehr ansprechbar.
Und das Coursing, solltest Du das vorhaben, arbeitet einem möglichen Freilauf nur noch mehr entgegen. Ich war lange Zeit in einem Windhundeforum und dort kamen halt viele aus Großstädten, wo diese Windhundfreilaufflächen oder Coursingbahnen wohl öfter zu finden sind. Hier bei uns auf dem Land gibt es sowas nicht, also war es an mir, den Hund 7 Tage die Woche artgerecht zu beschäftigen. Wenn Du sicher stellen kannst, das Ihr vernünftig eingezäunte Auslaufflächen habt und evtl. sogar eine Coursingbahn, dann musst Du noch gewillt sein, zumindest die Auslaufflächen mehrmals in der Woche zu besuchen, denn einen Greyhound oder allgemein einen Windhund ganz locker mal abzuleinen, halte ich für die absolute Ausnahme.
Was ich 1. einmal selber miterlebt habe und 2. von ganz vielen Grey-, Galgo- und Podencobesitzern bestätigt bekommen habe ist, das diese Hunde sehr rassistisch sind was den Auslauf und das Spielen angeht. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, das ein Grey/Galgo/Podenco noch andere seiner Rasse in dem Auslauf vorfindet, da sie eben ganz speziell spielen und oftmals das Jagen nach einem ausgewählten Hund beginnen. Unser Lenny war so ein "Opfer" bei unserem 1. und letzten Besuch eines solchen Auslaufes, für den wir weit über eine Stunde gefahren sind, weil wir dachten, er braucht das, da eben nicht ableinbar.
Ich denke, Deine Haltungsvoraussetzungen sind ebenso gut für jede andere Rasse geeignet und ich würde von einem Grey abraten, aber eben aus meiner Sicht und mit meinen Erfahrungen. Zudem muss ich ganz ehrlich sagen, sollte einer dieser Rassen, aus welchem Grund auch immer (ich wüsste gerade keinen) noch mal bei mir einziehen, dann nur paarweise, nur mit großem eingezäunten Grundstück (mind. 2m hoch und in die Erde einbetoniert!), damit sie sich da austoben können, weil eben ein Spaziergang leinenlos so gut wie unmöglich, bzw. eher die Ausnahme ist. Und dann käme auch NUR ein Windiger aus dem Tierschutz in Frage. Ich finde es gut, das gerade bei den Windhunden so tief gebohrt wird bei möglichen, neuen Besitzern, weil sich viele einfach nunmal in das Äußere dieser Hunde verliebt haben, in das anmutige, das grazile und überhaupt nicht wissen, auf was für eine Lebensaufgabe sie sich da einlassen würden. Und bevor so ein Hund später noch 5 Mal weitergereicht wird, wird eben lieber mit Vorsicht vermittelt.
Letztendlich ist ja Deine Entscheidung, aber Du hast nach Meinungen gefragt und meine Meinung wäre, die Rasse lieber nochmal überdenken. Im übrigen entspricht unsere Zwergteckeldame exakt Deiner Beschreibung, wie ein Hund sein solltesogar ihre Ohren liegen so (wenn es auch für den Dackel an sich ja nicht so sein sollte...).
LG
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Also Greyhounds finde ich auch super. Mein Bekannter hat eine Hündin - und wenn der Hund Jagdtrieb oder irgendwas in der Art hat, weiß ich auch nicht.
Klar, haben viele Greyhounds Jagdtrieb und als Hofhund (nicht abwertend gemeint) gäbe es bessere Alternativen. Aber wenn dir nun mal die Rasse gefällt und du genug Zeit und Nerven in die Erziehung des Hundes steckst, sollte das auch mit einem Greyhound zu machen sein.
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Wow. Einfach nur... wow.
Ich find das grade echt heftig.Die eine hat gar keinen Hund dieser Rasse und sagt selbst, dass sie "von Windhunden nicht so viel Ahnung" hat, räte aber lieber zu einem "normalen Hund", die andere hat ebenfalls keinen Hund dieser Rasse, hat sich anscheinend selber die falsche Rasse für ihre Bedingungen und/oder Fähigkeiten angeschafft, aber weiß auf jeden Fall, das so ein Greyhound ganz was fürchterliches ist.
