Aggressionen der Alphahündin
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Hallo ihr lieben,
ich bin neu hier und erhoffe mir von dem Forum nette Gespräche und einen hilfreichen Austausch.
Der aktuelle Grund für meine Anmeldung ist ein Problem zwischen meinen Hunden.
Zur Vorgeschichte:
Vor sechs Jahren zog meine erste Hündin bei uns ein. Die ist eine willensstarke aber dennoch gut erzogene Jack Russell Dame Namens Luise. Leider waren wir zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut Informiert. Wir waren also nicht mit ihr in der Hundeschule sondern haben ihr alles zuhause und selbst beigebracht. Sie hat schon Kontakt zu anderen Hunden gehabt aber eben nicht so häufig wie in der Hundeschule... manchmal ist sie sehr freundlich zu anderen Hunden manchmal aber auch nicht... äußert sich dann aber nur durch bellen... beißen tut sie nicht.
Vor einem Jahr zog dann Cockerpoo Hündin Emma bei uns ein. Emma besuchte von Anfang an die Hundeschule und ist ebenfalls schon gut erzogen... Sie meistert gerade ihre ersten Einsätze als Therapie/Besuchshund. Sie ist sehr sozial und absolut nicht dominant. Sie bellt nie andere Hunde an und ist immer freundlich.
Im Dezember letzten Jahres zog Nummer drei bei uns ein. Ein ausgesetzter Hund den ich in einem Schuhkarton mit geschätzten sechs Wochen gefunden habe. Die kleine Lillie ist ein Mischling. Sie besucht auch die Hundeschule und ist welpentypisch sehr quirlig und setzt ihre Kopf gerne einmal durch.So nun zu meinem Problem:
Die erste Hündin attackiert die zweite Hündin in für mich unerklärlichen Situationen. Sie wird sehr böse und kneift wohl auch schon mal zu. Aber das findet eben nur ab und zu statt.... in anderen Momenten spielen sie zusammen oder liegen gemeinsam auf der Decke.
Wir dachten anfangs die erste Hündin sei eifersüchtig und würde sich deshlab so verhalten... aber als Hündin Nummer drei ins Spiel kam sah die Sache anders aus. Die erste Hündin und die zuletzt dazu gekommen ist lieben sich regelrecht. Sie sind immer überall zu zweit und spielen toben und putzen sich. Da zeigt die erste Hündin sich von einer ganz anderen und freundlicheren Seite.An was kann diese Aggression gegenüber der zweiten Hündin liegen und was kann ich dagegen tun ?
Ich bin verzweifelt da ich mich von keinem meiner Hunde trennen möchte
Vielleicht hat jemand von euch eine ähnlich Erfahrung gemacht oder eine Idee was ich falsch mache...
Ich würde mich sehr über Antworten freuen und hoffe es war jetzt einigermaßen verständlich
Liebe Grüße
Anna-Lena mit Luise, Emma und Lillie -
- Vor einem Moment
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Hallo,
die erste Huendin ist 6 Jahre alt?
Wie alt sind genau die anderen beiden?
Ist jemand kastriert?
War die mittler schon laeufig?
Wie aeussern sich genau die Agressionen der aeltesten?
Und in welchem Zusammenhang? -
Ich würde nen Trainer drauf schauen lassen.
Insgesamt musst du, wie es sich anhört, mehr regeln im Rudel aufstellen und schneller eingreifen. Sprich: Du musst der ersten Hündin untersagen, die zweite zu maßregeln oder zu zwicken etc.
Greife ein, noch bevor Situationen eskallieren können. Notfalls würde ich die beiden trennen, in Situationen, in denen du sie nicht beobachten kannst.Möglicherweise sendet auch die 2. Hündin Signale aus, mit denen sie auf Kontrontation geht, ohne dass Ihr als Menschen das merkt.
Dass die älteste mit dem Welpen klar kommt, heißt noch nichts. Das kann sich ändern, sobald der Welper selbst erwachen wird.Wie gesagt, beobachte die Hunde ganz genau, und lass mal einen Profi drauf schauen.
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Zitat
Insgesamt musst du, wie es sich anhört, mehr regeln im Rudel aufstellen und schneller eingreifen. Sprich: Du musst der ersten Hündin untersagen, die zweite zu maßregeln oder zu zwicken etc.
Im Prinzip finde ich deine Tipps ganz gut, ausser den im zweiten Satz....
Und die Begruendung liegt genau darin, was Du danach geschrieben hast:
Es kann tatsaechlich sein, dass die Zweithuendin Signale aussendet. Viele Sachen bekommen wir als Halter gar nicht mit. Sollte die 2. Huendin die erste provozieren und dann aber die erste Huendin gemassregelt werden, waere das in meinen Augen der falsche Weg.
