(Pflege-)hund, ja oder nein?

  • Hallo an alle!!


    Ich würde gerne eure Meinung zu meiner Situation hören:


    Also ich hatte noch nie einen Hund und hatte auch nie das Bedürfnis, da mein Herz in erster Linie für Katzen schlägt und wir auch sonst immer verschiedene Haustiere hatten (Vögel, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen).
    Ich hatte zwar auch immer wieder über Freunde, Bekannte Kontakt zu Hunden, aber da haben mich gewisse Dinge eher immer "abgeschreckt" wie zB: plötzliches Bellen (ich kann es einfach nicht verhindern, dass ich jedes Mal zu Tode erschrecke), angesabbert werden (hab 3 Monate zur Untermiete bei einer Frau gewohnt und es gehasst, wie ihr Hund jeden morgen meine frischen Klamotten total abgelutscht hat, bis sie getrieft haben...), das an einem Hochspringen mit dreckigen Pfoten, der extreme Mundgeruch und das leicht fettige Fell, wo man sich immer nach dem Streicheln die Hände waschen will,ständiges Betteln am Tisch, usw...


    ABER ich habe mittlerweile erkannt, dass es ja wohl auch Hunde geben muss, die nicht so sind...Denn oft ist ja der Mensch schuld, wenn der Hund zum Beispiel bettelt, kläfft....Oder weiches Fell haben, nicht ständig sabbern...
    Und dass es auch sehr süße Hunde gibt und dass Hunde auch Vorteile haben, die Katzen zB nicht haben (dass man sie mitnehmen kann, also zum Spazieren, was ich wahnsinnig gern tu - unser einer Kater geht zwar auch mit uns Gassi, aber da haben wir immer Angst wehen Autos etc. weil eine Katze ja nicht an der Leine läuft...) usw..


    Meine Schwester und meine Mutter wollen schon lange einen Hund und ich war eiglt immer so der Gegenspieler, aber das hat sich jetzt plötzlich geändert... (vielleicht durch unsere zwei Babykatzen, dass ich einfach generell gemerkt habe, dass ich immer und ständig Tiere um mich rum haben will, weil ich nach unseren Katzen echt süchtig bin und sie in jeder Nacht, die ich bei meinem Freund bin, vermisse, und einen Hund könnte man dann einfach mitnehmen)..
    Mein Freund hätte auch wahnsinng gern ein Tier (am liebsten eine Katze, aber auch ein Hund würde ihm gut gefallen, da wir auch oft und gern spazieren gehen zb...)



    Lange Vorgeschichte :) Ich hoffe, ich habe mir noch keine Feinde gemacht ;)


    Jetzt ist es so: ich hab in letzter Zeit öfters mal bei Tiervermittlungen geschaut und dort haben meine Schwester und ich eine Hündin entdeckt, aus Griechenland, die uns wahnsinnig gut gefallen würde. Sie wäre im Januar 5 Monate alt..Ich hab mit der Organisations-Leiterin telefoniert (die Orga sucht eh verzweifelt Pflegestellen) und wir könnten ab Januar (erstmal zur Pflege, falls es aus irgendwelchen Gründen doch nicht klappt, ansonsten sehr gern auch für immer) die Kleine bekommen. Sie hätte sogar schon einen Flugpaten.
    Muss ein sehr lieber, aufgeweckter Hund sein.


    Das ging irgendwie alles so schnell, ich wollte eigtl bei der Orga nur erstmal so generell anfragen und die hat sich dann gleich so ins Zeug gelegt und hatte eben noch am selben Tag einen Flugpaten gefunden und wir wurden am Abend wegen Platzkontrolle angerufen..


