Anbiedern bei Männern
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Mir wird in letzter zeit auffällig das Tasko sich extrem anbiedert aber nur bei Männern. Das macht er sowohl bei meinem Stiefvater als auch die paar mal die er meinen ex gesehen hat.
So extrem macht er das auch nur bei denen, also so richtig anspringen und vor Freude pinkeln, sich klein machen etc.
Bei meinem Stiefvater nervt es so langsam ziemlich da er jedesmal wenn er seine stimme hört hinrennt und ihn anspringt. Wenn ich in der Nähe bin Rufe ich ihn zu mir und lass ihn absitzen, er wird auch von ihm nicht belohnt fürs springen oder so aber macht es trotzdem immer wieder.Warum?? Warum so extrem bei Männern? Und wie kann ich ihm das abgewöhnen?
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So ohne das Verhalten zu sehen, ist das relativ schwierig zu beurteilen. Theoretisch könnte es mit Unsicherheit oder gar Angst zu tun haben. Als "Anbiedern" würde ich das Verhalten in der Theorie nicht beschreiben, denn auf den Rücken legen und Piseln ist ein starkes Beschwichtigungssignal, auch das Anspringen kann damit zu tun haben, dass er die Mundwinkel lecken will, die ja aber beim Menschen numal sehr hoch liegen und er nur durch springen drankommen würde. Auch Mundwinkellecken ist ein Beschwichtigungssignal. Ich würde also erstmal vermuten, dass dein Hund ausdrücken will: "Hallo Du, bitte tu mir nichts, guck, ich bin ganz lieb und mache nichts, bitte tu mir nichts!"
Viele Welpen kommen in oder vor der Pubertät noch einmal in eine Angst- bzw Unsicherheitsphase, haben auf einmal wieder Angst vor sonst problemlosen Situationen, ohne dass ein Grund dafür erkennbar wäre. Deiner ist ja jetzt gut 5 Monate alt, könnte also theoretisch so eine Phase sein. Es sei denn, er hat mit Männern (oder deinem Stiefvater im speziellen) mal nen negatives Erlebnis gehabt. Vielleicht nur mal erschrocken vor ihm, kann auch ganz unbeabsichtigt sein. Wenn das eher unwahrscheinlich oder auszuschließen ist, könnte das mit der Angstphase passen.
In beiden Fällen würde ich versuchen, ihm Sicherheit zu geben. Man könnte ihm z.B. beibringen, wenn es klingelt auf seinen Platz zu gehen, wo er bleiben muss, bis er ruhig ist und entspannt ist (kann dauern), UND VOR ALLEM wo ihn niemand anguckt, anfasst oder anspricht. Er könnte dann die Situation beobachten und er hätte eine von dir vorgegebene Handlungsalternative, die ihn aus dieser extremen Beschwichtigung raus holt, bzw ihn gar nicht erst rein fallen lässt. Wenn das mit dem absitzen schon gut klappt, wäre das ja auch lediglich eine Veränderung deiner Strategie, auf seinem Platz wäre es für ihn nur sicherer und auch auf längere Zeit gemütlicher, außerdem ist oft "mein Platz= Ruhe, Sicherheit und Entspannung" bei den Hunden verknüpft.
Das bedarf aber natürlich etwas Übung, also erstmal ohne Ablenkung im Korb bleiben, dann wenn es klingelt und jemand kommt, der dieses Verhalten nicht auslöst, dann vielleicht bei einem anderen Mann, dann beim Stiefvater. Also langsam steigern, das Alternativverhalten aber immer wenn jemand kommt einfordern bzw anbieten. So dass der Hund lernt: wenn es klingelt gehe ich auf meinen Platz, dort sagt mir keiner hallo, mich fasst keiner an, bis mir erlaubt wird aufzustehen.
Vielleicht durchbricht das sein Verhalten und gibt ihm eine sichere Alternative zu seinem (ja auch stressigen) jetzigen Verhalten.
