• Ich hab mir die Artikel zu "Mirkos Erziehungsüberzeugungen" gerade durchgelesen (http://leitwolf-hundetraining.de).

    Der Ansatz erscheint mir wenig praktikabel, unnötig einschränkend und inkonsequent gedacht.

    Dieser Absatz zum Thema "Die Beziehung zwischen Mensch und Hund setzt Rollenklarheit voraus" ist beispielsweise interessant und bezeichnend:


    Zitat

    Zurück zu den Rollen und der Klarheit. Am Beispiel der Leinenführigkeit wird einiges deutlich. In vielen Erziehungsratgebern steht, Sie sollen konsequent stehen bleiben wenn Ihr Hund an der Leine zieht und erst weiter gehen, wenn er zu Ihnen zurück gekommen ist und die Leine locker durchhängt. Oder direkt die Richtung wechseln, damit Ihr Hund sich wieder an Ihnen orientiert.

    Mirko (Urheber) scheint Erziehungsratgeber äusserst selektiv zu lesen. Er vergisst doch glatt den Part, mit dem Loben/Belohnen des Hundes, sobald die Leine wieder locker hängt, damit der Hund auch die Chance hat zu begreifen, was der Mensch von ihm möchte und entsprechend motiviert ist. Zudem gibt der Halter nicht die Entscheidungsgewalt ab, im Gegenteil: Er entscheidet nicht nur wohin es geht, sondern auch wie es dort hingeht.


    Zitat

    Klingt zunächst plausibel, auf den zweiten Blick – den Beziehungsblick – schaut es aber so aus:

    Sie waren derjenige, der entschieden hat in diese Richtung zu gehen, bevor Ihr Hund an der Leine zog. Es gab einen Grund, warum Sie so entschieden haben. Jetzt ändern Sie Ihr Vorhaben, weil Ihr Hund Ihnen mit dem Leineziehen in die Quere kommt. Im Sinne der Erziehung erreichen Sie vielleicht, dass Ihr Hund nicht mehr oder künftig weniger zieht. Im Sinne der Beziehung verzichten Sie auf Ihre Entscheidung und tun etwas, das Sie eigentlich nicht bereit sind zu tun. Wenn Hunde bereit sind, mit uns eine Beziehung einzugehen, wieso begegnen wir ihnen dann nicht auf dieser Ebene und zeigen Ihnen ganz klar, was wir wollen und was wir nicht wollen? Das tun Hunde doch auch.

    Klarheit in der Rollenverteilung bedeutet auch immer, dem anderen die eigene Rolle klar zu kommunizieren. Damit meine ich nicht, dem Hund den eigenen Willen aufzudrücken. Gemeint ist, zu den eigenen Entscheidungen zu stehen und auch dabei zu bleiben – selbst dann, wenn es für den anderen nicht immer angenehm und leicht ist.

    Spätestens an der nächsten roten Ampel biste mit der Einstellung buchstäblich am Ende. :D

    Solche Bomben ziehen sich über sämtliche Artikel. Irgendwie immer zu kurz gedacht... und teilweise furchtbar am Hund und der Realität vorbei.
    Viele Hunde lieben es zu lernen und zu arbeiten. Aber bei vielen komplexen Spielen, bei vielen komplizierten Arbeiten kommt der Halter nicht um eine entsprechende Konditionierung des Hundes herum.
    Ein guter Jagd- oder Hütehund zum Beispiel benötigt einiges an Gehorsam und doch ist es genau das, wofür er geboren wurde - es trifft den Kern seines Wesens. Einen solchen Arbeitshund nicht entsprechend zu erziehen und arbeiten zu lassen, ist für das Tier kein Zugewinn.

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