Ich bin beeindruckt von so viel geballtem Fachwissen gepaart mit tiefgehender Rasseerfahrung.Meine Greyhounds und viele andere die ich kenne:
- Haben Nerven aus Drahtseilen und eine hohe Reizschwelle gegenüber allem möglichen Umwelteinflüssen, sind dabei aber sensibel und ausgesprochen führerweich.
- Sind Fremden gegenüber aufgeschlossen und finden Menschen grundsätzlich toll.
- Sind leicht zu motivierende Mitmacherhunde, die sehr personenbezogen sind und denen grundsätzlich viel dran gelegen ist es ihrer Bezugsperson recht zu machen. Nichts hassen sie so sehr wie schlechte Stimmung. Sie sind für jeden Quatsch zu haben und freuen sich immer, wenn man sich mit ihnen beschäftigt oder sie einfach dabei sein dürfen. Ich habe keinen Vergleich zu eigenen "normalen"Hunden (allerdings beruflich ziemlich viel Hundeerfahrung), aber ich finde Greyhounds sind ausgesprochen leicht zu erziehende Hunde.
- Haben mit anderen Hunden unterdurchschnittlich wenig Probleme, finden andere Hunde erstmal positiv-interessant bis neutral und gehen Stress im Zweifelsfall eher aus dem Weg.
- Leben problemlos mit Katzen und Kleintieren zusammen obwohl sie beide erwachsen aus jagdlicher Verwendung bzw direkt von der Rennbahn kamen. Haben null Probleme mit bzw angemessenen Respekt vor Großtieren und ich könnte mit ihnen nach etwas üben mit Sicherheit ohne Leine durch einen Hühnerhof laufen (freilaufende Hühner und Enten an/auf unserer Gassistrecke sind jedenfalls kein Problem, da nehme ich sie ins Fuß und gut ist).
- Laufen täglich in der freien Natur frei, in der Regel 1-2 Stunden mit mehr oder weniger Leinenabschnitten dazwischen. Ebenso meine Salukihündin.
- Sind mir, einerseits dank guter Erziehung und andererseits dank guter Auswahl der Gassigebiete und -zeiten in inzwischen 8 Jahren nahezu täglichem Freilauf nur bei einer knappen Hand voll Gelegenheiten "aus der Hand gegangen", waren nie auch nur annähernd erfolgreich und nie länger als 1-2 Minuten außer Kontrolle, und das obwohl ich fast immer mit 2-3 gleichzeitig abgeleinten Hunden gehe. Eine Quote, über die sicherlich so macher Besitzer eines "normalen" Hundes froh wäre.
Ich würd mir den Gnadenschuss geben bevor ich dauerhaft mit drei Hunden an der Schleppleine oder überhaupt ausschließlich angeleint durch die Gegend tingel. Der nächste Hund kam immer erst, wenn der/die vorherigen gut erzogen waren, das heißt: Ohne direkte Wildsichtung (Hase oder Reh rennt sichtbar über die Wiese) so gehorsam wie jeder stinknormale 0815Ottonormalfiffi auch, einschließlich gutem Abruf aus dem Spiel und bei anderen Hunden. Das hat jeweils 1-2 Jahre gedauert.
Sehe ich Wild vor ihnen, kann ich sie abrufen, in der zugegeben kaum vorhandenen "Schrecksekunde" zwischen Sichtung und Start auch noch, danach nicht mehr. Das ist genau das einzige was sie von anderen Hunden unterscheidet, außer natürlich ihrem generell extrem angenehmen, unkompliziertem Wesen.