Unser Junghund ist hat zwar kein "Unsicherheitsproblem", war aber immer sehr stürmisch beim Begrüßen, weswegen er auch seit es sein Alter zulässt (man muss es ja erst üben) bei besuch im Korb liegen bleiben muss, bis er sichtlich entspannt. Das ruhige Verhlaten wird bei uns auch immer mal wieder durch ein "fein" oder auch mal ein kleines Leckerlie im Korb bestätigt. Wird er dann "entlassen", bleibt er ruhig, ist er es nicht, geht er wieder in seinen Korb. Alles ganz freundlich. Wir machen das jetzt seit ca 3 Monaten, würden wir ihn einfach losrennen lassen, wäre er auch wieder sehr aufgeregt. Aber die Zeitspanne, bis er entspannt wird deutlich kürzer. Auch geht er beim Klingeln schon von selbst in Richtung Korb. Nur so als Hinweis, dass deiner sobald du ihn nicht absitzen lässt wieder das gleiche Verhalten zeigt. Er hat dann einfach keine Alternative ehr und fällt ins alte Muster zurück, ich denke das ist normal undbei meinem Hund zB auch so.
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Danke erstmal für deine Antwort Meike, das hilft mir schon sehr weiter.
Auf den Rücken legen tut er sich nicht, nur eben das Extreme hochspringen und Wedeln, winseln, Ohren anlegen und dabei oft pieseln. So wie du das erklärst kann es gut sein das es Unsicherheit ist, er mag auch fremde Leute nicht so sehr, also er spannt sich an wenn jemand beim Gassi gehen auf uns zukommt. (auch vor allem bei Männern)
Aber wenn es das wäre würde es nicht mehr Sinn für ihn machen dem Menschen der ihm "Angst" macht aus dem weg zu gehen statt dauernd hinzurennen? Er geht ihn ja auch regelmäßig suchen wenn ich eigentlich (also mit Hund zusammen) an ihm vorbei gehen will.
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Sollte ich also ganz verbieten das er zu meinem SV hingeht? Also gleich abbrechen und auf seinen Platz schicken wenn er hinrennen will?
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Oh, da habe ich was falsch gelesen... Wenn er einfach so beim "Durchdrehen" unter sich macht, kann das bei einem 5 Monate alten Hund natürlich auch schlicht die Aufregung sein, in der er dan seine Blase nicht mehr im Griff hat. Man könnte das dann auch wieder in Verbindung mit dem Anspringen als aufgeregte Freude interpretieren, Anspringen kann mehrere Gründe haben.
Was mich da dann aber nicht ganz sicher sein lässt, ist, dass du sagst, er hätte auch so Angst vor fremden Männern bzw spannt sich da an. Ohne das zu sehen, kann man eben schlecht sagen, ob das wirklich Angst ist, oder eben eine allgemeine Erregung evtl auch eine freudige bei Menschensichtung. Das kann eben beides möglich sein.
Dass er immer wieder hin rennt muss nicht zwangsläufig eine Unsicherheit ausschließen, damit gehen Hunde wie Menschen unterschiedlich um, der einer haut ab und verkriecht sich, der andere rennt hin und zeigt offensiv seine Beschwichtigungssignale. da entwickelt jedes Lebewesen so seine eigene Strategie und man kann das nu sicher beurteilen, wenn man es sieht.
Bei beiden Varianten - also Unsicherheit oder übertriebene Freude/ Aufregung bei Besuch - würde ich ähnlich trainieren. Denn auch aus einer heftigen freudig motivierten Aufregung (die nun einmal im Alltag gerade beim großen Hund später eher unangenehm und unerwünscht sein wird und den Hund zudem stresst) bekommst du ihn heraus, wenn er einen festen Ablauf kennt. Klingeln, Hundi auf seinen Platz- Besuch kommt und beachtet ihn nicht - wenn Hundi offensichtlich ruhig ist (bei uns dauert das auch schon mal 15 Min und Alf sprang auch mal auf am Anfang, wurde dann eben wieder in seinen Korb geschickt) darf er begrüßen, dreht er dabei wieder auf, schickt man ihn wieder auf seinen Platz und wartet beim nächsten Mal länger.
