
Das weitere Vorgehen...
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HermannDS -
24. Februar 2014 um 14:40
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Hallo an Alle.
Meld ich mich doch mal wieder nach einer ganze Weile, im Sinne eines "Brainstormings".Hermann hat oder hatte (man weiß es derzeit nicht so genau) ja durchaus die ein oder andere Baustelle, bei der er einen aggressiv-zickigen Tonfall an den Tag legte. Unter anderem (und hauptsächlich) war da ja die panische Angst vor anderen Hunden, die wir nur soweit in den Begriff bekamen, dass wir am Ende relativ problemlos unsere Runden ziehen konnten, solange ihn kein (unbekannter) Hund "belästigen" wollte. In gewissen Situationen musste er mit Kommandos abgelenkt werden, aber es war irgendwie in Ordnung.
Anfang des Jahres stand dann mit der Tierärztin fest, dass seine Augen operiert werden müssen (Entropium).Dies' ist vor anderthalb Wochen auch geschehen und nunja, der Hermann scheint ein ganz anderer Hund.
Die operierende Tierärztin (eine andere) hatte letztlich auch angemerkt, dass sie nicht verstehen konnte, weshalb mein eigtl Tierarzt nicht schon früher die OP haben wollte, weil es für Hermann (auch wenn nichts entzündet war oder anderes) sicherlich ein sehr unangenehmes Gefühl sein muss und es durchaus sein kann, dass Teile seines Verhaltens damit zusammenhängen.
Die bisherige Wandlung betrachtet sie aber noch nicht als "ausschlaggebend", aufgrunddessen dass Hermann noch seinen Halskragen trägt.Wie sieht die derzeitige Situation also aus:
- über allem steht wohl "unterschiedlich"
- das "negative" zuerst: Es gab in der Zeit eine Hand voll Hunde, bei denen das alte Repertoire abgespielt wurde (allerdings wieder positiv: nur eine Hand voll!)
- das überwiegend neutrale: Hermann ist generell weitaus entspannter. Er stürzt sich nicht mehr auf Hunde drauf. Ich konnte einige Gespräche mit anderen (unbekannten, neuen) Hundehaltern führen, obwohl deren Hund in der Zeit frei herumlief. Abstand immer so um die 2m. Um irgendwelches Hampeln zu vermeiden, hatte ich weiterhin wegen des Halskragens keinen Hundekontakt zugelassen. Bei Hermann reichte ein "Nein" und die Sache war gegessen. Ich konnte mich kurz unterhalten, irgendwann weiterziehen, ohne Probleme oder Panikattacken meines Hundes.
- das durchaus positive: Während Hermann bisher beim Tierarzt keinen einzigen anderen Hund ausgehalten hatte, interessierte es ihn (trotz der Aufregung mit Autofahren etc. und dass er deutlich angespannt war) die Male nach der OP absolut nicht mehr. Es gab sogar einen Hund, da ist er ganz normal schnuppern gewesen (hatte mal 'nen Moment nicht aufgepasst).
Wenn auf uns Hunde zukommen, die kläffen, dann bellt Hermann zurück - er bellt, auch mal was neues. Kein mörderisches, mit Testosteron vollgepumptes Gekeife mehr... er bellt.
Jetzt aber die Problematik:
Es gibt einige Hunde, bei denen Hermann zieht. Dummerweise (weil es eben auch die Hand voll gab, wo er in sein altes Verhalten zurückfiel) kann ich momentan absolut nicht einschätzen, was er eigtl will. Vorher war er ja immer stocksteif geworden, um dann bei Grenzüberschreitung nach vorne zu springen.
Jetzt zieht er halt häufiger mal, wirkt dabei nicht wirklich unter Strom, wedelt ab und zu sogar mit dem Schwanz, wenn er einen Hund sieht (vorher: NIE) und dennoch ist nicht wirklich abzusehen, ob ich ihn dann doch einfach mal hinlassen sollte, oder ob es doch bloß "Taktik" ist.Deshalb überlege ich gerade die Optionen, die sich mir bieten. Morgen darf der Schirm endlich ab und wir fahren raus, damit er erstmal ordentlich laufen/rasen/toben kann. Das ging nämlich jetzt anderthalb Wochen nicht.
Nur was dann?
Klar ist: Weiter beobachten!