Und nein, ich glaube nicht das ich Ausnahmegreyhounds bzw einen Ausnahmesaluki habe. Den ersten wollte seine Vorbesitzerin (die ihn direkt aus Irland hatte) unter anderem deswegen nicht mehr, weil er bei der kleinsten sich bietenden Chance weglief: Leine ab... Hund weg, Kofferraum nicht schnell genug zu... Hund weg, Haustür nur angelehnt... Hund weg. Und dann war er tagelang weg. Der örtlichen Jägerschaft war er gut bekannt, zum Glück waren das alles nette Leute und gut mit der Besitzerin befreundet.
Es hat sich zufällig ergeben das ich diesen Hund übernommen hab, ich hab nicht erwartet mit ihm so weit zu kommen wie ich gekommen bin (de facto hab ich das mit dem "niemals ableinbar" anfangs geglaubt), aber ich hab es versucht und es hat sich geloht.
Ich hab nicht nach einem "einfachen" oder "jagdtrieblosen" Windhund gesucht und ein solche ist bzw war er auch nicht.Der zweite wollte anfangs alles packen was unter kniehoch ist und sich schnell bewegt, einschließlich kleiner Hunde und natürlich auch einschließlich Katzen und Kleintiere.
Auch bei diesem hatte ich nicht gezielt nach einem Grey mit wenig Jagdtrieb geschaut, wohl aber nach einem der Hundeverträglich ist da ich zu der Zeit in der Großstadt lebte wo es vor anderen Hunden nur so wimmelte. Da mehr oder minder eine Direktvermittlung aus dem Ausland war (würde ich heute nicht mehr machen und auch nur erfahrenen oder sehr flexibelen Leuten empfehlen) hat das leider so gar nicht hingehauen. Hetztrieb hat der jedenfalls auch in rassetypischer Ausprägung, auch wenn er sonst in jeder Hinsicht stockbrav und einfach war.Mit der Salukihündin, die ich mit 7 Monate ohne schlechte Vorerfahrungen, aber auch nicht sonderlich gut sozialisiert bekommen hab, war es nicht annähernd so viel Arbeit, da gabs ja nix zu korrigieren, nur einiges aufzuholen und zu neues zu lernen.
Bei der habe ich gezielt nach einer Verpaarung aus noch in den letzten Generationen (ihre Mutter und beide Großeltern väterlicherseits) jagdlich verwendeten Zucht gesucht, gern mit viel "Pep". Auch das ist also kein extra für viel Freilauf ausgesuchter "Windhund light", eher das Gegenteil.Darüber, ob Windhundsport den Jagdtrieb/Hetztrieb fördert, gibt es verschiedene Auffassungen. Die einen sagen ja, die andern nein. Ich denke das hängt vom Hund und vor allem sehr stark vom restlichen Umfeld und der Erziehung ab.
Ich kenne jedenfalls Windhunde die auf der Bahn oder beim Coursing laufen und ebenso problemlos abgeleint werden können wie meine, welche die Windhundsport machen und nicht von der Leine kommen, welche die keinen Windhundsport machen und trotzdem nicht abgeleint werden können und zu guter Letzt welche die nicht rennen oder coursen und gut ableinbar sind (meine fallen auch unter letzteres).Ich denke Rennen und Coursing sind ein "kann", kein "muss". Wichtiger ist die Möglichkeit, täglich die Beine mal richtig lang zu machen, wenigstens für den einen oder anderen schönen Sprint. Am besten mit anderen Hunden und am allerbesten mit anderen Windhunden.
Und natürlich ganz normale, schöne, lange Spaziergänge, wenn's geht zumindest streckenweise ohne Leine.
"Rassismus" unter Hunden ist meiner Meinung nach zu einem gewissen Teil durch gemeinsame Vorlieben z.B. für gewisse Spiele sowie durch einfachere Verständigung durch ähnlicheres Ausdrucksverhalten zu erklären.
Ausartende Hetzspielchen oder gar sogenannte Mobbingattacken bei denen ein Hund wirklich zum Opfer und dann auch auseinandergenommen wird, haben aber nix mit windhundtypischem Rassismus zu tun, sondern sind das Ergebnis schlechter Sozialisation, schlechter Erziehung und schlechter Beaufsichtigung.