    Jetzt ist aber meine Mutter (obwohl sie gern einen Hund hätte) total dagegen, weil sie meint, dass es einfach zeitlich nicht klappt:


    Die Situation wäre folgende: ich bin Januar bis April - bis auf Do und Fr jeweils 5 Stunden - daheim, weil ich für eine Abschlussprüfung lerne. In diesen 10 Stunden in der Woche, wo ich arbeite, würde entweder mein Freund (er studiert noch und ist eigtl immer Zuhause) oder meine Mutter (die kann auch von daheim aus arbeiten, hat sie eh das ganze letzte Jahr, weil sie sich das Knie gebrochen hat) aufpassen.
    Meine Schwester ist jetzt für 6 Monate in Berlin und das nächste Problem wäre, dass sie stinkeifersüchtig ist, weil ich ihren großen Traum von einem Hund leben würde, und sie das total fertig machen würde...
    Andererseits finde ich es auch unfair, dass ich in diesem Leben erst einen Hund haben dürfte, wenn sie einen hat, weil sie ansonsten total verletzt wäre....Naja...Schwestern...


    Ab April bin ich allerding im PJ, das heißt 40 Stunden die Woche am arbeiten. Hier würde ich aber versuchen bis dahin eine Wohnung in der Nähe meiner Arbeit zu finden, so dass ich dann immer in der Mittagspause eine Runde Gassi gehen könnte und natürlich ausführlich vor und nach der Arbeit. Oder sie wäre bei meinem Freund/Mutter, wenn die Zeit haben (was ja oft der Fall wäre).


    Meint ihr denn ein 5-Monate alter Hund kann in 3 Monaten lernen, auch mehrere Stunden mal allein Zuhause zu sein?
    Meint ihr, es macht überhaupt Sinn, wenn bei mir alles noch reltiv unsicher ist (muss mir ja erst noch eine Wohnung suchen, bis dahin wohne ich hauptsächlich hier bei meiner Mutter - total schön ländlich mit Garten und viel Natur drumrum - sie könnte im Sommer somit auch sonst tagsüber im Garten sein, wenn sie mal "allein" (mit den 3 Miezen) wäre...Finanziell wäre es auch eine Frage, da ich momentan und im Praktikum noch nicht so viel verdiene...Dafür ab in einem Jahr dann auf jeden Fall ganz gut..Wieviel gebt ihr denn im Monat für euren Hund aus? Also klar, erstmal Grundausstattung mit Leine, Körbchen, Spielzeug usw...aber dann so "normalerweise"? Hab mal 50-100 Euro kalkuliert, wenn jetzt nix schlimmes passiert. (Meine Mutter würde sich aber sicher zB beim Futterkauf beteiligen, wenn sie eh für die Katzen im Fressnapf ist oder so...)


    Ich hoffe natürlich auch, dass unsere Katzen mit dem Hund klarkommen würden...Die Hündin selber hat kein Problem mit Katzen, weil auf ihrer Pflegestelle auch ganz viele Katzen sind...


    Ich weiß, es ist alles nicht ganz optimal, aber ich dachte halt, wann werde ich in den nächsten Jahren nochmal 3 Monate am Stück fast komplett daheim sein und Zeit für eine Grunderziehung/Näheaufbau haben...


    Und wenn es gar nicht geht, bin ich ja auch schließlich eigtl nur Pflegestelle und ein hübscher junger lieber Hund dürfte ja, denk ich, nicht so schwer zu vermitteln sein (ist für die Kleine natürlich blöd, unser Kater zB ausm Tierheim war von der ersten Minute an total happy bei uns, also ich denke, ein Wechsel der Besitzer kann auch positiv sein...)


    Achso, warum kein Hund aus dem Tierheim? Meine Schwester und ich waren im Münchner Tierheim und da hieß es leider, dass 60% der Hunde total bissig sind und auch sonst wurde uns als Katzenverträglich genau ein einziger (! von 200 oder so?) empfohlen...


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

  • Da du sagtest, ihr wart im Münchner Tierheim: Falls du hier wohnst, würde ich an deiner Stelle erst einmal versuchen eine Wohnung zu finden und eventuell anschließend über einen Hund nachdenken. Die Katzen möchtest du ja wahrscheinlich auch mitnehmen, da du so sehr an ihnen hängst, und wahrscheinlich wird das die Wohnungssuche schon stark erschweren. Wenn dann auch noch ein Hund dazu kommt, sehe ich irgendwie schwarz angesichts des momentanen Wohnungsmarkts.