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Zitat
Im Prinzip finde ich deine Tipps ganz gut, ausser den im zweiten Satz....
Und die Begruendung liegt genau darin, was Du danach geschrieben hast:
Es kann tatsaechlich sein, dass die Zweithuendin Signale aussendet. Viele Sachen bekommen wir als Halter gar nicht mit. Sollte die 2. Huendin die erste provozieren und dann aber die erste Huendin gemassregelt werden, waere das in meinen Augen der falsche Weg.
Ja, genau deshalb muss man ja zukünftig besser beobachten und eingreifen, bevor was eskaliert. Natürlich muss man evtl. auch die zweite Hündin stoppen, falls die Signale zum Kampf von ihr ausgehen.
Das war jetzt eher allgemein gemeint. Also im Sinne von "einschreiten, bevor es zum Kampf kommt". -
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Ich hatte hier mit meinen Hündinnen dasselbe Problem. Die erste und ältere ist dabei eigentlich die sozialere, die nie von sich aus Streit anfangen würde.
Die jüngere (doppelt so schwer wie die ältere) ist hingegen die "Mistmaus", schnell mal eifersüchtig, will alle Ressourcen für sich usw.
Ein paar Mal hat es mächtig gekracht, einmal floss dabei auch richtig viel Blut.Und trotzdem habe ich bis heute den Verdacht, dass diese Kämpfe a u c h von der passiveren älteren Hündin ausgingen. Es hat immer dann gekracht, wenn die ältere gerade sehr selbstbewusst geworden war, und sich dabei auch selbst überschätzt hat.
Die Situationen selbst hab ich nie beobachtet, es passierte immer nur, wenn ich nicht im Raum war. Es ging jedes Mal um Futter/ Leckerchen.Die Konsequenz ist nun:
1. Ich trenne beide, wenn ich sie nicht im Blick haben kann.
2. Ich beobachte ganz genau die Stimmung im Rudel, d.h. ich achte drauf, dass alle ausgeglichen sind, sich kein Stress/ Frust aufstaut. Falls sich dies doch einmal nicht vermeiden lässt, werden die Hündinnen vorsichtshalber getrennt.
3. Ich achte darauf, dass die ältere nicht übermütig und "zu selbstbewusst" wird und sich dadurch dann überschätzt, denn sie hat im Falle eines Kampfes null Chancen gegen die jüngere.
4. Gefüttert wird prinzipiell nur getrennt, auch Kauzeugs etc. gibts nur in getrennten Räumen und nur sehr selten. Bei Leckerchen achte ich sehr darauf, dass ich immer dabei bin, wenn beide was bekommen.
Keine Ressourcen, auf die beide abfahren könnten, liegen frei herum.Auf diese Weise klappt alles prima. Die beiden mögen sich, kuscheln meist zusammen usw.
Aber wie gesagt, muss ich ein Auge drauf haben und das Rudel lenken, damit es gar nicht erst noch einmal zu Streitereien kommt. -
Hallo Coucou,
ich habe aehnliche Erfahrungen gemacht. Ich habe 4 Huendinnen und es war immer die aelteste beteiligt.
Erst gab es Krach mit der zweitaeltesten, dann mit der drittaeltesten. Ich habe 2 mal verschiedenartig reagiert mit 2 verschiedenen Ergebnissen:Bei dem ersten Krach mit der zweitaeltesten habe ich immer korrigiert und jedes Gebrummel unterbunden. Ergebnis, kurz und knapp: die Huendinnen sind sich eines Tages tatsaechlich arg an den Kragen gegangen. Ich muss sie deshalb seit dem Tag IMMER getrennt halten, denn sie gehen sofort aufeinander los.
Bei der drittaeltesten habe ich dann komplett anders reagiert: Ich habe die aeltere NICHT korrigiert, sondern die juengere... solange bis eine Auseinandersetzung zwischen den beiden nicht mehr aufzuhalten war. Ich hatte mir ueberlegt, ich lasse sie das austragen. Dann ist die Sache erstmal fuer laenger geklaert.
So beschlossen und so durchgezogen. Ergebnis: die Huendinnen leben nach wie vor zusammen und brummeln auch nicht mehr.Natuerlich ist das eine ganz persoenliche Entscheidung und man sollte auch wissen, auf was man sich da einlaesst, denn es ist nicht schoen, wenn 2 Hunde sich in der Wolle haben und noch viel unschoener, wenn man evt nicht mal weiss wie es enden koennte. Da die Huendinnen beide 40 kg wiegen und kraeftemaessig auch aehnlich ausgestattet sind und ich natuerlich waehrend der Auseinandersetzung "parat" stand, habe ich das riskiert.
Das Rudel habe ich aber nicht dazugelassen. Hatte zu dem Zeitpunkt 8 Hunde hier.