Ich würde ihn direkt beim Klingeln auf seinen Korb schicken (sofern er das kennt und zuverlässig dort liegen bleibt, auch wenn du zur Tür gehst, sonst das erst gesondert üben oder eine Hilfsperson haben, die zur Tür geht) und ihn so lange nicht zum Besuch lassen, bis er auf dich ruhig wirkt. Wir warten z.B auf so Signal wie Kopf ablegen, tiefes Schnauben, Schwänzchen entspannt, auf die Seite legen, man hat das iwann raus, was das Tierchen macht, wenn es sich beruhigt hat. Ist er entspannt, darf er begrüßen, bleibt er ruhig, ist alles gut, dreht er wieder hoch, dann das Spiel von vorne. Natürlich sollte der Besuch (dazu gehört dann auch dein SV) den Hund nicht wieder aufdrehen, ruhiges Streicheln wenn der Hund ruhig bleibt ist ok, aber nicht mit Stimme und "eititei du süßes kerlchen komm doch mal" und wild streicheln und toben. Es sollten alle in einer entspannten Stimmung bleiben, damit das auch dem Hund möglich ist.
Grundsätzlich ergäbe es aber mehr Sinn, vor diesen maßnahmen einen Trainer in diesen Situationen mal drauf gucken zu lassen, um zu schauen, was es denn nun wirklich ist, warum und dann zu entscheiden, wie man vorgeht.
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Trainer gibt's hier leider keine guten :/ der einzig einigermaßen vertrauenswürdige ist im Urlaub.
Das doofe ist ja das ich bei meinen Eltern wohne, also SV inklusive, was das ganze so nervig macht. Vor allem eben das anspringen, denn das macht er bei sonst niemand, bzw sehr selten und ich wollte das vermeiden denn wenn der mal groß ist kann's einen da ja schonmal umhauen :/Ich könnte ja mal ein Video machen? Mir macht halt auch sorgen das es Angst sein könnte, das will ich ja nu wirklich nicht. Aber mir persönlich fällt es eben sehr schwer bei einem Junghund Angst von übermäßiger freudigen Aufregung zu unterscheiden, grad bei ihm, da er ein "ich geh nach vorn" Geher ist.
Das mit dem Körbchen werd ich jetzt so oder so mal anfangen zu trainieren, das ist ein sehr guter Tipp
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Moin,
mein Hund macht das auch. Er ist ein 1 Jahr alter Rüde.Allerdings verliert er nicht die Kontrolle über seine Blase o.ä.
Er steht einfach auf Männer.
Sobald ein Mann bei uns ist, legt er sich zu diesem, lässt sich kraulen und freut sich scheckig.
Ich habe keine Ahnung woran es liegt, stört aber auch niemanden, da er ja nichts weiter macht. Vielleicht ist er einfach schwul ;). -
naja, aber zwischen "dazulegen, kraulen lassen und freuen" und "wild dran hochspringen, pieseln und nicht mehr runter kommen" liegen ja auch Welten. Zumal ein Hund mMn Besuch in "unserem Bau" auch nicht als erstes zu begrüßen hat, das machen ich oder mein Freund, wenn wir das für in Ordnung befinden, dann darf auch der Hund. Aber nur, wenn er sich an die Regeln hält.
Mal im Ernst, niemand würde so ein Verhalten bei einem Menschen hinnehmen, stellt euch mal vor, eure (imaginären) Kinder rennen beim Klingeln laut brüllend zur Tür, zerren am Besuch rum und lassen den nicht mehr in Frieden..... Entweder kommt dann keiner mehr oder man geht dazwischen, die Kinder werden zurechtgewiesen und solch ein Verhalten nicht mehr geduldet. Beim Hund mMn das selbe, es sei denn, er hat ein Problem, welches sein Verhalten verursacht, dann muss man das "bearbeiten". Nichts desto Trotz bleibt so ein Verhalten inakzeptabel und es sollte daran gearbeitet werden.
Zwergi: deiner scheint ja eher klein zu bleiben, da ist das vielleicht im Alltag auch nicht ganz so störend wie bei einem ausgewachsenen Schäfer
der haut einen schon mal um dann....
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