  • Es wird aus Deinem Text nicht so ganz klar, warum Du ueberhaupt einen Hund willst (ausser, dass Du einen Hund zum spazierengehen mitnehmen moechtest), und was Du genau erwartest... darueber wuerde ich mir an Deiner Stelle als erstes mal Gedanken machen.


    Hunde sind toll, aber ein Hund ist ERHEBLICH viel mehr Arbeit als Katzen, und macht auch erheblich viel mehr Dreck. Du scheinst auch Wert auf Reinlichkeit zu legen (Sabbern, Dreckpfoten, Mundgeruch, Fell) - Hunde stinken manchmal, auch der Hund mit der besten Erziehung. Das ist einfach so. Zu Deiner Liste kannst Du "waelzen in ekligen Dingen" und "fressen von ekligen Dingen" noch hinzufuegen.


    Grade ein Pflegehund aus dem Ausland ist einfach ein Ueberraschungspaket, vor allem, wenn er/sie direkt aus einem Tierheim / Auffangstation kommt. Ich hab's nicht ganz verstanden, aber ist die Huendin denn momentan in Griechenland auf einer Pflegestelle (also in einer Familie)?
    Rechne mal damit, dass der Hund noch nicht stubenrein ist, und dass sie nicht allein bleiben kann. Ob das in den drei Monaten klappt mit dem Allein bleiben weiss keiner. Zwei meiner bisherigen Hunde hatten damit keinerlei Probleme, Nova tat/tut sich damit erheblich viel schwerer.


    Es wirkt fast so, als ob Du gerne Pflegestelle werden wuerdest, weil Du Dich noch nicht 100% festlegen willst und erst mal ausprobieren willst, ob Dir das mit einem Hund im Allgemeinen und diesem Hund im Besonderen taugt. Aber als Pflegestelle verpflichtet man sich auch in erster Linie dazu, dem Hund bessere Vermittlungschancen zu verschaffen. Im besten Fall bedeutet das nur, dass der Hund in Deutschland ist und moeglicher Interessenten ihn/sie persoenlich kennenlernen koennen. Im schlimmsten Fall hat der Hund grosse Probleme, in die die Pflegestelle viel Arbeit investieren muss. Pflegestelle sein bedeutet, den Hund so lange zu behalten, bis er/sie an eine Endstelle vermittelt ist. Nicht, bis man keine Lust oder Zeit mehr hat oder den Hund zurueckgibt, weil es Probleme gibt. Sonst laeuft der Hund Gefahr, zum Wanderpokal zu werden.
    Genau diese Ueberlegungen haben mich uebrigens davon Abstand nehmen lassen, mich als Pflegestelle anzubieten. Ich kann und will mich einfach nicht auf unbestimmte Zeit verpflichten - wenn ich es koennte, dann haette ich wahrscheinlich einfach einen dritten Hund...


    Es stimmt schon, dass ein huebscher, netter, junger Hund in Deutschland nicht so schwer zu vermitteln ist - aber was, wenn der Hund nicht so nett ist wie Ihr anfangs dachtet? Wenn sie doch die Katzen jagt und es in der Wohnung Stress gibt? Wenn sie vor allem Angst hat? Wenn sie draussen staendig abhaut und jagen geht? Wenn sie nicht allein bleiben kann und die Wohnung verwuestet oder reinsch***? Wenn sie verdeckte gesundheitliche Probleme hat? Seid Ihr dann gewillt, den Hund trotzdem so lange zu behalten, bis sie eine gute neue Familie gefunden hat?


    Weil Ihr ja doch in einer recht speziellen Situation lebt (Hundeanfaenger, Katzen, mehrere Betreuungspersonen, Hund muss auch mal allein bleiben koennen) denke ich, Du faehrst besser mit einem Hund, der schon in Deutschland ist, den Ihr kennenlernen koennt, und der Deine / Eure Vorstellungen erfuellt.


    Auch gebe ich airheart recht - so wie ich das verstanden habe, wohnst Du momentan noch bei Deiner Mutter. Es ist (aus eigener Erfahrung) praktisch unmoeglich, im Muenchner Einzugsgebiet eine bezahlbare Wohnung zu finden, in der Tierhaltung erlaubt ist, und Hundehaltung schon grad gar nicht.

