Seit Zweithund da ist, reagieren andere Hunde aggressiv

Hallo ihr,

ich bin gerade echt ziemlich fertig…

Ich habe eine kastrierte Hündin Dana, 7 Jahre und seit etwa drei Monaten einen kastrierten Rüden Tomi, knapp 3 Jahre.

Dana hatte mit anderen Hunden nie Probleme. Sie hat noch nie gebissen und wurde bis dato auch nie gebissen. War immer relaxt und entspannt.
Nun hat sich das aber geändert seit wir unseren Rüden haben. Als wir in holten, machte er bei Hundebegegnungen jedes Mal ein riesen Spektakel. Er ließ sich kaum beruhigen. Inzwischen ist es besser. Ich kann ihn ziemlich schnell runterfahren. Wenn wir an geeigneten Stellen unterwegs sind, schaffe ich es, dass er andere ziemlich ignoriert. Begegnen wir Hunden aber z.B. an befahrenen Straßen, wo man schlecht ausweichen kann, lässt er schon den ein oder anderen Beller los, v.a. wenn wir vorbei sind (!), beruhigt sich dann aber schnell wieder.
Obwohl Tomi andere Hunde aber ziemlich ignoriert, also sich zumindest nicht steif macht, bei mir bleibt und nicht bellt, rasten anderen Hunde in 60 % der Fälle aus, in 10 % der Fälle ist er es und in 30 % der Fälle passiert gar nichts – egal ob Rüde oder Hündin. Hunde, die an Dana jahrelang friedlich vorbeigelaufen sind, fleschen die Zähne und die Besitzer fallen immer aus allen Wolken und ich verstehe es ebenso wenig.

Nun gab es innerhalb von 10 Tagen drei Vorfälle und mir macht das echt Angst.
1) Hier hatte Tomi vermutlich nichts damit zu tun: Wir waren mit fünf anderen freilaufenden auf dem Hundeplatz. Dana und Tomi spielten. Eine Hündin kam und sprang ohne Vorwarnung auf Dana. War aber schnell wieder gut und ich dachte: ok, sie wollte da mitmischen und es lief etwas in der Kommunikation falsch. Am Ende der Stunden wollten wir gerade gehen. Tomi stand etwas abseits. Dana stand am Tor. Die Hündin kam, sprang wieder auf Dana und vermöbelte sie so richtig. Sie hat zwei Bisswunden davon getragen und war mächtig am Quietschen. Die Besitzerin entschuldigte sich tausendfach. Es ist der erste Beißvorfall seit wir Dana haben (6 Jahre). Die Hündin war aber nur probeweise im Kurs.
2) Es wurde gerade dunkel. Wir laufen auf einem Feld. Dana frei, Tomi an der Schleppleine. 100 m links von uns Bahnschienen. Da sehe ich zwei schreiendeGestalten, die über die Schienen in unsere Richtung rannten, ich bekam echt Angst. Im nächsten Moment sah ich zwei große Hunde. Der eine stoppte vor uns, der andere sprang auf Tomi drauf und vermöbelte ihn zweimal, aber ohne Verletzungen. Dana klebte an meinem Bein, sodass die anderen Hunde ihr nichts tun konnte. Ich wurde total hysterisch und schrie wie eine Verrückte. Als ich die Hunde erkannte, merkte ich, dass es zwei Hunde waren mit denen sich Dana immer verstanden hatte, aber jetzt hat sie Angst vor ihnen…
3) Gerade eben: Wir laufen spazieren. Da kommt uns eine ältere Dame entgegen, mit einem großen Hund, den sie ausführt. Dana und er haben sich bisher immer völlig ignoriert. Ich gehe extra einen Bogen, da ich mit Tomi gerade übe, dass er auch bei Hundebegegnungen Fuß läuft. Es klappt alles, da hängt sich der andere Hund in die Leine und dreht völlig am Rand. Zieht die Oma halb über’s Feld und die Flexi geht nicht mehr zurück. Sie kam dann kurz vor uns zum Stoppen und weil Dana gerade näher an ihm stand, schnappt er nach ihr. Sie jaulte, schreite und quietschte. Dann rempelte sie an Tomi und schnappte vor lauter Aufregung nach ihm, aber keine Verletzung. Wir laufen nach Hause. Vor der Haustür taste ich sie ab, sehe keine Wunde, aber ihre Hinterbeine zittern und es tut mir so leid. Ich kann absolut nicht verstehen, warum sie jetzt darunter leiden muss. Sie hatte nie Probleme mit anderen Hunden und hat es absolut nicht verdient. Ich verstehe das einfach nicht. Wir hatten nie Probleme, aber seit Tomi da ist, sind wir für alle Hunde ein rotes Tuch. Ich weiß nicht, was ich tun soll… Ich möchte doch nur wie früher ohne Angst mit meinen Hunden spaziergehen.

Vielleicht hast du momentan einfach Pech.

Situation 1 geht gar nicht auf das Konto deines Zweithundes, da hatte deine Hündin Pech mit einer anderen Hündin, da kann es immer mal Gezicke geben. Auch wenn deine Maus sonst nie Probleme hat - einmal ist immer das erste Mal und sie hat es ja nicht mal selbst verschuldet.

Situation 2 haben eindeutig die Halter der fremden Hunde verbockt. Da kommen Hunde im Dunkeln übers Bahngleis gerannt und die Besitzer brüllen schon - ist doch klar, dass eine extrem angespannte Stimmung und negative Erwartungshaltung bei dir und deinen Hunden entsteht und rumms, hat es nochmal geknallt. Sowas passiert ja zum Glück nicht andauernd, oder?

Situation 3 ist die einzige, wo ich sagen würde, dass sie durch deinen Rüden bedingt sein kann. Auch wenn er jetzt an der Leine nicht mehr laut pöbelt, ist es doch gut möglich, dass er körpersprachlich noch sehr provokativ auf andere Hunde wirkt. Je nach dem Gemüt des anderen gibt es dann Ärger oder nicht, das hast du ja selber beschrieben.

Ich würde mit zwei Hunden, insbesondere wenn einer von beiden bei Leinenbegegnungen nicht entspannt ist, keine Leinenkontakte mehr zulassen und auf ausreichend Abstand achten. Es ist zwar ärgerlich für dich, weil du vorher nie auf so etwas achten musstest, aber das sollte dir den Spaß an deinem Rüden nicht verderben. Vielleicht musst du einfach etwas umdenken, dann kommt auch das entspannte Gassi-gehen ganz schnell von alleine wieder. Die Situation mit zwei Hunden ist eben anders als nur mit einem. Du hast es ja jetzt schon geschafft, dass dein Rüde in Begegnungen nicht mehr so laut wird wie am Anfang - den Rest schafft ihr auch noch!

Edit: Der Name der TS ist grau, hat sie sich schon wieder gelöscht?