Aber: Bisher musste ich definitiv vorher dafür sorgen, dass Hermann den anderen halt nicht fixiert, sich nicht reinsteigert, dass der Abstand groß genug bleibt etc. etc.
Lassen wir es uns jetzt auf uns zukommen? Geb' ich Hermann jetzt doch erstmal die Freiheit, zu Hunden zu laufen, um zu schauen, wie er das jetzt anstellt? Die Hundewahl wäre sowieso erstmal auf ein paar "rüstige" beschränkt, weil es sicherlich niemandem etwas nützt, wenn ich ihn zu 'nem kläffenden Chihuahua lasse.Oder mache ich mich jetzt doch nochmal auf die Suche nach einem Trainer, um das Ganze begutachten zu lassen? Da die OP und das drumherum doch einiges gekostet hat, müsste das halt noch eine Weile warten.
Ich möchte so gut es geht verhindern, dass er doch wieder in ein altes Verhalten zurückfällt. Selbst wenn es ausschließlich am Kragen jetzt liegen sollte (was ich nicht glaube), müsste es ja irgendwie möglich sein, sein "neues, aufgeschlosseneres Ich" für die Zukunft zu nutzen.
Habt ihr noch Ideen, was und wie ich ausprobieren könnte, ob Hermann jetzt wirklich anders bei Hunden tickt?
Ich denke, an erster Stelle sollte wohl wirklich stehen, dass der Kragen ab ist und sich Hermann körperlich wie geistig ordentlich austoben kann.
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Körperliche Einschränkungen können einen Hund sehr in seinem Verhalten verändern. Insofern, wenn er jetzt besser gucken kann, keine Reizung mehr an den Augen spürt, ist er vielleicht auch insgesamt friedlicher drauf? Die Chance besteht - dass es nicht nur der Kragen war, sondern auch die OP.
Ich würde an eurer Stelle für einen Trainer sparen. Oft reichen wenige Stunden, damit man selber einen Plan hat/bekommt, wie man vorgeht und dann übt man alleine weiter und es flutscht. Den Trainer also als "Anschub" fürs eigene Training, was durch den Trainer Hand und Fuß hat.
Oder vielleicht auch ein Wochenendseminar zu dem Thema, das bieten manche Hundeschulen auch an und man bringt seine Hunde mit und trainiert zusammen, plus Theorieteil wie Videobebachtung (zB Seminare "Kommunikation Hund-Hund").Bis zum Trainer würde ich über eine Schleppleine nachdenken. Damit ihr ihn zielsicher und gefahrlos aus Situationen auspflücken könnt, die er nicht gut meistert (wenn er sich zB droht auf den anderen Hund zu stürzen, wenn er überfordert wirkt usw.) Dann würde ich es durchaus mit anderen freilaufenden Hunden probieren - mit der Option, wie gesagt, ihn da rausholen zu können!
Am besten sind natürlich Hunde, die ihr kennt, auch deren Halter, mit denen man sich absprechen kann und die wissen, worauf gerade das Augenmerk liegt.Noch ein ultimativer Tipp: Bewege dich mit anderen Hundehaltern und deren Hunden! Bleibt nicht stehen zusammen!
Das ist leider so eine Unsitte und bei solchen "Kandidaten" wie deinen rächt sich das sehr.
Bewegung nimmt gleich Spannung raus und die Hunde können sich besser aus dem Weg gehen, besser ihre Nähe/Distanz dosieren, das Spiel dosieren usw., weil man in Bewegung ist.
Es ist auch die Art des Hundes, mit seinem Menschen durch die Gegend "zu ziehen" - nicht zu stehen
Dieses Stehen und die Hunde spielen lassen stammt auf der Welpen- und Junghundzeit, wo es vielleicht eine gewisse Berechtigung hat (bzw das Interesse ist, den Hund "platt zu kriegen", damit er zu Hause pennt), aber mit erwachsenen Hunden ist es nur eine Problemfalle, in die man sich stellt.
Vielleicht findest du ja auch hier übers DF Anschluss an eine regelmäßige Gassirunde? Hunde bauen ja auch Beziehungen auf untereinander und können dann viel feiner miteinander kommunizieren, als wenn sie sich nicht kennen. So können auch ansonsten unverträgliche Hunde durchaus Sozialverhalten pflegen, wenn eine gewisse Gewohnheit reinkommt, mit immer den gleichen Hunden zu laufen.
