Unsicher, sucht aber keine Hilfe -> eingreifen?
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Hallo
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ich brauche mal euren Rat, was hättet ihr getan?
Luna ist ein Hund, der keinen Kontakt zu anderen Hunden braucht. Sie ist bei Hundekontakt relativ unsicher und ich gehe mit ihr, wann immer möglich, einen Bogen um Hunde. Man merkt, dass Luna das dankend annimmt. Gut, soweit der Regelfall.
Gestern kam ich an einer relativ unübersichtlichen Stelle vorbei. Unübersichtlich, weil man nicht sieht, wer den Weg von rechts kommt. Da kam nun also ein Schäferhund angerannt (er schleicht sich an, um dann loszusprinten, und hier war er schon in der Sprintphase). Luna hatte eine Bürste und die Rute hängend, bei ihr ein Zeichen von Unsicherheit. Es kam noch ein zweiter Hund dazu, sie haben aber nicht gemobbt, sonst wäre ich natürlich dazwischen gegangen.
Nun... Wärt ihr aktiv hingegangen, wenn ein Hund euren sichtlich unsicheren Hund bedrängt? Luna hat von sich aus keine Hilfe gesucht, sie weiß aber, dass sie das darf/kann und dann auch Hilfe bekommt. Ich bin zügig weiter (habe sie dabei nicht aus den Augen gelassen), um sie möglichst schnell aus der Situation zu bekommen.
Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich sie an der Stelle nicht bei mir behalten habe, aber gut :/ .
Danke
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- Vor einem Moment
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Hi
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Ich versuche erst mal alle fremden Hunde abzublocken, wenn ich vorher keine Rücksprache mit den Besitzern über die Verträglichkeit gehalten hab. Mein Hund ist nicht so groß und könnte sich zB gegen einen Schäferhund nicht wehren und bevor ich da eingreifen muss, wenn mein Hund angegriffen wird, versuche ich dies vorher abzuwenden. Wenn ich dann Rücksprache mit dem Besitzer gehalten hab dürfen sie auch zusammen.
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Ich hätte es an deiner Stelle genauso gemacht, evt. noch ein aufmunterndes Wort gesagt zum Hund, damit der mitzieht und sich mit mir aus der Situation entfernt.
Dieses Sich-aus-der-Situation-entfernen ist ja im Grunde wie Bogenlaufen, sprich es kommt dem unsicheren Hund entgegen.
Du stellst ihm damit auch ein Werkzeug zur Verfügung, erweiterst sein Handlungsrepertoire - das ist der/ein Vorteil, wenn du die Situation nicht komplett für den Hund löst, sondern er etwas selbst dazu beiträgt, nämlich sich aktiv entfernt aus der Situation.
Wenn du den Hund dabei ansprichst, erleichtert ihm das, sich aus der Situation zu lösen. So nach dem Motto: "Jungs, ich würde mich ja gerne von euch weiter beschnüffeln lassen - aber ich muss los, der Boss ruft, hört ihr ja." Denn sonst ist ein "Festfrieren" auch eine normale, deeskalierende Reaktion eines Hundes (flüchten, flirten, kämpfen oder einfrieren sind die gängigen Reaktionen).
Dieses Einfrieren, Rute unter den Schwanz klemmen, Blick senken, Rundrücken ist nicht nur ein Gefühlsausdruck deines Hundes, sondern auch ein Signal an die anderen Hunde. Er beschwichtigt damit, signalisiert, dass von ihm keine Aggression ausgeht. Insofern braucht man da nicht nur Mitleid mit dem Hund haben, denn er kommuniziert so.
Noch ein Tipp: Ich würde an deiner Stelle versuchen, die Situationen positiv abzuschließen.
Ich versuche mit meiner Hündin immer so lange in der Situation zu bleiben, bis sie sich sichtbar entspannt. Dazu bleibe ich selbst stehen oder wähle eine Entfernung zu den Hunden, die meinen Hund entspannen lässt.
Häufig sieht man auch beim Abschnuppern einen Moment, wo der Hund sicherer wirkt (zB weil er gerade an der Nase und nicht am Po beschnüffelt wird) - DANN verlasse ich zügig, aber entspannt die Situation. So dass mein Hund positive Erfahrungen mit Hunden sammelt und nicht mehr Schreckerfahrungen als nötig.
Das ist teils Sekundenarbeit, aber ich erlebe sie als sehr hilfreich für die langfristige Stabilisierung eines unsicheren Hundes.Um dieses "Mein Hund braucht keine anderen Hunde" aufzubrechen, empfehle ich feste Hundekumpel. Dann kann dein Hund mit anderen Hunden "reden", die er kennt, die ihn kennen und wo sich eine Beziehung entwickelt, die das Kommunikationsverhalten schult. Es hilft, damit der Hund merkt: "Es gibt fremde Hunde, die ich doof finde und meine Hundekumpel, die ganz ok sind." Damit vermeidest du eine grundsätzliche Aversion gegen andere Hunde, die im Alltag anstrengend ist, weil man nun mal immer wieder anderen Hunden begegnet.
Wenn dein Hund mit seinen Kumpeln kommunizieren kann, brauchst du dir keinen Kopf zu machen, dass er Fremdhunde nicht mag - du weißt dann, dass er hündisch kann, es nicht grundsätzlich "an ihm liegt", sondern eben an der Konstellation mit dem Fremdhund.Übrigens klingt deine Mischung ja klasse. Ich würde gerne ein Foto von deinem Hund sehen
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Toller Beitrag BigJoy. Das mit dem aus der Situation gehen, wenn er sich entspannt, stelle ich mir sehr schwer vor. Kannst du diesbezüglich noch ein paar Tipps geben, wie mensch das lernen kann? Rufst du sie dann ab, wenn sie sich entspannt?
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Mal unsicher sein darf man doch ab und zu... Das ist nicht schlimm - solange wie bei euch klar ist, dass dein Hund zu dir kann und du ihn schützt.
wichtig wäre mir: den Hund ansprechen "Hey, ich bin da". Selbst cool bleiben und ausstrahlen "Alles easy" und in Bewegung bleiben, so dass dein Hund eine bessere Chance hat, zu dir zu kommen. wenn man steht, kippt die Situation schneller, und die anderen Hund können den Weg zu dir versperren.Wenn du den eindruck hast, ihr wird der Weg abgeschnitten, schau ob du den fremden Hund dann ein bisschen aus dem Weg bekommst. Setz deinen Körper ein, wie die Hunde auch.
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Okay, dann war das doch ganz gut, was ich da gemacht habe
. Übrigens versperrt kein Hund meiner Luna einfach den Weg
.
An meiner "alles easy"-Körpersprache muss ich arbeiten, aber ich bin dabei.
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