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Marula, ich finde es so super, dass du immer wieder aufs Neue ausführlich, geduldig und mit viel Fachwissen erklärst, wenn es Fragen zum Thema Windhund gibt.
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Zitat
Wow. Einfach nur... wow.
Ich find das grade echt heftig.Die eine hat gar keinen Hund dieser Rasse und sagt selbst, dass sie "von Windhunden nicht so viel Ahnung" hat, räte aber lieber zu einem "normalen Hund",
Ich bin beeindruckt von so viel geballtem Fachwissen gepaart mit tiefgehender Rasseerfahrung.
Ich kenne mich mit Koppeln und Zäunen aus, und deswegen habe ich geschrieben - eine Koppel, auch ne Shettykoppel, ist eher kein Windhundgeeigneter Auslauf.
Aber wenn du als Windhundexpertin dazu raten kannst, sich auf Koppelzäune zu verlassen...
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Marula
Ich kann wirklich den Großteil so unterstreichen und ich habe Rasseerfahrung und kenne sehr viele Greyhounds und ähnliche Windhunde. Mit Podis finde ich sie so gut wie nicht vergleichbar und ich muss sagen, wenn man sich in einen Windhund verliebt hat, wird man nicht glücklich mit einem ach-so-einfachen "Normalo-Hund".Ich bin sehr gut damit gefahren, einfach vom Schlimmsten auszugehen. In dem Fall einen niemals ableinbaren, bei Katzen und Kleintieren ausrastenden, nicht erziehbaren Hund zu bekommen.
Gerade vor der Erstanschaffung so "lasch" vom Ableinen zu sprechen finde ich falsch! Es gibt durchaus Greys, die in offenem Gelände NICHT ableinbar sind. Vielleicht sind sie nicht die absolute Regel, aber es gibt sie durchaus und soooo unfassbar selten sind sie dann doch nicht!Ich denke, wenn du damit leben könntest, die Koppeln noch sicherer einzuzäunen, den Hund auf Spaziergängen und auf dem Hof nicht ableinen zu können - schaff dir einen Greyhound an! Dann kann es nur besser werden als erwartet, aber wenn der Ernstfall eintritt, ist man vorbereitet.
Die Einstellung "das geht schon alles irgendwie" hat schon so manchen gegen die Wand rennen lassen.
Ich denke, mit den eben genannten "Vorraussetzungen" (also Hund auf dem Hof nicht frei rumwuseln lassen etc.) hat auch keine seriöse(!!) Orga ein Problem damit, dir einen Grey zu geben. -
Zitat
Ich kenne mich mit Koppeln und Zäunen aus, und deswegen habe ich geschrieben - eine Koppel, auch ne Shettykoppel, ist eher kein Windhundgeeigneter Auslauf.
Aber wenn du als Windhundexpertin dazu raten kannst, sich auf Koppelzäune zu verlassen...
Zieh dir den Schuh an wenn du magst, mein Beitrag bezog sich eigentlich hauptsächlich auf den von Mapeleca. Aber wenn du so eine Steilvorlage lieferst von wegen "normaler Hund", dann wunder dich nicht wenn da was zurückommt.Ich bin auch lange geritten und würde nen normalen Pferdekoppelzaun jetzt auch nicht als super geeignete Hundeeinzäunung bezeichnen. Unsere Shettykoppel aber durchaus, die war nämlich mit 1,20 m Schafknotendraht und drei Litzen E-Zaun innen gesichert, weil die Biester sich spätestens mit dem dicken isolierenden Winterpelz durch normale Litzenzäune einfach durchgeschoben haben und den Knotengitterzaun allein einfach plattgedrückt hätten.