Kommunikation unter den Rudelmitgliedern und manchmal auch eine etwas heftigere Auseinandersetzung wirken im grossen und ganzen "entspannend" auf das Rudel. Denn nachdem die Sache geklaert ist, gibt es keine unterschwelligen Spannungen mehr, die das harmonische Zusammenleben stoeren koennen.
Also koennen manche Streiterein, die Hunde auch mal unter sich ausmachen, auch (langsfristig gesehen) deeskalierend sein. -
Ja, aber es kommt sicher auf das Ausmaß der "Streitereien" an.
Beim letzten Streit wäre meine kleine Hündin fast verblutet. Das brauche ich nicht noch einmal, und werde es auch nicht mehr zulassen, dass es zum Streit kommt.
Kommt auch auf die Rasse an, denke ich.
Meine "größere" ist eine Engl. Bulldogge. Sie brummt und droht nicht. Sondern sie ist im Prinzip gutmütig mit hoher Reizschwelle. Aber wenn es dann knallt, dann plötzlich und mit voller Wucht, ohne Drohen oder Knurren.
Die kleine ist ein Mops, und der Bulldogge haushoch unterlegen.Dazu kommt, dass sich die beiden, wenn sie sich ineinander verbeissen, nicht mehr von mir davon abbringen lassen. Und obwohl sie ja wahrlich keine großen Hunde sind, kann ich sie nur mit größter Mühe wieder trennen.
Da es sonst im Prinzip keine Spannungen gibt, sondern es immer nur um Ressourcen (irgendwas Leckeres) ging, z.B. auch ein Stück Butterpapier, das eine von beiden aus dem Mülleimer gefischt hatte, achte ich eben darauf, dass es gar nicht mehr dazu kommt, dass die beiden aufeinander losgehen.
Beim Mops ist es eben so, dass sie friedlich ist, aber wenn es um was Eßbares geht, dann vergisst sie sich und mein Verdacht ist eben, dass sie diejenige ist, die dann fixiert oder ihr Leckerchen verteidigt hat.Da sich Aggressionen auch festigen können, halte ich nichts davon, Streitereien zuzulassen.
Aber wie gesagt kommt es auf das Rudel und die Hunde an. Eine Bekannte von mir hat auch 7 Hunde und sie meint, auch da gibt es mal Krach, aber nie wurde ein Hund bislang verletzt, daher lässt sie die Hunde auch machen.
Meine Kleine wäre damals aber fast verblutet, daher ist es mir schlicht und ergreifend zu riskant. Das brauche ich nicht noch einmal und käme es noch einmal zu so einer Auseinandersetzung, würde ich eine von beiden vermutlich abgeben.
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Ja wenn es bei Dir nur um Futter geht, dann ist das auch ganz gut zu haendeln so wie du es machst.
In meinen Faellen lag der Grund immer etwas tiefer.Und klar soll kein Hund ernsthaft zu schaden kommen.
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Ich denke, es geht hauptsächlich um Futter.
Es gab auch Zeiten, da war die Bulldogge öfter mal respektlos dem Mops gegenüber.
Z.B. Mops liegt auf dem Sofa, Bulldogge drängelt sich genau an diesen Platz, und schubst den Mops weg oder setzt sich einfach drauf.
Das habe ich zwischenzeitlich auch unterbunden.Und die Mops-Maus ist wirklich sozial, hat aber bestimmt auch gespürt, dass sie etwas "unterdrückt" wird.
Und als ich dann eine Weile viel mit dem Mops gespielt habe, hat sie sich so selbstbewusst gefühlt, dass sie wohl dachte, sie kann dann mal den Aufstand gegen die Große wagen. Ausschlag war ein Leckerchen, ja.
Aber als es so richtig geknallt hat, hatte die Bulldogge auch starke Schmerzen (Ohrenentzündung) und war generell gestresst und unausgelastet, weil wir mitten im Umzug steckten.
Also da kamen dann verschiedene ungünstige Faktoren zusammen.Daher achte ich nun drauf, dass der Mops generell von der Bulldogge respektiert wird, d.h., dass sie nicht mehr herumgeschubst wird etc.
Aber auch darauf, dass der Mops sich seiner Position bewusst bleibt und nicht größenwahnsinnig wird.
Und eben zu guter Letzt darauf, dass Ressourcen nicht mehr zum Streitpunkt werden können.
Und vor allem darauf, dass die allgemeine Stimmung entspannt und ausgeglichen ist.Bei uns klappt das so. Wie gesagt, kommt es hier nicht zu Knurren, Stänkern, Raufen o.ä. Gar nie.
Sondern wenn es knallt, dann richtig mit fixieren und ineinander verbeißen. Und das ist zu unterbinden.Aber jedes Rudel ist anders, daher muss man einfach schauen, was zum eigenen Rudel passt.
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