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Erstmal danke sehr.
Also Hermann läuft sowieso an einer Schleppleine (15m) und wird das natürlich weiterhin tun. Bzgl. anderer Hund hätte er die (vor der OP) nicht mal mehr gebraucht, weil er sich sehr zuverlässig hat herumlotsen lassen. Allerdings war die wichtig für die Tutnixe und (vor allem), weil hier die Parks mit Kaninchen übersät sind und rundherum monströse Straßen platziert sind.
Die Sache mit dem "in Bewegung bleiben" stimmt natürlich vollkommen. So versuche ich das auch zu handhaben. Leider gab es dafür im 3/4 Jahr vor der OP nur 2 Kandidaten. Alle anderen haben entweder den Sinn darin nicht gefunden und sind stehen geblieben oder dann direkt weiter gezogen. Ich hab dann irgendwann aufgegeben zu fragen und war froh drum, wenn Hermann und ich unserer Wege ziehen konnten.
(Hermann hatte auch immer gut gezeigt, dass es am besten lief, wenn er an der Schlepp laufen konnte, man aber gemeinsam in eine Richtung gegangen ist. Konnte dann zwischendurch zwar immer nochmal passieren, dass er sich (vor was auch immer) erschreckt hat und kurz am Keifen war. Aber das war dann eine Sache von (Bruch)Sekunden und dann ging es besser)Die aktuelle Sache (wie oben beschrieben)... ja... da hab ich einfach mal profitiert, dass sich Hermann einfach neben mich gesetzt hat und ich mich kurz unterhalten konnte
Er hat derzeit 5 Hunde, mit denen er zurecht kommt, von denen wir 3 regelmäßig sehen und die anderen beiden eher selten. Das war dann auch in Ordnung für mich (immerhin), als es dann soweit war, dass wir an fremden Hunden einfach vorbei konnten.
Habe vor einer Weile mit einem User hier schon darüber gesprochen, hier mal nach einer Gruppe zu suchen. Kam dann aber die OP dazwischen. Eine "Annonce" ist aber definitiv in Planung, wenn das alles überstanden ist :) Die Hündin meines Bruders hatte nämlich gezeigt, dass er unter ihrer Anleitung viel sicherer wahr. Sie wohnt leider zu weit weg, aber mit ihr gemeinsam waren andere Hunde kein Problem. Deswegen habe ich auch die Hoffnung, hier in der Nähe eine Art "Hundementor" für seine Unsicherheit zu finden.
Waren letzten Sommer bei einer Hundeschule, das hatte es aber leider eher schlimmer gemacht (falsche Methoden), aber höchstwahrscheinlich ist es trotzdem nicht dumm, nochmal nach einer Ausschau zu halten. Wenn sich Hermann jetzt angewöhnt, "fröhlich" zu anderen Hunden zu ziehen, ist das ja auch irgendwie nur ein neues Problem
Aber ich denke, du hast wahrscheinlich recht, dass durch die Schleppleine einem "Hundkontakt ausprobieren" in den nächsten Tagen eigtl nicht viel im Wege steht. Ich mein, verletzen tut er niemanden und selbst wenn es schief geht: Schlimmer als vorher kann es eigtl auch nicht werden.
Wenn man so lange und so oft mit einer Baustelle leben musste, weil Trainer (auch andere, die ich privat mal so konsultiert hatte), Tierarzt und andere Hundehalter absolut nicht verstanden haben, was genau das Problem von Hermann eigtl ist... ja dann ist man doch irgendwie voreingenommen, wenn man jetzt glauben soll, dass sich (aufgrund der Augen) möglicherweise alles "auf einen Schlag" geändert hat.PS: Ja, Hermann scheint generell friedlicher drauf zu sein. Auch was andere Menschen angeht, bei denen ich vorher durchaus gewisse Dinge managen musste. Da hab ich häufiger auch mal Leute im Fahrstuhl vorgelassen, wenn ich gemerkt hab, dass Hermann 'ne komische Stimmung hat. Bisher (also nach der OP) ist er aber viel offener, wedelt eigtl ununterbrochen mit dem Schwanz und ist weitaus weniger schreckhaft. Auch bei Männern, und selbst bei meinem Nachbarn, den Hermann nicht mochte, weil dieser ihn nicht mochte.
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