Ich persönlich hab kein Problem damit, wenn die Hunde sich mal am E-Zaun eine fitschen, passiert doch jedem Reiterhund mal und da kommen die auch wieder drüber weg. Macht man halt die Spannung die ersten Tage etwas niedriger als man es bei einem Shetty-Ausbrecherkönig im Winterfell machen würde damit die Hunde bei der ersten Begegnung mit dem Zaun nicht grad wegfliegen und gut ist.Unsere damaligen 1,20m wären etwas niedrig für die meisten großen Hunde. Meine würden das respektieren, die springen nicht großartig, aber davon kann man natürlich nicht ausgehen, das ist nicht rassetypisch oder so. Wenn sie auch große Pferde haben, werden ja sicher noch ein paar höhere Reihen Litze da sein. Macht man notfalls noch ne Reihe dazwischen und darunter oder darüber, auf Litze kann kein Hund aufsetzen und sich durchwinden ist mit Strom drin auch eher nicht drin.
Durchbuddeln kann dir mit absolut jedem anderen Hund auch passieren, Greys sind eigentlich keine großen Gräber, nicht mehr als andere Hunde auch (im Gegensatz zu zum Beispiel Podencos oder Huskys). Wüsste jedenfalls kaum jemanden, weder mit Windhunden noch mit anderen Rassen, der einen ganzen Garten oder größeren Auslauf mit versenktem Zaunfuß gebaut hätte. Viel zu teuer, wird höchstens bei kleinen Flächen mal gemacht. Die Windhundausläufe haben auch keinen Untergrabeschutz.Wie auch immer, ich habe nicht geschrieben, das hier jedes Detail wunderbar und perfekt durchdacht ist (dafür müsste die Threaderstellerin erstmal noch den einen oder anderen Beitrag verfassen und solche Sachen wie z.B. ne passende Umzäunung anlegen macht man ja vielleicht auch erst, wenn die Hundeanschaffung konkret wird... allein das das Land dafür vorhanden wäre, ist doch schonmal eine sehr luxuriöse Ausgangslage), sondern nur, dass ich meine Hunde, die nunmal der hier besprochenen Rasse angehören, unter diesen bisher geschilderten Bedingungen gut halten könnte.
Ich klär auch gern über Nachteile und zu erwartende Probleme auf, hab ich in diesem Forum auch wirklich schon oft und ausführlich genug gemacht. Aber dann bitte realitätsbasiert und nicht weil man sich irgendwas zusammenreimt obwohl man wenig bis keine persönliche Erfahrung mit der Rasse hat.
Snill:
Ja, vom schlimmste auszugehen ist nicht verkehrt! Das wäre in dem Fall halt niemals in freiem Gelände ableinen zu können. Ging mir ja auch so anfangs.
Aber ich persönlich kann das eher nicht bestätigen. Ich kenne welche, die kann man nur an wenigen, ausgewählten Stellen mal für eine Flitzerunde mit anderen Hunden laufen lassen und andere, die gehen in passendem Gelände auch ne ganze Runde ohne Leine (ua meine eigenen).Und grade die Züchter von denen ich ein bisschen was halte (und Leute, die da Welpen gekauft haben), die haben alle ableinbare und relativ gut hörende Hunde - was nicht heißt, dass die nicht jagen würden wenn sich eine günstige Gelegenheit ergeben würde, aber da ist mal halt als Halter in der Pflicht.
Diejenigen Leute die ich kenne, die gar nicht ohne Zaune ableinen, sind fast nur a) Rescuehundebesitzer deren Hund eventuell wirklich durch Vorerfahrungen schwierig geworden ist oder die (sorry, aber ist so) wenig Plan haben oder b) fanatische Rennleute, die sich vor Verletzungen fürchten und irgendwas vom Ferrari unter den Hunden, den man auch nicht im Gelände fahren könnte, faseln.
Gibt natürlich auch welche, die einfach auch Sicherheitsbedürfniss/Unsicherheit nicht ableinen. Wäre nicht mein Ding, aber jedem das seine, solange der Hund wenigstens eingezäunt und bei schönen Leinenspaziergängen ordentlich Bewegung haben darf.
Grad wenn man sich nen ordentlich gezogenen und aufgezogenen Welpen holt, dann hat man meiner Ansicht nach wirklich gute Chancen auf zumindest kontrollierten Freilauf. Ein Hund für's verträumt durch's Grüne schlendern ist ein Greyhound aber sicher nicht!!! -
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