Erfahrungsbericht Bandscheibenvorfall

  • Hallo ihr da draußen,


    ich habe mich eigentlich hauptsächlich hier angemeldet um meine Erfahrung mit dem Bandscheibenvorfall meines Hundes weiter zu geben. Ich habe mich auch im Internet erkundigt, als ich noch nicht wusste was los ist und möchte nun meine Erfahrungen mit euch teilen.


    Am 23.09.2013 lief mein Hund plötzlich ganz komisch mit den Hinterläufen beim Abendspaziergang. Nachdem er dann aber ganz normal gefressen hat, habe ich mir nichts groß dabei gedacht.
    Am nächsten Morgen konnte er weder auf die Hinterfüße aufstehen noch hatte er Kot-/Urinabgang. Ich bin also gleich zum TA. Dort wurde er geröngt, es konnte aber nichts festgestellt werden. Von dort wurde ich dann an die Tierklinik in Ludwigsburg überwiesen um ein CT machen zu lassen.
    Um 12 Uhr habe ich dann meinen Hund dort abgeben müssen und mir wurde gesagt ich solle nachhause fahren und auf den Anruf warten. Gegen 16:15 Uhr erhielt ich dann den ersten Anruf. Der Arzt sagte mir, dass er keinen Bandscheibenvorfall finden konnte und der Verdacht auf Rückenmarksembolie besteht. Ich war dann natürlich sofort fertig mit den Nerven, da es keine große Chance gibt bei der Diagnose, dass der Hund wieder normal laufen kann. Der Arzt spritze dann Kontrastmittel und konnte mir dann tatsächlich um 17:45 Uhr mitteilen, dass er einen akuten Bandscheibenvorfall zwischen dem 2 und 3 Lendenwirbel gefunden hat. Da das Rückenmark bis auf 30 % eingedrückt war, kamen dann eben auch die Lähmungserscheinungen.


    Er wurde dann gleich operiert. Die OP verlief ganz gut und ich konnte ihn Freitags (27.09.2013) wieder abholen. Da war ich völlig geschockt. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber fakt war, mein Hund konnte noch nicht alleine auf den Hinterbeinen stehen. Man musste ihn mit einem Handtuch unterstüzten. Die nächsten 2 Wochen waren ähnlich. Gelegentlich stand er auf allen Vieren, aber nur für einige Sekunden. Ansonsten robbte er sich. Spazierengehen war nicht möglich. Stubenrein war er auch nicht mehr. Liegt daran, dass der Schließmuskel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das geht auch erst wieder seit 1 1/2 Wochen.
    2 1/2 Wochen nach der OP hatten wir unseren ersten Termin bei der Physiotherapie. Nach dem Termin stand mein Hund nur noch auf allen Vieren. Mittlerweile gehen wir 2 Mal in der Woche zur Physio. Er bekommt dort Massagen, Strom für die Wirbelsäule, muss aufs Wackelbrett und zum Schluss darf er noch ein bisschen ins Unterwasserlaufband.
    Es ist wirklich erstaunlich wie gut er sich erholt hat. Er ist einfach ein Kämpfer, denn für einen 8 jährigen Schäferhund war das kein kleiner Eingriff.


    Wir sind nun auf einem guten Weg. Er bekommt Retterspitzumschläge für die Schwellung an seiner Narbe, Traumeel, Canosan und B-Vitamine. Scheinbar tut ihm das alles sehr gut, denn es ist wirklich von Tag zu Tag besser. Gelegentlich haben wir einen Rückschlag, aber wir sind alle extrem froh, dass wir unseren Hund nicht einschläfern mussten und er wieder da ist wo er hingehört, im Kreis seiner Lieben zuhause. Wir haben nun als groben Zeitraum bis Weihnachten. Bis dahin sollte er soweit wieder "hergestellt" sein.


    Ich hoffe ich kann mit den Erfahrungen irgendjemandem helfen. Vielleicht wollte ich auch einfach mal die Geschichte los werden um sie mir von der Seele zu reden. Es war/ist keine einfache Zeit, aber meinem Hund zu Liebe ist mir der Stress völlig egal. Hauptsache er kommt wieder auf die Beine.
    Ich bin dankbar für die schnelle und liebevolle Hilfe in der Tierklinik und bei der Physiotherapie (er hat sich doch tatsächlich gefreut seinen behandelnden Arzt wieder zu sehen, das mag was heißen bei meinem Angsthasen :lol: )

  • Mein erster Yorkie hatte auch einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule, der
    hatte damals ähnliche Beschwerden. Ein eigenartig staksiger Gang und ein aufgewölbter Rücken.
    Ich bin allerding sofort zum TA, auf dem Röntgenbild war auch nichts zu erkennen. Er wurde aber
    sofort auf Verdacht Bandscheibenvorfall behandelt.
    CT am nächsten Tag brachte dann die Gewissheit. Bis dahin war es genau wie bei deinem Hund.


    Aber dann wurde von einer OP eher abgeraten, ich wurde an eine TÄ verwiesen, die sich auf
    Akkupunktur spezialisiert hatte. Bereits nach der ersten Behandlung konnte mein Hund wieder
    die Hinterbeine bewegen, wenn auch noch etwas wackelig. Er hatte dann so 5-6 Behandlungen
    im Abstand von 2 Tagen. Dann lief er wieder normal.
    Geblieben war lediglich eine leichte Behinderung, der Stellreflex funktionierte auf einem Hinterfuß
    nicht mehr. Laufen konnte er aber ohne Auffälligkeit.


    Du siehst, es gibt immer verschiedene Wege. Hängt sicher auch von der genauen Diagnose ab.

  • Ja ich denke es gibt mehrere Methoden. Bei mir war die OP ein Erfolg. Der Reflex war anfangs auch nicht da, mittlerweile ist er wieder da...

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