  • Wenn Du eine ehrliche Meinung vertragen kannst:
    Das ist eine Schnapsidee.


    Du willst für die Abschlussprüfung lernen. Das stell Dir mit einem jungen Hund mal nicht so einfach vor. Wenn Du die Prüfung deswegen vermasselst, wäre das sicher sehr ärgerlich.


    Ein Hund, welcher die ersten 5 Monate seines Lebens nicht viel kennengelernt hat, kann alles mögliche an Problemen mitbringen.
    Er kann Angst vor allem haben, stubenrein wird er auch nicht sein. Der Hund kann eine Mittelmeerkrankheit oder sonstige Krankheiten mitbringen.


    Wie gehst Du mit einem Hund um, der nicht an der Leine laufen kann, der vielleicht nie im Haus gelebt hat, der draußen vor allen Dingen Angst hat, weil er nicht geprägt wurde?
    Das solltest Du Dir mal ernsthaft überlegen.


    Selbst Leute, die schon mal einen Hund hatten, stossen bei solchen Problemen schnell an ihre Grenzen. Lies mal hier die vielen Hilferufe im Forum.

  • Ich stimme sowohl Regula als auch Bubuka vollumfänglich zu. Es klingt mir aus all den aufgezählten Gründen nicht wie eine gute Idee jetzt einen Hund zu nehmen, weder als End-, noch als Pflegestelle, und vor allem nicht diesen Hund.


    Ich würd sagen: Warte mal, bis das PJ rum ist und guck dann weiter.

  • Ich schliess mich Bubuka an.
    Mach mal erst die Abschlussprüfung, finde ne passende Wohnung und sie dann weiter. In der Zwischenzeit kannst Du Dich, wenn Du hier schon angemeldet bist ganz in Ruhe mit dem Thema "Hundeerziehung", "Probleme mit Hunden", und Zeitaufwand beschäftigen. Ebenso mit der irgendwann mal in frage kommenden Rasse.
    Gerade für einen jungen Hund, ist es nicht unwichtig am Anfang Stabilität, wie eine feste Bezugsperson, eine feste "Bleibe" etc. zu haben.
    Manche Hunde kommen mit einem Umzug sehr schwer zurecht.
    Davon mal ab ist es wirklich so wie Regula beschrieben hat.
    "Fressen von ekligen Dingen", und "Im Wälzen von ekligen Dingen" kann ich nur noch durch "In die Wohnung schleppen von besonders ekligen Dingen" und durch "Erbrechen von ekligen Dingen" erweitern.

  • Nachtrag, da das mit dem Editieren hier irgendwie nur manchmal funktioniert.

    Zitat


    Achso, warum kein Hund aus dem Tierheim? Meine Schwester und ich waren im Münchner Tierheim und da hieß es leider, dass 60% der Hunde total bissig sind und auch sonst wurde uns als Katzenverträglich genau ein einziger (! von 200 oder so?) empfohlen...


    Das halt ich für schlichtweg nicht realistisch. Bei der riesigen Menge an Hunden, ist die Auslastung des TH wahrscheinlich am Anschlag. Das heisst die Tiere werden kaum beschäftigt und sind auf Grund der schieren Menge an anderen Hunden enormen Stress ausgesetzt. Dazu sind sie wahrscheinlich stark unterfordert.
    22-23-24 Stunden am Tag in einem engen Raum sitzen ohne eine grosse Beschäftigung würde mich wahrscheinlich auch nicht gerade sanft stimmen.
    Ich selber habe jetzt beide Varianten durch. Welpen sowie Tierheimhund. Ich würde mich wahrscheinlich inzwischen erher für Variante 2 entscheiden. Dadurch das es bei uns jetzt wahrscheinlich immer 2 Hunde geben wird ergibt Dieses den Vorteil, das man mit dem "verbliebenen Hund" testen kann wie der Eine mit dem Anderen harmoniert. Die Entscheidung trifft in dem Fall zum grossen Teil der "verbliebene Hund".

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